28.12.09

Neues aus dem Gästeblog (53.KW)... und Start!

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Zwar befinden wir uns noch im alten Jahr, doch zwingen mich die Tücken des Kalenders schon jetzt zum Start in ein neues Kolumnenjahr. Welch eine Ehre. Ich hätte am allerwenigsten damit gerechnet. Eine, maximal zwei Saisons hatte ich mir damals beim Start gegeben, danach wäre die Geschichte sicherlich totgelaufen, so meine ursprüngliche Meinung. Am 01. Mai 2006 schrieb ich erstmals ein paar Zeilen für die befreundeten Betreiber dieses kleinen, sympathischen Familienblogs, über Hans Meyer, den 1.FC Nürnberg, Rotkäppchen-Sekt und Tränen der Freude. Horst Köppel trainierte damals eher griesgrämig die Borussia und obwohl es eigentlich gar nicht so schlecht lief, richtige Freude wollte darüber in Mönchengladbach nicht aufkommen. Zehnter wurde die Borussia unter Hotte, ließ am Ende mit 42 Punkten Mainz, Hannover, Bielefeld, Frankfurt, Wolfsburg, K’lautern, Köln und den MSV hinter sich. Es folgten Heynckes, Luhukay, ein Abstieg, ein Aufstieg, Christian Ziege, Hans Meyer, Frontzeck und Eberl. Nach über dreieinhalb Jahren und vielen verbalen Einwürfen meinerseits steht die Borussia nun wieder ähnlich gefestigt da. Elfter ist die Borussia derzeit, 42 Punkte am Ende der Saison sind ein erreichbares Ziel und wer weiß es schon, aber möglicherweise lassen die Fohlen auch diese Saison, Mainz, Hannover, Frankfurt und Köln nebst weiteren Vereinen hinter sich. (Na gut, aber zwei dieser Klubs sind auf jeden Fall in der Verlosung) Und nach der lange angestrebten Mittelfeldsaison folgt schon wieder ein schwarz-rot-geiles WM-Spektakel. Kinder, Kinder wie die Zeit vergeht. So lange Sie, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, Montagmorgens regelmäßig in diesem Blog stöbern, solange will ich erstmal weiterschreiben. Ob Sie das freudig oder als Drohung auffassen, bleibt Ihnen überlassen. Die 200 mache ich jedenfalls voll. So viel zu meinen guten Vorsätzen für 2010. Bleibt mir, Ihnen mit Oscar Wilde alles erdenklich Gute für ihr Jahr 2010 zu wünschen: „Gute Vorsätze... sind Schecks, auf eine Bank gezogen, bei der man kein Konto hat.“ Und jetzt rein in die rote Unterwäsche, die Raketenabschußbasen auf des Nachbars Haus gerichtet und ran ans Raclette-Fondue-Buffet. Same procedure as last year! I declare this bazar opened!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

22.12.09

Zwischenabrechnung

Nach 13770 Minuten Bundesligasaison 2009/10 haben wir nun die Tabelle nach der Hinrunde vorliegen. Die meisten der 18 Mannschaften haben sich dort eingereiht, wo man sie im Sommer vermutet hätte. Die Bayern (3.) sind mit Louis van Gaal nicht immer überzeugend, aber dennoch in Schlagdistanz zum Platz an der Sonne. Bremen (6.), Dormund (5.), HSV (4.), Schalke (2.) und Leverkusen (1.) mischen erwartungsgemäß oben mit, wobei letztere mit der Herbstmeisterschaft dann doch aufhorchen ließen. Dass Wolfsburg (8.) nach der Meisterschaft ein wenig abfällt und mit den Brüdern im Geiste aus Hoffenheim (7.) die Verfolger bildet, ist auch wenig eindrucksvoll. Frankfurt (10.) und Mönchengladbach (11.) stehen erfreulich gut, sind aber nur kleine Überraschungen. Viel beeindruckender ist da schon Mainz 05 (9.). Dort haben sowohl die Neuen Heinz Müller, Andreas Ivanschitz und Trainer Tuchel als auch die Alten wie Tim Hoogland und Aristide Bancé voll eingeschlagen.

Auf negativer Seite fallen zwei Mannschaften auf: der VfB Stuttgart (15.) und (Achtung Wortspiel!) last but not least Hertha BSC (18.). Auch hier liegen die Erklärungen auf der Hand: Stuttgart ist offensichtlich mit der Doppelbelastung nicht zurecht gekommen (auch wenn die RP das nicht wahrhaben will).

Die Hertha hat das Experiment gewagt nach den Abgängen von Voronin und Pantelic ohne bundesligaerfahrenen Stürmer in die Saison zu gehen und wird nun mit dem Abstieg bestraft. Sie haben richtig gelesen - Herthas Abstieg steht jetzt schon fest. Die Rechnung ist ganz einfach. Der letzte Nichtabsteiger holt erfahrungsgemäß 20 Punkte in der Rückrunde. Damit braucht man in dieser Saison 36 Punkte zum Klassenerhalt. Hertha müsste also noch 30 Punkte holen, was Dortmund in der Hinrunde immerhin auf einen Europa-League-Platz gebracht hat. Ein Blick auf den Kader der Berliner genügt um zu sehen, wie aussichtslos dieses Unterfangen ist. Auch der Rest der Tabelle entspricht großteils den Erwartungen: Bochum (16.) und Nürnberg (17.) im Abstiegkampf, Freiburg (14.) mit ein wenig Luft und Köln (12.) schlechter als im Jahr zuvor mit Daum. Hannover (14.) muss den Platz nehmen der übrig bleibt. Und was bringt die Rückrunde? Leverkusen wird sich mal wieder nicht halten können, sich aber für die Champions League qualifizieren. Mainz wird zurückfallen aber den Klassenerhalt sicher schaffen. Stuttgart wird durchstarten und Richtung Europa League schielen. Ansonsten tut sich nicht mehr viel. Die WM 2010 kann also kommen.

21.12.09

Neues aus dem Gästeblog (52.KW)... und Schluß!

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Das Jahr ist rum, die Hinrunde der Bundesliga ist vorbei, alle machen Pause, Ruhe kehrt ein, besinnliche Stimmung macht sich breit und bisher ist weder der Schnee vor der Haustür geschippt, noch die obligatorische Krüppeltanne fürs Fest besorgt, von Geschenken für die Lieben erst gar nicht zu reden. Na Prost, Mahlzeit und frohes Fest dann auch! Ich fasse mich daher kurz. Was braucht man am Jahresende? Ein Schlußwort braucht man! Was nehmen wir aus dem alten Jahr mit ins neue Jahrzehnt (außer dem Trainer)? Haben wir dazugelernt? Wird alles besser? Bleibt alles gleich? – Wenn man wollte könnte man stundenlang schwadronieren, aber aus Zeitmangel bediene ich mich kurzerhand einfach bei Justin Sullivan und New Model Army und halte fest: Machen Sie sich bloß keine Hoffnung, nur weil Weihnachten ist! It's all vanity, all vanity – we try to have control,
it's all vanity, all vanity 'cause Chaos rules it all! Feiern Sie trotzdem schön, was immer Sie persönlich daheim halt so feiern. Das Christkind, die Geburt eines vermeintlichen Heilands, Jul, die Borussia, sich selbst, Hans Meyer... es wird sich schon was finden lassen! Und wenn nicht, auch nicht schlimm. Legen Sie trotzdem die Füße hoch, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, und hauen Sie sich einfach schön die Mütze voll. In diesem Sinne, bis die Tage!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche

18.12.09

Ja, was denn nun?

Das geschieht, wenn ein Sportmagazin und ein Boulevardblatt über ein und dieselbe Sache berichten:



gefunden bei kicker.de



gefunden bei spiegel.de

14.12.09

Neues aus dem Gästeblog (51.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Ich brauche zwei Tage nach dem kuriosen Spiel an dieser Stelle wohl nicht mehr viele Worte über das Geschehen im Borussia-Park zu verlieren, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser. Die Geschichte ist längst von allen Sendern, Zeitungen und Online-Diensten durchgekaut, jeder hat’s gesehen, gehört, gelesen und wundert sich wahrscheinlich noch immer. Nur so viel: ich habe gestern an einem Freizeit-Hallenfußballturnier teilgenommen und in 30 Spielen a 15 Minuten haben 60 teils recht begabte Amateurfußballer kein einziges so schönes Tor erzielt wie Hannovers Djakpa am Samstagnachmittag. Soll heißen, auch gewollt kriegt man es nicht besser hin. Respekt! Erwähnenswert ist im Nachklapp dann vielmehr die Frage, warum die Borussia vor Beginn des Eigentorfestivals nicht schon 4:0 geführt hat? Was der ein oder andere Sportsfreund da an Chancen vertan hat ist schon als grob fahrlässig zu bezeichnen, zumal man sich nun wirklich nicht jede Woche darauf verlassen kann, daß der Gegner sich im Laufe der Partie wenigstens drei Eier selbst ins Netz legt. (Und was erlauben Jaurés eigentlich schon wieder?!? Junge, Junge, ist Daems eigentlich demnächst mal wieder fit? Oder wird das Spiel ohne linken Verteidiger in MG nun langsam zum Stilmittel?) Aber ich will mal nicht so sein. Acht Tore in einem Spiel, ein furioser Nachmittag vor dem Radio, als Sieger vom Platz gegangen, Borussia ist in aller Munde und mit wenigstens 21 Punkten zur Winterpause ist die Hinrunde doch recht achtbar verlaufen. Ich bin sogar mittlerweile fest von einem Unentschieden gegen Leverkusen überzeugt. Man kann dort nun wirklich nicht jedes Jahr auf die Fresse kriegen. Auch diese Serie muß zwischendurch wenigstens für eine Spielzeit unterbrochen werden. Wir holen also einen glücklichen Punkt gegen Ossi Osrams schwächelnde Pillendreher und Magaths Bubitruppe ballert sich somit Freitagabend zur überraschenden Herbstmeisterschaft. An diesem Szenario könnte ich gefallen finden. Bleibt noch die letzte dringliche Frage des Spieltags, welche ich beim besten Willen nicht beantworten zu vermag, die da lautet: Welches Phänomen zwischen Jens Lehmanns Ohren sorgt in regelmäßig unregelmäßigen Abständen für diese absurden Aussetzer? – Wackelkontakt? Vakuumdruck? Ich weiß es leider nicht, wüßte es aber wirklich gerne. Sollten Sie, verehrte Leserinnen und Leser, die richtige Antwort möglicherweise kennen, dann schreiben Sie mir, bzw. uns. Möglicherweise prämiert das FohlenKommandO dann pünktlich zu Weihnachten die schönste Vermutung mit ein paar flotten und nicht im Handel erhältlichen FohlenKommandO-Geschenkaufklebern. In diesem Sinne, einen schönen 3. Advent.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

7.12.09

Neues aus dem Gästeblog (50.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

WM-Auslosung mit den Gruppengegnern Ghana, Australien und Serbien, Dusel-Bayern gewinnen gegen starke Fohlen, Matthias Sammer traut sich zu sagen, was alle gesehen haben, der WM-Ball ist rund, Ailton ist sich erwartungsgemäß nicht zu schade für die 6. Liga und das nervtötende Theater um Markus Babbel und seine Stuttgarter Vollpfosten ist auch endlich beendet worden; was für eine Woche der Erkenntnis, aber der Reihe nach. Die erste Erkenntnis lautet natürlich (mal wieder): die Grenzen zwischen ethnischer Tradition und touristisch beliebiger, bunter Folklore sind fließend und werden nächstes Jahr in Südafrika einen vorläufigen Höhepunkt erreichen. (Kulturpessimisten aufgepaßt, es könnte schmutzig werden!) Zweitens (auch schon wieder): Es gibt natürlich keine Kleinen mehr, nur äußerst unangenehme Gegner die man auf dem Weg zum Weltmeistertitel schlagen muß. (Auch hier könnte es schmutzig werden, so wahrscheinlich wie die deutschen Tugenden Glück, Dusel und Schwein!) Drittens: Jabulani, der WM-Ball 2010, ist so rund wie nie, was die Wettkämpfe pars pro toto zu einer verdammt runden Sache macht. Runder Ball, Vorrunde, Endrunde, Rundreise, runde Füße, was soll da noch schiefgehen? Viertens: Die Borussia hat gegen die Bayern eine formidable Leistung gezeigt, streckenweise sogar sehr gut gespielt, und ist am Ende dafür nicht belohnt worden. So ungerecht kann Fußball sein, dabei lief es eigentlich ganz rund. Möglicherweise sogar zu rund. Zumindest für Butt und Badstuber. Allein das Fazit bleibt schwammig. Hätte man lieber ein dreckiges Unentschieden erkämpfen sollen? Oder pfeift man auf den einen Punkt und freut sich weiterhin über die Tatsache, daß die Borussia nicht Fußball wie ein Absteiger spielt? Geben Sie sich, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser die Antwort einfach selbst. Oder halten Sie sich an Matthias Sammer, der nach dem Spiel im Bezahlfernsehen als Einziger klipp und klar die Wahrheit sprach. Bayern durfte mit 11 Mann durchspielen und bekam den spielentscheidenden Freistoß zugesprochen, weil Spielleiter Weiner offenbar keinen Sinn für Oliver Kahns Verbalerotik hat. (Passend zum Thema: Die Dinger sind eben nicht rund!) Fünftens: Kugelblitz Ailton salbadert künftig in Uerdingen der Lokalpresse seine Ansichten zum Thema Fußball in die Blöcke. Ein wirklich runder PR-Gag, mehr geht nicht. Glückwunsch! Schade nur, ab nächster Woche interessiert das keine Sau mehr. So wenig wie, sechstens, der Abgang von Markus Babbel in Stuttgart. Wenn ein Champions-League-Teilnehmer auf einem Relegationsplatz steht, dann läuft was falsch und es wurde Zeit, das seit Monaten andauernde Hickhack um den Übungsleiter zu beenden, bevor schlußendlich noch mehr Schaden entsteht. Aber damit nichts fehlt: Heute darf in der Boulevardpresse noch schmutzig nachgetreten werden. Sauber!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

2.12.09

Nichts als die Wahrheit

Ich habe mich geärgert. Und wenn ich ehrlich bin, hält der latente Ärgerzustand nun schon einige Monde an. Seien Sie versichert: so blauäuig war ich nie, dass ich von der Annahme ausgegangen wäre, Sportjournalisten seien "richtige" Journalisten. Ich wußte schon immer, dass es vor allem Fans des Sports sind, die sowieso alles gucken würden und nun darüber berichten dürfen und den Hauptdarstellern hin und wieder Stichworte vorsagen dürfen. Ich hatte mich damit abgefunden, dass das Showelement in der Fußballzusammenfassung am Samstagabend auch nach Rückkehr der Sportschau nicht kleiner, sondern eher größer geworden ist. Dass man nunmal in einem Bericht über ein Heimspiel der Bayern mindestens dreimal Herbert Rummenigge, Helmut Hoeneß, den Dings und Horst Markwort eingeblendet sehen muss. Aber was sich die Sportredaktionen von ARD und ZDF, also Sportschau und Aktuelles Sportstudio (von hier an ASS), mittlerweile herausnehmen, spottet jeder Beschreibung. Ich möchte beispielhaft den Umgang mit Hopps "Projekt" Hoffenheim in Sportschau und ASS kurz herausgreifen.

Worum geht es? Kurz zusammengefasst, fordert Watzke von Borussia Dortmund eine Verteilung der Fernsehgelder nach Einschaltquoten. Punkt. Das ist alles. Drumherum hat er ein rhetorisches Gebilde gebaut, das hier und da ins Polemische abdriftet. Die Sportschau am vergangenen Samstag war aber nicht in der Lage, die eigentliche These darzustellen. Hoffenheims Manager Schindelmeiser wies den Vorschlag von sich mit der Begründung, dass es ja nicht sein könne, dass Traditionsvereine nun darüber abstimmen sollen, wer wieviel bekommt. Mitnichten, das soll nicht passieren (wer wollte schon, das Rot-Weiß Essen irgendetwas damit zu tun hätte). Genau andersherum: die Zuschauer sollen darüber abstimmen, wer wie viel bekommt. Das wird in den meisten Fällen mit den "Traditionsvereinen" deckungsgleich sein, aber auch Hoffenheim und Wolfsburg können hin und wieder hohe Einschaltquoten erlangen (z. B. wenn sie gegen Traditionsvereine spielen). Oder sie können es sich über Jahre hinweg erarbeiten. Wie gut das klappt, zeigt ja gerade das Beispiel Wolfsburg. Zurück zur Sportschau: nicht nur haben sie es nicht geschafft, den Zusammenhang korrekt darzustellen, sie haben die Polemik Watzkes unnötig überhöht. Wer den Bericht in der Sportschau gesehen hat, musste einen Eindruck von Watzke als dummen Diktator und Brandstifter erhalten. Zudem (wie auch Schwatz-Gelb in ihrer sehr guten Zusammenfassung des Themas anmerkt) durfte Schindelmeiser allen Ernstes die Diskussion in einen Zusammenhang mit dem Freitod Enkes stellen. Da fehlen mir die Worte. Poschmann im ASS hielt sich wenigstens nicht zu lange mit der Materie auf, er kanzelte kurzer Hand die Vorschläge Watzkes als "indiskutabel" ab.

Wenn man diese Debatte verfolgt, lässt sich nachvollziehen, warum Watzke der einzige ist, der sich aus dem Fenster lehnt. Jegliche Kritik an dem Projekt "Hoffenheim" wird mit einem unvergleichlichen shitstorm von seiten der Massenmedien beantwortet. Es ist keine Debatte möglich. Meist wird Kritik gleich mit dem Standardargument Neid abgekanzelt (der wiederum typisch deutsch sei, man gönne keinen Erfolg), und man meint, damit sei alles erledigt. Oder man stellt einen Vorschlag dieser Art in eine Reihe mit persönlichen Beleidungen von Fans gegenüber Hopp und kann dann argumentieren, dass jegliche weitere Diskussion nur die Fans weiter anstacheln würde. Diese perfide Strategie wird auch von Hopp persönlich benutzt, wenn er sagt, Watzkes offener Brief an die Fans mit der Bitte um Zurückhaltung sei scheinheilig, wenn er vorher Hopp kritsiert. Von einem Medium wie der ARD kann man erwarten, dass wenigstens die Möglichkeit, dass dies zwei verschiedene Paar Schuhe sind, in Betracht gezogen wird.

Eigentlich müssten die Manager von Dortmund, Hamburg, Schalke, Bayern, und ja, auch Gladbach und Köln hier zusammenstehen; diese Vereine, die die Stadien füllen und die Fans vor die Fernseher locken, würden von einer Neuregelung profitieren. (Siehe dazu auch meinen früheren Diskussionbeitrag hier). Noch scheinen sie nicht genügend Eierpaare zu haben.

Woher kommt diese Einseitigkeit der Berichterstattung? Ist es Schludrigkeit und/oder Dummheit? Ist es vorauseilender Gehorsam gegenüber einem mächtigen Mann, der beste Kontakte in Fußball, Gesellschaft und Politik hat? Darüber lohnt es, nachzudenken.


Nachtrag, 3.12.: Abseits der Samstagabend-Show scheinen bei der ARD (hier der WDR) auch feinsinnigere Menschen am Werk zu sein: Video bei youtube (ist allerdings schon ein wenig älter, die Zuschauerproblematik wird dabei nicht behandelt)