31.8.07

Courteous Reader (5)

4. Spieltag: VFL Borussia Mönchengladbach – VFL Osnabrück

David Brand, Trainer der Auswahlmannschaft von Amerikanisch Samoa, wird heute in einer Meldung des Sportinformationsdienstes folgendermaßen zitiert: «Wenn die Anzahl der Gegentore nicht zweistellig ist, ist es wie ein eigener Sieg für uns.» Ähnlich hilflos und defätistisch fühlte man sich als Beobachter der Borussia am vergangenen Freitag in Mainz. Es hätte durchaus ein richtiges Schlachtfest werden können. Ausreichend indisponiert und in ihrer Opferrolle hoffnungslos ergeben waren die Gladbacher Akteure allemal. Nun geht es am Sonntag daheim gegen den VFL Osnabrück, eine Mannschaft die vor Wochen im DFB-Pokal schon einmal bezwungen werden konnte (auswärts!), in erster Linie um spielerische Wiedergutmachung. Der Weg ist also vorgegeben, denn die immer häufiger zur Verantwortung gezogene Dünnhäutigkeit der Fans und Medien (auch gerne «überzogene Erwartungshaltung» genannt), die nicht zuletzt die Verantwortlichen der Borussia reichlich zu nerven scheint, resultiert vor allen Dingen aus den anhaltenden fußballerischen Grausamkeiten der letzten Jahre und irgendwann reicht’s halt einfach mal. Wie ist schon in Franklins «Poor Richard’s Almanack» nachzulesen:

«Glass, China, and Reputation, are easily crack’d, and never well mended.»

Vielleicht bringen die Scherben der letzten Wochen am vierten Spieltag ein bißchen Glück. Ansonsten wird wahrscheinlich schon bald wieder der Besen zum nächsten Kehraus geschwungen.

29.8.07

Das Zitat zum Spiel (Mainz A)

„Öh, hm, äh, leider ja.“

Alexander Voigt auf die Frage, ob die Leistungen in den ersten drei Spielen aussagekräftig seien

28.8.07

Abgänge - inspiriert: Bernd Thijs

Egal ob freiwillig oder nicht - jeder Abgang wird in dieser Reihe gewürdigt.

Bernd Thijs stieß im Januar 2005 aus Trabzonspor zur Borussia und wählte die klassische Borussia-Fehleinkauf Karriere: In den ersten Spielen noch durchaus überzeugender Stammspieler baute Thijs leistungsmäßig mit der Zeit immer mehr ab. Dazu kamen falsche Freunde und nach zweieinhalb Jahren standen die Zeichen auf Trennung, nachdem Thijs bereits zum Ende der abgelaufenen Saison nicht mehr berücksichtigt wurde. Der neue Arbeitgeber ist AA Gent. Wir bedanken uns bei Bernd Thijs für 44 torlose Bundesligaspiele mit einer Vorlage und 9 gelben Karten, drei DFB-Pokalspiele ohne Vorlage und ohne gelbe Karte sowie den Spruch auf seiner Webseite "Tot volgend seizoen!"

Für den Fall, dass noch ein Spieler das Weite sucht, wird dies hier besprochen.

27.8.07

Neues aus dem Gästeblog (35.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Aus gegebenem Anlaß muß ich mich heute zuvorderst dem Klingelgeräusch widmen. Schließlich klingelt es fast ständig immer und überall. In Mainz zum Beispiel hat es am Freitagabend binnen einer Stunde gleich viermal geklingelt. Leider auf der falschen Seite. Und da bin ich auch schon beim Punkt. Meistens wird das Klingeln als extrem enervierend und störend empfunden. Aus gutem Grund. In der Regel handelt es sich um ungebetene, belästigende Nebengeräusche. Sei es der Wecker zu früher Morgenstunde, schon kurz drauf der Postbote mit einem Paket für die Nachbarn oder eben auch die Kakophonie beim Auswärtsspiel. Eine leichte Verstimmung konnte schon nach dem ersten Heimauftritt gegen Hoffenheim ausgemacht werden, die Dissonanz steigerte sich unter der Woche in mehrfacher Hinsicht und fand dann in objektiv unagenehmer und recht unästhetischer Weise am Bruchweg ihren derzeitigen Höhepunkt. Da werden nicht nur den Jungs anschließend in der Kabine leidig die Ohren geklingelt haben. Auch Jos Luhukay bekommt dieser Tage immer deutlicher zu hören, was er mit Sicherheit nicht hören will. Aber als wäre das alles noch nicht schlimm genug, seit kurzer Zeit ist ein neues Störgeräusch dazugekommen. Ein weiteres unsägliches Geplärre aus deutschen Mobiltelefonen! Kein wirklich neuer Vorwurf, schließlich haben die meisten Klingeltöne schon immer schmerzhaft den Nerv der umstehenden, unbeteiligten Zuhörer zu treffen gewußt. Aber seit der WDR zu nachtschlafender Zeit Arnd Zeigler auf den Sender gelassen hat, geistern fußballintellektuelle twenty- und thirtysomethings durch Straßenbahnen, Supermärkte und die sonstige Öffentlichkeit und erfreuen sich und die unfreiwilligen Mitmenschen mit einem mechanisch entstellten „Peter Meyer, eieieiei“. Meine Bitte, liebe Fußballgeeks und Techniknerds: Das Telefon demnächst einfach mal in der Hosentasche vibrieren lassen! Macht auch Spaß und nervt nicht annähernd so sehr wie Auswärtsschlappen.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

26.8.07

Auswärtsstark (10)





In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: Oberliga Westfalen, SC Preußen Münster - SV Schermbeck, 24.08.2007, Preußenstadion an der Hammer Straße, 4.150 Zuschauer, Münster
.

Wer als Nicht-Münsteraner und Werder-Fan mit Unterbrechungen seit fast 13 Jahren in Münster wohnt, hat in dieser Zeit vom SC Preußen Münster immer wieder was mitgekriegt und dabei in wechselnder Abfolge gefühlt: neugieriges Mitfiebern als es einige Jahre um den Aufstieg in die zweite Liga ging, echtes Mitleid in allen Jahren danach und ungläubiges Kopfschütteln beim Abstieg in die Oberliga, in der auch das hundertjährige Vereinsjubiläum gefeiert wurde.

(Fotos & Video/Rechte: Hülsemann/FohlenKommandO)

Diese Saison geht entgegen den Erwartungen aber gut los: 4 Siege, 1 Unentschieden und keine Niederlage, 14:4 Tore. Da wagen auch wir uns mit ein paar Leuten neuerdings ins Stadion, am Freitag schon zum zweiten Mal… Die Menge im ollen Preußenstadion (die Sitzschalen auf der Haupttribüne wurden übrigens erst 2001 eingebaut, damals ausgemustert in der BayArena) kocht schon zum Anpfiff. Die letzten Jahre waren durchgängig so furchtbar, dass rund um uns die echten Fans einfach nur ungläubig gucken ob des wieder auferstandenen SCP. Die Mannschaft spielt schön, direkt und nutzt ihre Chancen. Die Siege fallen deutlich aus, endlich! Denn gegen Mannschaften wie den SV Schermbeck hätte man auch letztes Jahr gewinnen müssen, um dann das erklärte Ziel des direkten Wiederaufstiegs zu schaffen. Die Schermbecker Fans passen jedenfalls in drei PKWs.


Dagegen der Preußen-Anhang: Schon vor dem 1:0 in der 10. Minute tobt die Menge. Nach dem 2:0 in der 22. Minute brennen die ersten bengalischen Feuer und die Gegengerade versucht, eine La-Ola zu starten. Mit einem standesgemäßen 3:1 geht es in die Pause, beim 4:1 stehen auch die Tribünen-Zuschauer und beim 5:1 wird singend daran erinnert, dass eines Tages, eines Tages wir nach Mailand fahren um die Preußen zu sehen…



Schön wär´s ja, wenn es wenigstens mit dem Aufstieg klappte. Denn eine Stadt wie Münster verträgt anderen Fußball als die Oberliga. Dafür ist es hier noch sehr ursprünglich: Bier zwei Euro ohne alberne Knappenkarte, marodes Stadion mit Stehplätzen, Anreise per Fahrrad, anstehen am Kartenschalter fünf Minuten vor Anstoß. Irgendwie ganz erholsam, mindestens aber an einem Freitagabend (Flutlicht!) ein netter Auftakt ins Wochenende.

M. Hülsemann



Bisher in dieser Reihe erschienen:
Auswärtsstark (09): SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart
Auswärtsstark (08): Red Bull New York - Chicago Fire
Auswärtsstark (07): Borussia Mönchengladbach II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (06): Bayer Leverkusen - CA Osasuna
Auswärtsstark (05): Bayer Leverkusen II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (04): Eintracht Frankfurt - Newcastle United
Auswärtsstark (03): Öffentliches Training des 1. FC Köln
Auswärtsstark (02): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (01): Factor Ljubljana - Bela Krajina

25.8.07

Schwules Schwein? Ach so!

Roman Weidenfeller und sein Verein sind noch mal davon gekommen. Gerettet hat sie wohl Weidenfellers Metamorphose vom angeblichen Rassisten zum bloßen Homophoben. Ein Punktabzug bleibt aus und der Torwart ist kein Rassist.


Was hat der DFB jetzt erreicht? Ein halbherzig „aufgeklärter“ Rassismusverdacht und ein zwiespältiges Urteil zu einer Beleidigung, die dem Mainstream an Äußerungen in deutschen Stadien entspricht. Aber zumindest weiß jetzt jeder was ganz schlimm und was nicht so schlimm ist.

So oder so ähnlich - Mainz

24.8.07

Alles beim Alten?

Eigentlich hat man sich bei der Mönchengladbacher Borussia vorgenommen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und in Liga 2 einen Neuanfang zu machen. Dazu hat man den Kader mit 11 neuen Leuten radikal umgebaut und damit genau das getan, was bereits Jupp Heynckes bei seinem Amtsantritt als Übel ausgemacht hat: "Eines der Probleme in der Vergangenheit war die große Fluktuation.“ Zuvor durfte Dick Advocaat alles verpflichten, was er für gut hielt und sich nicht wehrte. Diese Erkenntnis hat Heynckes aber nicht davon abgehalten, reichlich neues Spielermaterial zu holen, vorzugsweise bei seinem Ex-Club Schalke (Heimeroth, Delura, Baumjohann). Luhukay macht es ihm nach indem er Spieler aus alten Paderborner (Ndjeng, Brouwers) oder Kölner (Voigt) Zeiten holt und den Kader dann mit Spielern aus seinem Heimatland (Friend, Paauwe, Touma) weiter aufbläht. Der Unterschied ist allerdings, dass vormals bei jeder Neuverpflichtung die fußballerischen Qualitäten gelobt wurden, während nun besonderer Wert auf Charakterstärke und flexible Einsatzmöglichkeiten gelegt wird.

Auch im Spiel gibt es frappierende Ähnlichkeiten. Einen starken Torwart hinter einer soliden Abwehr und einen harmlosen Sturm kennt man bereits aus der Vorsaison. Nur das Mittelfeld ist (wie) ausgewechselt. Die Tatsache, dass Taktik und Aufstellung in schöner Regelmäßigkeit geändert werden ist auch altbekannt, wobei die Planlosigkeit von gestern die Flexibilität von heute ist.

Es bleiben aber noch einige Punkte ungeklärt: Die Frage ob die Auswärtsschwäche der letzten Jahre weitergeht, kann man noch nicht absehen. Ob es die Borussia schafft, die Kontrolle eines Spiels auch in Toren umzusetzen, ist auch noch offen. Und vielleicht erweist sich einer der zahlreichen neuen Stürmer ja wirklich als echter Goalgetter. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob wirklich ein Neuanfang stattgefunden hat oder sich die Mühle wie bisher weiterdreht.

Courteous Reader (4)

3. Spieltag: FSV Mainz 05 – VFL Borussia Mönchengladbach

Neues Spiel, neues Glück! Es geht heute gegen Jürgen Klopp und seine Karnevalstruppe aus Mainz. Der gute Kloppo also, der Mann der uns allen so wunderbar den Fußball erklären kann. Locker und leicht, flappsig und humorig, charmant und stets augenzwinkernd, so ganz anders als der ernsthafte Fußballprofessor aus Hoffenheim. Nicht so der Jürgen, der alte Dampfplauderer; der trägt das Herz am rechten Fleck und selbiges auch häufig auf der Zunge. Fußballdeutschland gefällt das und mir auch. Mit von der Partie im Mainzer Trikot ist auch Bo Svensson, ein ruhiger Däne, der in seiner Zeit als Angestellter der Mönchengladbacher Borussia als Freund der unnötigen Quasselei eher unverdächtig geblieben war, aber mittlerweile auch, vom plötzlichen Redezwang getrieben, dem Boulevard sein Herz ausschüttet. Nun ja, es wurde schon viel gequatscht diese Woche. Selbst Jos Luhukay meinte, sich diese Woche mal vor der versammelten Zuhörerschaft in Rage salbadern zu müssen. Es sei ihm gegönnt. Die Chance bekommt man auch nicht jeden Tag. Jetzt aber genug der überflüssigen Worte, es hat für diese Woche gereicht. Wer noch was zu sagen hat, sollte sich beeilen. Ansonsten lieber einfach Taten sprechen lassen. Oder um es mit dem guten alten Franklin zu sagen:

«Speak and speed: the close mouth catches no flies

Ich habe fertig!

22.8.07

Abgänge - endlich: Wesley Sonck

Auch die letzten Abgänge werden hier begleitet.

Wesley Sonck kam im Januar 2005 mit der Empfehlung von 10 Toren in zwei Jahren aus Amsterdam nach Mönchengladbach. In seinem dritten Einsatz hatte er gegen den SC Freiburg mit einem Doppelpack den besten Auftritt bei Borussia. Es folgten einige Spiele mit ein paar Toren, viele Verletzungen, Rangeleien im Training, Suspendierungen und Begnadigung. Für die laufende Saison wurde Sonck nicht mehr berücksichtigt und verabschiedete sich in seine belgische Heimat zum FC Brügge. Wir bedanken uns bei Wesley Sonck für 28 Ligaspiele mit 6 Toren, 1 DFB-Pokalspiel mit einem Tor, keine Vorlage, 5 Gelbe Karten und die Erkenntnis, dass man im Borussia-Park auch mit 174 cm ein Kopfballtor machen kann.

Lesen Sie schon bald über den Abgang eines weiteren Belgiers.

21.8.07

Das Zitat zum Spiel (Hoffenheim H)

„Ich habe nie gesagt, dass wir vom ersten Spieltag an attraktiven, erfolgreichen Fußball spielen werden.“

Jos Luhukay Hoffnung raubend

20.8.07

Whino am Rhein

Der 1. FC Köln wird, seitdem Christoph Daum dort tätig ist, "bewusst" benachteiligt. Zumindest Daum selber hat diese Meinung nach einem nicht gegebenen Treffer gegen Aachen geäußert. Auch anhand zahlreicher Entscheidungen in der letzten Saison meint Daum belegen zu können, dass sein Verein Opfer "bewusster Fehlentscheidungen" war. Begründet hat er das v.a. damit, dass "alle immer nur über den Etat des FC und das Stadion und so" reden und die Schiris deshalb (!) erstmal gegen ihn pfeifen. Wer den Auftritt Daums an den Mikros des DSF gesehen hat, hat vielleicht den gleichen Eindruck wie ich: Warum dieser Mann als ein Fußballfachmann und „Motivator“ bekannt ist, erschließt sich nicht (mehr).

Was vor allem zu sehen war, war ein weinerlicher Trainer mit Schnauzbart, der eine insgesamt durchwachsende Zeit beim FC überspielen möchte. Das dahinter liegende Motiv hat Daum in einem Nebensatz selbst verraten: Es muss eine Reaktion der Verantwortlichen kommen. Und wie die aussehen soll, ist wohl klar: Aus Verunsicherung nach vermehrter öffentlicher Kritik pfeifen die nächsten Schiris eher mal für den FC. Denn welche Reaktion ist denn noch denkbar?

Neururer hat das auch mal probiert, insoweit ist Daum endgültig in der 2. Liga angekommen.

Neues aus dem Gästeblog (34.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Ich kann mich nicht entscheiden worüber ich mich gestern mehr geärgert habe. War es der Verlust zweier Punkte beim Heimspiel gegen Hoffenheim oder waren es der Trainer und seine Aufstellungskapriolen? Tendenziell ist es eher der Trainer. Nein, keine Angst, ich will hier keine Trainerdiskussion anzetteln oder den Mann loswerden. Jos Luhukay ist im Gegensatz zu mir ein qualifizierter Fußballtrainer und vor allen Dingen sehr viel näher am Geschehen dran. In seinen Kopf würde ich mitunter trotzdem gerne für ein, zwei Sekündchen reinschauen dürfen. Woran liegt das? Ist es das deutsche Bundestrainergen in mir, welches auch jeder andere halbwegs fußballinteressierte Durchschnittsbürger besitzt? Ist es die totale Unkenntnis eines interessierten Laien, die mich den Trainer desöfteren nicht verstehen läßt? Wer weiß es? Das z.B. Sascha Rösler zum Alleinunterhalter im Sturm nicht taugt, das konnte man am Montagabend auch ohne Trainerschein erkennen. Abgesehen davon ist er für diese Position auch nicht verpflichtet worden. Warum wird er da schon wieder verschwendet? Warum sitzen die Stürmer beim Heimspiel auf der Bank und schauen zu? Die Zeit für Experimente sollte mit der Vorbereitung enden! Was soll das ständige Gehampel mit der Doppel-6? 4-4-2, 4-3-3 oder 4-2-3-1? Was spielen wir daheim und was auswärts? Solche Entscheidungen sollten mittlerweile längst feststehen. Warum darf Ndjeng direkt nach dem Wechsel spielen, während die anderen Vollprofis erst sportlich und konditionell an die Mannschaft herangeführt werden müssen? Das ist weder konsequent, noch schlüssig und mit der prophezeiten und dringlichst ersehnten Kontinuität hat das auch herzlich wenig zu tun. Ich finde das wirklich ärgerlich! Das muß schnell besser werden, Herr Luhukay, sonst geht das Theater bald wieder los und dann wird‘s richtig schwer. Sollte nach den ersten beiden Kicks vor dem Freitagspiel auch jetzt noch Unklarheit bestehen, entweder flugs in die Seminarunterlagen der Sporthochschule schauen oder einfach mal anrufen. Nach so vielen Jahren ist man ja schließlich doch auch so ein bißchen am Geschehen dran.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

18.8.07

2, 3, 4, 5

Die etwas andere Meinung (33)

Seit Internet Gedenken wissen die fachkundigen Leser, was man beim FohlenKommandO zu lesen bekommt und was nicht. Dass Einzelkritiken völlig zurecht unter die zweite Kategorie fallen, konnte man diese Woche ausdrücklich studieren. Für gesteigerten Unterhaltungswert dürfte dabei gesorgt haben, dass jeder, also auch jeder Nicht-Stadion-Gänger und Pay-TV-Verweigerer, sich dank dem DSF eine eigene Meinung bilden konnte.

Besonders an Coulibaly scheiden sich die Journalistengeister. Während torfabrik.de ihn zum besten Feldspieler kürt, gibts vom kicker eine glatte 4. Die Holzschuhjünger glauben in Marin den Mann des Spiels gesehen zu haben und geben eine 2. Die Westdeutsche Zeitung ist sich beim gleichen Spieler allerdings nicht so sicher ob er nun "gut" oder doch eher "zufriedenstellend" war und listet ihn kurzerhand zweimal auf. Bei Lauterns Jendrisek ist man sich aber einig, dass er "gut" war. Der Express gab hingegen für die gleiche Leistung eine Ohrfeige in Form einer 5. Einen vierseitigen Würfel bekommt man übrigens hier.

17.8.07

Courteous Reader (3)

2. Spieltag: VFL Borussia Mönchengladbach – TSG 1899 Hoffenheim

Sonntag, 14.00 Uhr. Nicht unbedingt Fußballzeit für Gladbachfans. Der erstligaverwöhnte Fan schläft zu dieser Zeit entweder noch seinen Rausch aus, schaut Wiederholungen vom Vortag, geht mit dem Nachwuchs pengen oder mit Mutti eine Runde spazieren. Da die Uhren am linken Niederrhein gezwungenermaßen mindestens noch 33. Spieltage anders ticken, darf die Borussia zu unchristlichen Zeiten gegen die TSG 1899 Hoffenheim antreten. Das ist der Club von SAP-Gründer Dietmar Hopp der im Interview mit dem manager magazin vom 20.07.2007 auf die Frage, was von ihm in 30 bis 40 Jahren bleiben werde, antwortete, «SAP wird im Gedächtnis bleiben. (...) Nichts jedoch wird die Erinnerung so prägen wie der Fußball. Denn nichts bewegt so viele Menschen.» Stimmt, das können wir Fans des «Zwei-Sterneclub» nur bestätigen; wir wollen aber auch nicht versäumen, Herrn Hopp an dieser Stelle eine milde Altersweisheit Benjamin Franklins mit auf seinen Weg in die ewige Tabelle zu geben:

«’Tis easier to build two Chimneys than maintain one in Fuel

Wir beim FohlenKommandO freuen uns auf ein hoffentlich schönes und erfolgreiches Spiel gegen den ambitionierten und unberechenbaren Liganeuling. Hoffentlich klingelt der Wecker auch rechtzeitig!

16.8.07

Das Zitat zum Spiel (Kaiserslautern A)

„Wir spielen hier kein Schach oder Klavierkonzert“

Michael Schjønberg, Sportdirektor von Kaiserslautern

Die Wechseltricks der Mitarbeiter - Chefredaktion spricht Machtwort

MG/Köln – Dubiose Umstände und scheinbare Zufälle erschüttern seit Wochen die FohlenKommandO-Redaktion in ihrer Tätigkeit. Immer häufiger meldeten sich Mitarbeiter krank, wurden Termine nicht eingehalten, Beiträge schlampig recherchiert und Spesenquittungen gefälscht. Einige kokettierten ganz unverhohlen mit besser dotierten Nebenjobs und drohten den Machern sogar mit einem Wechsel zur Konkurrenz.

So weigerte sich Dr. Theo Soph seit der Rückkehr aus dem Urlaub in KW 26, seine Kolumne selber zu verfassen. Die fadenscheinige Begründung: «Mein USB-Tastenwärmer streikt!». Zu Beginn der Woche eskalierte der Streit und offenbarte die wirkliche Problematik. «Ich würde nebenbei auch gerne für ein Pferdemagazin über Ponys schreiben und habe diverse Angebote aus dem In- und Ausland vorliegen. Das FohlenKommandO könnte meinen Traum zerstören, sollten sie mich nicht lassen!» Die lapidare Antwort der Macher lautet jedoch seit heute: «Soph ist unverkäuflich. Das haben wir ihm auch klar gesagt! Wir erwarten ab Montag wieder die vertraglich zugesicherte Leistung.»

Kuriose Verletzungen verhinderten seit geraumer Zeit auch den Einsatz von D. Präses. Er habe sich bei der Leergutabgabe «an einem Bierkasten verhoben», ließ er über seinen Manager verlauten, «könne daher seit geraumer Zeit auch nicht mehr schreiben, weil die verordneten Schmerzmittel ihn einfach zu müde machten», äußerte sich aber dennoch zuversichtlich, möglicherweise in fünf bis sieben Wochen wieder in die redaktionelle Arbeit einsteigen zu können. «Ansonsten könne man sich aber auch gerne vor dem Arbeitsgericht auf ein Gläschen treffen», so D. Präses. «Ich kann auch anderswo nix tun!»

Keine unbekannten Töne für das FohlenKommandO. Autor M. PiriéeBei dem Wetter schreibe ich erst wieder fürs FohlenKommandO wenn Deutschland komplett überdacht ist!») drohte bereits während der Rückrunde mit arbeitsrechtlichen Schritten. Ihm seien in der Vergangenheit bei wiederholten Versuchen, einschlägige Herrenmagazine zu Recherchezwecken abzusetzen, von Seiten der hausinternen Rechnungsstelle wiederholt Knüppel zwischen die Beine geworfen und sogar «die Revision auf den Hals gehetzt worden». Ein Vergleich wurde seitens der Betreiber des FohlenKommandO bis jetzt strikt abgelehnt. Auch sein Bestreben, sich aus Verärgerung über die Ignoranz der Chefs selbst aus seinem Arbeitsvertrag herauszukaufen, scheiterte.

Aber das sind verhältnismäßige Kinkerlitzchen. Während Redakteur M. Heinz B.Ich bin mir das wirklich wert») mit Hinweis auf seine angebliche Unterbezahlung eine Gehaltsverdopplung ohne Gegenleistung oder eine sofortige Vertragsauflösung von den Oberen forderte, schlugen die Eskapaden des hauseigenen Romanciers C. Antonius dem Fass den Boden aus. «Er wolle sich künftig noch mehr auf das Ressort Auswärtsstark konzentrieren», diktierte er unlängst einer Presseagentur beim Pausentee in den verdutzten Block. «Die spielstarken Ligen auf Tahiti, Fidschi, La Reunion und den Bahamas seien in den vergangenen Wochen stärker in seinen unmittelbaren Fokus gerückt. Ein bezahlter Wohnortwechsel sei zu dienstlichen Zwecken daher unumgänglich.» Würde seinem Wunsch dahingehend nicht entsprochen, werde er bis zur Klärung des Sachverhalts «in Zukunft einfach nur noch Murks abliefern oder alte Beiträge unter neuen Überschriften veröffentlichen. Basta!»

Weil das muntere Treiben der renitenten Mitarbeiter in den letzten Tagen immer höhere Wellen schlug, sprach die Chefredaktion jetzt ein Machtwort und wandte sich unterdessen am späten Abend nach einem nervenaufreibenden Krisengespräch mit den widerspenstigen Schreiberlingen an die versammelte Presse. «Wir haben die Konkurrenz angerufen und gesagt, dass wir unsere Mitarbeiter nicht abgeben und sie die Bemühungen einstellen müssen. Wir können ein Stück weit nachvollziehen, dass es schwer ist für einen Autor, sich damit abzufinden. Jetzt wollen wir, dass alle das abhaken und den Kopf frei bekommen.» Weiterhin zweifelten die Herausgeber an der Glaubwürdigkeit der angeblichen Angebote, verwiesen gleichzeitig auf die gültigen Verträge auf Lebenszeit und appellierten an die Arbeitsmoral.

13.8.07

Neues aus dem Gästeblog (33.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Ob sich bei der Erwähnung des Namens Henry Valentino bei den geneigten Leserinnen und Lesern dieses kleinen, sympathischen Qualitätsblog irgendeine Gemütsregung einstellt, vermag ich nun wirklich nicht zu sagen. Viele werden ihn möglicherweise aus dem Stehgreif gar nicht kennen, mit Fußball hat das jedenfalls auch rein gar nichts zu tun, eher mit im Wagen vor ihm fahrenden jungen Mädchen. Mit Fußball hat allerdings zu tun, was Komponist Hans Blum, alias Henry Valentino, und Band in den frühen sechziger Jahren unter dem Arbeitstitel „Zebra-Twist“ zu Wege brachten. „Zebrastreifen weiß und blau, ein jeder weiß genau, das ist der M-S-V.“ Genau, Duisburg spielt wieder im Oberhaus der Bundesliga und hat sich gleich am ersten Spieltag mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Mein lieber Herr Gesangsverein, damit mußte man wohl nicht unbedingt rechnen. Ein munteres Chapeau! rufe ich auch den sangesfreudigen Badenern in Karlsruhe zu. Die zwei spielstarken Aufsteiger bringen möglicherweise ein bißchen Stimmung in die Bude. Ansonsten ist nicht viel passiert. Stuttgart und Schalke spielen recht ansehnlich, wollen aber nicht gewinnen. Werder existiert nach anhaltendem Verletzungspech nur als virtueller Meisterschaftsaspirant. Hamburg gewinnt, Leverkusen übt noch, Hertha steigt irgendwann im Frühjahr ab und Magaths Wolfsburger... eben, ist dann auch total Brause. Ach ja, und nicht Geld, aber zumindest das damit extrem aufgepimpte Starensemble der Bayern schießt tatsächlich die allerorts erwarteten Tore. Zweckpessimismus extrem zwecklos. Der Besuch von oder bei den Bayern wird noch für einige Mannschaften in dieser Saison richtig böse enden, davon darf man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgehen. In Jubelarien über die Auslosung der nächsten DFB-Pokalrunde mag ich deshalb auch gar nicht ausbrechen. Ein Auswärtsspiel in München, das kann ja heiter werden. Allerdings ist es bekanntlich auch immer erst dann vorbei, wenn die fette Lady tatsächlich gesungen hat.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

10.8.07

Courteous Reader (2)

1. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern – VFL Borussia Mönchengladbach

Montagabend geht es los. Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga treffen zwei Urgesteine des deutschen Profifußballs aufeinander. Und schon klingen einem die altbekannten Plattitüden vom bebenden und brennenden «Betze» wieder in den Ohren. Über 36.000 Karten seien schon verkauft, heißt es. Kjetil Rekdals Jungspunde bitten die Fohlen zum heißen Tanz. Na denn, den Fehdehandschuh sollten Jos und sein Team doch gerne aufnehmen. Freuen wir uns auf ein hoffentlich feuriges, infernalisches Match, aber dem Hexenkessel in der Pfalz wollen wir trotzdem gelassen mit den weisen Worten Ben Franklins entgegenschauen:

«If Passion drives, let Reason hold the Reins

Zur Hölle mit der Auswärtsbilanz. Das Thema ist seit letzter Woche endgültig abgehakt, zum Teufel noch mal!

8.8.07

Auswärtsstark (9)





In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: DFB Pokal 1. Runde, SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart, Stadion am Bruchweg, Mainz.

Es gab viele Gründe, das Spiel von Wehen gegen Stuttgart zu besuchen: die Karten waren billig, man konnte den deutschen Meister mal sehen, einen Gegner in der zweiten Liga beobachten, in der Sonne stehen, mit Bier betrunken werden. Aber vor allem waren es missionarische Beweggründe, sich zu diesem Spiel aufzumachen. Hier kommt eine Mannschaft im Profifußball an, deren Anhänger noch völlig unbeschriebene Blätter sind. Wohl selten gibt es die Möglichkeit, die Entstehung einer neuen Fankultur hautnah mitzuerleben, ja, vielleicht sogar mitzugestalten! Die großen Versäumnisse, die nach dem Durschmarsch von Wolfsburg in die zweite und erste Liga geschehen sind und dazu geführt haben, dass sich keine Fankultur nach westlichem Vorbild gebildet hat, dürfen sich nicht wiederholen! Hier sind Fußballinteressierte aus Wiesbaden und Umgebung, die danach lechzen, nicht mehr der Eintracht oder "den Nullfünfern" nachlaufen zu müssen. Sie sind noch formbar, sowohl ideologisch als auch was "Choreos" und so angeht. Mal sehen.

Die erste Ernüchterung erfolgt noch vorm Stadion:


Nagelneue Fanshirts, schon mit dem neuen offizielen Namen des Vereins (zur Erinnerung: letzte Saison firmierte die Mannschaft noch als Wehen Taunusstein). Und natürlich fällt den Jungs nichts besseres ein, als Frakturschrift zu nehmen. Hier sind wir also mal wieder zu spät...

Aber es kann ja noch werden. Im Stadion angekommen, stellt sich heraus, dass doch stattliche 15000 gekommen sind. Das ist doch ganz ordentlich. Die Wehener Fans, die auch mal was rufen möchten, stehen in der Kurve der Mainzer, die Stuttgarter (nicht wirklich viele) im Auswärtsfanblock. In unserem Block sind "neutrale" Zuschauer (wie wir), die nichts rufen, nicht pöbeln, aber beim 1:0 jubeln. So kann es nicht gehen, wir müssen testen, wie weit die Wehener Fans schon gehen würden. Also muss eine klitzekleine Provokation her:



Test bestanden, keiner kümmerte sich darum.

Kurz zum Spiel: die Wehener gaben alles, Stuttgart hatte Glück. Erschwert wurde das Zuschauen durch schöne Sonne und steigendem Alkoholpegel, aber wer wollte schon mehr davon sehen? Weder die Stuttgarter Mannschaft noch die Fans ließen vermuten, dass hier der amtierende Meister spielt. Die Mannschaft, weil sie sich wiederholt zu Tätlichkeiten herabließ und die Fankurve, weil sie wiederholt - hörbar und als ganze Gruppe - rassistische Äußerungen von sich gab.

Mehr gibt es nicht zu sagen.




Bisher in dieser Reihe erschienen:
Auswärtsstark (8): New York Red Bull - Chicago Fire
Auswärtsstark (7): Borussia Mönchengladbach II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (6): Bayer Leverkusen - CA Osasuna
Auswärtsstark (5): Bayer Leverkusen II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (4): Eintracht Frankfurt - Newcastle United
Auswärtsstark (3): Öffentliches Training des 1. FC Köln
Auswärtsstark (2): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (1): Factor Ljubljana - Bela Krajina

6.8.07

Neues aus dem Gästeblog (32.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Halleluja! Es ist also endlich soweit, der Ball rollt wieder ganz hochoffiziell. Sicher, so ganz hundertprozentig rund ist er noch nicht gelaufen, der Ball, aber wenigstens gab‘s dieses Jahr kein verfrühtes Ende mit Schrecken. Wir erinnern uns an die letzte Saison. Da traf die Borussia in der ersten Runde des DFB-Pokals als Erstligist auf den VFL Osnabrück aus der Regionalliga und das Elend nahm fortan seinen Lauf. Jupp Heynckes und Mannen schenkten Spiel und Pokal her und stiegen am Ende der Saison aus der Liga ab. Der VFL aus Osnabrück gewann und stieg kürzlich auf. Das Schicksal wollte es nicht anders, am Samstag gab es an gleicher Stelle die sofortige Chance zur Wiedergutmachung. Und die Borussia hat sie genutzt. Was dieser Sieg für die nächsten Wochen bedeuten kann, wird sich noch zeigen müssen. Jos Luhukay jedenfalls stellte nach dem Spiel deutlich erleichtert fest: „Die Fans und die Mannschaft brauchen Erfolge, um gut in die Saison zu starten.“ Recht soll er behalten! Die beiden VFL‘s sind diese Saison direkte Konkurrenten, auch wenn sie sich nicht wirklich auf Augenhöhe treffen. Da ist‘s trotzdem beruhigend zu wissen, daß man Spiel und Gegner überwiegend im Griff hatte, auch wenn man Fußball arbeiten mußte. Auch das ist mittlerweile wieder als positive Note zu werten. Gesetzmäßigkeiten hin oder her, die Pokalrunde kann ja gar nicht anders als ein erster Gradmesser betrachtet werden. Mainz hat sich schwer getan, Aachen nicht überzeugt, der große Aufstiegsaspirant aus der Domstadt hat sich bis auf die Knochen bei Amateuren blamiert, nach 2:0 Führung wohlgemerkt, und bis auf weiteres die Deppenrolle in Runde eins übernommen. Die müssen am ersten Spieltag übrigens gegen den FC St. Pauli ran. Dort wurde Samstag, mal wieder, ein Erstligist niedergekämpft. Ich beginne jetzt jedenfalls erstmals, mich auf den Ligabetrieb zu freuen. Montagabend bebt der Betzenberg und Auswärtssiege scheinen ja ab jetzt auch wieder möglich zu sein. Horrido!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

4.8.07

Der Traum ist aus

In Borussias e-shop ist neuerdings zu lesen:

"Das Highlight ist jedoch das neue Trikot "Away" und auch hierzu gibt es positive Neuigkeiten: Unser Ausrüster Lotto Sport Italia wird auf vielfachen Wunsch der Fans die neuen Trikots ab sofort nach deutschen Größen schneidern."

Was erwartet uns jetzt? Zurück zu den Kartoffelsäcken, in die auch jeder Bierbauch reinpasst?

3.8.07

Courteous Reader (1)

Fußballer, Trainer und Manager werden ständig zu irgendeinem wichtigen oder unwichtigen Thema gefragt. Auf diese Weise laufen natürlich die Aphorismen, Bonmots, Zitate, Allgemeinplätze im Minutentakt über die Ticker. Diese saugen wir Interessierten natürlich auch wie trockene Schwämme auf. In unserer Reihe «Das Zitat zum Spiel» beschreiben wöchentlich wechselnde Urheber den tatsächlichen Spielverlauf auf das Vortrefflichste; kurz und knackig, da wird nachträglich nicht lange um den heißen Brei geredet.

Nun ist es noch nicht ganz so lange her, da schrieb ich an dieser Stelle in «Auswärtsstark (8)», Fußball und Philadelphia wären nicht in Einklang zu bringen. Ein folgenschwerer Fehler, denn zumindest theoretisch, so wurde mir von fachkundiger Seite ans Herz gelegt, sei das doch gar kein Problem und zum Gegenbeweis dringend empfohlen. Darum werden die Pflichtspiele der Borussia in dieser Saison apodiktisch in die Zange genommen. Und das mit freundlicher Hilfe des bedeutenden Politikers, Wissenschaftlers, Geschäftsmanns, Erfinders, Humoristen und Bonvivant Benjamin Franklin, einem der größten Aphorismenspender überhaupt. Heute:

DFB-Pokal – 1. Runde: VFL Osnabrück – VFL Borussia Mönchengladbach

Die schmerzlich erlittenen Erfahrungen an der Bremer Brücke lassen demnach nur folgenden Schluß für Samstag zu:

«Wise men learn by others’ harms; fools by their own»

Samstagabend werden Jos Luhukay und wir alle etwas schlauer sein, bleibt jedenfalls zu hoffen.