29.11.06

Das Zitat zum Spiel (Stuttgart A)

„Der wurde immer länger, ich habe etwas vor die Latte gehauen und den Ball nicht mehr erwischt."

Christofer Heimeroth zum Treffer des Tages

28.11.06

Ein letztes Aufbäumen

Bei Axel Schulz konnte man es Samstag Abend gut beobachten. Kurz bevor Brian Minto in der sechsten Runde die Karriere des "weichen Riesen" beendete, startete dieser nocheinmal einen letzten hilflosen Versuch und schlug wild aber unkontrolliert um sich. Rundumschläge leisteten sich vor dem Spiel gegen Stuttgart auch Borussias Verantwortliche aus der Abteilung Sport Heynckes und Pander. Ersterer erbat sich in der Pressekonferenz mehr Respekt gegenüber seiner Arbeit. Dabei ließ er aber gänzlich offen, womit er sich diesen Respekt verdient haben will. Sportdirektor Pander legte dann Samstag in einem Interview mit Spiegel Online nach. Mit drei Punkten mehr sei die Welt doch schon in Ordnung und obendrein sei beim Sieg gegen Wolfsburg "alles ganz toll" gewesen. Und schließlich gäbe es an der Einkaufspolitik überhaupt nichts zu kritisieren, weil man diese noch gar nicht bewerten könne.

Zur Erinnerung sei gesagt, dass Borussia mit drei Punkten mehr auf dem 13. Platz stünde, punktgleich mit Hannover und Cottbus. Letzte Woche wäre es immerhin noch der 12. Platz gewesen. Auch Pander mag wohl nicht bestreiten, dass in Mönchengladbach die Ansprüche höher sind. Apropos Ansprüche - die hat man in Mönchengladbach ja schon stark heruntergeschraubt. Ein einziges gutes Spiel wäre ja schon Balsam für die Gladbacher Seele, allerdings wartet man auf ein solches seit Saisonbeginn vergeblich. Daran ändern auch die anfänglichen Heimsiege (unter anderem gegen besagte Wolfsburger) nichts, bei denen Fußball der Holzklasse für Punktgewinne reichte.

Zu den Neuverpflichtungen ist zu sagen, dass wir von FohlenKommandO uns im Gegensatz zum Sportdirektor sehr wohl in der Lage sehen, eine erste Bewertung vornehmen zu können. Heimeroth hat in zweieinhalb Spielen (Stuttgart eingeschlossen) zwei Tore verschuldet, zudem eine grauenhafte Vorbereitung gespielt und damit zu keiner Sekunde gezeigt, was ihn besser als Michael Melka machen sollte. Delura hat oft genug (16 Pflichtspieleinsätze) bewiesen, dass er weder einen gefährliche Pass noch eine brauchbare Flanke spielen kann und somit keinerlei Verstärkung ist. Konkurrent David Degen kommt auf gleicher Position kaum zum Einsatz und ist daher aktuell auch keine Verstärkung. Und schließlich hat man mit Insua einen halben Stürmer ge- und ihn der Öffentlichkeit als Spielmacher verkauft, den man mit konsequenten Auswechslungen zur Pause rekordverdächtig schnell mürbe gemacht hat. Dasselbe Vorgehen hat bei Marek Heinz schon einmal nicht zum erhofften Erfolg geführt. Der sitzt übrigens gerade in St. Etienne auf der Bank. Andererseits hat man es nach den Verkäufen von Fukal und Strasser für ausreichend erachtet, mit zwei bundesligaerfahrenen Inneverteidigung in die Saison zu gehen, was sich nach der Verletzung von Bo Svensson als grober Fehler herausstellte.

Bei Axel Schulz war schon nach sechs Runden und 81 kassierten Treffern Schluss. Borussia hat bereits 10 Runden (Liga und Pokal) verloren. Wenn man nicht sofort ein Konzept vorlegt, wie man das Steuer rumreißen will, wird es für die Ringecke Zeit, das Handtuch zu werfen. Dann wäre neben Schulz' eine weitere Karriere zu Ende.

27.11.06

Auswärtsstark (3)





In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: 2. Bundesliga, Öffentliches Training, 1. FC Köln, 27.11.2006, ca. 15.00 Uhr, RheinEnergieStadion Köln.


Wenn die Umstände der Klassenzugehörigkeit und das frühzeitige Aus im Pokal in der Saison 06/07 schon kein echtes rheinisches Derby zulassen, dann braucht man eben anderweitige Gründe für einen Besuch des RheinEnergieStadions. Christoph Daums erstes Training zum Beispiel. Während der Rest der Fußballwelt vor lauter Vorfreude auf den «Zampano» und »Messias», resp. den «Ex-Kokser/Ex-Bundestrainer/Ex-Zweiten», hohl dreht, berichtet wenigstens das FohlenKommandO in gewohnt objektiver Manier über das, was wirklich geschah: Nämlich eigentlich nichts. Ein minutiöser Tatsachenbericht mit Bildern.

14.45 - Es ist wirklich ein schönes Gefühl, mal wieder beim alten und ewigen Rivalen vorbeizuschauen. Die Anreise eine Sache von wenigen Minuten, das Wetter sonnig und vorübergehend angenehm warm. Es wird zwar heute keinen Auswärtsdreier geben, aber immerhin sind die Kölner stets für ein Spektakel gut. Gerade Gladbachfans wissen diese Großzügigkeit der Gastfreundschaft zu würdigen.

14.48 - Hubschrauber kreisen über Junkersdorf, während ich die letzten Meter zum Stadion zu Fuß gehe. Die erste Überraschung? Landet Christoph Daum etwa pünktlich um 15.00 Uhr per Tandemsprung im Mittelkreis? Oder wird er nur aus gesundheitlichen Gründen mit dem Hubschrauber zum Stadion geflogen? Eventuell ist’s auch nur die Polizei die den Verkehr auf der A4/A1 überwacht. Wer weiß das schon so genau.


14.49 - Zuschauerströme aus allen Richtungen. Komisch. Mittwochs um sechs Uhr die Bude gegen Aue nicht vollkriegen, aber nachmittags erscheinen dann alle zum Training? Schon interessant wer scheinbar Zeit hat, um heute hier vorbeizuschneien. Ein kurzer Gedanke. Köln – Unistadt – Medienmetropole. Klarer Fall, die ganzen Freiberufler und Studenten natürlich.


14.51 - Vor der Nordkurve riecht es nach Bratwurst, die ersten Kölsch werden heruntergestürzt. Im Hintergrund dröhnt die Vereinshymne, danach Brings und die Höhner. Das Publikum ist in seinem Element.

15.54 - Tosender Applaus und Jubelschreie branden auf. Die Mannschaft schlurft aus den Katakomben aufs Spielfeld hinaus. Der Applaus verwandelt sich schlagartig, in Deutschland ja immer gerne genommen, in rhythmisches Klatschen. Prima, der ganze Stadl ist also anwesend. Dann kann es ja fast losgehen. Wo bleibt der Trainer? Aus welcher Richtung kommt der Wind? Er wird doch nicht wirklich? Oder etwa doch?

14.58 - ER schreitet ganz profan aus dem Kabinentrakt auf den Rasen hinaus. Das Publikum tobt, ich bin enttäuscht. Den Tandemsprung hätte ich recht spektakulär gefunden und wirklich gerne gesehen. Aber als Rekonvaleszent kann man nun wirklich nicht jede Erwartung erfüllen. Dafür habe ich Verständnis. Kurzes Winken in alle Richtungen. Die Mannschaft macht sich auf die Runde. Die Assistenten bauen ihren Spieleparcours auf.

15.00 - Die Mannschaft läuft sich locker warm, bzw. aus. Daum schreitet in staatsmännischer Beckenbauerpose, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, über den Rasen Richtung Nordtribüne.

15.04 - Das rhythmische Klatschen ist derweil beendet, den Spielern wird das zu langweilig, deshalb hüpfen die Jungs jetzt vor der Osttribüne auf und ab, klatschen dabei in die Hände und reanimieren so das fassungslos vor lauter Glück auf Daum fixierte Publikum.

Klatschen bis der Arzt kommt

15.07 - Die Spieler machen es sich zur Abwechslung auf den blauen Isomatten bequem, derweil hallen Christoph-Daum-Sprechchöre durch das Stadiongeviert. Das Volk klatscht schon wieder, die Mannschaft ausnahmsweise mal nicht. Langsam nervt es.

15.11 - Daum erreicht nach erster Begehung des Grüns den Tribünenanfang der Gegengeraden, dabei heftig umzingelt von Kameras, Mikrostativen und Sicherheitspersonal. Er bahnt sich seinen Weg zur Nordtribüne.

15.14 - Mitarbeiter bringen ein erstes Blumenbouquet in Sicherheit.

Christoph Daum (schnöselig!) will für ein FohlenKommandO-Bild nicht winken.

15.18 - Nach dem Herumliegen auf dem wahrscheinlich klammen Rasen wird nun heiteres Herumtollen um gelbe und blaue Plastikhütchen geboten. Am Ende jeder Runde klatschen sich jeweils drei Spieler gegenseitig ab. Das Publikum ausnahmsweise mal nicht. Danke.

15.20 - Aus lauter Freude über die innovativen Aufwärmübungen umarmen sich die Spieler jetzt. Anschließend werden auch noch extravagante Hebefiguren geübt. Wäre Daum vor Jahren tatsächlich Nationaltrainer geworden, man hätte sich in diesem Frühjahr über Klinsis Trainingsmethoden nicht mehr wundern müssen. Hier läßt ein Visionär seiner Zunft arbeiten. Langweilig ist es trotzdem. Gähnend langweilig, zumal mir immer noch nicht nach Klatschen ist.

15.23 - Nachdem die Nordtribüne abgefrühstückt ist, beginnt Daums Triumphmarsch entlang der kompletten Osttribüne. Wenn er sich beeilt, dann stößt er vielleicht noch vor Ende seines ersten Mannschaftstrainings zu den Spielern. Möglicherweise macht er nach längerer Übunsgleiterpause aber auch aus lauter Nervosität nicht mit. Oder es ist doch der angeschlagene Gesundheitszustand(!). Nach der Mandel-OP schont er seine Stimme lieber auf Pressekonferenzen und im Umgang/im persönlichen Gespräch mit den Fans.

15:25 - Mit mir langweilen sich weitere Borussenfans.


15:26 - Apropos Borussia. Die Mannschaft darf jetzt mit dem Ball spielen. Thomas «Mozart» Broich zeigt erwartet erste, starke Szenen im Umgang mit dem runden Leder. Allerdings ist auch kein Gegenspieler in nächster Nähe.

15:27 - Broich tanzt ein bißchen und meine Kölner Sitznachbarn erweisen sich als komplett beratungsresistent. Genauso wie sich auch dieses Jahr mal wieder nicht herumzusprechen scheint, daß Stiefel über der Jeans einfach beschissen aussehen, so spricht man hier auch weiterhin stur von Thomas «Breuch». Den dezenten Hinweis auf die vom FohlenKommandO geschaffene unabhängige Stelle zur Bestimmung der Aussprache von Fußballernamen spare ich mir. Wer nicht lernen will, der bleibt halt dumm.


15:28 - Weil bloßes Ballhochhalten das Publikum nicht in Ekstase versetzt, werden nun gruppendynamisch Tore auf den Platz getragen. Zu sechst ist es natürlich auch leichter. Die Zuschauer sind begeistert. Sie ahnen es vielleicht nicht, aber es wird deswegen tatsächlich schon wieder geklatscht.

15.30 - Beginn des Trainingsspielchens Neongelbgrün (8) gegen Neonorangerot (7). Stefan Wessels übt unterdessen in der hinteren Ecke des Platzes weiter Ballfangen.

15.35 - Es steht noch immer 0:0, das Publikum wird ungeduldig. Ab jetzt sollte doch alles besser werden, oder etwa nicht? Chihis Pfostenschuß wird frenetisch bejubelt. Es geht voran.

15.37 - «Breuch» kann im Mittelfeld keine nennenswerten Akzente setzen, aber seine Roten spielen ja auch in Unterzahl. Alles richtig gemacht Herr Pander, lassen Sie sich bloß nix einreden.

15.39 - Grün führt nach Doppelschlag 2:0. Gähn.

15.40 - Daum beginnt unterdessen mit der 2. Hälfte der Gegengeraden. Das gibt wohl nichts mehr mit der aktiven Trainingsteilnahme.

15.42 - «Breuch» semmelt aus sechs Metern Entfernung sehr spektakulär und haushoch über das Tor. Der Ball senkt sich dann zwanzig Meter weiter hinten immerhin auf das Tornetz des Stadiontores. Die Zuschauer freuen sich trotzdem. Endlich mal wieder was los hier. Szenenapplaus.

15.43 - Letzte Aktion der ersten Hälfte, Anschlußtreffer Rot und ab an die Flaschen. Training macht durstig. Daum quatscht sich irgendwo an der Gegengeraden fest, die ersten Medienvertreter räumen schon das Feld. Seine Pressekonferenzen sind definitiv unterhaltsamer.

15.45 - Beginn der zweiten Hälfte. Grün jetzt in Unterzahl. Mozart trifft immer noch nicht und zieht sich ins defensive Mittelfeld zurück.

15.52 - Rot führt mittlerweile 5:2 und Daum hat tatsächlich null Bock auf Training (die Mandel-OP?). Zum Abschluß gibt’s nach einem harmlosen Foul an der Eckfahne noch ein wirklich schönes Elfmetertor der roten Mannschaft zum Endstand.

15.53 - Die Jungs laufen aus, das Publikum klatscht. Schon wieder? Immer noch? Ich weiß es wirklich nicht mehr.

Die vierte Gewalt packt schon mal weg

15.57 - Die Tore werden weggeräumt und der Assi will Daum dann jetzt doch endlich mal zur Mannschaft holen. Der läßt sich erwartungsgemäß etwas bitten, das kennt man in Köln bereits, aber schlußendlich kann er sich dann doch noch durchringen, es ist ihm wahrscheinlich eine Herzensangelegenheit. Irgendwer drückt Daum das Blumenbouquet wieder in die Hand. Toll. Overath und Meier weinen in diesem Moment wahrscheinlich vor Glück. Meine Sitznachbarn auch. Ich nicht. Mir reichts. Ich habe alles gesehen.

16.05 - Christoph Daum anscheinend auch. In der Nordkurve werden die Sichtblenden nach dem öffentlichen Geheimtraining wieder hochgefahren und Trainer und Spieler verschwinden im Kabinengang.

Ungefähr der spektakulärste Auftritt des Tages
(Rechte: Gmeinder/FohlenKommandO)


16.06 - Das Publikum geht, ohne sich dabei selbst zu beklatschen. Ich gehe auch und im RheinEnergieStadion kehrt ganz schnell wieder Ruhe ein. Vorerst.

Bisher erschienen:
Auswärtsstark (2): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (1): Factor Ljubljana - Bela Krajina

Neues aus dem Gästeblog (48.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Wenn Männer in grünen Trikots und Raute auf der Brust Fußball spielen, dann ist das grundsätzlich eine gute Sache. Wenn diese Männer dabei anständig und ansehnlich spielen, dann ist das schon eine richtig gute Sache. Wenn sie dann auch noch gewinnen, dann ist das wirklich eine richtig, richtig gute Sache, wie Hans Meyer sagen würde. Aber gut, man kann ja nicht alles haben. Schönen Fußball plus Erfolgserlebnis bieten Männer in grünen Jerseys mit Raute drauf im Augenblick eben eher an der Weser. Das ist unter der Woche eine gute Sache gegen die immer größer werdende Bundesligaverdrossenheit und obendrein eine richtig gute Tat im Hinblick auf die UEFA-Fünfjahreswertung. Eine richtig, richtig gute Sache ist das aber trotzdem nicht, weil es im Endeffekt dann wiederum doch nicht so wirklich wichtig ist. Viel wichtiger ist, was am Wochenende unsere Jungs in grünen Leibchen mit Raute drauf veranstalten. Das Federico Insua in Stuttgart endlich mal wieder von Anfang bis Ende durchspielen durfte, das war z.B. eine gute Sache. Das sich die Gladbacher Abwehr lediglich ein Tor (ein ziemlich unglückliches auch noch) gefangen hat, ist auch eine gute Sache. Ausnahmsweise haben die Borussen es dieses Mal auch geschafft, eigentlich vorhersehbare Ereignisse zu vermeiden, z.B. Tore von Mario Gomez und das ist ebenfalls eine gute Sache. Das Jupps Männer bei der Ausübung ihres Jobs endlich mal wieder annähernd gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores gekommen sind (und das auch noch auswärts) ist eine richtig gute Sache. Aber auch hier gilt: Unterm Strich ist das nach einer weiteren Niederlage eigentlich zu wenig, um anerkennende Erwähnung zu finden. „Die Mannschaft lebt und hat Moral gezeigt“, hat Peer Kluge nach dem Spiel gesagt. Wenn das wirklich stimmt und die Jungs das ab jetzt auch über volle 90 Minuten beweisen (statt schlappen 25), dann wäre das mal wirklich eine richtig, richtig, richtig gute Sache.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

Der gute Rat

Die Schalker Spieler üben sich seit Wochen in einer selten gewordenen Tugend: Einfach öfter Mal die Schnauze halten. Und damit stehen sie gar nicht so schlecht da, tabellarisch und menschlich. Keine verhaspelten, gehetzten Altintop-Allgemeinplätze, nie mehr ein rustikaler Rost, der sein Kasernenhofimage vom Aufräumer jetzt vor allem in der Kabine und auf der Ersatzbank pflegen kann, ein Kuranyi, der nur in der Nutella-Werbung spricht? Feels like heaven!
Bundesligaspieler dieses Landes: Solidarisiert Euch! Folgt euren Schalker Kollegen! Diese Welt wäre eine bessere. Die Sportschau könnte die gesparte Zeit nutzen und Spielberichte senden, statt Töppi zu gestatten mehrere Fragen an Klose über dessen genauso geheimnisvolle wie uninteressante Zeichensprache zu stellen. Und die Männer vom Schlage dieses früheren Sat1 Mannes mit den beknackten Brillen und dem schicken „Ich-kauf-im-selben-Laden-wie-Effe“ Outfit, dessen Name mir partout nicht einfallen will, gehen wieder ans Mikro beim Perserteppich Ausverkauf.
Seid ihr mit mir?

23.11.06

Mal grundsätzlich...

Es ist ein altbekanntes Bild im Fußballgeschäft, so vertraut, dass es den meisten gar nicht mehr auffällt, wie viel Unsinn dabei verzapft wird. Die Rede ist von Auswirkungen von Schiedsrichter(fehl)entscheidungen auf das Ergebnis eines Spiels. Jüngstes Beispiel ist Petrik (sic) Sander von Cottbus, der sich zuletzt wiederholt "betrogen" gefühlt hat. Das ist sicherlich richtig, aber implizit nimmt Sander an, dass seine Mannschaft gewonnen/nicht verloren hätte, wenn die Entscheidung richtig getroffen worden wäre. Ähnliches hat auch Bochum unter "Trainer" Neururer vor einigen Jahren auf die Spitze getrieben, als sie auf ihrer Homepage minutiös alle Fehlentscheidungen gegen sich auflisteten und eine Summe von dadurch nicht erhaltenen Punkten gleich mitlieferten (Fehlentscheidungen zu ihren Gunsten und stümperhaftes Vergeben eigener Torchancen ließen sie dabei allerdings aus...). Auch dahinter steckt die Annahme, dass die (hypothetische) Restspieldauer im Fall einer "richtigen" Schiedsrichterentscheidung genauso zu Ende gegangen wäre, wie das wirkliche Spiel zu Ende gespielt wurde. Und das kann einfach nicht der Fall sein, schon aus dem trivialen Grund, dass bei einem möglichen Tor es ja nicht mit Ab- sondern Anstoß weitergegangen wäre, der Ball also eine ganz andere Richtung genommen hätte. Klingt schwierig, mit all den Konjunktiven, oder? Hier ein Beispiel: Eine Internetseite, die sich gänzlich diesem Quatsch verschrieben hat, errechnet an jedem Spieltag eine "wahre Tabelle". Und das geht so: Am 10. Spieltag hat Borussia ja bekanntlich 0:1 in Frankfurt verloren. Bei oben genannten Witzbolden hätten sie aber richtigerweise 1:1 spielen müssen. Begründung: In der 69. Minute erzielte der Gladbacher Compper das 0:1 für Borussia Mönchengladbach. Schiedsrichter Wack entschied auf Abseits obwohl beim Zuspiel ein Frankfurter Spieler deutlich hinter dem Angreifer positioniert war. Stimmt. Aber wer weiß, ob die Frankfurter (oder die Borussen) danach nicht noch zwei Tore gemacht hätten, oder jeder eins? Ja, warum sollten die Frankfurter überhaupt noch eins erzielt haben?
Was lernen wir? Es ist auch in Zukunft wichtig und richtig, Schiedsrichter kräftig zu beschimpfen, dafür sind sie ja da. Es ist aber Vorsicht geboten, aus ihren Entscheidungen allzu konkrete Schlüsse auf das Ergebnis eines Spiels zu ziehen. Und jetzt viel Spaß beim nächsten Stammtischtreffen...

Das Zitat zum Spiel (Hannover H)

„Ich bin in dieser Saison schon auf mehreren Positionen zum Einsatz gekommen“

Peer Kluge, gegen Hannover im defensiven Mittelfeld und als rechter Verteidiger eingesetzt, spielt auch linker Verteidiger sowie rechtes und linkes Mittelfeld

Schnee von gestern

Da blättert man nach dem aufregenden Champions-League Spiel der Bremer gegen Chelsea noch mal schnell vor der verdienten Nachtruhe durch die Schlagzeilen diverser Onlineangebote und findet plötzlich die folgende Nachricht. Das Nürnberger Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung stellt in einer soeben veröffentlichten Studie fest: Im Rheinland wird ganz gerne gekokst. Rund sieben geschnupfte Kokainlinien pro 1000 Einwohner sind, so ergaben Testwerte, im Rheinwasser bei Köln nachzuweisen. Liebes Nürnberger Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung, bzw. lieber STERN, schönen Dank fürs Forschen, bzw. fürs Veröffentlichen, aber wo bitte versteckt sich denn hinter diesen Buchstaben Euer Näschen für den eigentlichen Nachrichtenwert? War das nicht längst ein offenes Geheimnis? Oder doch nicht? Naja, der Riecher kann einen ja auch mal täuschen. Ich jedenfalls verabschiede mich mit absolut reinem Gewissen in die Klettenberger Nacht.

Mit aufgeweckten Grüßen

21.11.06

Gladbach-Fans sind geduldig

Eines steht nach dem Spiel gegen Hannover vom letzten Sonntag fest: Die Borussia-Fans sind ebenso geduldig wie leidensfähig. 94 Minuten haben sie es (fast) ohne Klagen ertragen, dass die Mannschaft munter dem Ball auf dem Platz hinterherlief, ohne auch nur ansatzweise einen Hauch von Torgefahr durch das Stadion wehen zu lassen. Nach sechs schwachen Heimspielen, von denen die letzteren zwei verloren gingen, gab es keine lautstarken Proteste, sondern die Mannschaft wurde mit vorbildlicher Unterstützung bei ihrer dritten Serienheimniederlage von den Fans begleitet. 67 Minuten lang haben sie Heynckesliebling Delura auf der rechten Seite klaglos dilletieren sehen, bis bei der überfälligen Auswechslung nur einige wenige Pfiffe den verständlichen Unmut über die "Leistung" Luft machten. Sieben Minuten länger hat es das Publikum kommentarlos hingenommen, dass bei der Aufstellung genau dort ein großes Loch zu finden war, wo man üblicherweise ein zentrales Mittelfeld vermutet. Auch dass Trainer Heynckes diesen Missstand konsequent ignorierte, bis er auf leises Drängen der Zuschauer "Pocho" Insua brachte, wurde nicht moniert. Lange 94 Minuten sahen die tapferen Gladbacher Anhänger einen indisponierten, Fehlpässe produzierenden Polanski und einen Rafael, der als ausgemachter Rechtsfuß auf der linken Außenbahn nichts, aber auch garnichts zu suchen hat. Und schließlich wurde die Heynckes'sche Schnappsidee, den einzigen mit spielerischen Ansätzen ausgestatteten Mittelfeldakteur namens Kluge auf den Posten des rechten Verteidigers zu stellen und im Gegenzug den bis dahin ordentlich agierenden Kollegen Helveg auszuwechseln und damit die Abwehrreihe auf ein Neues umzustellen, zwar leidvoll aber klaglos von den Fans ertragen.

Heynckes hat nach dem Spiel erklärt, die Verantwortung für die Situation zu übernehmen. Die Anhänger werden die Zeit bis zu seiner Ablösung wohl ebenfalls mit Geduld hinnehmen. Der Vorteil beim Spiel ist allerdings, dass der Abpfiff nach 90 Minuten plus Nachspielzeit und damit relativ zeitnah erfolgt.

20.11.06

Neues aus dem Gästeblog (47.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Mönchengladbach bietet große Kunst. Man vermutet dies nicht notwendigerweise auf den ersten Blick, aber es ist so. Wahre Liebhaber und Experten wissen das, vor allem die Auswärtigen. Die Mönchengladbacher selbst scheint diese Tatsache schon immer eher peripher interessiert zu haben. Hauptgrund dafür könnte die Kunst selbst sein, die, sagen wir, nicht unbedingt massenkompatibel ist, also weniger Pop, eher modern. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wer nicht gewillt ist, sich auf die Rätselhaftigkeit des Dargestellten einzulassen, der hat von vorneherein verloren. Jenem Betrachter wird sich das mögliche Ausmaß niemals erschließen können. Die Objekte schmeicheln nicht unbedingt dem Auge und stiften bei intensiver Betrachtung noch intensivere Verwirrung. Yves Kleins Monochromie oder die Fett- und Filzobjekte von Joseph Beuys folgen eben keinen rationalen Ansätzen. Der wunderbare Effekt: Das Werk in seiner Form überdauert die Zuschauer, die Sichtweisen hingegen verändern sich fortlaufend. Konzeptkunst ist und bleibt eine schwierige, streitbare und gleichsam schwer verdauliche Materie. Aber weg vom Museum Abteiberg, herüber zur Ars Minimalia der Borussia. Dort legt man im Augenblick, ganz konzeptkünstlerisch, auch gar keinen Wert auf bildliche Anschaulichkeit. Auch hier steht nicht die schöne Kunst im Vordergrund, vielmehr degradieren sich die Objekte selbst zu funktionslosen Gegenständen. Die Entprofessionalisierung als Happening. Ganz große Kunst und nur etwas für wirkliche Liebhaber. Die Künstler selbst werden in den nächsten Tagen, im reinen Sinne des Fluxus, jedenfalls mal wieder ausreichend Gelegenheit haben um herauszufinden, wie man toten Hasen die Bilder erklärt. Bleibt abzuwarten, wieviele echte Kunstliebhaber in Mönchengladbach sich darauf einlassen werden.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

14.11.06

Die Außendarstellung Borussias

Als nach dem Spiel gegen Leverkusen in der Nordkurve ein Transparent mit der Aufschrift „Versager“ ausgerollt worden war, bat Präsident Königs die Oberfans zum Gespräch. Eine solche Aktion entspräche nicht der Art von Außendarstellung, die sich der Verein vorstellt.

Bleibt aber die Frage, was der Verein für die eigene Außendarstellung in den letzten Wochen getan hat. Da hat man mit Trainer Jupp Heynckes einen „ausgewiesenen Fachmann“ präsentiert, der aber jetzt schon mehrfach öffentlich zugegeben hat, dass seine taktischen Überlegungen nicht aufgegangen sind, wie zum Beispiel die Hereinnahme von Tim Rubink gegen Schalke. Überhaupt lässt die ständige Durchwechselei von großen Teilen der Mannschaft nicht gerade ein schlüssiges Konzept erahnen, was einer guten Außendarstellung sicherlich zuträglich wäre. Auch wenn die Umstellungen teils den Verletzungen einiger Spieler geschuldet ist, so ist es aber schon sehr bedenklich, mit nur zwei bundesligaerprobten Innenverteidigern in die Saison zu gehen und dafür ohne große Not die Herren Strasser und Fukal aus dem Borussia-Park zu jagen.

Aber auch die verbale Außendarstellung verbreitet oftmals nur Kopfschütteln. Wenn Manager Pander nicht über die größten Erfolge seines aktuellen Arbeitgebers Bescheid weiß, ist das schon blamabel. Wenn zuvor aber Trainer Heynckes nach den Gruselkicks in Osnabrück und Frankfurt mit jeweils nur einer Torchance in die Kameras erklärt, dass man „gar nicht so schlecht gespielt habe“ und er der Mannschaft „kämpferisch keinen Vorwurf“ machen könnte, dann wird’s nicht nur hochnotpeinlich, man fragt sich auch, wer sich in Zukunft als Versager in der Außendarstellung bezeichnen lassen muss.

13.11.06

Neues aus dem Gästeblog (46.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Der lebenslustige Rheinländer, quasi der Italiener unter den Germanen, ist ja per definitionem an und für sich Karnevalist und fiebert als solcher einmal im Jahr einem ganz bestimmten Ereignis entgegen: Dem Elften im Elften. Pünktlich um 11.11 Uhr beginnt dann Jahr für Jahr die fünfte Jahreszeit, Karneval also. Wer den Karneval kennt, der weiß das einerseits zwar so ziemlich alles erlaubt ist, der Fastelovend andererseits strengen Regeln und Riten unterworfen ist. Mit welcher Stilsicherheit und Bravour die Regeln dieses Jahr in Köln gebrochen worden sind, ein normalerweise unerhörter, in Köln dann typischerweise doch wieder akzeptierter Vorgang, daß konnte am Samstagmorgen republikweit vor dem Fernseher studiert werden. Da lud der einstmals designierte Bundestrainer und momentane Rekonvaleszent Christoph Daum die interessierte Medien- und sonstige Öffentlichkeit zu einer Pressekonferenz ins Krankenhaus ein und eröffnete die Karnevalssession 06/07 genau 71 Minuten vor den Jecken auf dem Alter Markt. Das ganze Spielchen erinnerte ein bißchen an den Hof haltenden Paten Corleone, der Italiener im Rheinländer halt, und alle waren sie gekommen. Und wie sich das für einen echten Paten gehört, wollte sich Christoph Daum, natürlich unter Verweis auf seinen Gesundheitszustand, irgendwie dann aber auch nicht überraschend, in absehbarer Zeit erstmal nicht mit zweitklassiger Arbeit beschäftigen. Das war schon sehr amüsant und hat den Zuschauern im narrenfreien Restdeutschland mal wieder eindrucksvoll gezeigt, wie und warum Karneval funktioniert. Er, Daum, das war seine Botschaft, macht sich fit für höhere Weihen, die Bundesliga darf weiter hoffen. Die ungehörte Botschaft aber war eine andere, viel wichtigere: Keine Macht den Drogen, liebe Jecken, gute Stimmung geht auch ohne Schnee in Tütchen. Darauf ein dreifaches Alaaf. Oder vielleicht doch lieber wenigstens ein Kölsch.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

12.11.06

Auswärtsstark (2)





In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: Regionalliga Nord, 16. Spieltag, Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli, 11.11.2006, 14.30 Uhr, LTU-Arena Düsseldorf.


Dick Advocaat lag zu seiner Gladbacher Zeit wenigstens einmal goldrichtig. „Wer schönen Fußball sehen will, der muß zu den Amateuren gehen.“ Deshalb versuchten es zwei leidgeprüfte Mitglieder des FohlenKommandO zur Abwechslung mal in der Fremde. Die mit 24.563 recht gut besetzte LTU-Arena in Düsseldorf wurde dabei am Elften im Elften zum Schauplatz des Regionalligaschlagers Fortuna Düsseldorf gegen den FC St. Pauli. Die Arena füllte sich allerdings langsam und mit gehöriger Verspätung. Passend zum närrischen Chaos in der Landeshauptstadt fielen rechtzeitig vor Spielbeginn die Oberleitungen der Rheinbahn aus. Aus Rücksicht gegenüber den im Verkehrschaos steckengebliebenen Fans wurde das Spiel erst um halb drei angepfiffen. Zeit genug, das wartende Publikum ein wenig zu unterhalten. Diesen Part übernahm unter anderem sehr gekonnt Ilja Ludenberg, der zu seligen Bundesligazeiten als Amateur-Obmann der Fortuna fungiert hatte. Dieser Posten war nach diversen Abstiegen der Düsseldorfer obsolet geworden und so wurde Ludenberg kurzerhand zum Pausenclown umfunktioniert. Ein kleines Beispiel zur Güte. Marcus Feinbier, verletzter Stürmer in Diensten der Fortuna, im Interview mit Ludenberg:

Marcus, du hast ja schon viele tolle Sachen erlebt, zum Beispiel den UEFA-Cup Sieg mit Bayer 04 Leverkusen, aber sag mal, die Stimmung in der LTU-Arena hier ist auch nicht schlecht, oder?“ Die Antwort des sicherlich verdutzten Marcus Feinbier fiel dementsprechend sportlich aus. „Jaja, die Stimmung ist natürlich schon super hier!“ Was soll der arme Kerl auch anderes sagen? Der Versuch, die unfreiwillige halbstündige Pause irgendwie zu überbrücken, war ungefähr so unterhaltsam wie der Auftritt des Düsseldorfer Kinderprinzenpaares. Auch darauf ein dreifaches Helau. Während sich einige der mitgereisten Hamburger mittlerweile fragen mochten, in welchem Paralleluniversum sie wohl gelandet seien, leistete sich die Düsseldorfer Fankurve eine Narretei ganz anderer Art.


Was will uns der Autor damit sagen?

Für Bundesligadauergäste vielleicht überraschend stellte sich die Partie keineswegs schlechter als so manches Erstligamatch dar. Vor allem in puncto Technik und Offensivgeist wußten beide Mannschaften über weite Strecken zu überzeugen. Schnelles Paßspiel, schöne Kombinationen und Torchancen auf beiden Seiten. Der Gast aus St. Pauli mühte sich redlich und spielte offensiv mit, anstatt sich hinten reinzustellen und auf Konter zu warten. Die Hamburger scheiterten aber ein ums andere Mal nicht nur an der Düsseldorfer Abwehr, sondern auch an ihrer eigenen Unzulänglichkeit. Ein bißchen mehr Ruhe und Ordnung wären mit Sicherheit angebracht gewesen. Fortuna machte es in dieser Hinsicht besser und ging am Ende als verdienter Sieger vom Platz.


Nach der Warterei wurde dann auch tatsächlich Fußball gespielt

Es ist schon erstaunlich, wen man in der Dritten Liga zu Gesicht bekommt. Neben altbekannten Namen wie Feinbier, Anfang und Meggle zum Beispiel auch den Ex-Gladbacher Jörg «Hammer Ali» Albertz, der in der 10. Minute unter Beweis stellte, warum er einmal Nationalspieler war. Ein scharf und überaus platziert getretener Eckball fand in Robert Palikuca seinen Abnehmer und der ehemalige Paulianer nutzte die Vorlage per Kopf zum 1:0. Der Fortuna half die frühe Führung, um Gegner und Spiel zu kontrollieren. St. Pauli hielt dagegen, konnte sich aber trotz überwiegend ansehnlichem Spiel bis zur Strafraumgrenze kaum zwingende Torchancen erarbeiten. Ex-Bundesligastürmer Jens Scharping stand dabei zumeist alleine auf weiter Flur.


St. Pauli rennt dem Rückstand hinterher

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Fortuna direkt mit dem ersten Angriff den Sack auch schon zu. Tatkräftige Unterstützung dazu leistete der Hamburger Florian Lechner, der eine Hereingabe des Düsseldorfers Andreas Lambertz für Torwart Borger unhaltbar ins eigene Netz abfälschte. Danach verflachte die Partie. Düsseldorf beschränkte sich darauf, das Ergebnis zu verwalten und konterte im eigenen Stadion. Paulis Angriffsbemühungen blieben auch in der zweiten Hälfte weiterhin uneffektiv. Zu allem Überfluß wurde in der 64. Minute Ian Joy nach einem harten Foul berechtigter Weise vom Platz gestellt und war dabei mit Gelb-Rot noch gut bedient. Nach dieser überflüssigen Aktion im Mittelfeld war das Spiel endgültig zu Gunsten der Fortuna entschieden.

Düsseldorf läutet die Session mit einem wichtigen "Dreier" ein
(Rechte: Gmeinder/FohlenKommandO)

Insgesamt ging nach 90 Minuten ein unterhaltsamer Fußballnachmittag zu Ende, der kurz darauf noch mit dem ersten Saisonauswärtspunkt der Borussia in Hamburg gekrönt wurde. Das erfreute nicht nur das FohlenKommandO, auch den ein oder anderen Pauli-Fan konnte dieses Ergebnis im Nachhinein ein wenig über die Niederlage hinwegtrösten. Apropos Trost. So nett ein Nachmittag in der Regionalliga zur Abwechslung gewesen ist, eines steht mal fest. Auch wenn der Fußball gestern alles andere als amateurhaft rüberkam, der Service in der LTU-Arena ist es defintiv. Während ein Autor das Spiel von der Pressetribühne verfolgte und nebenbei auch bequem seinen leiblichen Hunger und Durst stillen konnte, hatte der andere es da schon schwerer. Erst eine unnötig lange Diskussion mit dem Sicherheitspersonal, weil der Barcode der Eintrittskarte Kapriolen schlug und dann folgte der völlig sinnfreie Kampf mit dem Catering. Die obligatorische Bratwurst gab es nur in Currysauce, allerdings erst nach dem Anpfiff, weil vorher noch relativ kalt. Kommen die Gästefans sonst immer erst zur zweiten Halbzeit, oder was? Die anderen Speiseangebote waren dann schon zur Halbzeit ausverkauft, prima für alle, die keine Currywurst mögen. Und dann wurde plötzlich ohne Gründe der Bierausschank in verschiedene Schlangen getrennt, Alt links, Pils rechts. Wohl dem, der mehrere verschiedene Biere kaufen mußte. Das war schon alles sehr amateurhaft und rückte den Klassenunterschied dann doch wieder ins rechte Licht, was irgendwie ziemlich tröstlich ist. Danke dafür.

Das Zitat zum Spiel (Hamburg A)

15:51 Levels spielt einen langen Ball ins Nirvana

15:57 Spielkultur, Dynamik und spanende Torraumszenen - alles Fehlanzeige in diesem Spiel.

Auszug aus dem Live-Ticker im WDR-Videotext

11.11.06

Das Zitat zum Spiel (Schalke H)

"Wenn ich was ändere, geht es nicht auf."

Jupp Heynckes zur 0:2 Pleite gegen Schalke 04

9.11.06

Des Rätsels Lösung

Sehr verehrte Freunde des spochtverbundenen Vergnügens,

die Liga ist ein Sauhaufen. Es geht drunter und drüber. Enttäuschte Erwartungen fast allerorten. Nach zwei Siegen hintereinander spielt man kurzzeitig um die Meisterschaft mit und genauso schnell geht’s dann nach zwei Niederlagen auch schon wieder runter in den Tabellenkeller. Ein veritables Tohuwabohu also. So wünschenswert eine engere, den Konkurrenzdruck innerhalb der Liga belebende, Leistungsdichte unter den Vereinen ist, sie muß auf spielerischer Klasse gründen. Wenn jeder jeden schlagen kann, weil (mit Ausnahme der Bremer und z.Zt. Stuttgart) jedes Team eine Woche gut und eine Woche unter aller Kanone spielt, dann macht’s keinen Spaß. Wenn der FC Bayern, der die Champions League Gruppe B mit 10 Punkten souverän anführt, also genau der FC Bayern, der aufgrund seiner individuellen Stärke und Erfahrung über den Verlauf der Saison wohl als einzige Mannschaft ernsthaft als Bremenverfolger in Betracht kommt, nach 11 Spielrunden schon gegen Bielefeld (A), Wolfsburg (A), Bremen (A) und Hannover (H) verloren hat, dann stimmt etwas nicht.

Es läuft im Augenblick also nicht wirklich rund. Zeit zur Analyse. Ein kurzer Blick in die Zeitung und schon drängen sich interessante Fragen auf. Zum Beispiel diese. Wer könnte nach dem 11. Spieltag folgende Aussagen getroffen haben?

a) «Wir brauchen nur einen Befreiungsschlag
b) «Es ist nicht so einfach, nach den Spielen immer wieder was zu sagen
c) «Es geht im Fußball immer weiter. Gegen so etwas helfen nur Siege.»
d) «Wir haben ohne Ende gekämpft. Wir hätten heute zwei, drei Tore schießen müssen. Die Chancen dazu hatten wir
e) «Wir müssen nachlegen

Antwort: Es waren die Herren Doll (a und b), Frei (c), van Marwijk (d) und Strutz (e) und der ihnen eigene Ausdruck der dortigen, heiklen Situation. Sie alle haben im Augenblick ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen, und das will von Woche zu Woche nicht leichter werden. Da Sie aber Leser(in) des FohlenKommandO sind, haben Sie wahrscheinlich haarscharf vorbeigetippt und keine einzige Frage richtig beantworten können. Diese Worthülsen, übrigens nur ein kleiner Ausschnitt aus dem erheiternden Gesamtrepertoire, fliegen Ihnen, bzw. uns, nämlich regelmäßig auch in Mönchengladbach um die Ohren. Dem Ort, wo Bundesligafußball im Augenblick auch keinen Spaß bereitet.

Wie gerne würde ich unser kleines, sympathisches Onlineangebot nutzen, um mal wieder positiv über Borussia zu berichten. Ich rede nicht von überschwenglicher Euphorie, himmelhochjauchzendem Jubel, nein, ich würde mich auch mit Kleinem zufriedengeben. Hauptsache es wäre ein Anlaß, mich wohlwollend und zufrieden äußern zu können. Leider ist das nicht möglich. Und ich weigere mich an dieser Stelle auch, die derzeitige Lage unter Zuhilfenahme der rosaroten Vereinsbrille betrachten zu wollen. Es ist dieser Tage eine zutiefst bestürzende Mischung aus Sprach- und Ratlosigkeit, die mich bei dem Gedanken an Borussia Mönchengladbach befällt. Das Heimspiel gegen Schalke hat diesen Zustand noch einmal in bisher nicht geahnte Höhen, korrekterweise sollte ich wohl von Tiefen sprechen, schnellen lassen. Um es kurz zu machen, die derzeitige Situation treibt mich gelinde gesagt zur Verzweiflung. Diese Tatsache ist zwar für mich bedrückend, was aber die Mannschaft und den Trainer angeht, weder für den kommenden Spieltag noch für den weiteren Verlauf der Saison von Interesse, denn natürlich wird es irgendwie, ungeachtet meiner oder irgendwelcher Fanzipperlein, weitergehen. Der Vergleich der sich an der Eiche reibenden Sau sei daher hier lediglich angedeutet.

Allerdings, und das sollte nicht unbemerkt bleiben, die Zahl derer, die neuerdings dieses laue Gefühlsgemisch beschleicht, scheint zuzunehmen. Das bestätigt ein kurzer Blick in die einschlägigen Fanforen, das bestätigen die Gespräche im erweiterten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis, das bestätigen die Dauerbesucher im Stadion und die Dauerbesucher der Fernsehübertragungen. Und an dieser Stelle wird es dann doch wieder interessant für den Verein. Denn die Borussia ist auf dem besten Wege, sich um den meist bedingungslosen Zuspruch und die lang gehegte Leidenschaft vieler Anhänger zu bringen. Geduld, Liebe und Zuspruch der Anhänger sind extrem strapazierfähig, so sehr, daß sie im besten Falle jeder Belastungsprobe dauerhaft standhalten können. Die ebenfalls mit dem Dauerstreß einsetzende allgemeine Müdigkeit wird in diesem Zusammenhang bisweilen aber stark unterschätzt.

Diese Müdigkeit gilt es, mit einem geeigneten Gegenmittel zu bekämpfen. Die Verpflichtung von Jupp Heynckes schien zu Saisonbeginn ein passendes Mittel zu sein. Ein Trainer mit langjähriger, internationaler Erfahrung, der nötigen Gelassenheit und Distanz zu Job und Medien, ein Mann mit scheinbar klaren Vorstellungen, der aus Altersgründen mitnichten an seinem Stuhl zu kleben braucht. Hinzu kamen Neuverpflichtungen, die Offensivgeist und technische Raffinesse versprachen, gleichzeitig trennte man sich von diversen spielerischen Altlasten. Auch das Credo des Trainers, die aufstrebenden, talentierten Nachwuchsspieler in den Kader einzubinden, ließen das Fußballherz höher schlagen. Waren die vergangenen Jahre auch beschwerlich, schlußendlich könnte sich diese Saison in Mönchengladbach endlich wieder was drehen.

Betrachtet man die nüchterne Bilanz nach dem ersten Drittel der Saison, dann kommt man zu dem Schluß, man dreht sich allerhöchstens im Kreis. Spielerisch hat sich nichts geändert. Borussia ist weder torgefährlicher geworden, noch überzeugt die Mannschaft durch ausgesprochenen Offensivdrang. Andererseits zeigt sie auch nicht die Tendenz, wenigstens mit kontrolliertem Defensivspiel zum Abwehrbollwerk der Liga zu mutieren. Standardsituationen, gemeinhin das, was schnell zu verbessern gewesen wäre, sind und bleiben eine Katastrophe, egal wer sich an ihnen versuchen darf. Die vielbeschriebene Auswärtsschwäche konnte bisher nicht einmal eingedämmt werden. Eine klare Linie, sozusagen die Handschrift des Trainers, ist gar nicht bis schwerlich auszumachen. Das alles macht tatsächlich ratlos und sprachlos. Und obendrein unerträglich müde.

Vor allen Dingen deshalb, weil die Erfahrungen der letzten Jahre bewiesen haben, daß es zu diesem Szenario keine Alternativen zu geben scheint. Ein erneuter Trainerwechsel? Für die Katz. Das wurde ausgiebig und mit verschiedenen Phänotypen bereits erfolglos versucht. Neue Spieler zur Winterpause? Negativ. Auswärtige scheinen sich zumeist nur schwerlich und erst nach langer Adaptionsphase einigermaßen in der niederrheinischen Luft zu akklimatisieren. Manager austauschen? Fehlanzeige. Die bereits genannten Probleme scheinen unumstößliche Hindernisse zu sein, deren Bewältigung außerhalb der erdenklichen Möglichkeiten liegt. Nicht mehr zum Auswärtsspiel fahren? Die Unterstützung verweigern? Die Mannschaft an ihr Versagen erinnern? Keine Auswärtsdeppen-Shirts anziehen? Alles Quark!

Stünde man zum ersten Mal vor diesen Entscheidungsfragen, ließe sich aktives Handeln eventuell noch rechtfertigen. Da Korrekturmaßnahmen aber stets wirkungslos zu verpuffen scheinen, handelt es sich bei diesen Gedankenspielen nur um überflüssigen, blinden Reaktionismus. Es wird weitergewurschtelt werden, bzw. weitergewurschtelt werden müssen. Mit dem Trainer, mit dem Manager und mit dem Kader. Es gibt diesbezüglich keine weiteren Wahlmöglichkeiten mehr. Und das haben mittlerweile auch die Verantwortlichen und die Spieler eingesehen. Wie, wenn nicht so, wären sowohl die eigene Unzulänglichkeit, die bekannte Schieflage endlich zu beheben und die sich daran anknüpfenden Erklärungsversuche zur Ursachenforschung sonst zu deuten. Es geht nun mal nicht besser. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Was bleibt ist die Hoffnung. Nur Spaß macht es halt keinen.

Sollte auch das Spiel in Hamburg nicht gewonnen werden, dann ist das ein weiterer betrüblicher Schritt, aber die Gesamtsituation ist noch nicht absolut bedrohlich. Entscheidend für den weiteren Verlauf der Saison wird vor allen Dingen sein, wie die Mannschaft sich verkauft. Zeigt sie aktive Bereitschaft zu dem, was man unter dem Oberbegriff Fußball zusammenfaßt und schätzt, beizutragen, dann ist man schon einigermaßen versöhnt. Setzt sie aber weiterhin ihr lustloses und fahriges Angsthasengekicke fort, dann wird’s höchste Zeit eine weitere Quizfrage in den Raum zu stellen:

Was haben z.B. der Brachylophus fasciatus, das Chamaelo jacksonii, die Vipera latasti, Terrapene nelsoni und zufriedene Borussenfans gemeinsam?

Antwort: Sie stehen unter Artenschutz, da sie alle akut vom Aussterben bedroht sind.

8.11.06

Das andere Spiel der Spitzenmannschaften

Die Qualität einer Mannschaft lässt sich in erster Linie an Erfolgen wie Siegen, Punkten und Titeln messen. Ein anderes sicheres Merkmal einer Spitzenmannschaft ist die Fähigkeit Spiele zu gewinnen, in denen man nicht unbedingt die bessere der beteiligten Mannschaften ist. so macht es Bayern München seit Jahren vor und gewinnt ausgeglichene Spiele regelmäßig durch ein spätes Tor, auch wenn der Gegner das bessere Spiel gezeigt hat. Manche nenen dies Bayern-Dusel. Richtig ist aber, dass es die Effizienz einer Mannschaft ist, die es ermöglicht auch mit dem optisch schlechteren Spiel gewinnen zu können, und diese Effizienz haben Spitzenmannschaften mehr als andere.

Auch Borussia Mönchengladbach konnte in dieser Saison bei einigen Spielen als Sieger vom Platz gehen obwohl sie dem Gegner nicht wirklich überlegen waren. Auch wenn Borussia keine Spitzenmannschaft ist, so wurden doch die ersten vier Heimspiele allesamt gewonnen. Leider ist dieses Erfolgsrezept seit dem Pokalaus in Osnabrück gänzlich abhanden gekommen. Leverkusen war keineswegs stärker als die Heimspielgegener zuvor und dennoch war Borussia nicht in der Lage das Spiel erfolgreich zu gestalten. Auch die Frankfurter Eintracht zeigte ein wirklich schlechtes Spiel - für einen Sieg gegen die Gladbacher reichte es trotzdem. Auch wenn ein reguläres Tor für Borussia keine Anerkennung fand, eine Mannschaft, bei der es "läuft" hätte sich davon nicht beeindrucken lassen und einfach ein weiteres Tor nachgelegt. Der VfL kassiert stattdessen einen Treffer, weil er sich beim Freistoß lieber mit dem Schiedsrichter beschäftigt als den einsamen Takahara zu beachten. Auch hier zeigt sich wieder ein qualitativer Mangel.

So schade es auch ist: Wem es nicht einmal gegen wirklich schwach aufspielende Gegner gelingt Siege oder wenigstens Punkte einzufahren, der hat in oberen Tabellenregionen überhaupt nichts verloren.

Das Zitat zum Spiel (Frankfurt A)

"Ich - Auge, Albert - Auge"

Naohiro Takahara über den Blickkontakt mit Albert Streit vor dem Freistoß zum entscheidenden Tor bei der 0:1 Niederlage Borussias

6.11.06

Neues aus dem Gästeblog (45.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Letzte Woche schieden sich an der Borussia allenthalben die Geister. Es standen sich gegenüber: die vorschnellen, pathologischen Nörgler, die mit der überzogenen Anspruchshaltung, Eventpublikum. Auf der anderen Seite diejenigen, die mit engelsgleicher Geduld gesegnet zu Ruhe und Geduld mahnen, weil sie eine Mannschaft in der Entwicklungsphase ausgemacht haben. Objektiv betrachtet trifft beides zu. Ja, das Publikum scheint größtenteils ungeduldiger als früher und ja, die Mannschaft entwickelt sich. Allerdings, daß muß entgegen jeder Kritik gesagt sein, nicht zum Guten. Denn nach dem gestrigen Spiel heißt die Devise mal wieder „Willkommen im Abstiegskampf“. Was an sich ja nicht problematisch ist, man kennt das ja schon. Problematisch ist, daß diese Saison endgültig niemand mehr darauf vorbereitet wurde und noch immer viele Beobachter nicht wahrhaben wollen, daß es mit dem momentanen Leistungsstand ein ganz schöner Krampf zu werden droht. Natürlich wird darüber genörgelt, was nicht gleichbedeutend mit Liebesentzug oder mangelhafter Unterstützung sein sollte, Borussia ist ja schließlich Herzensangelegenheit. Aber wer wiederholt Grütze spielt, der darf auch nicht ständig mit stehenden Ovationen rechnen. Wer Wein predigt, der gerät nun mal in die Pflicht des Ausschenkens. Die ständigen Phrasen über eine Mannschaft die Woche für Woche mal langsam den Hebel umlegen will, sich aber bedauerlicherweise noch in der Findungsphase befindet, wirken nämlich wie das fußballerische Äquivalent zum Hund, der versehentlich die Hausaufgaben gefressen hat. Es ist, das sage ich ohne Untertreibung, die Woche der Wahrheit. Ein janusköpfiger Meisterschaftsaspirant daheim und auswärts gegen einen HSV, der dringend einen Aufbaugegner braucht. Ich wünsche mir dringlichst, die Borussia straft mich endlich Lügen. Wir sprechen uns Montag.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

4.11.06

Manchmal ist weniger auch mehr

Die etwas andere Meinung (22)

Die Fans von Schalke 04 proben den Aufstand und wollen ihrer Mannschaft beim Spiel gegen den FC Bayern für 19 Minuten und 4 Sekunden die Unterstützung versagen. 19 Minuten und 04 Sekunden stehen in diesem Zusammenhang für das Gründungsjahr des Vereins. Da kann man von Glück sprechen, dass Schalke nicht Ende des 19. Jahrhunderts wie beispielsweise Hannover 96 gegründet wurde. An dieser Denksportaufgabe hätten einige Fans möglicherweise länger als die vorgesehenen 19 Minuten und 36 Sekunden getüftelt.

Das Zitat zum Spiel (Bielefeld H)

"Mein Spielerpass ist abgelaufen, ich kann nicht helfen, und für die Personalpolitik bin ich auch nicht zuständig!"

Bielefelds Trainer Thomas von Heesen nach der 1:0 Niederlage im Borussia-Park

3.11.06

Auswärtssiege nicht vergessen

Die etwas andere Meinung (21)

Wer bislang dachte, dass man bei der Umschreibung der Auswärtsleistung in negativer Hinsicht unmöglich übertreiben kann, sieht sich vom Fußballheftchen kicker eines Besseren belehrt. Dort wird bemerkt, das nach dem Auswärtssieg in Frankfurt Ende letzter Saison viermal in Folge auswärts verloren wurde und in Osnabrück außerdem das DFB-Pokalaus erfolgte. Soweit eigentlich richtig. Nur wenn man in eine Serie von Bundesliga-Auswärtsniederlagen auch den DFB-Pokal einrechnen will, sollte man die erste Runde mit einem Sieg in Roßbach beim SV Rossbach nicht unterschlagen, denn die spielen genauso zwei Ligen unterhalb des Pokalschrecks Osnabrück, wie die zweitgenannten in Bezug zur Borussia.