29.7.09

Auswärtsstark (21)





In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: FSV Frankfurt - SV Werder Bremen, Testspiel, 23.7.2009, Frankfurter Volksbank Stadion, Frankfurt.


"Oh, oh, sind das Cumulingus-Wolken?" - "Jep, sieht nach Orkasmus aus, harhar"

Die Neueröffnung des Frankfurter Volksbank Stadions ist eine gute Gelegenheit, sich auf die neue Saison einzustimmen und gleichzeitig Borussias Ort des Geschehens für die erste Pokalrunde zu inspizieren. Das ehemalige Stadion am Bornheimer Hang war bis Mitte 2007 ein altes, leicht heruntergekommenes Stadion mit Aschenbahn und unüberdachten Stehplätzen außerhalb der Haupttribüne mit ihrem nicht freitragenden Dach. Nach über 20 Monaten Bauzeit gibt es nun ein fast neues Volksbank Stadion in Frankfurt ohne Laufbahn, dafür aber mit der alten Haupttribüne, die in ihrer Breite nicht mal das gesamte Spielfeld abdeckt. Im Gegenzug hat man auf der Gegengeraden die Tribüne weit länger als das Spielfeld gebaut, so dass sie jetzt ca. 20 Meter aus dem Stadion herausragt. Die Stehplätze hinter den Toren sind sauber betoniert und man kann sich die Sonne auf’s Haupt scheinen lassen. Trotz Umbaus werden die Anforderungen an ein Zweitligastadion leider nicht erfüllt, weil trotz Investitionen im zweistelligen Millionenbereich eine Flutlichtanlage mit 800 Lux, eine Rasenheizung, rund 5.000 Zuschauerplätze sowie ein Parkplatzkonzept fehlen. Zum Prädikat „Schmuckkästchen“ hat es für die Frankfurter Volksbank leider nicht gereicht, wir belassen es bei „Zigarrenkiste, wie neu".


Merke: Pyro-Kram vor der Haupttribüne okee, im Fanblock nee

Für die Eröffnung hat man sich nicht nur den UEFA-Cup Finalisten Werder Bremen sondern auch „Das Supertalent“ Michael Hirte eingekauft, der vor dem Spiel „You will never walk alone“ auf seiner Mundharmonika zum Besten gab. Zuvor wurden die Spieler des FSV mit Feuerwerk einzeln ins Stadion gebeten. Wie viele Longdrinks mit Rum der Stadionsprecher schon intus hatte als er den ehemaligen Mönchengladbacher Partyhengst Coulibaly als „Cuba-Li“ vorstellte, ließ sich leider nicht mehr klären.

Das Spiel ist kurz zusammengefasst. Bremen bot zahlreiche Nationalspieler auf, der FSV hielt mit den Ex-Borussen Voigt und Coulibaly dagegen. Beide konnten sich jeweils einmal in ihrer Spezialdisziplin zeigen. Coulibaly, als er einen Freistoß neben das Tor hämmerte und Voigt als mit größtem Einsatz gegen Ball und Gegner wenige Meter vor der Torlinie aufräumte. Coulibaly musste nach einer Verletzung schon früh ausgewechselt werden, auf Bremer Seite wurde Marko Marin nicht eingesetzt.



Vorbildlich und einzigartig: eigene Toiletten für Hermaphroditen

Die Stimmung auf den Rängen konnte mit dem flotten Spiel durchaus mithalten, nicht zuletzt weil man die meisten Zuschauer durch kostenlose Schals zu treuen FSV-Fans („meine Stadt, meine Liebe, mein Verein“) gemacht hatte. Von dieser Stelle auch einen schönen Gruß an den deutschen Automechaniker aus Mali, der das Spiel zunächst angeregt, dann vollkommen durchnässt verfolgte. An Letzterem war ein veritables Gewitter schuld, der den Besuchern auf den Stehplätzen noch einmal eindringlich daran erinnerte, dass die Stehplätze im Volksbank Stadion nicht überdacht sind. Diese beiden Umstände hatten zur Folge, dass ein nicht unerheblicher Teil schon Mitte der ersten Halbzeit den Heimweg antrat und den Führungstreffer von Bremens Almeida (44.) verpasste. Ein noch größerer Pulk an Stehplatzbesucher machte sich in der Pause auf die zumeist nassen Socken, unter ihnen auch der Autoschrauber, der allerdings Deutschland der Heimreise nach Mali verzog. Für viele unbemerkt legte Philipp Bargfrede (55.) für Bremen nach. Für die Frankfurter reichte es trotz intensiver Bemühungen nur zum 2:1 Anschlusstreffer durch einen kernigen Freistoß von Pa Saikou Kujabi (82.).











Schalke war noch nicht zu Gast: noch kein Urinstein auf den Tribünen


Etwas gutes hatte der Regen für die Zuschauer dann doch noch: Die Liveübertragung im hr-fernsehen musste abgebrochen werden, weil die Satellitenverbindung im Regen schlappgemacht hatte. Sie wurde am Sonntag nachgeholt (allerdings nicht wieder live sondern als Aufzeichnung) und ist auch in voller Länge im Internet abrufbar.



Bisher in dieser Reihe erschienen:

Auswärtsstark (20): Albanien-Ungarn
Auswärtsstark (19): 2. Rheinland - Cup
Auswärtsstark (18): Deutschland - England
Auswärtsstark (17): Georgien - Irland
Auswärtsstark (16): Griechenland - Armenien
Auswärtsstark (15): Arsenal - FC Liverpool
Auswärtsstark (14): Österreich - Deutschland
Auswärtsstark (13): Ungarn - Griechenland
Auswärtsstark (12): FC TVMK Tallinn - FC Levadia Tallinn
Auswärtsstark (11): LASK Linz - Cashpoint SCR Altach
Auswärtsstark (10): Preußen Münster - SV Schermbeck
Auswärtsstark (09): SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart
Auswärtsstark (08): Red Bull New York - Chicago Fire
Auswärtsstark (07): Borussia Mönchengladbach II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (06): Bayer Leverkusen - CA Osasuna
Auswärtsstark (05): Bayer Leverkusen II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (04): Eintracht Frankfurt - Newcastle United
Auswärtsstark (03): Öffentliches Training des 1. FC Köln
Auswärtsstark (02): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (01): Factor Ljubljana - Bela Krajina

27.7.09

Neues aus dem Gästeblog (31.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Man muß kein Freund der Aachener Alemannia sein, aber doch wenigstens ein Fußballromantiker, ein Old-School-Fan, möglicherweise sogar einer dieser unbelehrbaren ewig Gestrigen, um mit einer wohldosierten Portion Wehmut den gestrigen Abschied vom alten Aachener Tivoli zur Kenntnis zu nehmen. Ich gehöre, das erörtere ich hier wohl nicht zum ersten Mal, zu dieser Spezies. Ich bin Mitglied einer Randgruppe, einer wahrscheinlich sehr übersichtlichen, obwohl ich nicht einmal weiß, wie viele andere Bekloppte außer mir noch existieren, die seit dem Ende des Bökelbergs keinen gesteigerten Spaß mehr am Stadionbesuch haben; in Mönchengladbach nicht und generell auch nicht unbedingt. Es hat an und für sich gar nichts mit Fußball zu tun, Fan des beautiful game bin ich ja schließlich noch immer und bitte versuchen sie nicht, das ausdiskutieren zu wollen; es ist so und nicht zu ändern. Mir fehlen die alten Stadien in denen ich während meiner Adoleszenz vom kleinen, interessierten Steppke zum gescheiten Fußballfan sozialisiert worden bin. Mir fehlt die Individualität, die einzigartige Ästhetik jedes einzelnen Stadions, der spezielle Charakter, die unverwechselbaren, liebenswürdigen und auch oft grauenhaft unkomfortablen Details. Ich liebte den Bökelberg abgöttisch, seit ich ihn an der Hand meines Vaters zum ersten Mal betrat und vermisse ihn bis heute. Ich mochte z.B. auch die Grotenburg und das Lohrheidestadion und den Aachener Tivoli. Der neue Tivoli, da bin ich mir sicher, wird sich von den letzten zehn in Deutschland neu gebauten Arenen nur in Nuancen unterscheiden. Praktisch, komfortabel, abwaschbar, austauschbar. Kennste eins, kennste alle. Diese neuen Stadien/Arenen unterscheiden sich, falls nicht gerade irgendwo ein altes Fußballstadion notdürftig renoviert wird, lediglich in Farbe und äußerer Form, kompakt, rechteckig, ein bißchen Firlefanz mit Glas und Stahl, super Parklplatz, etc., alles prima. Es wird nur nie wieder ein Spiel der Alemannia gegen Borussia in klaustrophobischer Enge im Stehplatzblock zu bewundern sein. Es riecht anders, es schmeckt anders, es ist halt alles nicht mehr so wie es einmal war, weil ja auch der Fußball nicht mehr so ist wie er einmal war und die Wirtschaftlichkeit und überhaupt... schon klar, ich weiß, verstehe ich ja auch. Wem’s gefällt – bitte, viel Spaß dann. Am Wochenende jedenfalls, am Bornheimer Hang in Frankfurt, gibt’s mal wieder, wenn auch leicht aufgepeppt, ein wenig Old-School-Feeling im DFB-Pokal. Ich freu mich schon. Und in der nächsten Runde bitte nach Bochum.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

26.7.09

Abgänge: leise - Sharbel Touma

Es geht auf die Zielgerade bei den Abgängen.

Sharbel Touma kam mit der Empfehlung von 32 Saisonspielen mit 9 Toren für Twente Enschede Mitt 2007 zur Borussia. Die folgende Zweitligasaison war eine wechselvolle Erfahrung für Touma (10 Ein- und 5 Auswechslungen), obwohl Borussias Systemumstellung dem Außenstürmer eigentlich gelegen gekommen sein müsste. Trotzdem bleibt- wenn überhaupt -wohl einzig sein Doppelpack gegen Wiesbaden in Erinnerung. Im November 2008 bekam Touma von Trainer Hans Meyer mitgeteilt, dass man nicht weiter mit ihm plane. Nach Auflösung seines ursprünglich bis 2010 laufenden Vertrags mit der Borussia gab Touma diesen Sommer seinen Wechsel zu Iraklis Saloniki bekannt. Wir bedanken uns bei Sharbel Touma für 16 Zweitliga, 2 DFB-Pokal- und 1 Bundesligaspiel und seinen Torbeitrag zu Borussia höchstem Zweitligasieg (7:1 bei Kickers Offenbach am 4.5.2008).

Lesen Sie schon bald über den alten neuen Mannschaftskollegen von Alexander Voigt.

23.7.09

Abgänge: Karriereende - Tomáš Galásek

Nach einem Jungspund bekommt auch ein Oldie einen Beitrag in dieser Reihe

Tomáš Galásek kam Anfang 2009 aus Banik Ostrava mit der Empfehlung von zwei guten Bundesligasaisons in Nürnberg nach Mönchengladbach. Mit seiner Übersicht und seinem Stellungsspiel sicherte sich sogleich den Stammplatz vor der Abwehr und markierte zweitweise auch einen klassischen Libero. Damit verhalf er der Abwehr zu bislang unbekannter Stärke und war so maßgeblich für den Klassenerhalt. Nachdem diese Mission erfolgreich abgeschlossen war, erklärte Galásek seinen Rücktritt im jugendlichen Alter von 36 ½ Jahren. Wir bedanken und bei Tomáš Galásek für 15 Bundesligaspiele mit einer Torvorlage und die Erkenntnis, dass Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist.

Lesen Sie schon bald über einen weiteren, noch leiseren Abgang.

21.7.09

Dietmar hat's bezahlt


gesehen bei kicker.de

Abgänge: provoziert - Marko Marin

In dieser Reihe bekommt auch Borussias teuerster Abgang des Jahres einen Nachruf

Marko Marin kam 2005 als 16jähriger von der Frankfurter Eintracht zu Borussias Jugendabteilung. Im März 2007 feierte er sein Profidebüt und kam zu drei weiteren Saisoneinsätzen. In den folgenden zwei Spielzeiten absolvierte Marin jeweils über 30 Spiele und zeigte dabei großartige Offensivaktionen aber auch viel Leerlauf. Über Ersteres informierte Trainer Hans Meyer die ungläubige Presse gewohnt souverän im Doppelpass. Trotzdem fühlte sich Marko Marin zu Höherem berufen und verkündete seinen anstehenden Wechsel nach Bremen. Die Tatsache, dass er noch bis 2010 bei Borussia unter Vertrag stand ignorierte er dabei geflissentlich („Ich war fair zu Borussia.“). Wir bedanken uns bei Marko Marin für 37 Bundesligaspiele, 31 Zweitligaspiele, jeweils 4 Tore, insgesamt 25 Vorlagen und die wahrscheinlich besten Tempodribblings die der Borussia-Park bislang gesehen hat.

In Kürze erscheint hier die nächste Folge dieser Reihe

20.7.09

Neues aus dem Gästeblog (30.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Die Pausen zwischen den Spielzeiten sind langweilig. Furchtbar langweilig. Alles ist so vermaledeit langweilig, daß zur Zerstreuung alberne Turniere und kaum erwähnenswerte Testspiele absolviert werden müssen, wenn nicht gerade irgendwo einer (un)aufgeregten Sau durchs Transferdorf nachgelaufen werden muß. Wenn, wie letzte Woche im Falle der Borussia, weder das eine noch das andere passiert, dann ist die verordnete Fußballabstinenz in der Regel lediglich ein zuverlässiger Quell schlechter Nachrichten. Hier reißt ein weniger robustes Kreuzband, da bricht ein ermüdeter Fuß, ein bereits fest eingeplanter Spieler kommt (doch) nicht undsoweiterundsofort, man kennt das schon. Wirklich für diese spieltagsfreie Zeit begeistern können sich wohl lediglich ein paar Journalistiker, deren Urlaubsbedürfnis momentan auf Spesenrechnung seine Erfüllung findet. Da trifft es sich zur Abwechslung immerhin ganz gut, daß in den letzten Tagen, nach der obligatorischen Verletzung eines Stammspielers, ausnahmslos gute Nachrichten aus Österreich nach Deutschland getickert wurden. Jörg «Jogi» Stiel ist nämlich wieder da und wird bis Jahresfrist zum «Integrativ-Dolmetscher» der befürchteten Assimilierungspatienten Arango und Bobadilla. Ob’s hilft? Wer weiß, aber wir freuen uns schon jetzt auf Interviews und Dönekes von und mit dem sympathischen Ex-Torwart, gerade weil ja immer Typen gefordert werden. Ohne echte Typen in Mannschaft und Umfeld, so lautet die dazugehörige, gängige These, kann eine Mannschaft weder erfolgreich noch liebenswert sein. Außerdem brauchen die Fans die sogenannten Identifikationsfiguren. Stiel war ab seinem ersten Bundesligaspiel eine solche, als sich so mancher Bökelbergbesucher fragte, was denn bitte der komische neue Vogel da dreißig Meter vor seinem Kasten rumsteht. Allerdings, und damit wären wir schon bei der zweiten guten Nachricht, sind ja schon einige echt gute Typen bei Borussia unter Vertrag, worüber sowohl die Urlauber, und absolut treffend der Kollege Duelp, berichteten. Die Langeweile der vergangenen Tage wurde vor allen Dingen dazu genutzt, neben Glamourboy Bailly, Altstar Neuville, dem stillen Routinier Daems und dem aufstrebenden Bradley, dem unermüdlichen Fußballfacharbeiter Tobias Levels zu huldigen; was auch dringend nötig war. Intelligent, sprachgewandt, loyal, rautengeil und auf dem Platz immer Puls bis zum Anschlag. Die Fußballsozialromantiker sind sich daher einig: Lieber elf Levels auf dem Rasen, als elf Baumjohanns. Die letzte gute Nachricht für heute: der Fan-Shop wird dem nun einsetzenden Ansturm auf Levels-Trikots aller Voraussicht nach standhalten.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

18.7.09

Abgänge: ablösefrei - Alexander Baumjohann

Das FohlenKommandO präsentiert einen weiteren Beitrag in der Reihe "Abgänge"

Alexander Baumjohann kam im Januar 2007 auf Geheiß von Jupp Heynckes zur Borussia. Der Durchbruch gelang aber erst in der abgelaufenen Saison wo insbesondere sein Tor gegen Bremen nach einem 60-Meter-Solo in Erinnerung blieb. Ansonsten wechselten sich feine Ballbehandlung mit tödlichen Pässen und Phlegma mit hängenden Schultern in schöner Regelmäßigkeit ab, wobei nicht zu übersehen war, dass Spieler wie Baumjohann in der Bundesliga den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen können. Das kurze Intermezzo von Jupp Heynckes bei Bayern nutzte Baumjohann, um seinen Wechsel nach München bekannt zu geben. Wir bedanken uns bei Alexander Baumjohann für 31 Bundesligaspiele mit drei Toren und 8 Vorlagen sowie ein Zweitligaspiel und wünschen ihm bereits jetzt für den anstehenden Wechsel nach Leverkusen, wo Jupp Heynckes wahrscheinlich schon auf ihn wartet, alles Gute.

Lesen Sie in Kürze über den Abgang der Fummeltrine

17.7.09

Früher waren alle schlechter

Neu-Frankfurter Alex Voigt hat der Frankfurter Rundschau Bemerkenswertes in den Block diktiert. Er sagt, "früher" (er meint tatsächlich die 90er Jahre) seien Spieler lange bei ihren Vereinen geblieben, wie zum Beispiel Lottner, Cullmann, Pröll und er selbst beim FC. Heute sei es so: "Wenn du nicht auf allerhöchstem Niveau spielst, musst du eben gucken, dass du trotzdem einen guten Verein findest." Auch wenn es alle immer wussten, nie hat es jemand so deutlich ausgedrückt: früher sind Mannschaften mit denselben Spielern (zum Beispiel Lottner, Cullmann, Voigt und sicher auch Scherz) jahrelang immer wieder auf- und abgestiegen, bis sie gemerkt haben, dass es für diejenigen, die nicht auf allerhöchstem Niveau spielen, auch andere gute Vereine außer Köln gibt. Gleichzeitig rationalisiert Voigt im Nachhinein seine Aussortierung durch H.M., der ihn und andere klar als "nicht auf allerhöchstem Niveau" spielend befand.

Für diesen schönen Interviewabschluss danken wir der FR und sehen so gerade noch darüber hinweg, dass der Autor in der Einleitung Borussia in eine Reihe stellt mit der "kleinen Fußballwelt" Kerkrade, Jena und Fürth. Pfui! Da habt ihr aber Glück gehabt, dass es kaum noch FR-Abos zum Kündigen gibt (und schon gar nicht beim Fohlenkommando).

16.7.09

Abgänge: aus dem Wellental - Marcel Ndjeng

Wie alle anderen Abgänge bekommt auch Marcel Ndjeng seinen Artikel.

Marcel Ndjeng kam Mitte 2007 aus Bielefeld nach Mönchengladbach. Unter Trainer Jos Luhukay hatte er bereits in der Saison 2005/06 in Paderborn sehr erfolgreich zusammengearbeitet (34 Spiele/9 Tor/10 Vorlagen). Nach dem Wechsel konnte er sich in Bielefelds Bundesligamannschaft nicht durchsetzen und vollzog so den Schritt zurück in die zweite Liga. Dort knüpfte er an alte Erfolge an (30 Spiele/4 Tore/13 Vorlagen). Im Nachhinein kam der Aufstieg Borussias eigentlich ungelegen, da er sich abermals nicht in der Bundesliga durchsetzen konnte. Im Januar 2009 wurde Ndjeng nach Hamburg ausgeliehen, durfte dort aber nur 10 Minuten in der Bundesliga spielen. Folgerichtig wechselte Ndjeng im Sommer wieder dahin wo er seine stärksten Leistungen gezeigt hat - in die zweite Liga. Und da Jos Luhukay zur Zeit Trainer beim FC Augsburg ist, ging Ndjeng wie erwartet genau dort hin. Wir bedanken uns bei Marcel Ndjeng für oben genannte Zweitligabilanz, 9 Bundesligaspiele mit einer Vorlage, 3 Pokalspiele mit einem Tor und einer Vorlage und nehmen erstaunt den Wechsel vom 1. FC Köln zu Fortuna Düsseldorf aus dem Sommer 2004 zur Kenntnis.

Lesen Sie in wenigen Tagen über einen Wechsel zu einem Topverein

14.7.09

Abgänge: mal wieder - Hans Meyer

In der Reihe "Abgänge" schaut das FohlenKommandO Spielern und Trainern hinterher.

Hans Meyer kam im Oktober 2008 zu zweiten mal zur Borussia, nachdem er zwischenzeitlich in Berlin und Nürnberg gearbeitet hatte. Das erklärte Ziel war von Anfang an klar: Klassenerhalt. Über die Angemessenheit der Mittel wurde allerdings heftig diskutiert. Zunächst sortierte Meyer einige Spieler aus, darunter auch "Aufstiegshelden" wie Rösler und Voigt. Dann sprach er dem Kader die Bundesligatauglichkeit ab und vertröstete insofern auf Verstärkungen in der Winterpause. In der Rückrunde wurde dann mit der Eichhörnchentaktik Punkt um Punkt zusammengetragen, was nicht immer schön und auch nicht immer erfogreich war. Allerdings gibt die Tatsache, dass die Klasse gehalten wurde, Hans Meyer unter'm Strich recht. Nicht nur das; Auch die Transfers im Winter haben sich ausnahmslos als absolut notwendige Verstärkungen erwiesen. Offensichtlich war der Kader zuvor wirklich nicht den Anforderungen der Bundesliga gewachsen. Die aussortierten Spieler sind allesamt in der Versenkung verschwunden. Die Taktik der Rückrunde ist voll und ganz aufgegangen. Auch die hässliche Mauertaktik hat z.B. dazu geführt, dass man in München "nur" 2:1 verloren hat und nicht wie Frankfurt, Hannover oder Cottbus vollends unter die Räder gekommen ist. Wir bedanken uns bei Hans Meyer für den Klassenerhalt und den anschließenden Rücktritt, durch den der Verein unbeschwert in die Zukunft blicken kann.

Lesen Sie in Kürze über Spieler, die schon Hans Meyer aussortierte.

13.7.09

Neues aus dem Gästeblog (29.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

«Vorhang auf und Bühne frei für Zauberspiel und Gaukelei, Vorhang auf und Bühne frei! Jetzt geht’s los, wir sind nicht mehr aufzuhalten, jetzt geht’s los, hier spielt die Musik!» Ich könnte jetzt problemlos noch weitere Zeilen des allseits beliebten Partykrachers des ebenso beliebten Hühnerhaufens zitieren, um Sie, die geneigten Fernseh- und Bundesligazuschauer, auf das bevorstehende Spiel des 1.FC Podolski gegen den FCB und die neuerliche Saison einzustimmen, sehe aber in weiser Voraussicht davon ab. Warum? Weil es sich immerhin um den FC handelt? Och, bitte! Nein, sondern weil ich das ganze Prinz-Poldi-Theater bis zum jetzigen Zeitpunkt für eine traurige Farce halte und keine großen Zauberspiele erwarte, sondern vor allen Dingen große Fernseh- und Bundesligagaukelei. Ich gestehe: Ich bin Poldi-Fan. Ich mag seine Unbekümmertheit. Ich schaue ihm wirklich gerne zu. Ich respektiere seine Heimattreue und seinen Mut, seinen, im wahrsten Sinne des Wortes, Rückschritt nach Köln. Das trauen sich nicht viele Profis. Ich bin aber auch ebenso enttäuscht davon, weil Podolskis Alter und Talent nach zwei verschenkten Jahren in München seine Entscheidung sportlich (noch) nicht rechtfertigen. Dieses Maß der fußballerischen Saturiertheit kann er einfach (noch) nicht erreicht haben! Und ich lehne mich gerne weit aus dem Fenster und behaupte, beide Seiten, FC und Podolski, haben sich mit dem Wechsel keinen Gefallen getan. (q.e.d.) Der FC hat sich lediglich dank einer marginal besseren Hinrunde 2008 die Abstiegskonkurrenz mit Ach und Krach vom Leib gehalten, aber mindestens ebenso grottigen Fußball gespielt. Nun wurde die Mannschaft mit Sebastian Freis, der den Beweis ein Torjäger zu sein, noch schuldig ist, und Lukas P. verstärkt. Ein wenig dürftig? Ich denke schon. Sollte die Lebensversicherung Novakovic nicht so fit und treffsicher sein, wie er es immerhin sein muß, dann wird es ganz schön schwer für den FC und es bleibt abzuwarten, ob ein Prinz alleine halten kann, was er verspricht. Ich sehe die nervtötenden «Wenn-der-auf-die-Toilette-geht-dann-geht-ihr-mit!» - Doppelbewacher und böswilligen Treter schon vor meinem geistigen Auge. Und dann? Vom finanziellen Sicherheitsrisiko mal ganz abgesehen. Das hat wohl auch Christoph Daum so gesehen und alle türkischen Vereinspräsidenten seit Podolskis Wechsel allabendlich in sein Nachtgebet eingeschlossen. Ob das Kreuz des Trainernovizen Soldo breit genug ist, den Erwartungsdruck auch bei schwierigem Saisonverlauf zu schultern, steht ebenso in den Sternen. Dann könnte es bald wieder heißen: Meine Stadt, mein Verein, mein gewohntes Theater!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

10.7.09

Abgänge: nachträglich - Uwe Gospodarek

Wie versprochen kommt hier noch der Artikel über den Abgang der letzten Saison.

Uwe Gospodarek kam Mitte 2007 aus Burghausen zur Borussia und schaffte es gleich im ersten Testspieleinsatz im Borussia-Park gegen Bayern München die Zuschauer zu begeistern, die sogleich die altbekannten „Uwe, Uwe“ Sprechchöre wiederbelebten. Für über ein Jahr sollte es dann (bis auf ein einen Einsatz) erst mal gewesen sein. Erst als Hans Meyer das Zepter übernahm, kam Gospodarek zu einigen Einsätzen, aber schon früh war klar, dass in der Winterpause ein neuer Schlussmann her musste. Nach der Verpflichtung von Bailly ging somit der Weg von Gospodarek bei Borussia leise zu Ende. Im April 2009 haben sich Borussia und der Torhüter auf die Auflösung des noch bis 2010 laufenden Vertrags geeinigt. Bislang wurde Gospodarek noch von keinem neuen Verein als Neuzugang präsentiert. Wir bedanken uns bei Gospodarek für einen Zweitliga- und einen Bundesliga-Einsatz und sagen noch nachträglich herzlichen Glückwunsch zur Geburt des dritten Kindes, die er leider um eine Viertelstunde verpasst hat.

In Kürze folgen weitere Beiträge dieser Reihe.

8.7.09

Flughafentransferservice

Bild-Reporter Henning Feindt hat einen ganz besonderen Job. Nicht nur ist er Reporter, Journalist oder wie Sie ihn sonst bezeichnen wollen, nein, Herr Feindt ist der sogenannte "Chef-Abholer vom Dienst" (CAvD). Wechselt ein Spieler (vornehmlich Südamerikaner) zu einem neuen Verein, fährt er zum Flughafen und heißt den Fremden willkommen im schönen deutschen Vaterland. Letzten Sommer holte er Herthas Cicero in Tegel ab, dieses Jahr durfte sich Borussias Neuer Juan Arango über den Abholservice freuen. Das finden wir eine gelungene Aktion! Es kann nie schaden, sich bei den Spielern schon einmal vorzustellen, über die man im Herbst herziehen wird. Damit Henning aber bei der ganzen Abholerei nicht durcheinander kommt und ja keinen Neuzugang verpasst, helfen wir ihm ein bisschen. Hier eine Liste der zu erwartenden Ankünfte:

Ze Roberto (München)
Freitag, 10 Juli, 9:20 Uhr, Hamburg Flughafen (LH040 aus München Franz-Josef Strauß Flughafen) Achtung, viel Gepäck, also besser Rückbank schon mal umlegen.

Vagner Love (Moskau)
Freitag, 21 Juli, 10:25, Stuttgart Flughafen (LX1177 aus Moskau Domodedovo via Zürich)

Klaas-Jan Huntelaar (Madrid)
Dienstag, 21. Juli, 23:20, Stuttgart Flughafen (LX1178 aus Madrid via Zürich, wartet auf Vagner Love im Transit-Bereich, also ein Aufwasch!)

Lewis Holtby (Aachen)
Montag, 13. Juli, 10:23 Uhr, Gelsenkirchen Hauptbahnhof Gleis 7 (Regionalexpress aus Aachen, Umstieg in Mönchengladbach), "Kids on Tour"-Angebot der Bahn

Eljero Elia (Enschede)
Samstag, 14. Juli, später Nachmittag, wahrscheinlich tankt er noch mal an der Raststätte Hollenstedt (A1), kein Wohnwagen

Marcus Berg (Groningen)
Donnerstag 23, Juli , 19:42 Uhr, Hamburg Hauptbahnhof Gleis 13 a/b (ARRIVA aus Groningen, Umstieg in Leer in IC2135 bis Bremen, dann weiter im metronom, jeweils im Fahrradabteil) Fahrradträger für's Auto nicht vergessen!

7.7.09

Doping: zwei Vorschläge

Die Doping-Debatte im Sport wird immer mehr zur Farce. Bei jedem neuen Fall ist der immer gleiche Ablauf zu beobachten. Sportler werden des Dopings überführt/verdächtigt, Sportler streiten alles ab und erklären hoch und heilig, niemals gedopt zu haben, Presse spricht von einem neuen Skandal und fühlt mit den Sportlern mit, Verbände stehen zu den Sportlern, Sportler werden gesperrt, Sportler kommen nach der Sperre zurück, Fans und Medien bejubeln die neuen Fabelzeiten der Sportler. Das neueste Beispiel ist nun Claudia Pechstein. Mal ehrlich, hat sich irgendwann jemand mal gefragt, warum eine 37-jährige Jahr für Jahr die Konkurrenz so spielend leicht hinter sich lässt? Zumal sie in einer Sportart tätig wird, in der es vor allem darum geht, sich alleine so schnell wie möglich vorwärts zu bewegen. Ob das nun auf Kufen, Füßen, Fahrrädern oder im Wasser geschieht, ist ja im Grunde austauschbar.

Ich will Pechstein kein Doping unterstellen, dafür weiß ich zu wenig und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht sonderlich.

Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, eine völlig neue Herangehensweise an die Thematik vorzuschlagen. Das große Dilemma beim Doping ist ja, dass es erstens schwer und unter hohen Kosten und damit selten bewiesen wird; zweitens, und noch viel entscheidender, ist jedoch, dass selbst bei der Überführung eines Betrügers die Sanktionen vergleichsweise mild ausfallen. Wie oben schon beschrieben, der Gedopte wird für eine Weile gesperrt, aber im Normalfall kann er nach der Sperre reibungslos wieder in den Zirkus einsteigen. Ein Beispiel dafür ist Jan Ullrich, der nach seinem ersten Befund, den er krude mit einer Geschichte von unbekannten Pillen von unbekannten Leuten erklärte, wieder von Fans und Medien hofiert wurde. Erst der zweite Skandal machte ihn zur persona non grata. Die gesamte Tour de France fährt sowieso munter weiter, einige der Ärzte, die von den Kronzeugen Jaksche und Sinkewitz belastet worden waren, sind dieses Jahr auch wieder dabei.

Für mich ist das Doping als solches nicht das Schlimmste, sondern die Art und Weise, wie Politik und Medien sich einspannen lassen. Ich hätte kein Problem mit Doping, wenn die Sportler nicht von Steuergeldern mitfinanziert würden und die teuren Übertragungsrechte nicht gebührenfinanziert wären.

Für mich ergeben sich zwei Lösungsmöglichkeiten: eine radikale Lösung wäre es, Doping freizugeben. Das müsste einhergehen mit der Streichung sämtlicher staatlicher Sportunterstützung. Danach könnte jeder selbst entscheiden, was er nimmt.

Die zweite Möglichkeit bestände darin, die Beweislast vollständig umzukehren. Bisher ist es so, dass jeder Sportler als ungedopt gilt, der nicht überführt wurde. Nun würden wir sagen, dass jeder Sportler als gedopt gilt, der nicht selbst ausreichend Beweise vorbringt, die ihn von diesem Verdacht befreien. Man könnte sich vorstellen, dass unabhängige Gremien, zum Beispiel die WADA, vom Sportler beauftragt werden, ihn regelmäßig zu checken. Das würde auch das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Sportler und Kontrolleur umdrehen, den nun müsste der Sportler dem Kontrolleur hinterherlaufen und nicht anders herum. Vor dem Wettkampf würde der Sportler eine Art Fahrtenschreiber vorlegen, und nur wenn dieser als ausreichend angesehen wird, darf er antreten. Vielleicht wäre die Umsetzung in Einzelheiten schwierig, aber es könnte sich lohnen, sie einmal durchzudenken.

Ich könnte mir auch eine Mischung aus beiden vorstellen, in der jeder Verband eigene "saubere" Veranstaltungen anbieten könnte, die neben den offenen Pharmaspielen stattfinden.

Eine dritte Möglichkeit habe ich hier nicht weiter thematisiert, weil die Umsetzung technisch zwar am einfachsten wäre, jedoch noch unwahrscheinlicher erscheint als die oben genannten: der komplette Rückzug der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten von ALLEN Sportereignissen. Sie haben richtig gehört.

6.7.09

Neues aus dem Gästeblog (28.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Na? Hat bei Ihnen heute morgen schon jemand gemeutert? Der Sohnemann beim Frühstück vielleicht offen mit Vertragsbruch gedroht, weil er sich fortan zu besseren Konditionen lieber der Nachbarsfamilie (Swimmingpool) anschließen möchte? Oder hegt Ihre pubertierende Tochter eventuell den Verdacht, sie könne möglicherweise nicht lebenslang 24/7 an erster Stelle stehen und drängt deshalb auf ein rasches Transfergeschäft? Möchte Ihre Frau aufgrund einer neuerlich zufällig entdeckten Leidenschaft kurzfristig aus dem Ehevertrag aussteigen, da sie fortan lieber mit Latinos spielen möchte? Verzeihung, Sie sind Latina und Ihr Mann möchte in sonnigen Gefilden lieber mit anderen Latinos spielen? Nein? – Glück gehabt! Dann können Sie sich jetzt zurücklehnen und voller Genuß die prominenten Wechselkapriolen anderer Bundesligisten beobachten. Das Ganze soll ja, laut Aristoteles, mehr als die Summer seiner Teile sein, was ja schön gedacht und noch schöner gesagt ist, nur lediglich nix hilft, sollte der Einzelne im Ganzen keine Erfüllung sehen. Wieviel mehr das Ganze, einmal auf die Goldwaage gelegt, als die Summe seiner bereits in Gold gegossenen Einzelteile tatsächlich wiegen wird, darf z.B. in Madrid demnächst ehrfurchtsvoll bestaunt werden. Nur böse Zungen behaupten, diese spanischen Waagen könnten womöglich den Eichanforderungen des TÜV Rheinland nicht standhalten. Auch wenn es im Fußballgeschäft unvermeidlich zu sein scheint, sich irgendwann den Allüren der Riberys, Lucios, Bas, Konsorten und den einschlägigen Beispielen der Vergangenheit (van der Vaart, etc.) ergeben zu müssen, es ist und bleibt ein gewöhnungsbedürftiges Spielchen. Vor allen Dingen, weil es kurzfristig so erfolgsversprechend ist. Die wirklich interessante Note dabei: Apropos erfolgreich, wenn Monsieur Ribery die Bayern gen Bernabeu verlassen sollte, um Teil der neuen Super-Ultra-Galacticos zu werden, dann würde, laut Presse, Senor Perez Mijnheer van der Vaart nach nur einem Jahr in Madrid nach München transferieren wollen. Ganz schön erfolgreich, so ein forciertes Wechseltheater, oder? You do the math? Arithmetiker aller Länder, vereingt Euch!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

1.7.09

Donovan über Beckham

Bin gerade über ein Buch gestolpert, das Mitte Juli in den USA erscheint: "The Beckham Experiment" von Grant Wahl. Wahl beschreibt hier mit (anscheinend) detailliertem Hintergrundwissen den Wechsel und die Zeit von David Beckham bei L.A. Galaxy. Interessant ist, wie sehr anscheindend die Beckham-Meute versucht hat, die eigenen Leute an wichtigen Schaltstellen des Vereins zu installieren. Beckhams Berater wird Consultant, Ruud Gullit wird als Trainer geholt, der sich als eher lustlos erweist, und Donovan wird dazu gedrängt, Beckham das Kapitänsamt abzutreten.

Was beim Lesen eines Exzerpts zunächst vielversprechend klingt, entpuppt sich aber schnell als das Ergebnis eines langen Interviews mit Landon Donovan über Beckham. Tenor: Donovan zeigt sich nach anfänglicher Euphorie schnell ernüchtert und wirft Beckham vor, das Gastspiel nicht ernst zu meinen. Ein Buch für Landon Donovan-Fans (ob das Vorwort von Klinsi ist?), das ein paar schöne Anekdoten bereit hält: wie Beckham mit den Mannschaftskameraden Essen geht, und erst keinen Wein bekommen soll, da er keine ID dabei hat; und wie später alle darauf warten, dass er die Rechnung vielleicht übernimmt, sich aber als cheapskate erweist.