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Mal grundsätzlich...

Es ist ein altbekanntes Bild im Fußballgeschäft, so vertraut, dass es den meisten gar nicht mehr auffällt, wie viel Unsinn dabei verzapft wird. Die Rede ist von Auswirkungen von Schiedsrichter(fehl)entscheidungen auf das Ergebnis eines Spiels. Jüngstes Beispiel ist Petrik (sic) Sander von Cottbus, der sich zuletzt wiederholt "betrogen" gefühlt hat. Das ist sicherlich richtig, aber implizit nimmt Sander an, dass seine Mannschaft gewonnen/nicht verloren hätte, wenn die Entscheidung richtig getroffen worden wäre. Ähnliches hat auch Bochum unter "Trainer" Neururer vor einigen Jahren auf die Spitze getrieben, als sie auf ihrer Homepage minutiös alle Fehlentscheidungen gegen sich auflisteten und eine Summe von dadurch nicht erhaltenen Punkten gleich mitlieferten (Fehlentscheidungen zu ihren Gunsten und stümperhaftes Vergeben eigener Torchancen ließen sie dabei allerdings aus...). Auch dahinter steckt die Annahme, dass die (hypothetische) Restspieldauer im Fall einer "richtigen" Schiedsrichterentscheidung genauso zu Ende gegangen wäre, wie das wirkliche Spiel zu Ende gespielt wurde. Und das kann einfach nicht der Fall sein, schon aus dem trivialen Grund, dass bei einem möglichen Tor es ja nicht mit Ab- sondern Anstoß weitergegangen wäre, der Ball also eine ganz andere Richtung genommen hätte. Klingt schwierig, mit all den Konjunktiven, oder? Hier ein Beispiel: Eine Internetseite, die sich gänzlich diesem Quatsch verschrieben hat, errechnet an jedem Spieltag eine "wahre Tabelle". Und das geht so: Am 10. Spieltag hat Borussia ja bekanntlich 0:1 in Frankfurt verloren. Bei oben genannten Witzbolden hätten sie aber richtigerweise 1:1 spielen müssen. Begründung: In der 69. Minute erzielte der Gladbacher Compper das 0:1 für Borussia Mönchengladbach. Schiedsrichter Wack entschied auf Abseits obwohl beim Zuspiel ein Frankfurter Spieler deutlich hinter dem Angreifer positioniert war. Stimmt. Aber wer weiß, ob die Frankfurter (oder die Borussen) danach nicht noch zwei Tore gemacht hätten, oder jeder eins? Ja, warum sollten die Frankfurter überhaupt noch eins erzielt haben?
Was lernen wir? Es ist auch in Zukunft wichtig und richtig, Schiedsrichter kräftig zu beschimpfen, dafür sind sie ja da. Es ist aber Vorsicht geboten, aus ihren Entscheidungen allzu konkrete Schlüsse auf das Ergebnis eines Spiels zu ziehen. Und jetzt viel Spaß beim nächsten Stammtischtreffen...