30.5.07

Was vom Trainer übrig bleibt

Ein langer Weg führt vom Oktober 2006, als es in der Freiburger Fanszene noch einigermaßen Mainstream war, dass es nun einfach mal vorbei ist mit dem Finke, bis zum heutigen Tag. Da hat der SC Freiburg nämlich bekannt gegeben, dass die Vereinigung „Wir sind Finke“ nicht die erforderliche Anzahl an Anträgen für eine außerordentliche Mitgliederversammlung erreicht hat. Das letzte Kapitel Finke war da bereits zugeschlagen, oder hat jemand wirklich geglaubt, Volker kauft seinen Strandkorb zurück, holt seinen Assi aus Hoffenheim zurück und macht einfach weiter?

Was allgemein unter der "Ära-Finke" verstanden wird, ist sicher bekannt. Was davon beim SC außer Sonnenkollektoren auf dem Stadiondach und der Fußballschule bleibt, bleibt abzuwarten. Vielleicht gar nicht viel. Aber was für alle anderen im Bundesliga-Business allgemein und Borussia im Besonderen bleibt ist die Warnung: Auf Dauer geht es nur mit Konzept!

29.5.07

Abgänge - Mitte 2007: Peer Kluge

In dieser Reihe bekommt jeder Spieler, der Borussia verlässt, einen Nachruf.

Peer Kluge wechselte 2001 aus Chemnitz zur damals frisch aufgestiegenen Borussia. Nach einem Eingewöhnungsjahr wurde er aufgrund seines Zweikampfstärke Stammspieler und eine feste Größe im Mittelfeld. Nachdem sich keiner auf Vereinsseite für die Vertragsverlängerung zuständig fühlte, unterschrieb Kluge fühzeitig beim 1.FC Nürnberg, der mit Trainer Hans Meyer als Pokalsieger im UEFA-Cup spielen wird. Borussia blieb nur mit einem Peer-Kluge-Abschiedsset (mit Schal und T-Shirt in Größe XL) noch ein paar schnelle Euros zu machen. Wir bedanken uns bei Peer Kluge für 141 Bundesligaspiele mit 9 Toren, 6 DFB-Pokalspielen, ein Regionalligaspiel und die Erkenntnis, dass Borussias bester linker Mittelfeldspieler der letzten sieben Jahren ein Rechtsfuß ist.

Diese Reihe erfährt weitere Fortsetzungen

28.5.07

Neues aus dem Gästeblog (22.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Es ist vollbracht! Hans Meyer hat seinen ersten Titel im wiedervereinigten bundesdeutschen Profifußball gewonnen. Und ich finde das selbstredend (und um mit Meyer zu sprechen) phantastisch. Natürlich werden Trainer nicht nur an Titeln gemessen und Meyer betont seit Mönchengladbacher Zeiten immer wieder gebetsmühlenartig, wie a) unwichtig er eigentlich in diesem Gesamtgefüge "Mannschaft" sei, er b) ja schon genug tolle Sachen erlebt habe, zum Beispiel das Europapokalfinale der Pokalsieger mit Carl Zeiss Jena und c) der ganze Kult um ihn herum völlig übertrieben werde. Subjektiv betrachtet, aus Meyers Sicht, mag das in Ansätzen sogar stimmen und ja, es wird in vielen Fällen ein unnötiger Hype um banale Ereignisse und Personen gesponnen. Aber: Gehen sie mal getrost davon aus das auch ein Hans Meyer nach dem Pokalfinale am Samstag vor Stolz und Freude am liebsten geplatzt wäre. Und gehen sie weiterhin davon aus, daß ein gewonnenes Pokalfinale, ein Pokal, ein Titel auch für einen alten, erfahrenen Hasen wie Meyer nicht belanglos sind. Und gehen sie zusätzlich davon aus, daß ein Hans Meyer mit diesem Titel seinen Platz im Olymp der Bundesligatrainer nicht nur als extrem kompetenter, sondern obendrein auch noch als erfolgreicher Trainer eingenommen hat. Meyer weiß das, er ist schließlich nicht dumm. Ganz im Gegenteil. Er ist intelligent genug, Gedankengänge dieser Art für sich zu behalten. Möglicherweise ist er auch ein bißchen zu bescheiden dafür. Das macht ihn sympathisch. Aber es wird ihm trotzdem alles mächtig geschmeichelt haben. Warum auch nicht? Ganz im Gegenteil, er hat es sich redlich verdient. Ich scheue mich nicht, an dieser Stelle zum wiederholten Male Lobgesänge auf den besten Trainer der Bundesliga auszurufen. Hans Meyer ist in meinen Augen bis heute das Beste, was der Borussia in den letzten zwanzig Jahren überhaupt nur passieren konnte. Gerade im Augenblick werden wir wieder alle schmerzlichst an die Zeiten erinnert, in denen Meyer an den Bökelberg kam und aus einem verunsicherten Haufen mittelmäßiger Kicker einen formidablen Aufsteiger formte, der am ersten Spieltag der Wiederaufstiegssaison die Bayern putzte. Wer Meyer erlebt hat und kein Hans Meyer-Fan ist, der hat selber Schuld! Ich habe in guter alter Tradition am Samstag mit ostdeutschem Qualitätssekt auf Meyers Erfolg angestoßen und mich mit ihm gefreut. Ich finde Meyer halt einfach richtig, richtig... richtig gut.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

27.5.07

10 Ratschläge für ein Überleben in der 2. Liga

So langsam sollte sich jeder Borussenfan gedanklich mit dem Gang in die zweite Liga anfreunden. Noch kann das Grauen zwar recht gut verdrängt werden, doch mit dem Pokalfinale ist die Saison nun endgültig zu Ende und ein böses Erwachen wird kommen. Hier nun ein paar Tipps, wie man die Zeit in der 2. Liga überstehen könnte.

1. Entscheide Dich grundsätzlich, ob Du die Liga ernsthaft verfolgen willst, oder nicht. Im ersten Fall musst Du es auch wirklich tun! Fange an, Dich mit den Gegnern auseinanderzusetzen, so dass Du montags abends in der leeren Arenabar vor dem Dsfprogramm glaubhaft über die Perspektiven des 28-jährigen linken Verteidigers ("heute nur auf der Bank") von Burghausen schwadronieren kannst (und merke Dir, dass Burghausen abgestiegen ist). Im zweiten Fall kannst Du die Sonntage freimachen und gleich zu Punkt 10 gehen.

2. Rede Dir die Liga schön! Bei Licht betrachtet, wird die deutsche 2. Liga in der nächsten Saison die viertbeste europäische Liga sein, nach der ersten englischen, ersten spanischen und ersten italienischen. Und die ganzen Derbys: Köln, Aachen, wir; Offenbach, Mainz, Wehen; 1860, Augsburg, Fürth.

3. Kaufe Dir ein Zweitligatrikot! Die Siebziger-Retro-Shirts kann ja jeder tragen. Außerdem wird gemunkelt, die neuen Ausweichtrikots werden hellblau sein. Mit zwei Sternen...

4. Fahre zu Auswärtsspielen! Die geballte Fanmacht von Borussia wird im nächsten Jahr noch stärker hervortreten, wenn "20.000 Gladbacher" durch den Wiesbadener Kurpark marodieren und Jan Schlaudraff in der Spielbank treffen.

5. Radikalisiere Dich! Weniger Beobachtung und weniger Überwachung in der 2. Liga heißen für Dich: Bring die Auseinandersetzung wieder auf die Straße. Die letzten Jahre wurde alles für zahlungskräftige Fans in Logen und Familienblocks getan. Jetzt ist wieder Pöbel und Gesochs am Zug. Hoffentlich steigt Magdeburg auf.

6. Ignoriere die erste Liga bis zum Wiederaufstieg! Das kann ein paar Jährchen dauern, darum solltest Du es Dir gemütlich einrichten in deinem Refugium. Vielleicht hilft es, wenn Du Dir einen Lieblingsverein in einer anderen Liga suchst, dessen Geschicke Du dann verfolgst. Ich zum Beispiel werde mich wieder mehr meiner alten Liebe Levski Sofia zuwenden. Oder Kaizer Chiefs Johannesburg. Aber ich schaue noch mal, welche Liga man besonders gut mit den Fernsehprogrammen aus den drei Schüsseln auf dem Dach verfolgen kann. 2000 Kanäle laut Vermieter. Ganz wichtig: Schaue nie, nie mehr die Konferenz der Samstagspiele der Bundesliga an. Und rede die CL-Autritte von Stuttgart, Schalke und Bremen schlecht.

7. Trage Deine Farben offen und stolz! Zieh, so oft es geht, Dein Trikot an. Klebe noch eine zweite Raute auf Dein Auto. Represent! Bitte Deine Freundin um eine rautenförmige Intimrasur. Ausnahme: im Falle von Punkt 5 solltest Du am Spieltag keine Farben und weiße Sneakers tragen, so will es die Tradition.

8. Nimm die Gegner in der zweiten Liga nicht auf die leichte Schulter, aber nimm sie nicht ernst. Wir sind das Adelsgeschlecht, die sind provinzielles Mittelmaß oder schmierige Emporkömmlinge. Verweise immer wieder auf die zwei Sterne, bis Du allen auf die Nerven gehst.

9. Komm regelmäßig auf die Seite des FohlenKommandO zurück, dann hast Du eine reelle Chance, bei dem ganzen Käse nicht durchzudrehen.

10. Im Falle des Wiederaufstiegs kann der alte Größenwahn und die überzogene Erwartungshaltung gleich wieder zurückkehren.

Abgänge - auf eigenen Wunsch: Marcell Jansen

Den Kaderumbau bei Borussia wird vom FohlenKommandO mit einer Reihe begleitet.

Marcell Jansen kam Ende 2004 zu seinem ersten Profieinsatz und erlebte dabei eine peinliche 0:6 Auswärtsniederlage in Berlin. Trotzdem etablierte er sich auf der linken Seite und avancierte in kurzer Zeit zum Nationalspieler. Auch außerhalb des Platzes veränderte sich Jansen indem er seine alte Freundin gegen ein Münchener Model eintauschte, sich die Haare wachsen ließ und seinen Kleidungsstil verstylte. Obwohl er in der abgelaufenen Saison zu den besseren Spielern in Mönchengladbach zählte, konnte auch er den Abstieg nicht verhindern. Sodann forcierte er seinen Wechsel zu den Münchener Bayern, indem er die Vereinsführung öffentlich kritisierte. Nachdem die Bayer eine stattliche Ablösesumme in der Nähe von 10 Millionen auf den Tisch legten, ließ man ihn ohne Groll gehen. Wir bedanken uns bei Marcell Jansen für 73 Bundesligaspiele mit 5 Toren und 7 Vorlagen, 14 Länderspiele mit 3 Vorlagen, 10 Gelbe Karten, keinen Platzverweis und eine Ablösesumme, die etwa 30 % des Etats für die nächste Saison entspricht.

Lesen Sie schon bald einen Beitrag über jemanden, der ebenfalls in der nächsten Saison im UEFA-Cup spielen wird.

25.5.07

Auswärtsstark (8)




In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: Major League Soccer, New York Red Bull – Chicago Fire, 23.05.2007, East Rutherford, NJ, Giants Stadium.

Es war wirklich nicht einfach für mich, das Giants-Stadium in East Rutherford ohne bedrückende Hintergedanken zu betreten. Ehrlich gesagt trifft das den Nagel nicht wirklich auf den Kopf. (Es ist und bleibt Giants, Jets & Devils - Country, pfui!) Trotz meines gesteigerten Verlangens nach Live-Fußball muß ich gestehen: eigentlich war es die Hölle für mich. Seit langen Jahren liegt meine zweite Heimat in South Jersey und von dort geht’s innerhalb weniger Minuten nur mal gerade eben über die Walt-Whitmann- oder Ben-Franklin-Bridge und schon bin ich in Philadelphia. Dort residieren auch die von mir bevorzugten Teams uramerikanischer Sportarten. (Ein hartes Schicksal, aber als Borussenfan bin ich hart im Nehmen) Man kann ja vieles gut finden, von mir aus, aber wenn es um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens geht, zum Beispiel Sport, dann kann New York keinesfalls, ich wiederhole, auf gar keinen Fall eine in Betracht zu ziehende Option für Menschen aus der Tri-State-Area sein. New York hat viel Gutes zu bieten, gar keine Frage, was mir in den Sinn kommt hat aber nicht mit Sport zu tun. Und als wäre das bisher nicht schon schlimm genug, wurden deren Kicker formerly known as MetroStars zu allem Überfluß vor der Saison auch noch in die New York Red Bull transformiert, was die ganze Geschichte noch alberner macht.

Trotzdem, nachdem ich schon am Vortag das Champions-League-Finale ab kurz nach zwei Uhr am Nachmittag(!) sehen mußte, (der Fußballbildschirm in der Bar war zwischen zwei Fernsehern eingeklemmt, die recht lautstark zusätzlich sowohl die laufenden Basketball, alsauch die Eishockey Play-Offs analysierten) versuche ich es in meiner Skepsis ähnlich sportlich wie einst Lothar Matthäus bei seiner Antrittspressekonferenz in New York zu nehmen und hoffe, I get möglicherweise a little bit lucky! Ich darf vorweg nehmen, es hat nicht geklappt. Aber der Reihe nach.

Der Strafraum von Chicago Fire brennt lichterloh

Die erste schlechte Nachricht entnehme ich bereits dem Sportstalkradio auf dem New Jersey Turnpike: Claudio Reyna spielt heute nicht. Prima, der einzige wirklich international bekannte Fußballer der Partie fällt also aus. Außerdem komme ich, dem Sicherheitswahn sei Dank, ungefähr genau eine Minute zu spät ins Stadion und verpasse das erste Tor der Partie. Jozy Altidore knipst bereits nach 55 Sekunden das 1:0 und bringt die Mannschaft des österreichischen Brauseherstellers in Führung. Der Jubel ebbt gerade wieder ab, als ich einen ersten Blick ins Stadioninnere und auf das Spielfeld werfen kann. Na, dann sollte ich mir vielleicht in aller Ruhe erst mal ein Bier besorgen. Prinzipiell keine schlechte Idee, allerdings sind die vorhandenen Verkaufsstände hinter meiner Sektion geschlossen. Während ich noch kurz überlege, ob ich auf die andere Seite des Stadions wechseln oder lieber doch erst mal Platz nehmen soll, fällt inmitten meines Gedankengangs das zweite Tor der ersten Halbzeit. Juan Pablo Angel, vormals bei Aston Villa beschäftigt, erzielt in der dritten Minute das 2:0. Wenigstens kann ich mir das Tor in der Wiederholung auf den zahlreichen Fernsehern anschauen. Das Spiel läuft seit geschlagenen drei Minuten und bin bereits leidlich bedient.

Die zweite schlechte Nachricht: während der nächsten 42 Minuten passiert genau...nichts. Während ich aus lauter Angst, ein mögliches drittes Tor im Stadion zu verpassen und damit wahrscheinlich einen Rekord aufzustellen, auf meinem Platz ausharre, versuchen unten auf dem Rasen 22 Männer in Trikots und Sporthosen irgendetwas zu veranstalten, was dem Titel der Veranstaltung gerecht wird: Major League Soccer. Die Betonung liegt dabei auf Major. Nach einer kompletten Saison des uninspirierten Fußballs in Mönchengladbach ist das nun wirklich Höchststrafe. Schlechte Pässe, viele Ballverluste, kaum herausragende Technik, wenig Fouls, daher auch nur selten Standardsituationen, zaghafte Stimmung und ich sitze noch immer auf dem Trockenen. Kein Vergnügen. Mein Sitznachbar wird da schon etwas deutlicher: «That’s some rad bullshit!». Pointierter und richtiger kann ich es auch nicht ausdrücken.

Ich habe keine Ahnung wer oder was in der Halbzeit tatsächlich Flügel verleiht, Tatsache ist, die Chicago Fire kommen wesentlich besser aus der Pause und versuchen zumindest, dem Spiel die vielleicht entscheidende Wende zu geben. New Yorks Torsteher Jon Conway bekommt somit ein paar nette Gelegenheiten präsentiert, sich publikumswirksam auszuzeichnen. Die Aufregung hält aber nicht lange vor, denn New York nimmt nach der kurzen Drangperiode der Gäste das Heft wieder in die Hand. Es ist nicht wirklich auszumachen, ob Chicago nicht besser kann (oder will) oder ob New York die Führung lediglich routiniert herunterspielt. Es ist wohl eine Mischung aus beidem. Glaube ich?

Konsequenterweise erzielt Angel in der 68. Minute das 3:0 und der Drops ist gelutscht. Dreimal, und das wäre dann somit auch ein für alle Mal geklärt, ist nicht nur Bremer Recht, es gilt auch hier. Die dritte schlechte Nachricht des Abends lautet nämlich: das Bier entfällt komplett. Die Stadionordnung verbietet ab der 50. Minute den Ausschank von Alkohol. Womöglich herrscht die Sorge vor, die eh schon ausgelassene Stimmung auf den Rängen könnte das zu gut einem Fünftel gefüllte Stadion in einen wahren Hexenkessel verwandeln. Das kann keiner wollen, dafür habe ich Verständnis. Gummibärenlimonade mag ich aber nicht. Es hilft alles nichts, wenn die gewohnten Komponenten eines Fußballspiels, Sport und wenigstens ein leckeres Bierchen, ausfallen, kann und muß ich mich daher noch ein wenig dem Geschehen auf den Rängen widmen.

Wahrlich kein schönes Spiel, aber wer wird denn da gleich weinen...

Hinter einem Tor haben sich ca. dreihundert New Yorker Fans zusammengerottet und imitieren, was sie wohl aus dem Fernsehen kennen. Die Schlachtgesänge We are Metros, piss on you!» und «We hate D.C., oh, we hate D.C.!») sind nicht unbedingt originell, aber dafür allemal stadiontauglich. Wenigstens das funktioniert einwandfrei. Außerdem wird unablässig gehüpft, werden ausgiebig Mittelfinger in alle Himmelsrichtungen gestreckt und wanking claws wie Kusshände unters Publikum geworfen. Das ist für sich genommen recht unterhaltsam, weil für amerikanische Verhältnisse schon extrem ungewöhnlich. Meine Aufmerksamkeit richtet sich noch ein einziges Mal auf den Rasen, denn ab der 78. Minute darf dann auch noch Markus Schopp, der aus seiner Zeit beim HSV noch ein Begriff sein dürfte, ein bißchen mittun.

Kurz drauf ist Schluß. Viele der hispanischen Zuschauer schauen genauso wenig begeistert wie ich, ein paar grölende Studenten der Rutgers Universität fanden sich und die Stimmung dafür extrem geil, ich habe es nach all den Jahren wenigstens einmal zu einem Major League Spiel geschafft und bin daher um eine wichtige Erfahrung reicher. Und das ist die erste wirklich gute Nachricht des Tages: Die Major League Soccer ist in East Rutherford schon ganz gut aufgehoben. In Philadelphia kann man sich auch ohne weiterhin recht ordentlich anderweitig beschäftigen.
(Fotos: FohlenKommandO 2007)

Bisher in dieser Reihe erschienen:
Auswärtsstark (7): Borussia Mönchengladbach II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (6): Bayer Leverkusen - CA Osasuna
Auswärtsstark (5): Bayer Leverkusen II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (4): Eintracht Frankfurt - Newcastle United
Auswärtsstark (3): Öffentliches Training des 1. FC Köln
Auswärtsstark (2): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (1): Factor Ljubljana - Bela Krajina

23.5.07

Abgänge - nicht ganz freiwillig: Kasey Keller

Auch diesen Sommer begleitet das FohlenKommandO alle Abgänge mit entsprechenden Meldungen.

Kasey Keller wurde im Januar 2005 durch Dick Advocaat vom FC Southhampton in den Borussia-Park gelotst. Als Stammtorhüter entwickelte er sich rasch zum großen Rückhalt im Abstiegskampft. Nachdem er sich 2007 nicht frühzeitig zu seiner sportlichen Zukunft äußern wollte, schaffte der Verein Fakten, indem er Christofer Heimeroth zur neuen Nummer eins erklärte und Keller keinen neuen Vertrag anbot. Daraufhin legte der verletzte Keller nach dem letzten Saisonspiel gegen Bochum einen bemerkenswerten Abgang auf's Grün: Wortlos schnappt er sich das Mikrofon vom Stadionsprecher, baute sich vor der Nordkurve auf, brüllte "Cologne, Cologne", warf das Mikro in die Luft und verließ den Innenraum. Wir bedanken uns bei Kasey Keller für 68 Bundesligaspiele mit 104 Gegentoren, 2 DFB-Pokaleinsätze mit 3 Gegentoren, zwei Gelbe Karten, keine Tore und zwei Wrestlingeinlagen gegen Maskottchen Jünter.

Lesen Sie in Kürze einen weiteren Beitrag dieser Reihe.

22.5.07

Das Zitat zum Spiel (Bochum H)

„Das war natürlich fantastisch.“

Bochums Trainer Marcel Koller über das Jokertor von Darius Wosz in seinem letzten Spiel.

21.5.07

Neues aus dem Gästeblog (21.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Am letzten Spieltag der vergangenen Saison war ich mir nicht sicher was ich mit meiner Kolumne am Ende einer Spielzeit anfangen sollte? Ein Fazit ziehen? Einen allgemeinen Rückblick wagen? Oder besser gleich einen Nachruf verfassen? Letztes Jahr gewann die Borussia am letzten Spieltag in Frankfurt mal wieder auf des Gegners Platz und sicherte sich somit noch in allerletzter Minute einen anständigen aber trügerischen Mittelfeldplatz. Trügerisch, denn der errungene Tabellenplatz spiegelte den eigentlichen Saisonverlauf in keinster Weise wahrheitsgemäß wieder. Dieses Jahr ist alles anders. Die Borussia belegt zurecht den letzten Tabellenplatz, ist bereits seit Wochen abgestigen, war mit Abstand die schlechteste Mannschaft der ganzen Liga, schoß die wenigsten Tore, verlor die meisten Spiele, es war und bleibt ein einziges Trauerspiel. Ein Fazit braucht es daher nicht, die abgelieferte Leistung spricht für sich selbst. Es gibt weiß Gott keinen Grund, irgendetwas schönreden zu wollen. Strafmildernde Gründe: Fehlanzeige! Einen Rückblick zu wagen wäre somit reine Quälerei. Selbst einen Nachruf will ich nicht schreiben. Er würde einfach zu sehr in der Seele schmerzen. Zu einem Zeitpunkt an der die Seele bereits genügend schmerzt. Das Dilemma bleibt, aber was tun? Am besten gar nichts! Die Saison ist gelaufen und ich möchte einfach nicht mehr an selbige erinnert werden. Einfach nur noch verdrängen und vergessen. Nein, ich mache es wie im letzten Jahr und zitiere David Brent aus The Office: "Life is just a series of peaks and troughs. And you don't know whether you're in a trough until you're climbing out, or on a peak until you're coming down. And that's it you know, you never know what's round the corner. But it's all good.“ Alles wird gut, klettern wir also ab demnächst gemeinsam aus dem Tal und schwingen uns auf zu neuen Taten. Hab ich noch was vergessen? Ach ja: Glückwunsch Stuttgart!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

20.5.07

Eine ganz besondere Elf 33 1/3

Alle halbe Jahre beleuchtet das FohlenKommandO elf Spieler, deren Zukunft bei Borussia nicht geklärt ist. Die Herren Keller, Kluge, Melka, El Fakiri, Thijs, Sonck und Kirch sucht man hier deshalb vergebens.

Bøgelund: Der Däne hat sich nicht wegen starker Leistungen sondern in erster Linie aufgrund mangelnder Alternativen hinten rechts etabliert. Er wäre in der zweiten Liga sicherlich gut zu gebrauchen, andererseits gibt der Transfermarkt für seine Position genügend Alternativen her. Der Vertrag von Bernd Korzynietz in Bielefeld hat sich übrigens durch Arminias Klassenerhalt verlängert.

Gohouri, Svensson, Zé Antonio: Bei allen dreien stellt sich die Charakterfrage, ob sie wirklich bereit sind, mit Borussia in die zweite Liga zu gehen. Von der fußballerischen Begabung wären sie allesamt eine Bereicherung. Aufgrund von sportlichen Perspektiven, finanziellen Aspekten und persönlichen Befindlichkeiten wird man die Mehrzahl von ihnen nächstes Jahr wohl nicht im Borussia-Park antreffen.

Jansen: Schon beim ersten Abstieg konnte Borussia seinen besten Fußballer nicht halten. Sebastian Deisler ging über Berlin nach München wo ihm aufgrund von Krankheiten und Verletzungen leider keine große Karriere vergönnt war. Auch Marcell Jansen wird gehen und es bleibt aus Gladbacher Sicht nur zu hoffen, dass eine achstellige Ablöse herausspringt. Wenn man bedenkt, dass die Bayern den Kölnern für Podolski seinerzeit auch 10 Millionen gezahlt haben, ist eine solche Forderung sicherlich nicht vermessen.

Polanski: "Soll er doch anderen Fans mit seinen ewigen Fehlpässen auf die Nerven gehen" war neulich über Polanski zu hören und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. In jedem Spiel einige grobe Schnitzer in der Defensive, wenig Produktives nach vorne und die ausdrücklich erklärte Unlust in der zweiten Liga zu spielen lassen ihn als Aufstiegshelfer denkbar ungeeignet erscheinen.

Thygesen: Die Beziehung zwischen Thygesen und Borussia ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Unter enormen Zeit- und Erfolgsdruck wollte Peter Pander einen Topstürmer präsentieren und stellte stattdessen einen dänischen Mittelfeldarbeiter vor, der mit viel Geld überredet wurde, nicht zum Aachener Tivoli zu gehen. Sportlich lässt sich aufgrund mangelnder Einsatzzeiten wenig vermelden.

Degen: Das Positive zuerst: Mit 312 Einsatzminuten pro Tor hat Degen einen besseren Wert unter allen Borussen vorzuweisen. Dafür fehlt es Degen an einem bundesligatauglichen Defensivverhalten und an einer professionellen Berufsauffassung. Die Tage vom Schweizer in Mönchengladbach sind gezählt.

Insúa: Unbestritten ist der Argentinier wahrlich ein guter Fußballer. Nur hat auch er es nicht geschafft, seine Fähigkeiten im Sinne der Mannschaft einzubringen, geschweige denn, seine Nebenleute anzustecken. Es ist weltfremd zu glauben, dass man einen argentinischen Nationalspieler mit in die zweite Liga nehmen könnte. Wenn ein Verein die veranschlagten 5 Millionen auf den Tisch legen sollte, wäre für Borussia die perfekte Lösung gefunden.

Kahê: Der Bienenstich-Brasilianer hat es doch tatsächlich geschafft, in der Torjägerliste von Platz 1 auf Platz 55 zu rutschen. Wäre Kahê eine Vereinsmannschaft, bedeutete dies einen Absturz von der Bundesligaspitze auf den letzten Platz der Reigionalliga. Wie schon bei der ZDF-Hitparade üblich darf Kahê aufgrund seiner dritten Nominierung in die ganz besondere Elf nicht mehr wiedergewählt werden.

Rafael: Die Saison eines Stürmers kann man leicht in gut und schlecht einteilen, wenn man Tore und Gelbe Karten gegenüberstellt. Bei Rafael hat die schlechte Saison nach 19 Spielen mit 5:3 gewonnen. Er hat zudem bewiesen, dass er eben kein Gekas oder Radu ist, der eine Mannschaft allein zu Klassenerhalt schießen kann. Einzig seine positive, engagierte Art und seine 23 Lebensjahre lassen ihn eine Option für die nächste Saison bleiben.

19.5.07

Das Zitat zur Saison (2006/07)

„Ich weiß nicht, was der liebe Gott vor hat. Aber der Fußball schafft es, dass es irgendwann ein gerechtes Ergebnis gibt."

Theo Zwanziger am 9.5.2007 über den designierten Meister Schalke 04

18.5.07

Jansen, Absteiger

Seit Wochen macht Marcell Jansen keinen Hehl daraus, dass er Borussia schnellstmöglich verlassen will. Nachdem er zunächst ganz allgemein formuliert hat, dass die zweite Liga seiner Entwickling nicht zuträglich sei verschärft er jetzt den Ton. In einem Rundumschlag greift er die Vereinsführung an und schimpft über die verfehlte Einkaufspolitik. Auch persönlich fühlt sich Jansen nicht genug beachtet: "Warum sagte man nicht: Wir setzen uns zusammen und erklären die Perspektiven des Klubs. Marcell, du bist wichtig für uns. So und so planen wir. Dann wäre ich auch bereit gewesen zu bleiben. Aber das ist nie geschehen." wird er zitiert.

Offen bleibt allerdings die Frage, warum die Verantwortlichen Borussias ausgerechnet mit diesem Angestellten das Gespräch suchen sollten. Jansen hat schließlich einen Vertrag bis 2009 auch für die zweite Liga, den er aus freien Stücken unterschrieben hat. Und wenn er sagt, "Der Großteil des Klubs ist für mich nur noch ein Berufsverhältnis." sollte er sich daran erinnern, dass zu einer gesunden Berufsauffassung auch Werte wie Loyalität gehören. Die lässt Jansen gründlich vermissen.

16.5.07

Das Zitat zum Spiel (Mainz A)

„3:0 verloren – das ist scheiße gelaufen im ersten Spiel von Anfang an.“

Marko Marin

15.5.07

Angst haben wir alle. Der Unterschied liegt in der Frage: Wovor?

In Mönchengladbach wird die eine Angst durch die nächste ersetzt. Der Abstieg ist besiegelt und die entsprechende Furcht verflogen. Jetzt kann man aber schon vor der nächsten Saison bange sein. Dazu trägt insbesondere die offene Frage bei, wie der Kader in der nächsten Saison aussehen wird. Ein Stürmer soll her und auch die anderen Mannschaftsteilen sollen verstärkt werden. Die Namen die im Augenblick mit Borussia in Zusammenhang gebracht werden, geben den Fans allen grund erneut mit den Zittern zu beginnen. Vahid Hashemian (Hannover 96, fast 31 Jahre, 8 Tore in 68 Spielen seit Mitte 2004), Blaise N'Kufo (Twente Enschede, fast 32 Jahre) oder Alexander Zickler (Salzburg, 33 Jahre) sind schon allein aufgrund ihres Alters keine brauchbare Option zumal mit Oliver Neuville bereits ein gestandener Stürmer mit reichlich Erfahrung in Borussia Diensten steht. Auch von Rade Prica (Aalborg BK, bald 27 Jahre) ist sein Spruch "Ich bin wie eine Flasche Ketchup, erst kommt nichts und dann alles auf einmal" weit besser in Erinnerung geblieben als seine 20 Tore in 113 Spielen für Rostock.

Bei den gerüchteweise gehandelten Zugängen auf anderen Positionen gilt ähnliches. Hier kursieren Namen wie Roel Browers, Marcel Ndjeng und Daniel Brinkmann, welche allesamt unter Jos Luhuhukay in Paderborn gespielt haben. Und auch dabei ist Skepsis angesagt. In den letzten Jahren wurden von fast jedem der vielen Trainer alte Weggefährten in die Mannschaft gehieft. Lienen kaufte Ojigwe. Fach holte mit Enrico Gaede seinen Kapitän von den Amateuren an Bord. Advocaat bestellte Craig Moore und Kasey Keller beim Sportdirektor und für Heynckes gab es ein Wiedersehen mit den alten Schalkern Michael Delura, Christofer Heimeroth und Alexander Baumjohann. Außer bei den beiden Torhütern Keller und Heimeroth darf man getrost von Fehleinkäufen sprechen. Somit ist die Angst, die einem bei den alten Luhukay-Spezis umschleicht, nicht unberechtigt.

Das Zitat in der Überschrift stammt vom deutschen Schriftsteller Frank Thieß (1890-1977).

14.5.07

Neues aus dem Gästeblog (20.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Die Schalker also mal wieder. Einst „Meister der Herzen“, nun eventuell „Meister der Tränen“ oder was auch immer und mir ist das alles ziemlich schnuppe. Als Borussenfan habe ich mein ganz eigenes Päckchen zu tragen; und das ist ausreichend schwer genug. Da will und kann einfach kein Platz für falsche Sentimentalitäten bleiben. Ich weiß auch nicht mehr wie es sich anfühlt, Deutscher Fußballmeister zu werden. So what? Big deal! Get over it! (Wo war eigentlich der in die Kamera heulende Rudi Assauer? Lebt der noch? Ist der in Urlaub? Hat der Fernsehverbot?) Von mir aus kann Stuttgart gerne den Titel holen. Das ist außerdem die bessere Geschichte. Am Anfang der Saison zunächst schlecht gestartet, mit einem Trainer der als erster und heißester Entlassungskandidat gehandelt wurde, dann trotzdem ziemlich lange clever und überzeugend gespielt und völlig zurecht das Feld von hinten aufgeräumt. Nächste Woche können die Jungs eine tolle Saison im eigenen Stadion mit dem Titel krönen. Sollte dem so sein, dann kann ich nur sagen: Glückwunsch! In Stuttgart ist vieles gelungen, was man sich in Mönchengladbach zu Beginn der Saison auch vorgenommen hatte. Attraktiven Offensivfußball mit jungen, hungrigen Spielern bieten und einen Trainer arbeiten lassen, der sich selbst dabei nicht so wichtig nimmt. So kann‘s gehen. Mitgefühl muß ich nicht nur den Schalkern, sondern aus purer Eigennützigkeit auch den Aachenern absprechen. Vor Wochen hatte ich an dieser Stelle noch mit dem Verbleib der Alemannia in der Bundesliga gerechnet. Eine Saison mit Spielen der Borussia gegen Köln und Aachen macht dann aber definitiv mehr Spaß. Willkommen im Klub. Einzig mit den Mainzern mochte ich am Wochenende kurzfristig ein bißchen trauern. Um und für die Jungs tat‘s mir echt ein bißchen leid. So ein Klub wird der Liga fehlen. Aber das würde ich von Borussia ja auch immer behaupten wollen. Das Mitleid der Anderen hält sich dahingehend aber bisher auch eher in Grenzen. Aber "Absteiger der Herzen" klingt auch irgendwie nicht richtig.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

9.5.07

Die rote Karte zahl' ich!

„Das Vorurteil ist ein unentbehrlicher Hausknecht, der lästige Eindrücke von der Schwelle weist. Nur darf man sich von seinem Hausknecht nicht selber hinauswerfen lassen.“

(Karl Kraus)

Am vergangenen Wochenende war mal wieder Gelegenheit, den weisen Worten eines weisen Mannes Folge zu leisten. Das Vorurteil: Fußballspiele in Köln schauen kann (und darf?) einem Gladbacher irgendwie keinen Spaß bereiten!

Stimmt für Müngersdorf, falls nicht gerade Borussia dort spielt. Aber da wären auch noch die Fortuna und ihr Südstadion, stets stiefkindlich behandelt und schnell vergessen. Das Abstiegsduell in der Verbandsliga Mittelrhein am Sonntag gegen Germania 07 Dürwiß (Enstand 4:0) war jedenfalls ein grandioser Spaß für alle anwesenden Fußballafficionados, auch für die aus Gladbach. (Zitat von der Tribüne: "Boah, warum ist der Ralf Aussem eigentlich nicht schon die ganze Saison Trainer hier? Der macht ja aus Nichts alles!") Kurz und knapp, schöne Sache das, Vorurteil einwandfrei widerlegt!

Und weil's so lustig war präsentiert das FohlenKommandO an dieser Stelle obendrein auch noch den Gewinner des "1. inoffiziellen Werner Kampmann Look-alike Contest 2007". Der diesjährige Preisträger:

Klaus Ulonska, 1. Vorsitzender des S.C. Fortuna Köln

(Rechte: FohlenKommandO)

Herzlichen Glückwunsch, besser hätte der Schäng das auch nicht gekonnt! Weiter so!

8.5.07

Borussias Ex

In den sechs Jahren Bundesligafußball kamen bei der Borussia 90 Spieler zum Einsatz, vier weitere (Fredriksson, Ramovic, Osthoff, Bäumer) standen ohne Einsatz im Kader. Zum großen Teil haben diese Spieler den Verein verlassen. Für alle die sie suchen, hat das FohlenKommandO entsprechenden Rat parat.

In der Bundesliga sind aktuell sechs Ex-Borussen vertreten. Bernd Korzynietz und Jörg Böhme spielen in Bielefeld regelmäßig. In Cottbus kommt Marco Küntzel manchmal und Lawrence Aidoo nur sehr selten zum Einsatz. Für Jan Schlaudraff ist die Saison nach seiner Suspendierung bereits beendet während Joris van Hout in Bochum auf Einwechslung Nummer 15 hofft.

In der zweiten Liga hat Bradley Carnell mit Karlsruhe bereits den Aufstieg geschafft. Daniel Felgenhauer darf sich mit Fürth ebenso noch Hoffnungen machen wie Quido Lanzaat mit dem MSV Duisburg, bei dem auch Markus Hausweiler unter Vertrag steht. In Paderborn wird Benjamin Schüßler unter Trainer Fach regelmäßig eingesetzt. In Braunschweig konnte Bekim Kastrati den Abstieg nicht verhindern. Benjamin Auer hat es in Kaiserslautern bislang auf sieben Spiele (kein Tor) gebracht. Thomas Broich spielt in Köln, wenn Christoph Daum ihn lässt.

Tomislav Maric hat den Aufstieg seiner TSG Hoffenheim aus der Regionalliga mit 7 Toren in 28 Spielen unterstützt. Auch Ivo Ulich hat mit Dresden noch kleine Aufstiegschancen. Für Enrico Gaede heißt das Ziel mit den Sportfreunden Siegen Klassenerhalt. Ebenfalls in der Regionalliga spielen Daniel Embers beim Wuppertaler SV, Marcel Podszus bei Fortuna Düsseldorf und Jens Bäumer bei Rot-Weiß Ahlen. Bernd Meier sammelt bei den Amateuren des BVB Dortmund nach einem abermaligen Kreuzbandriss vorerst keine weiteren Regionalligaeinsätze.

In Europa hat es Joonas Kolkka gut erwischt, der bei Feyenoord Rotterdam in der ersten niederländischen Liga fast alle Spiele mitgemacht hat. Niels Oude Kamphuis ist bei Twente Enschede in der gleichen Liga meistens verletzt. Vladimir Ivic, in Mönchengladbach als Balkan-Ballack vorgestellt, hat in Griechenland bei AEK Athen Arbeit gefunden und durfte sogar in der Champions League gegen AC Mailand mittun. In der Liga schießt Marcin Mieciel für seinen Club PAOK Saloniki Tore am Fließband (14 in 26 Spielen). Einmal traf er auch gegen Panionios Athen, wo Marcelo Pletsch zum Stamm gehört.

In Spaniens erster Liga kicken zwei Ex-Borussen mal mehr (Rubén in Santander, 24 Spiele) mal weniger (Skoubo in San Sebastian, 5 Spiele 4 Einwechslungen). Marek Heinz hat es nach Saint-Etienne verschlagen und Craig Moore bolzt in Newcastle erstklassig, während Mikael Forssell noch beim Zweitligisten Birmingham City spielt. Marcel Ketelaer kam in Österreich beim SV Pasching sogar zu zwei UEFA-Cup-Einsätzen und spielt in der Liga an der Seite von Chiquinho (hat Borussia 2000 verlassen). Bei Sturm Graz muss Darius Kampa einem Herrn namens Grzegorz Szamotulski im Tor den Vortritt lassen. Vaclav Sverkos ist noch bei Austria Wien unter Vertrag, schießt aber bislnag keine Tore.

Nico van Kerkhoven spielt in Belgiens erster Liga beim KVC Westerlo und trifft dort gelegentlich auf den St. Truidense VV mit Peter van Hout. Stephane Stassin spielt in Brüssel bei der zweitklassigen Mannschaft von Royale Union Saint Gilloise. Jeff Strasser spielt ebenfalls in der zweiten Liga und zwar in Frankreich für Racing Straßburg. Thomas Helverg kickt in seiner Heimat für Odense BK und in Osteuropa tummeln sich die Herren Milan Fukal (Jablonec, Tschechien), Igor Demo (FC Nitra, Slowakei) und Milan Obradivic (Metalist Kharkiv, Ukraine).

Otto Fredriksson sitzt als Ersatztorwart hinter dem Deutschen Heinz Müller bei Lillestrøm SK in Norwegen auf der Bank und hat damit den Platz vom jetzigen HSV-Torwarttrainer und Borussiafan Claus Reitmaier eingenommen. Den gleichen Platz hat Sead Ramovic bei Tromsø IL, wo Knut Hakon Borch zwischen den Pfosten steht. Zu einem Führungsspieler hat sich Matthias Hagner beim FSV Frankfurt in der Oberliga Hessen entwickelt. Marcel Witeczek kam demgegenüber beim FC 07 Albstadt bislang nur zu 4 Landesligaeinsätzen, wobei er ein Tor schoss. Stephan Schulz-Winge hat es zur TuRU Düsseldorf in die Oberliga Nordrhein verschlagen. Sebastian Plate hält sich bei der SSVg Velbert (Oberliga Nordrhein) fit.

Einen beeindruckenden Wechsel hat Pascal Ojigwe vollzogen, der inzwischen bei Enyimba Aba in Nigeria spielt. Peter Nielsen, jetzt Co-Trainer beim FC Kopenhagen, Berthil ter Avest, Giovane Elber, Sladan Asanin, Markus Osthoff, Krisztian Lisztes, Jörg Stiel, Arie van Lent, Uwe Kamps, Christian Ziege, Max Eberl und Steffen Korell haben allesamt ihre aktive Karriere beendet, wobei letztere vier bei Borussia in anderen Positionen untergekommen sind.

7.5.07

Neues aus dem Gästeblog (19.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Marcell Jansen will also kein Bayerntrikot anziehen. Vorerst zumindest. Richtig so, denn wer in Gladbach im Bayernjersey herumläuft, der riskiert zumindest verbale Dresche, manchmal mehr. Immer noch. War früher ja auch schon so. Die Jungs am linken Niederrhein trugen bevorzugt Baumwollhemden mit Raute drauf oder auch Trikots mit Erdgas- oder Datsunbeflockung. Und der eine verwirrte Knilch der es tatsächlich stets wagte sein rotes Magirus Deutz oder „Die Bullen kommen“ T-Shirt beim Nachmittagsgebolze aufzutragen, zog sich vorsichtshalber auch gleich zwei Paar Schienenbeinschoner an. Vorne und hinten. Während in Mönchengladbach augenblicklich zumindest noch dieser antrainierte Reflex zu funktionieren scheint, ist der pflichtbewußte und ambitionierte Fragesteller, wo wir gerade von Bayern sprechen, Montagsmorgens wenigstens noch geneigt, im Gerhard Poltschen Sinne nachzuhaken: „Ja Grüß Gott, Borussia, wie geht‘s herweil?“. Die wenig erstaunliche Antwort muß dann allerdings sogleich lauten: „Ja, es geht scho, mei, was soll ma sogn? Ned vui los!“ - „Ja, was mache Sie nua so?“ - „Na, ned vui eigentlich, mei... na, mei, was soll I sogn, es is... kann ned sogn irgendwos B‘sonders, mei, jo mei, eigentlich nix...“ - „Und was dern‘s sonst so, I moan sonst die ganze Zeit so?“ - „Noa, I bin amol daheim, sonst ned vui!“ - „Ja, und was machet‘s so die nächste Zeit überhaupt‘s, was, was steht im Busch?“ - „Jo, mei, ned vui, I woß ned, gell, vui ned, es is a fad!“ - „Ja riesig, sagenhaft, toll, da machen Sie solch eine Sachen!“ - Nicht nur der Bayer weiß: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Wer noch ausreichend Humorverständnis mitbringt, für den gibt‘s heute Abend den MSV Duisburg gegen den 1.FC Köln zu bestaunen. Für den Rest gilt es, wenigstens schon mal zu üben und sich an das Montagabendflair zu gewöhnen. Was bleibt einem sonst auch noch anderes übrig? Ned vui, eigentlich!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

4.5.07

Das Zitat zum Spiel (München H)

„Wenn ich für das Spiel keine Karten bekomme, mach' ich den Zwergenaufstand“

168 cm großer ehemaliger Profifußballer

1.5.07

3... 2... 1... Königs!

Die etwas andere Meinung (30)

Die Bestätigung der Herren Rolf Königs und Siegfried Söllner als Borussias Vorstände wurde zwar von Einigen überrascht aufgenommen, beim näheren Hinsehen war die Entscheidung aber zwingend. Schließlich werden in Mönchengladbach die wichtigsten Posten nicht durch eine Mitgliederbefragung oder aufgrund göttlicher Berufung verteilt, sondern ganz modern im Internet versteigert. Aktuell findet man dort den überaus wichtigen Posten als Rasentreter für das alles entscheidende letzte Saisonspiel gegen Bochum. Durch Zufall ist das FohlenKommandO nun an die Auktionsbeschreibung für das Präsidentenamt gelangt, die wir der Öffentlichkeit natürlich nicht vorenthalten wollen:

Einmal im Mittelpunkt stehen im BORUSSIA-PARK! Kein Problem für Sie, denn hier können Sie zwei Jahre als Präsident von Borussia Mönchengladbach ersteigern. Helfen Sie dem Verein, den Laden wieder gründlich auf Vordermann zu bringen und genießen Sie dabei die fantastische Atmosphäre in unserem Stadion vor hoffentlich vollen Rängen. Steigern Sie sich rein! Der Gewinner der Auktion wird vom Aufsichtsrat für zwei Jahre zum Präsidenten des Vereins ernannt und darf die Spiele zusammen mit seinem Vizepräsidenten in seiner eigenen Loge verfolgen. Über das langärmlige Hemd mit Krawatte wird ein kurzärmliges Trikot gezogen, auf dessen Rücken der Schriftzug "Ein Team" (ab nächste Saison "Liga Zwei Team") zu lesen ist. Bei Interviews wird auf die "hervorragende wirtschaftliche Situation" der "Marke Borussia", die "herausragende Infrastruktur rund den Borussia-Park" und das "Kompetenzteam Sport" verwiesen. Sollte Jos Luhukay während der Amtszeit freiwillig zurückgetreten werden, wird man sich in blumigen Worten bei diesem "Ehrenmann" bedanken und ausdrücklich darauf hinweisen, dass die "Reifen seines Dienst-Hollandrads bei Rückgabe vorschriftsmäßig aufgepumpt" waren und die "Drei-Gang-Nabenschaltung (Torpedo) frisch justiert" wurde.

In naher Zukunft wird die Borussia über die gleiche Weise noch einen Kassenprüfer (Mindestgebot: 3,40 + 10,20 + 2,50 + 4,66 + 2,33 + 5,55 Euro) und einen Topstürmer (Mindestgebot: 1 Vorlage) suchen. Schauen Sie also regelmäßig vorbei.