29.5.08

TOP 10 - Namen niederländischer Trainer

1. Foppe de Haan
2. Henk ten Cate
3. Dick Advocaat
4. Co Adriaanse
5. Leo Beenhakker
6. Frenk Schinkels
7. Heini Otto
8. Theo Snelders
9. George Knobel
10. Aad de Mos

28.5.08

Die Löw-Doktrin

Bundestrainer Löw, manchmal wegen seiner modischen Stilsicherheit auch als cool bezeichnet, erhebt eine neues Prinzip für die Auswahl seiner Nationalspieler. In dieser Löw-Doktrin geht es hauptsächlich um den Überraschungsmoment. Überrascht werden soll aber nicht der Gegner, sondern die deutsche Presse und die Nationalspieler selbst. Anders ist nicht zu erklären, warum ein Torwart, der jahrelang brav eingeladen wurde, dann als deutscher Meister nach Spanien wechselte, erst Stammplatz und dann einen Titel gewann, kurzfristig über Bord geworfen wurde und gleichzeitig ein Torwart, der die viertmeisten Tore der Bundesliga kassiert hat, der sich in seinen eigenen Stippvisiten in Spanien nie richtig durchsetzen konnte, als vermeintliche Nummer zwei eingeladen wird. Außerdem schien sich die Presse der Sache Marins schon allzu sicher zu sein. Unisono wurde kommentiert, dass man doch einen wie Marin, wenn man ihn einlade und über den grünen Klee lobte, auch nicht mehr aussortiere. Das erschien Jogi dann noch ein wenig anmaßend und, schwupps, war er wieder draußen. Über Odonkor müssen wir gar nicht reden, hier liegt die Überraschung darin, dass die Überraschung von 2006 nochmal wiederholt wurde, denn damit hätte doch keiner gerechnet.
Bis zum Beginn der Endrunde ist ja noch ein wenig Zeit für Überraschungen.

27.5.08

Das Zitat zum Spiel (München H)

„Piccolino kann nämlich schießen wie ein Pferd.“

Christof Kneer, Süddeutsche Zeitung, über Doppeltorschütze Oliver Neuville

26.5.08

Neues aus dem Gästeblog (22.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Diese Woche bin ich im Urlaub und im Urlaub werde ich nicht über Fußball schreiben. Bis nächste Woche also. Schönen Gruß.

Normalerweise pfeift hier unser Gastkolumnist Dr. Theo Soph Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

22.5.08

Fußball und Mathematik

Auch wenn Karl-Heinz Rummenigge völlig zutreffend in seiner gewohnt souveränen Art erklärt hat, dass Fußball keine Mathematik sei, geht es ganz ohne Rechenkünste dann doch nicht. Am Ende der Saison zählen Punkte und Tabellenplätze und die werden bekanntlich nach den Grundregeln der Mathematik vergeben.

Wenn man die Abschlusstabelle der Saison 2007/08 mit den durchschnittlichen Punkten für jeden Tabellenplatz der letzten zehn Jahre vergleicht fällt auf, dass die abgelaufene Saison in gewisser Weise den Durchschnitt widerspiegelt: Wie auch schon (durchschnittlich) die letzten zehn Jahre galt auch diesmal wieder: Wer mindestens 70 Punkte holt wird Meister, wer mit den Punkten in den 60ern ist, qualifiziert sich für die Champions League, 54 bis 59 Punkte reichen für den UEFA Cup und wer keine 34 Punkte holt, steigt ab. Auch die Summe der erzielten Punkte, die aufgrund der Drei-Punkte-Regel ja variiert, ist mit 840 ebenfalls durchschnittlich (839,7).

Dieser Umstand bringt uns in die beneidenswerte Situation, auf Grundlage dieser Daten, die Leistungen der einzelnen Trainer mit seinen Mannschaften objektiv miteinander vergleichen zu können. Die offizielle Tabelle hilft dabei nur eingeschränkt weiter, das beispielsweise der FC Bayern München die Saison unter ganz anderen Voraussetzungen bestreitet als zum Beispiel der MSV Duisburg.

Um einen wenigstens annähernd objektiven Vergleich durchführen zu können, muss man die die Ergebnisse mit der Leistungsfähigkeit der Mannschaft in ein Verhältnis setzen. Dazu hat der FohlenKommandO-Sachverständigenrat bereits vor der Saison eine Tabelle über die Stärken der Mannschaft erstellt (siehe unten, Stärkentabelle/Platz). Für jeden Platz wurde anhand der Bundesligaabschlusstabellen der letzten zehn Jahre die durchschnittlich erzielte Punktzahl ermittelt (Stärkentabelle/Punkte). Der Vizemeister holte so durchschnittlich in den letzten Jahren 66,1 Punkte. Werder Bremen, die von sachkundiger Stelle als zweitstärkste Mannschaft eingestuft wurden haben tatsächlich die Saison mit 66 Punkten auf dem zweiten Platz abgeschlossen. So wurde Werder Bremen als zweitstärkste Mannschaft eingeordnet Bildet man die Differenz zwischen den tatsächlich erzielten Punkten und den Punkten, die aufgrund der Stärke hätten durchschnittlich erzielt werden können und erstellt aus diesem Ergebnis eine Tabelle, kommt man zu folgendem Ergebnis:




Abschlusstabelle


Stärkentabelle


Differenz




Platz

Punkte


Platz

Punkte


Platz

Punkte

1

Cottbus


14

36


18

24.5


4

11.5

2

Wolfsburg


5

54


9

45.5


4

8.5

3

Schalke


3

64


4

58.1


1

5.9

4

Hannover


8

49


10

43.9


2

5.1

5

Frankfurt


9

46


11

41.3


2

4.7

6

Bochum


12

41


15

36.4


3

4.6

7

Karlsruhe


11

43


13

39,0


2

4,0

8

Berlin


10

44


12

40.5


2

3.5

9

München


1

76


1

73.1


0

2.9

10

Hamburg


4

54


6

52.8


2

1.2

11

Bremen


2

66


2

66.1


0

-0.1

12

Rostock


17

30


17

30.9


0

-0.9

13

Bielefeld


15

34


14

37.7


-1

-3.7

14

Leverkusen


7

51


5

54.9


-2

-3.9

15

Duisburg


18

29


16

33.8


-2

-4.8

16

Dortmund


13

40


7

50.4


-6

-10.4

17

Stuttgart


6

52


3

62.7


-3

-10.7

18

Nürnberg


16

31


8

48.1


-8

-17.1


Energie Cottbus hat demnach 11,5 Punkte mehr geholt, als dies vor der Saison aufgrund der Mannschaftsstärke erwartet wurde. Dies ist das beste Ergebnis aller Bundesligisten, was beudeutet, dass Cottbus gemessen an der Ausgangssituation die beste Saison aller Bundesligisten gespielt hat. Der 1. FC Nürnberg hätte mit seinem Spielermaterial nach sachkundiger Meinung 48,1 Punkte erzielen könne. Es reichte aber nur für 31. Eine Differenz von -17,1 Punkten ist der schlechteste Wert aller Mannschaften.

Bezeichnenderweise haben sowohl Cottbus als auch Nürnberg den Trainer gewechselt. Nachdem Petrick Sander 2 Punkte in 6 Spielen (0,33 im Schnitt) holte, machte es Bojan Prašnikar mit 34 Punkten aus 27 Spielen (durchschnittlich 1,26) ungleich besser. Dazwischen lag eine Niederlage von Interimscoach Heiko Weber. Erwartet wurde nur ein Schnitt von 0,72 Punkten pro Spiel.

In Nürnberg hätte man durchschnittlich 1,41 Punkte erzielen müssen um auf die errechneten 48 Punkte zu kommen. Hans Meyer schaffte nur 0,84 im Schnitt (19 Spiele, 16 Punkte) und auch Thomas von Heesen blieb mit einem Punkt pro Spiel (15 Punkte aus 15 Spielen) unter dieser Marke. Zu bemerken ist, dass dies hochgerechnet auf die gesamte Saison 34 Punkte bedeutet hätte, was in der Regel auch nicht zum Klassenerhalt reicht.

Zugegeben sei, dass bei dieser Betrachtung einige Aspekte wie Verletzungen, Doppelbelastungen, Wintertransfers und Eigenheiten des Spielplans außer acht bleiben müssen. Dennoch wird deutlich, dass Vereine wie Cottbus und Wolfsburg eine sehr erfolgreiche Saison gespielt haben, während Dortmund, Stuttgart und Nürnberg enttäuschten.

20.5.08

Ein, zwei Dinge noch

Trotz der souveränen Saison Borussias gibt es was zu meckern. Zunächst natürlich über den überall diskutierten Aufstieg Hoffenheims in die Bundesliga. Dass Hopp jedem ungefragt erklären muss, dass er kein "Abramowitsch" sei, weil ja Jugendarbeit und soziales Engagement und so, geht jetzt schon ziemlich auf den Zeiger und wird wohl nicht weniger werden. Natürlich ist er kein Abramowitsch, dafür fehlt ihm die Kohle und die Coolness. Lieber ein Abramowtisch, der nicht viel Aufhebens um sein Tun macht (und wer sagt eigentlich, dass Chelsea keine gute Jugendarbeit macht?), sondern einfach einen Andriy Shevchenko und einen Francis Bacon dazukauft, als einen Gönner, der immer wieder seine Guttaten herausposaunen muss. Auf die offensichtliche Doppelzüngigkeit der Hoffenheimer Informationspolitik wurde hier ja schon an anderer Stelle hingewiesen.

Schmerzlicher ist aber die verpasste Chance, wie Soph es ja schon anmerkte, sich des 1. FC Kaiserslautern auf absehbare Zeit zu entledigen. Erst letzte Woche kam eine neue Meldung über den Pfälzer cronyism aus dem Ticker, fiel in mein Frühstücksei, fand sich mittags in meinem Erbrochenen im Wäldchen hinter dem Strand und lies sich abends nur schwer aus meinen Espandrilles kratzen: die Stadt Kaiserslautern halbierte kurzerhand die Stadionmiete, da der Verein sonst wirtschaftlich am Ende gewesen wäre. Nicht dass der Preis für ein Stadion in Kaiserslautern sich im Markt ergeben würde: niemand anderes hätte wohl Verwendung dafür, außer vielleicht Bussibeck, der sich dort als Kanzlerkandidat krönen lassen könnte. Nichtsdestotrotz ist es ein klares Indiz dafür, dass der Verein nicht mehr fit für Profifußball ist, und wahrscheinlich schon für die abgelaufene Saison keine Lizenz hätte bekommen dürfen. Nunja, was hilft alles Jammern und Klagen, im Grunde unseres Herzens ist es uns egal. Aber so...?

19.5.08

Neues aus dem Gästeblog (21.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Um es ganz schnell vorweg zu sagen: ich bin über das Saisonfinale wirklich wahnsinnig enttäuscht! Aber wer hätte denn auch ernsthaft erwartet, der FC würde sich am letzten Spieltag der Saison tatsächlich noch einmal für 90 Minuten zusammenreißen und den FCK in die verdiente dritte Liga ballern!? Es war nicht zu erwarten, es ist nicht eingetreten und damit ist der Ernst der Lage auch schon beschrieben. Mein Beileid, liebe Offenbacher. Aber man hätte es ahnen können. Es ist so, wie der dopinggeständige Radprofi Jörg Jaksche vor einigen Wochen über seine unterdies nicht zur Rechenschaft gezogenen Ex-Kollegen urteilte: „Dann haben die anderen jetzt gewonnen“. Schwamm drüber. Lauter Gewinner gibt‘s dafür am Niederrhein zu bejubeln. Marko Marin und Oliver Neuville, weil sie mit großer Sicherheit während der Alpen-EM den Adler auf der Brust tragen werden. Und die Borussia, weil sie wieder in aller Munde ist. Als beste Mannschaft, erster Aufsteiger, als Meister, als Zweitligist mit deutschen Nationalspielern, als Talentschmiede, als Club mit Perspektive, als seriös arbeitender Verein, etc., da kommt schon was zusammen. Bei der Borussia läßt sich seit einem Jahr wieder gut und erfolgreich arbeiten, Luhukay, Ziege und der angemessenen Außendarstellung sei‘s gedankt. Doch eventuell kommt noch was hinzu. Der Verein bietet nicht nur ein erstklassiges Arbeitsumfeld, nein, er wird seine Lizenspieler für die Mission „direkter Wiederaufstieg“ mit Sicherheit auch nahezu erstklassig entlohnt haben, keine Frage. Aber ich möchte eben auch mit fast kindlicher Naivität daran glauben, daß ein großer Identifikationsgrad des aktuellen Kaders mit dem Club für die erfolgreiche Saison verantwortlich ist. Darauf lassen zumindest die besonnen ruhige Stimmung während der Saison und die ausgelassene Freude nach dem Aufstieg schließen. Was mich unmittelbar zu David Brent und meinem Fazit bringt. Und weil ich nächste Woche in Urlaub bin und Sie auf meinen kleinen Einwurf verzichten müssen, gibt‘s die Szene als einmalige Ausnahme und kleines Schmankerl hier zum Ansehen:


Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

17.5.08

Courteous Reader (37)

33. Spieltag: SC Paderborn Borussia Mönchengladbach

In den meisten Fällen lässt sich die Kunst eindeutig vom Handwerk trennen. Da machen die abgestiegenen Paderborner Fußballer keine Ausnahme, kann doch bei der Verrichtung des Berufes in ihrem Falle nicht einmal von Kunsthandwerk gesprochen werden. Das mag der ein oder andere überzeugte Paderborner natürlich anders beurteilen, was uns FohlenKommandisten aber erwartungsgemäß vollkommen Brause ist. Nun möchte man beim SC wohl nicht in den Verdacht geraten, den schönen Künsten gänzlich abgeneigt zu sein. Zu diesem Zwecke veräußert der Verein in seinem Internetshop unter dem vortrefflichen Stichwort «Kunst trifft Fußball» stilsichere Tierabbildungen. Gemeinhin Kunst also, oder zumindest was man in Ostwestfalen dafür hält. Wir haben noch keins gekauft, werden es auch nicht. Kunst kommt bekanntlich von Können und da sind die Borussen derzeit andere Maßstäbe gewohnt. Auch das Spiel am Sonntag wird ziemlich sicher an uns vorbeilaufen. Der Kampf um den verbliebenen Aufstiegs- und Abstiegsplatz fesselt uns dann doch eindeutig mehr. Ein ferner Blick auf das Endergebnis der Fohlen muß uns daher an diesem Spieltag genügen. Daher halten wir uns am Ende dieser Spielzeit ein letztes Mal an unseren überaus geschätzten amerikanischen Philosphen Benjamin Franklin und konstatieren:

«Paintings and Fightings are best seen at a distance

Damit wäre dieses kleine Periodikum vorerst beendet. (Womit dann auch der Gegenbeweis meiner eilfertig aufgestellten These, gezwungenermaßen, ausreichend angetreten wurde.) Wir behalten uns aber durchaus vor, bei Zeiten und im geeigneten Fall, hier beim FohlenKommandO auch in Zukunft noch den ein oder anderen Aphorismus nachzuschießen. Das Arsenal des Herrn Franklin ist schließlich gut gefüllt.

16.5.08

Operation Gipfelsturm - Jogi erhört FohlenKommandO

Oliver Neuville und Marko Marin sind so eben von Nationaltrainer Joachim Löw in den vorläufigen Kader zur EM 2008 berufen worden. Unser gutes Händchen in Sachen Nominierungsliste haben wir bereits vor zwei Jahren unter Beweis gestellt. (Wir erinnern uns gerne) Ungeachtet der Tatsache, daß die DFB-Verantwortlichen mittlerweile nicht mehr mailen, sondern auf mailboxen sprechen, die Expertenratschläge des FohlenKommandO sind eben nicht von der Hand zu weisen.

Besonders erfreulich ist es im Falle Marko Marins, weil dieser, wie der Bundestrainer bestätigt, "unglaubliche Qualitäten besitzt und überraschende Dinge tut". Und das Olli immer für eine Überraschung gut ist, davon muß wirklich niemand mehr überzeugt werden.

15.5.08

EM-Aufgebot 2008 - Die Würfel sind gefallen

Gerade erreichte uns hier beim FohlenKommandO die Nachricht, daß die Entscheidungen hinsichtlich des EM-Kaders getroffen sind. Laut Sportinformationsdienst sind alle Teilnehmer bereits informiert. Wer dabei ist und wer in Ruhe Urlaub machen darf, daß erfährt die interessierte Öffentlichkeit am Freitag ab 13.15 Uhr. Dann gibt Bundestrainer Joachim Löw auf der Zugspitze seine "Gipfelstürmer" bekannt. Man darf also gespannt sein. Oliver Bierhoff jedenfalls wird bereits folgendermaßen zitiert: "Natürlich gibt es Härtefälle, wenn man so einen großen Kader zur Verfügung hat. Da muß man leider immer einige enttäuschen." Nach einem frustbewältigenden Kevin Kuranyi brauchen Sie heute an diversen Trinkhallen in Gelsenkirchen allerdings nicht zu suchen, der darf bekanntlich dieses Mal mit zum Turnier. Gab's sonst noch was? Ach ja, die üblichen Verdächtigen meldeten sich natürlich auch schon öffentlichkeitswirksam zu Wort. Lothar Matthäus z.B. empfiehlt einen erweiterten Kader und einen jungen Torwart als Nummer 3. "Das würde mit Blick auf die Zukunft mehr bringen". Wir beim FohlenKommandO empfehlen dagegen gerne öffentlichkeitswirksam: "Einfach mal das Maul halten!". Der Beckenbauer Franz dagegen rät Jogi aus eigener Erfahrung zur Konzentration auf 23 Spieler. Auch hier gilt unsere Empfehlung. (Und was raten eigentlich Kerner, Lattek, der Papst und Verona Feldbusch-Pooth-Dingenskirchen?) Was Olli Neuville und Marko Marin angeht, da lassen wir uns einfach mal überraschen. Sollte Jogi Löw allerdings unserer Empfehlung gefolgt sein ("Lieber Joachim, tu doch bitte einfach die besten Spieler nominieren für den Kader wo zur EM fährt!"), dann kann eigentlich gar nix schiefgehen.

13.5.08

Neues aus dem Gästeblog (20.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Sehr verehrte Leserinnen und Leser, gestern mußten Sie an dieser Stelle noch auf meine gewohnte Kolumne verzichten. Das Pfingstwochenende, ungewohnte Freizeit am Montag, das schöne Wetter, die eröffnete Grill- und Gartensaison und zudem Borussias Aufstieg - es kam alles irgendwie dazwischen. Andererseits sollten Sie sich an einem wunderschönen und sonnigen Feiertag auch nicht in der elektronischen Netzwelt herumtreiben und außerdem hatten einige von Ihnen wahrscheinlich auch noch einen vom Alkohol schwer zugerichteten Schädel. Insofern war‘s wahrscheinlich zu verschmerzen. Borussia ist also seit letztem Mittwoch endlich wieder daheim! Es war zwar irgendwie abzusehen, dennoch möchte ich auf die allseits beliebte Reporterfrage „Wie fühlen Sie sich gerade?“ mit der dazugehörigen Standardfloskel antworten: „Es ist einfach ein unbeschreibliches und saugeiles Gefühl!“. Ich habe ehrlich gesagt auch gar keinen Bock mehr auf Wehen, Augsburg, Koblenz, Osnabrück & Co., übrigens von Anfang an nicht wirklich gehabt. Und Anstoßzeiten um halb sechs gehen mir auch extrem gegen den Strich, die braucht kein Mensch. Eine Saison an der Tabellenspitze war zur Abwechslung mal gar nicht schlecht fürs werte Wohlbefinden, so viel gebe ich gerne zu. Das wird man am Niederrhein vor allen Dingen so schnell nicht wieder erleben. Aber Danke, es reicht dann jetzt auch! - Dann schon lieber die Borussia bei Ihrem Ansinnen begleiten, in der nächsten Saison im Oberhaus mit Anstand die Klasse zu halten. Aber dazu gibt‘s an dieser Stelle in wenigen Tagen mehr, diese Zweitligasaison ist ja schließlich noch nicht vorbei. Welches Fazit ich Ricky Gervais als Wernham Hogg‘s David Brent, der im Gegensatz zu der hier mehrheitlich bekannten schlechten Kopie namens Stromberg tatsächlich mehr als nur mäßig unterhaltsam ist, am dritten Saisonende seit Bestehen dieser Kolumne ziehen lasse, verrate ich Ihnen am kommenden Montag. Bis dahin, Luhukay-Bart ankleben nicht vergessen!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift normalerweise immer Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

12.5.08

Das Zitat zum Spiel (Freiburg H)

Ich wünsche Gladbach alles Gute in der 1. Liga und ich möchte Euch nie mehr in der 2. Liga sehen!

Freiburgs Trainer Robin Dutt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel

10.5.08

Courteous Reader (36)

33. Spieltag: Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg

ES IST VOLLBRACHT! Mehr gibt’s, Tage nach dem Spiel gegen Wehen, inmitten der Aufstiegsfeierlichkeiten, eigentlich zum Rest der Saison gar nicht mehr zu sagen. Dennoch wollen wir dieses kleine Periodikum, einmal begonnen, natürlich auch anständig zu Ende bringen. Nehmen wir daher der Einfachheit halber, wenn sie schon mal ausgedruckt hier rumliegt, noch einmal Bezug auf die bereits im Courteous Reader (35) erwähnte Ticker-Meldung (nwf0065 4 sp 237 lnw 7299, DPA, 06. Mai 2008). Da war nämlich, im Falle des vorzeitigen Aufstiegs, dem Munde des stets bescheiden auftretenden Trainers im Hinblick auf die heutige Partie ebenfalls zu entnehmen: «Wir sind dann in der Pflicht aus dem Rest der Saison das Beste heraus zu holen. Die Meisterschaft ist dann immer noch Ansporn. Wenn die Spieler drei Tage durchfeiern, können wir das Spiel abhaken. So unprofessionell sind wir nicht. Es wäre das Schönste, am Sonntag mit einem Sieg im Rücken gemeinsam in die Innenstadt zu ziehen.» Dem mag sich unser Philosoph aus der City of Brotherly Love, ein großer Verfechter des Pursuit of Happiness, anschließen:

«Nothing humbler than Ambition, when it is about to climb

Wir, happy und ambitioniert, weil mittlerweile auch wieder nüchtern, erklimmen nach dem Spiel jedenfalls gemeinsam mit Luhukay und seinen Mannen den Alten Markt. Natürlich mit einem Sieg im Rücken! Prost!

9.5.08

Das Zitat zum Spiel (Wehen H)

„Wir können am Sonntag die Bekrönung als zusätzliche Sahne auf das Häubchen haben, wenn wir den Meistertitel noch mitnehmen“

Jos Luhukay

8.5.08

Bestenfalls ein Pfostentreffer

Die etwas andere Meinung (38)

Es ist sicherlich ein heeres, ääh, hehres Ziel, sich gegen den Einsatz von Kindersoldaten zu engagieren. Insofern kann man der katholischen Einrichtung missio und der evangelischen Mission Eine Welt nur Respekt zollen. Schön ist auch, dass sie mit Schalke 04, dem VfL Bochum den Offenbacher Kickers und den (O-Ton) Fußball-Legenden Pelé und Gerald Asamoah prominente Unterstützung gefunden haben. Dass sie der Aktion, bei der der bewaffnete Einsatz von Kindern in Kriegsgebieten angeprangert wird, aber den Namen „AKTION VOLLTREFFER“ gegeben haben, ist wohl weniger gelungen. Mit weiteren Slogans wie „Auf Tore schießen statt auf Menschen" haben uns die Verantwortlichen dann glücklicherweise vor Schlimmeren bewahrt. Den Initiatoren hätte man nämlich auch Entgleisungen wie „Wir sagen Kindersoldaten den Kampf an“ zugetraut.

7.5.08

Courteous Reader (35)

32. Spieltag: Borussia Mönchengladbach – SV Wehen Wiesbaden

Gestern, pünktlich um 15:08, rechtzeitig zum ersten Kaffee nach kurzer, mittäglicher Lethargie, spuckte der Nachrichtenticker eine Meldung aus (nwf0065 4 sp 237 lnw 7299, DPA, 06. Mai 2008), dessen Inhalt beim FohlenKommandO selbstredend sofort auf großes Interesse stieß. «Mönchengladbach rüstet sich für Aufstiegsparty: 45 000 Fans erwartet» verhieß die Überschrift. Auch die Worte des Übungsleiters trafen unseren Nerv. «Wir haben die Chance, das große Ziel zu verwirklichen» wird Jos Luhukay ebenda im Hinblick auf das bevorstehende Heimspiel zitiert, der zudem auf einen Gegner hofft, «der mitspielt». So ist’s recht, wünschen wir uns genauso. Ganz im Gegensatz zu Christian Hock, dem Ex-Borussen und Trainer Wehens, der mit seiner Mannschaft «die Aufstiegsfeier ein Stück nach hinten verschieben» will, was aber, mit Verlaub Herr Hock, natürlich auf gar keinen Fall passieren wird. Denn was die Borussia heute schon besorgen kann, wird sie mit Sicherheit nicht auf Sonntag verschieben. Was übrigens auch Benjamin Franklin, der alte Gourmet und Tierfreund, bestätigen kann:

«An egg to-day is better than a hen to-morrow.»

Wir beim FohlenKommandO richten dann jetzt schon mal (weil noch immer kein leckerer Gerstensaft der Traditionsbrauerei Löwenbräu bei uns eingetroffen ist!) standesgemäß mit Alt an. Das Beste: im Gegensatz zu den Spielern dürfen wir ab 19.15 Uhr sogar bis Sonntag durchsaufen!

6.5.08

Das Zitat zum Spiel (Offenbach A)

„Im denkwürdigen Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach hatte es in der Großfamilie OFC aber schreckliche Auflösungserscheinungen gegeben.“

Jörg Daniels, FAZ, zu den zwei Roten Karten

5.5.08

Neues aus dem Gästeblog (19.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Der FC Bayern ist endlich Meister, oder besser gesagt: „Geld schießt Tore“, wie Winand von Petersdorff in der online-Ausgabe der FAZ richtigerweise schreibt. Überzeugend meisterlich und vor allem schön meisterlich haben die Bayern dabei nicht immer gespielt. Weder in der Liga, noch im Pokal und auch nicht im UEFA-Cup. Aber eben fast immer besser als ihre Gegner. Die bundesdeutsche Konkurrenz ist momentan einfach zu schlecht, um über 34 Spieltage Paroli bieten zu können. Man kennt das aber schon, weshalb es den Betrieb auch nicht weiter stört. Hauptsächlich dank der genialen Momente eines Franck Ribery und des traumwandlerisch sicheren Torriechers von Luca Toni haben sie sich vorzeitig die Schale gesichert. Das andere Gesicht der Münchener war zuletzt am Donnerstagabend in St. Petersburg zu bestaunen. Da reichten die uninspirierten, hohen Bälle aus dem Halbfeld auf „Il Bomber“ gegen den Blitzfußball der Russen nicht aus, um die Chance auf das Triple zu wahren. Ausgerechnet gegen Advocaats Dick mußte der deutsche Meister, der nach eigenem Selbstverständnis im UEFA-Cup auch nichts verloren hat, die Segel streichen. Der Niederländer beweist gerade an der Newa, daß er scheinbar doch ganz gut mit Geld umgehen kann. Zumindest klappt‘s dort für „den kleinen General“ mit der Gazprom-Kohle mehr als ordentlich. Für seine Zeit in Mönchengladbach kann das nicht gelten. Für den kommenden Zweitligameister (ja, ich weiß, sehr geehrte Bedenkenträgerinnen und Bedenkenträger, den Titel gibt es nicht! Stört mich aber nicht, ich will feiern!) bedeutete die kurze Ära Advocaat den Anfang eines unerfreulichen Endes. Shit happens! Umso erfreulicher ist die Tatsache zu bewerten, daß die Borussia nach nur einem Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten drei Tage offiziell ins Fußballoberhaus zurückkehren wird. Auch im ehemaligen Kaufhaus des Westens schießt in der Hauptsache noch immer das vorhandene Geld die Tore. Überzeugend war‘s meistens auch. Noch Fragen? Nein? Gut so! Und eine Entschuldigung, liebe Verlierer, wird‘s dafür auch nicht geben.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

3.5.08

Courteous Reader (34)

31. Spieltag: Kickers Offenbach – Borussia Mönchengladbach

Tja, liebe Traditionsbrauerei Löwenbräu, wir warten noch immer auf unsere Gratislieferung Bier. Aber noch ist der Aufstieg schließlich auch noch nicht unter Dach und Fach gebracht, es bleibt also noch ein wenig Zeit. Diesem fest eingeplanten Aufstieg ist aber morgen ein weiterer wichtiger Baustein in Form dreier Punkte hinzuzufügen. Zum Gegner: das Wetter ist momentan viel zu schön, um sich hier ausführlich an den Kickers abzuarbeiten. Auf dem Papier haben die Borussen leichtes Spiel, aber Offenbach steht unten drin und benötigt Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Poor Richard’s Almanack gibt uns daher diese Woche im Kampf gegen die Überheblichkeit zu bedenken:

«There is no little enemy

Nach zwei Unentschieden in Folge wird es wieder Zeit für einen Sieg. Und wir warten auf die Aufstiegsfeier. Und ja, Firma Löwensenf, auch auf Ihre Paketpost warten wir noch. Scharfe Grüße.