28.5.11

Hosni Köppel

Zu den diversen Anträgen von "Initiative" und "Offensive" ist schon alles gesagt. Unentschiedene Mitglieder können sich gerne von unseren Wahlempfehlungen inspirieren lassen. Was ist aber zu den prominenteren Personen, vor allem zum Schattenkabinett der Initiative, zu sagen? Frontmann Effenberg ist aus Funk und Fernsehen leidlich bekannt. Auch ist er glücklicherweise sehr offen in seiner Selbsteinschätzung seiner Fähigkeiten. Bleibt Horst Köppel. Erst spät auf den Zug der Initiative gesprungen, wird er als Präsidiumsmitglied ins Rennen geschickt. Köppel erscheint besonnen, nett und ein wenig naiv. Doch ein Interview mit dem ZDF vor ein paar Wochen offenbart die Abgründe seines Charakters. Dort sagt er folgendes:

Ich hab, äh, im Dezember den Herrn Königs angerufen, hab gesagt, vor dem HSV-Spiel, Herr Königs, wenn das Spiel verloren geht und Sie kennen das Geschäft, dann macht man sich sicherlich Gedanken über'n Trainer. Wenn Sie diese Gedanken haben, ich steh zur Verfügung. Hab nie mehr was davon gehört, und wenn man nicht möchte und ich hab die Gelegenheit, was zu verändern mit einer neuen Gruppe, da habe ich mich entschlossen, das dann so zu machen.

Zwei Dinge: Köppel hat sich als Trainer angeboten, als der aktuelle Trainer noch im Amt war. Obwohl das sicherlich hin und wieder hinter den Kulissen vorkommt, ist es doch ein eklatanter Verstoß gegen den geltenden Ehrenkodex unter Trainern. Es erinnert an die Endzeit des sinistren Regimes Hosni Mubaraks in Ägypten: Ein Grund für die Aufstände gegen das Regime war, dass es sich in den letzten Monaten nicht mal mehr die Mühe machte, einen Rechtsstaat vorzuspielen. So wurden ganz offen die Polizisten freigesprochen, die einen Kritiker von Polizeimethoden totgeschlagen hatten. Köppel hält es nicht mal für nötig, einen Ehrenmann vorzuspielen. Und was ist von ihm zu erwarten? Im Dezember wollte er noch Trainer werden, jetzt will er ins Präsidium? Wie würde er als Präsident handeln, wenn sich in sportlich schwierigen Zeiten langzeitarbeitslose Ex-Borussen als Trainer andienen? Köppel scheint von seinem Rauswurf unter Pander noch tiefgetroffen zu sein. Es klingt fast beleidigt, wenn er sagt, dass wenn man ihn nicht wolle, dann wäre ein Putsch doch okay.

Nicht präsidiabel, der Mann.

23.5.11

Wahlempfehlung zur Mitgliederversammlung - Antrag 4

Am 29. Mai 2011 findet die Mitgliederversammlung von Borussia Mönchengladbach statt. Dort stehen 4 Anträge auf Satzungsänderung zur Abstimmung. Das FohlenKommandO ist sich seiner Verantwortung zur Meinungsbildung beizutragen bewusst und wird daher die Anträge verbunden mit einer Wahlempfehlung darstellen.

Antrag 4 der "Mitgliederoffensive"

Inhalt: Die Veräußerung von Anteilen an der Borussia Mönchengladbach GmbH, in der der Lizenzspielbetrieb angesiedelt ist, soll durch die Mitgliederversammlung auf Antrag des Präsidiums mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden.

Auswirkungen: Die Verfügungskompetenz über die GmbH-Anteile wird vom Präsidium auf die Mitgliederversammlung übertragen. Die Veräußerung von Anteilen wird damit an höhere Anforderungen geknüpft. Damit dürfte es schwieriger sein, Investoren zu finden, die Eigenkapital in die Gesellschaft geben.

Gesamtkonzept: Der Antrag dient dazu, die Mitglieder stärker in wesentliche Entscheidungen einzubinden. Die "Mitgliederoffensive" hat zwei weitere Anträge auf Satzungsänderung eingereicht.

Fazit: Eine Fußball-GmbH ist entgegen der vereinzelt verbreiteten Meinung kein Wirtschaftsunternehmen, sondern lediglich ein Mittel, um Fußball in einem Verein professionell betreiben zu können. Die Veräußerung von Anteilen ist in der Regel unwiderruflich und sollte daher an besondere Anforderungen geknüpft werden.

Wahlempfehlung: Das FohlenKommandO empfiehlt, beim Antrag 4 mit JA zu stimmen.

22.5.11

Wahlempfehlung zur Mitgliederversammlung - Antrag 3

Am 29. Mai 2011 findet die Mitgliederversammlung von Borussia Mönchengladbach statt. Dort stehen 4 Anträge auf Satzungsänderung zur Abstimmung. Das FohlenKommandO ist sich seiner Verantwortung zur Meinungsbildung beizutragen bewusst und wird daher die Anträge verbunden mit einer Wahlempfehlung darstellen.

Antrag 3 der "Mitgliederoffensive"

Inhalt:
Der Aufsichtsrat wählt nur noch den Präsidenten und einen Vizepräsidenten. Die übrigen Präsidiumsmitglieder (mindestens ein Vizepräsident, maximal zwei weitere Präsidiumsmitglieder) sollen von der Mitgliederversammlung gewählt werden.

Auswirkungen: Der Ehrenrat ist für die Vorschläge zur Wahl des Präsidiums zuständig. Im Ergebnis hätte das Fanprojekt Mönchengladbach e.V einen mittelbaren Einfluss auf die Zusammensetzung des Präsidiums.

Gesamtkonzept: Der Antrag ist einer von drei Anträgen der "Mitgliederoffensive", mit dem die Rechte der Mitglieder gestärkt werden sollen. Das Recht zur Wahl des Präsidenten und des anderen Vizepräsidenten soll beim Aufsichtsrat verbleiben weil diese zugleich Geschäftsführer der Fußball GmbH sind. Nach Meinung der "Mitgliederoffensive" ist damit eine direkte Wahl durch die Mitglieder nicht möglich. Ziel der "Mitgliederoffensive" ist eine Ablösung von Präsident Königs. Sprecher der Mitgliederoffensive ist Michael Weigand, der bislang als Präsident des Fanclubs Preußen '93 und als CDU-Funktionär in Erscheinung getreten ist. Ein personelles oder inhaltliches Konzept für die Zukunft des Vereins hat die "Mitgliederoffensive" bislang nicht präsentiert.

Fazit: Der Antrag führt in der Tat zu einer Verlagerung der Entscheidungskompetenzen vom Präsidium und Aufsichtsrat hin zu den Mitgliedern. In der Zukunft könnten Präsidium und GmbH-Geschäftsführung entkoppelt und auch die übrigen Präsidiumsmitglieder durch die Mitgliederversammlung gewählt werden. Die Ablösung von Präsident Königs ist durch diesen Antrag jedoch nicht möglich. Insofern ist auch das Fehlen eines inhaltlichen Konzeptes nicht entscheidungserheblich.

Wahlempfehlung: Das FohlenKommandO empfiehlt beim Antrag 3 mit JA zu stimmen.

21.5.11

Wahlempfehlung zur Mitgliederversammlung - Antrag 2

Am 29. Mai 2011 findet die Mitgliederversammlung von Borussia Mönchengladbach statt. Dort stehen 4 Anträge auf Satzungsänderung zur Abstimmung. Das FohlenKommandO ist sich seiner Verantwortung zur Meinungsbildung beizutragen bewusst und wird daher die Anträge verbunden mit einer Wahlempfehlung darstellen.

Antrag 2 der "Mitgliederoffensive"

Inhalt: Der Ehrenrat soll zukünftig auch "aus dem Vorsitzenden oder einer vom Vorsitzenden zu benennenden Persönlichkeit aus dem Vorstand des Fanprojektes Mönchengladbach e.V." bestehen.

Auswirkungen: Der Ehrenrat ist für die Vorschläge zur Wahl des Präsidiums zuständig. Im Ergebnis hätte das Fanprojekt Mönchengladbach e.V einen mittelbaren Einfluss auf die Zusammensetzung des

Gesamtkonzept: Das Gesamtkonzept der Mitgliederoffensive wird mit "Borussia als Mitgliederverein" skizziert. Die Mitglieder sollen mehr Mitspracherecht im Verein enthalten. Dazu wurden zwei weitere Satzungsanträge eingebracht. Demnach sollen die Vizepräsidenten direkt von den Mitgliedern gewählt werden und der Verkauf von Gesellschaftsanteilen der Fußball GmbH nur mit Zustimmung der Vereinsmitglieder möglich sein.

Fazit: Der Antrag läuft dem Konzept des Mitgliedervereins grundlegend entgegen. Durch die Entsendung des Vorsitzenden des Fanprojekt würden das alleinige Entscheidungsrecht der Vereinsmitglieder über die Zusammensetzung des Ehrenrates eingeschränkt. Es ist nicht nachvollziehbar, warum 4.500 Fanprojekt-Mitglieder über einen Mitglied im Ehrenrat entscheiden sollen und nicht die 42.500 Borussia-Mitglieder.

Wahlempfehlung: Das FohlenKommandO empfiehlt beim Antrag 2 mit NEIN zu stimmen.

20.5.11

Wahlempfehlung zur Mitgliederversammlung - Antrag 1

Am 29. Mai 2011 findet die Mitgliederversammlung von Borussia Mönchengladbach statt. Dort stehen 4 Anträge auf Satzungsänderung zur Abstimmung. Das FohlenKommandO ist sich seiner Verantwortung zur Meinungsbildung beizutragen bewusst und wird daher die Anträge verbunden mit einer Wahlempfehlung darstellen.

Antrag 1 der "Initiative Borussia"

Inhalt: Das Präsidium wird nicht mehr durch den Aufsichtsrat, sondern durch die Mitgliederversammlung gewählt. Ein Mitglied eines Fanclubs soll Mitglied im Aufsichtsrat sein. Die Präsidiumsmitglieder des Vereins dürfen nicht Mitglieder der Geschäftsführung der Fußball-GmbH sein, sondern sind automatisch Mitglieder des Aufsichtsrats dieser GmbH. Es wird kurzfristig eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, in der Ehrenrat, Aufsichtsrat und Präsidium neu gewählt werden.

Auswirkungen: Im Verein werden die Rechte der Mitglieder gestärkt, da sie das Präsidium unmittelbar wählen dürfen. Da aber Verein und GmbH nicht mehr durch dieselben Personen geführt werden dürfen, ist der Einfluss der Mitglieder auf die Zusammensetzung der GmbH-Geschäftsführung ausgeschlossen. Der Aufsichtsrat hat zukünftig nur noch beratende Funktion ohne jegliche Entscheidungskompetenz. Insofern ist auch das "Mitglied eines Fanclubs", das dem Aufsichtsrat angehören soll (nicht muss), ohne jegliche Entscheidungskompetenz.

Gesamtkonzept: Das Gesamtkonzept beruht ausschließlich auf zwei Personalien: Stefan Effenberg (als potentieller Geschäftsführer der GmbH) und Horst Köppel (als potentieller Vereinspräsident. Beide haben sich in der Vergangenheit Borussia vergeblich ihre Mitarbeit angeboten. Da das aktuelle Präsidium nicht mit ihnen arbeiten wollte, arbeiten sie nun gegen das Präsidium. Inhaltlich soll die Jugend mehr gefördert und gefordert werden. Offen bleibt, wie dies geschehen soll und was an der regelmäßig mit Höchstnoten ausgezeichneten Jugendarbeit der Borussia verbessert werden soll.

Ansonsten sind die Positionen der "Initiative" wechselhaft. Zunächst trat man für den Verkauf von GmbH-Anteilen an Investoren ein. Dies wurde zwischenzeitlich revidiert. Norbert Kox ließ verlauten, keine Funktion übernehmen zu wollen um an anderer Stelle zu erklären, als Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen. Auch in der Vergangenheit waren seine Handlungen und Erklärungen wenig nachvollziehbar. So trat Kox im Herbst 2010 als Präsident des SV Bergisch Gladbach 09 unter anderem wegen gestiegener beruflicher Verpflichtungen zurück. Dabei war Kox erst kurz zuvor als Vorstand des Talanx-Konzerns ausgeschieden und müsste somit über mehr Freizeit verfügen als zuvor.

Fazit: Die Initiative hat kein schlüssiges Konzept vorgelegt. Ihre Hauptforderung, die stärkere Trennung von Verein und Fußball-GmbH existiert nur auf dem Papier. In der Praxis kann der Präsident des Verein als Gesellschafer der GmbH-Geschäftsführung jederzeit Weisungen erteilen und somit auch zukünftig jede Entscheidung an sich ziehen. Die Einbindung eines Fanclubmitglieds in den Aufsichtsrat ist unkonkret, nicht verpflichtend und damit nicht ernstzunehmen. Die handelnden Personen sind jeden Nachweis ihrer Befähigung für die angedachten Aufgaben schuldig geblieben. Auch wenn im Rahmen des Antrags keine unmittelbaren personellen Entscheidungen getroffen werden, ist das Personalkonzept der "Initative" entscheidungsrelevant. Wenn ihr Antrag auf Satzungsänderung die notwendige Zweidrittelmehrheit bekommt, ist davon auszugehen, dass in der dann folgenden außerordentlichen Mitgliederversammlung die von der "Initiative Borussia" vorgeschlagenen Personen ebenfalls gute Chancen haben, Funktionen zu übernehmen.


Wahlempfehlung: Das FohlenKommandO empfiehlt beim Antrag 1 mit NEIN zu stimmen.