Neues aus dem Gästeblog (49.KW)
Was Selbstvertrauen so alles bewirken kann. Endlich glauben die Borussen an sich und ihre Fähigkeiten und plötzlich geht auch was. Sensationell! Hätte man auch schon früher haben können, aber immerhin. Fairerweise muß man hinzufügen, daß es keine reine Glaubensfrage ist, auch das Zusammenspiel der einzelnen Mannschaftsteile funktioniert mittlerweile immer besser und die gerne bemühte und stets geforderte „Handschrift“ des Trainers wird immer deutlicher erkennbar. Aber egal was der Trainer neben der taktischen Marschrichtung seinen Jungs unter der Woche noch so alles erzählen mag, und irgendwelche motivierenden Worte wird er ihnen mitgeben, sie glauben es nun scheinbar auch selbst. Daß die Borussia sehr anständigen Fußball spielen kann und mit der Borussia der vergangenen Saison nichts mehr gemeinsam haben muß, hat sie in dieser Spielzeit schon wiederholt unter Beweis gestellt. Die erste Halbzeit in Bochum oder auch die ersten 45 Minuten gegen Hoffenheim haben gezeigt, welch erstaunliches fußballerisches Potential abrufbar ist. Hinzu kommen mehrere Spiele mit hohem Aufwand und schwacher Chancenauswertung, die normalerweise hätten gewonnen werden müssen, z.B. gegen Nürnberg, Stuttgart oder Köln. Es darf sich auch mal ein schwacher Nachmittag dazwischen schleichen, wie gegen Freiburg oder Bremen, aber die Borussen brauchen trotz alledem nicht durch die Bundesliga zu rumpeln, um das Ziel vorzeitiger Klassenerhalt in trockene Tücher zu wickeln. Sie sind ganz klar auch spielerisch in der Lage, sechs oder sieben Mannschaften hinter sich zu lassen. Um nicht zu sagen: Borussia muß diese Mannschaften auf Distanz halten. Alles andere wäre mehr als eine herbe Enttäuschung. Der Umstand, daß leichtfertig verlorene Punkte nun gegen vermeintlich schwerere Teams wie den HSV oder Schalke zurückgewonnen werden, trennt die Fohlen in dieser Saison von den 1A-Abstiegskandidaten. Nun fehlen noch ein Sieg oder zwei Unentscheiden aus den letzten drei Spielen und die Hinrunde kann absolut als zufriedenstellend bezeichnet werden. Das ist immerhin mehr Ertrag als viele Skeptiker, und ein leidgeprüfter Skeptiker zu sein fällt einem Gladbach-Fan nicht wirklich schwer, vor der Saison erwartet hatten. Und es ist mit Sicherheit mehr, als viele sogenannte ANALytiker und Fachleute vor der Saison prognostiziert hatten. Sie, die Borussen, sollten gegen die Bayern und gegen Hannover etwas mitnehmen, weil der Trend ja nach Uli Hoeneß bekanntlich schnell zum Freund wird und zu Weihnachten wünsche ich mir dieses Jahr zum Abschluß mal keine Klatsche gegen Leverkusen. Wenigstens einmal, das wäre doch was. Ich weiß, sehr verehrtes Christkind, es ist kein kleines Geschenk, aber ich war dieses Jahr wirklich sehr brav. Ich will jedenfalls fest daran glauben. Einen gesegneten 1. Advent und bis nächste Woche.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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