Courteous Reader (37)
33. Spieltag: SC Paderborn – Borussia Mönchengladbach
In den meisten Fällen lässt sich die Kunst eindeutig vom Handwerk trennen. Da machen die abgestiegenen Paderborner Fußballer keine Ausnahme, kann doch bei der Verrichtung des Berufes in ihrem Falle nicht einmal von Kunsthandwerk gesprochen werden. Das mag der ein oder andere überzeugte Paderborner natürlich anders beurteilen, was uns FohlenKommandisten aber erwartungsgemäß vollkommen Brause ist. Nun möchte man beim SC wohl nicht in den Verdacht geraten, den schönen Künsten gänzlich abgeneigt zu sein. Zu diesem Zwecke veräußert der Verein in seinem Internetshop unter dem vortrefflichen Stichwort «Kunst trifft Fußball» stilsichere Tierabbildungen. Gemeinhin Kunst also, oder zumindest was man in Ostwestfalen dafür hält. Wir haben noch keins gekauft, werden es auch nicht. Kunst kommt bekanntlich von Können und da sind die Borussen derzeit andere Maßstäbe gewohnt. Auch das Spiel am Sonntag wird ziemlich sicher an uns vorbeilaufen. Der Kampf um den verbliebenen Aufstiegs- und Abstiegsplatz fesselt uns dann doch eindeutig mehr. Ein ferner Blick auf das Endergebnis der Fohlen muß uns daher an diesem Spieltag genügen. Daher halten wir uns am Ende dieser Spielzeit ein letztes Mal an unseren überaus geschätzten amerikanischen Philosphen Benjamin Franklin und konstatieren:
«Paintings and Fightings are best seen at a distance.»
Damit wäre dieses kleine Periodikum vorerst beendet. (Womit dann auch der Gegenbeweis meiner eilfertig aufgestellten These, gezwungenermaßen, ausreichend angetreten wurde.) Wir behalten uns aber durchaus vor, bei Zeiten und im geeigneten Fall, hier beim FohlenKommandO auch in Zukunft noch den ein oder anderen Aphorismus nachzuschießen. Das Arsenal des Herrn Franklin ist schließlich gut gefüllt.
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