14.8.12

Löws Wutrede im Wortlaut

Nach dem Spiel gegen Italien gab es, gab es natürlich vielerlei Kritik in verschiedenster Form, dieser Kritik der sportlichen Kritik der sportlichen Kritik was die sportlichen Dinge betrifft nehme ich an, mit allem Verstand und natürlich auch mit aller Demut mit aller Demut und versuche natürlich auch da die Lehren draus zu ziehen Aber ich denke wir alle, wir alle, Sie, ich war stets bemüht, war stets bemüht, zu sagen was diese Mannschaft für eine gute Qualität hat was, was diese Mannschaft für eine hervorragende Aussen-, denn, -darstellung hat und wir waren alle stolz darauf, alle, dass diese Mannschaft eben auch extrem viel für die Integration in Deutschland eben auch tut und in den vergangenen Jahren getan hat. Und Teile dieser Kritik, Teile dieser Kritik halte ich, halte ich ganz einfach nicht für zielführend und ermüden mich.

Zum Einen, Punkt eins - die Leitwolfdiskussion: Mit dieser Mannschaft und dieser Struktur der Mannschaft und mit diesen Führungsspielern haben wir in den letzten zwei Jahren enorme Fortschritte gemacht und wir haben fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Und diese Spieler, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose, und einige andere, die haben das, was ich von Ihnen erwartet habe, hervorragend gemacht. Viele Mannschaften mit ihren, ich sag’s mal in Anführungszeichen, mit ihren klassischen Führungsspielern, die sind lange vor uns eben auch nach Hause, äh, gefahren.

Heute haben wir einen anderen Typus von Fußballer und einen anderen Typus von Führungsspieler. Und bei uns innerhalb der Mannschaft gibt es keine flache Hierarchie. Wir haben ne klare Struktur und wir haben ne Führungsspieler, die absolut auch hier ganz klar in die Verantwortung gehen, die ihre Meinung sagen, die einfach auch für Ergeiz und für Disziplin und für den Willen stehen eben auch die Spiele zu gewinnen eben auch wenn sie mal einen schlechten Tag erwischen. Aber diese Diskussion halte ich nicht für in Ordnung und werde ich auch denk ich mal in Zukunft nicht mehr führen wollen, weil diese Spieler haben gezeigt, das sie in der Lage sind eben auch eine Mannschaft zu führen und diesem Führungsanspruch, dem auch absolut gerecht zu werden.

Weil sie glauben ja nicht, das glauben sie ja wohl auch nicht, dass vielleicht Millionen von Leuten zuhause vor dem Fernseher sitzen und vielleicht Millionen von Leuten auf den Straßen beim Public-Viewing sind, wenn da keine Siegertypen auf dem Platz stehen würden, und von daher denke ich, dass diese Spieler diese Aufgaben auch hier mit, mit, mit einer großen Investition gelöst haben und wir schon auch Spieler haben, die absolut dieses, diese Sache verkörpern nämlich auch Spiele gewinnen zu wollen und das haben wir auch des Häufigen und des Öfteren bewiesen.

Der zweite Vorwurf der ja immer wieder im Raum steht: Spieler mit Migrationshintergrund singen die Hymne nicht und verstehen dann vielleicht auch im ein oder anderen Spiel nicht zu kämpfen und was ich eigentlich auch fatal finde, dass ihnen dann so noch ein bisschen unterschwellig, unterschwellig so ein bisschen auch den Vorwurf macht und man das auch manchmal wieder so ein bisschen raushört, ne, dass sie vielleicht auch dann keine guten Deutschen sind. Und das finde ich eigentlich, äh, das finde ich schlecht. Die Hymne zu singen, die Hymne zu singen, ja, das ist schön, das ist wunderschön. aber das ist noch lange, noch lange keinen Beleg dafür, noch lange kein Beleg dafür, für die Qualität einer Mannschaft und schon gar kein Beweis dafür, vielleicht für die Unlust zu kämpfen, das schon gar nicht, weil unsere Spieler die mit, die Migrationshintergrund haben, die haben für die Außendarstellung für Deutschland, für die Integration enorm viel getan, auch wenn sie mal hier die Hymne hier nicht singen, bereiten sich anders frei, anders vielleicht vor, aber identifizieren sich mit unserem Trikot und natürlich auch mit der Nationalmannschaft und mit Deutschland. Ich denke, dass haben unsere Spieler Özil, Khedira und, und, und häufig genug bewiesen.

Und der nächste Vorwurf, der mir auch nicht gefällt, ist immer so, die Spieler sind verwöhnt. Wir erwarten von jedem Spieler hier, der hier bei uns bei der Nationalmannschaft, äh, zur Nationalmannschaft kommt wir erwarten Spitzenleistungen, wir erwarten eine Top-Performance auch wenn nicht jedes Spiel gewonnen werden kann Und deshalb haben wir alle, wir alle, und auch beim DFB hier, wir haben andere Aufgabe, andere Aufgaben, aber die müssen genauso perfekt eben auch ausgeführt werden und genauso perfekt laufen. Und es sind die Voraussetzung zu schaffen, um eben auch diese Spitzenleistung dann abzuverlangen. Und äh, auch die Spanier haben einen Koch, und kochen nicht selber und fahren nicht nur mit dem Bus und haben eben auch die anderen Voraussetzungen geschaffen, haben alle andere Nationen auch und ich denke dass unsere Spieler eben auch immer das zum Einen wertgeschätzt haben und trotz allem alles gegeben haben und ich denke da konnten Sie sich bei einigen Trainings, die Sie zugeschaut haben, denke ich auch überzeugen, dass unsere Spieler in der Vorbereitung in diesem Wochen vor dem Turnier und während dem Turnier eben auch alles dafür getan haben, um erfolgreich zu sein