25.2.09

Kompetenter Peter Neururer,

wir wissen ja, dass Sie auch Real Madrid trainieren könnten, wenn denn nur fachliche Kompetenz entscheiden würde. Und um die Ihrige noch einmal eindrucksvoll zu unterstreichen, antworteten Sie auf die Frage des Tagesspiegels, ob Sie Verständnis für einen Punktabzug für Hoffenheim und eine Sperre für Christoph Janker und Andreas Ibertsberger hätten, die zehn Minuten zu spät zu einer Dopingkontrolle erschienen sind, komplett sinnbefreit: Auf keinen Fall. Ich halte diese Diskussion für lächerlich und unsportlich. Es wurde den Spielern nichts nachgewiesen, sie waren erwiesenermaßen sauber. Wie wir ja nunmehr alle wissen, sollen die Probanden nach Spielende jederzeit beaufsichtigt werden, um mögliche Manipulationen auszuschließen. Wenn man jetzt auf die negativen Testergebnisse verweist, könnte man ebensogut meinen, dass die Manipulation erfolgreich gewesen sein muss, ansonsten hätte der Spieler ja keine 10 Minuten warten müssen. Aber was wissen wir denn schon? Für die Kompetenz sind Sie schließlich ganz alleine verantwortlich.

23.2.09

Neues aus dem Gästeblog (9.KW)

Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...

ENDLICH! ENDLICH! ENDLICH! – Endlich mal wieder drei Punkte im Sack. Jetzt noch flugs zwei zusätzliche Punkte aus der Hoffenheim-Partie beim DFB einklagen und schon schaut die Welt wieder sehr viel freundlicher aus. Mehr gibt’s dann auch aus meiner Sicht zu diesem Spieltag nicht zu sagen. Nur noch so viel. Falls Sie, sehr verehrte Leserinnen und Leser, vor lauter Borussia- und Karnevalsfeierei die große Hollywood-Sause verpaßt haben sollten, hier, wie gewohnt, noch schnell die Entscheidungen der Akademie und die Abräumer des Jahres im Überblick:

BESTER HAUPTDARSTELLER: Hans Meyer (konkurrenzlos)
BESTE NEBENDARSTELLER: Das FC-Hollywood-Ensemble («Drei Siege am Stück, dann ist der Spuk vorbei!»)
BESTE REGIE: Lucien Favre (aus einem Fast-Absteiger allen Kritikern zum Trotz konsequent eine Top-Mannschaft geformt)
BESTER CHANCENTOD: Kevin Kuranyi (ohne Worte)
BESTE KARRIEREVERWEIGERUNG: Lukas Podolski
BESTES DREHBUCH: Hans Meyer & Borussia Mönchengladbach («Hans macht's spannend»)
BESTE DREHBUCHADAPTION: Ralf Rangnick & Dietmar Hopp («Much ado about not so much after all»)
BESTE VERLETZUNG: Miroslav Klose (beim Torjubel im Spiel gegen den KSC)
BESTER SCHNAUZBART: Jos Luhukay (Immer noch!)
BESTER SPRUCH: Karl-Heinz Rummenigge («1899 Hoffenheim - wo haben die sich eigentlich die letzten hundert Jahre versteckt?»)
LEBENSWERK: Hans Meyer
EHRENPREIS DER AKADEMIE «COURAGE»: C. Hornung & D. Krümpelmann (Das muß man sich allen Ernstes nämlich auch erst mal trauen!)

Hollywood-Reporterlegende Dr. Theo Soph pfeift heute fast live vom «Roten Teppich» für das FohlenKommandO die neue Woche an

22.2.09

Einspruch

Borussia hat Einspruch gegen das Ergebnis der Partie gegen Hoffenheim eingelegt, weil 2 Hoffenheimer sich nicht an die Regeln der Dopingkontrolle gehalten haben. Das ist richtig so. Auch wenn Rangnick sagt, es werde bei Hoffenheim nicht gedopt und die Bild meint, dass ein Punktabzug für Hoffenheim ungerechtfertigt sei, da die Proben ja negativ waren; es muss sich jeder an diese Regeln halten. Denn warum überhaupt soll ein Spieler sich sofort nach Spielende zum Test begeben? Das ist mitnichten eine bürokratische Schikane, sondern soll der Manipulation der Probe vorbeugen. Denn wer weiß schon, was in den 10 Minuten in der Hoffenheimer Kabine geschehen ist? Also: auch wenn Kollegen wie Völler oder Beiersdorfer es leicht haben, über die Entscheidung Borussias zu schimpfen, richtig ist sie allemal.

Nachtrag, 23.2.: Gerade die Blätter aus dem Springerkonzern scheinen die einzigen zu sein, die es nicht verstehen, so auch Sven Flohr in der Welt. Ganz in der Manier des großen Bruders macht Flohr Max Eberl zum "Verlierer des Tages", weil die Punkte nun nach Gladbach gehen könnten, obwohl die Proben negativ waren. Hut ab vor soviel Naivität, Herr Flohr, hoffentlich dürfen Sie bald zur Bild wechseln.

19.2.09

Abgänge - Watt fott es...: Alexander Voigt

Die Abgänge der Winterpause bespricht das FohlenKommandO

Alexander Voigt wechselte Mitte 2007 aus Jena an den Niederrhein. In der zweiten Liga etablierte er sich auf der linken Abwehrseite. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Marcell Jansen punktete er mit Übersicht und kompromisslosem Einsatz. Nach dem Aufstieg 2008 wurde deutlich, dass Dynamik und Ballfertigkeit nicht den höchsten fußballerischen Ansprüchen genügten. Sechs Monate zu spät verbaschiedete sich Alexander Voigt, und zwar zu Greuther Fürth, wo er sich nun dem nächsten Aufstiegsprojekt widmen kann. Wir bedanken uns bei Alexander Voigt für 33 Zweitligaspiele, eine Spielsperre wegen fünf Gelber Karten, 6 Bundesligaspielen und die Tatsache, dass er die positive Bilanz von drei Aufstiegen (bei zwei Abstiegen) mit dem 1. FC Köln in Mönchengladbach ausgebaut hat.

Lesen Sie auch über Uwe Gospodarek.

18.2.09

DFB-Präsident Theo Zwanziger,

Sie haben kürzlich in FOCUS mitgeteilt, dass Sie sich eine Deckelung der Fußballer-Gehälter sehr gut vorstellen konnten, sie aber rechtlich nicht durchzusetzen sei. Zum Einen stellen wir uns die Frage, wer denn das Geld, das die Vereine ja zweifellos einnehmen, stattdessen bekommen soll, wenn es nicht die Spieler sind, die sich jede Woche auf den Platz stellen. Der DFB vielleicht? Und zum Anderen fragen wir uns natürlich, wie weit Sie als ehemaliger Verwaltungsrichter in Ihrer juristischen Einschätzung richtig liegen. Bei Ihrer letzten juristischen Auseinandersetzung (verschiedene Verfahren gegen Jens Weinreich, der Zwanziger im Internet einen "unglaublichen Demagogen" genannt hatte) haben sie ja dreimal vor Gericht eine deutliche Klatsche kassiert.

17.2.09

Kalenderblatt

Aus einer alten Kiste habe ich dieses Foto herausgekramt, passend zur Jahreszeit. Es stammt von einem meiner letzten Besuche am Bökelberg, vom 1. März 2003, einem Spiel gegen Schalke, das nach zweimaliger Führung der Schalker noch 2:2 ausging. Das war die Zeit, als Forssell eine halbe Saison spielte und Max Eberl noch die Seite rauf und runter lief (welche eigentlich noch mal?). Nach dem Spiel gab Meyer seinen Rücktritt bekannt, nachdem er über Wochen von der Bild gemobbt worden war; Ewald Lienen übernahm und führte die Mannschaft zum Klassenerhalt.


Schönen Karneval allerseits!

16.2.09

Neues aus dem Gästeblog (8.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Ich hatte gestern morgen das unbestimmte Gefühl, schon wieder in Punxsutawney, Pennsylvania, aufgewacht zu sein. Heute auch. Überhaupt vermehrt in den letzten Tagen und Wochen. Egal was ich mir einzureden versuche: in mir keimt die Gewißheit, daß heuer möglicherweise gar nicht Februar 2009 ist. Ich bin gefangen in einem sich wiederholenden Zeitfenster; einem Zeitfenster das ich bereits kenne, welches mir Woche für Woche die Gegenwart vorgaukelt, aber in Wahrheit habe ich all das bereits erlebt und ich fand die Realität beim ersten Mal schon nicht wirklich gut. Alles wiederholt sich und ich hatte das auch gar nicht bestellt. Es muß jetzt aber aus Mangel an Alternativen unverlangt so gegessen werden. Woche für Woche bin ich voller Hoffnung, die Borussia werde nun endlich in Serie siegen, statt zu dümpeln, und mit schnellen Schritten ein beruhigendes Polster zwischen sich und die rechtmäßigen Absteiger bringen. Doch mein frommer Wunsch verzögert sich stets und montags stehe ich hier regelmäßig wieder vor den gleichen Problemen. Ebenso wäre da der absurde Ärger mit einigen niederträchtigen Individuen des Boulevards anzuführen. Haben uns kluge Männer und Frauen nicht seit Jahrzehnten vor diesen Menschen zu warnen versucht? (Pointiert und oft überlesen, z.B. hier) Und trotzdem gelingt es dieser Journaille (mal wieder), ein unwürdiges Theaterschauspiel, welches Unruhe im und rund um den Verein verursacht, auf Kindergartenniveau zu inszenieren. Und die gelangweilten Komparsen in der Kantine spielen bereitwillig mit! Beschämend! – Außerdem diskutiert Fan schon wieder ausdauernd über den ranghöchsten Fußball-Lehrer, sein wenig massenkompatibles Humorverständnis und seine generelle Befähigung als Übungsleiter. Ich bin das alles ungefähr so leid, wie Sonny und Cher als morgendlicher Ohrwurm, würde eigentlich ganz gerne aus dieser Déjà-vu-Falle aufwachen und wissen, alles nur geträumt zu haben. Aber man scheint das als Fohlen-Fan in Zyklen überstehen zu müssen. Ohne geht scheinbar nix mehr am Niederrhein. Und zwei von sechs Groundhog-Wochen sind ja überdies auch schon geschafft.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

12.2.09

Meyers Pressekonferenz im Wortlaut (Auszug)

Die Wertung eigentlich hat, liegt schon in der Natur der Sache. Es ist ja so, dass momentan, das krieg ja ich in der Post mit, das krieg in den Anrufen mit, dass ganz Deutschland der Meinung ist, die Mannschaft kommt, hat in der Tasche ein Messer und Pistolen und irgendwo kracht hier etwas und das in einer ganz normalen Situation wo jeder, der ins Stadion kommt natürlich auch klar erkennt, dass die Mannschaft gegen Meyer spielt, ist ja logisch, so wie sie gegen die Mannschaft von Hoffenheim gespielt hat, wie sie aufgetreten ist, wie sie gefightet hat, da sieht man ganz deutlich, dass es stinkt hier im Club. Diese Woche wieder einmal vom Nachrichtensprecher Nummer 1 Deutschlands inszeniert und alle sind richtig draufgesprungen. Irgendeiner, ein ganz wichtiger Mann in meiner Laufbahn hat mal gesagt: Aber Herr Meyer es ist doch nicht so wichtig was sie über uns schreiben. Hauptsache sie erwähnen uns überhaupt. Dann möchte ich mich bei euch ganz herzlich bedanken. Ich bin in den letzten Tagen wieder mal richtig oft erwähnt worden. Völlig ungerechtfertigt, weil der Brief - wer von euch hat ihn gelesen? Wer? Wer von euch hat den Brief gelesen? - aha, von der Seite hätte ich’s erwartet. Die anderen haben alle geschrieben, schreiben die Scheiße und keiner hat ihn gelesen, obwohl doch eigentlich schon richtig draußen ist. - Du hast ihn auch nicht gelesen, oder? Hast du ihn gelesen? - Wenn man diesen Brief liest, dann versteht man, dass Hans Meyer, der sonst so auf Eitelkeit so bedacht ist, das Präsidium an das dieser Brief gerichtet war, wo nicht ein Wort steht, dass von Hans Meyer diesen Brief meint, zumindest nicht alleine, es ist im Grunde genommen vom Club die Rede, der etwas macht, was ihm total zusteht, das steht in dem Brief übrigens, dann kommt das zweite Drittel. Das zweite Drittel mit ganz ganz massiven Angriffen, dass der Club so nicht mit Spielern und mit Angestellten umgehen kann, die so unglaublichen Erfolge für diesen Club erreicht haben. Und das mit ganz konkreten Aussagen, dass dieser Club den Jungs denen gesagt wurde, sie werden ab Weihnachten, einige gleich, bei uns nicht mehr dabei sein, weil dieser Club nicht mit ihnen rechnet, dass sie nicht in der Kabine weiter sein durften und nur ein Training bekommen haben außerhalb des Mannschaftsrahmens. Das war alles. Und als ich es gelesen habe, ne, gelacht habe ich nicht. Ich hab mir schon meine Gedanken gemacht, aber ich habe den Club animiert, im Grunde genommen darüber nichts weiter auszulassen. Der damalige Kapitän, aktuelle Kapitän, der Oliver Neuville war gerade verletzt und nicht unmittelbar bei der Mannschaft, kam am 4. Januar diesen Jahres zu mir, hat übrigens nicht gefragt: wie könnt ihr so böse umgehen mit dem Rösler, dem Sascha, wie könnt ihr so bös’ umgehen mit Alexander Voigt hat auch nicht gesagt: ist das o.k. das ihr den Aufstiegshelden unseren vormaligen Trainer, den Luhukay einfach so raushaut? Alles nicht. Er hat nur eine einzige Frage: Trainer, den Masseur, den Physiotherapeuten, acht Jahre, warum das? Und wenn jemand kommt zu mir von den Spielern, was übrigens Günter Netzer völlig berechtigt sagt, also wenn’s um Mord geht und um Totschlag und um ganz intime Dinge dann kann man erwarten dass der eine oder andere vielleicht auch mal sagt: Das mach ich nicht mit dem Club aus, das mach ich nicht mit dem Trainer aus aber wenn’s Dinge sind die uns unmittelbar selbst betreffen, dann einen Brief zu schreiben der an sich schon von der reinen Form her für mich nicht ernst genommen werden kann, einen Brief zu schreiben wo im selben Trainingslager der Trainer ist, - bin nicht der wichtigste - die es lesen sollten war ja der Vorstand, Vorstand, Trainer wo man mit einem, mit zwei Sätzen erreicht, dass man im Trainingslager selbst noch unter der Sonne Spaniens sich zusammensetzt und ein paar Dinge klärt die sie offensichtlich bewegt haben. Aber ich hab von dem was im brief nichts gesehen, was sie bewegt. [...] Ich werde es nicht verstehen, dass erwachsenen Menschen, ich werde es auch nicht verstehen, dass sie sich um Dinge kümmern, die sie einen Scheißdreck angehen. Und kadermäßige Fragen im Club gehen den Spieler nichts an. Es geht den Spieler an und damit sollten sie auch zum Präsidium gehen und zum Trainer und zu anderen die hier Verantwortung tragen, sie sollten hingehen und sollten sagen: Herr Königs, ich bin der Meinung, dass links und rechts neben mir einige Spieler nicht hundertprozentig mitmachen. Das sollten sie tun. Und sie sollten auch sagen, wenn sie, aber ganz sachlich, meinen, dass sie es erkannt haben, dass etwas nicht im Interesse dieses Clubs läuft. Das sollten sie tun. Alles andere ist nicht vordergründig ihre Aufgabe. [...] Ich bin nicht der Meinung, dass das Wichtige an dieser ganzen Situation das ist dass wir irgendeinen in der Mannschaft finden, der zu diesem Zeitpunkt diese herrlichen Menschen, die Fußball so phantastisch begleiten bedient. Deshalb nicht, Max, und wir haben darüber noch gar nicht gesprochen, deshalb nicht, weil ich persönlich glaube, das ist nicht wichtig. Es gibt nicht fünf, es gibt nicht acht, es gibt in jeder Mannschaft ein, zwei welche Beweggründe auch, früher bei der Stasi hat man gesagt, der ist bezahlt, davon geh ich aus, dass das nicht sein kann, dass das zu einem Zeitpunkt passiert, dass das zu einem Zeitpunkt passiert, wo wir gerade ein ganz kleines Pflänzchen gesät haben, um vielleicht etwas erfolgreicher zu spielen und das deutet mal wieder richtig darauf hin, dass wir wieder total unterstützt werden.

11.2.09

NRZ-Schreibe

Wahrscheinlich wissen Sie es schon: Immer wenn ein Journalistiker auf dem Feld, auf dem auch das FohlenKommandO beheimatet ist, mal wieder totale Grütze in Wörter gegossen und den ganzen Sermon auch noch veröffentlicht hat, dann können wir einfach nicht anders, ja dann müssen wir uns etwas Luft verschaffen und die Sache hier kurz ansprechen. Sie, werter Reinhard Schüssler, ahnen sicherlich schon worum es geht, denn so einen Unsinn wie Ihren Kommentar mit der Knallerüberschrift "Vor dem nächsten Neuanfang" bekommen Sie sicherlich nicht alle Tage hin.

Mit Wortaneinanderreihungen wie "Wenn die Darstellung der Bild-Zeitung stimmt - und nach Borussia Mönchengladbachs Reaktion voller Ungereimtheiten gibt es daran kaum Zweifel -" wollen sie nocheinmal den angeblichen Aufstand der Mannschaft in der Winterpause besprechen. Dass Sie sich dabei ebenso blind wie vergeblich auf die Kollegen Krümpi und Horni verlassen und ansonsten die Recherche einfach mal wegrationalisiert haben, ist ja bereits in den zahlreichen Kommentaren auf Ihrer Seite verwurstet worden. Uns bleibt da wohl nur noch einen schönen Tag bei der weiteren BILD-Lektüre zu wünschen.

10.2.09

Whino

Marko Marin ist ein überdurchschnittlich begabter Mittelfeldspieler, das steht außer Frage. Eine seiner schlechten Eigenschaften aber, neben dem oft fehlenden entscheidenden Pass, ist seine bereitwillige Geschwätzigkeit mit dem Boulevard. Nach bisher jedem Spiel in der Rückrunde zeigte er sich öffentlich uneinsichtig gegenüber von Trainerentscheidungen. Nach der Nichtberücksichtigung in der Startelf beim Spiel in Stuttgart verkündete er: "Verstehen kann ich es nicht." Und nach der Auswechslung beim Spiel gegen die TSG Hoffenheim ließ er fast schon gönnerhaft verkünden: "Meine Auswechslung gegen Hoffenheim muss ich akzeptieren, auch wenn ich sie nicht verstehe.", um dann höchste Autoritäten zu bemühen, seine Leistung schönzureden: ""Da fand ich mich eigentlich ganz okay. Die Fans und der Bundestrainer auch." Soso. Abgesehen davon, dass beispielsweise die akribischen Spielbeobachter der Torfabrik Marin als schlechtesten Mittelfeldspieler im Spiel gegen Hoffenheim einstuften und dass eine "okay"-Leistung eben nicht ausreicht, um gegen den Tabellenführer zu punkten, ist das Verhalten Marins völlig fehl am Platz. Grundsätzlich gilt für jeden Spieler, dass jegliche Entscheidungen des Trainers nicht öffentlich in Frage zu stellen sind. Dem Einzelnen mag es helfen, wenn sich das mediale Interesse auf ihn konzentriert, für die Mannschaft und den Verein als ganzes ist es kontraproduktiv.

Woher kommt dieses weinerliche Verhalten? Marin benimmt sich ähnlich wie Toni Kroos, dem schon quasi vor Geburt das Trikot mit der 10 bei Bayern versprochen worden war. Sein – verständlicherweise – übersteigertes Eigenbild wurde dann von Trainer Klinsmann nicht geteilt. Doch Kroos war schon so hoch hinaus, dass er sich sogar weigerte, in der Amateurmannschaft in der 3. Liga zu spielen. Sogar sein Vater kam zum Elternsprechtag nach München, als die Versetzung immer gefährderter schien. Ähnlich ist es bei Marin. Die frühe Nominierung zur Nationalmannschaft ist zu begrüßen, doch Marin muss einsehen, dass der Weg zu einem Spitzenspieler für ihn noch weit ist*. Und dass er noch viele Trainer haben wird, die ihn in bestimmten Spielsituationen auswechseln werden. Also: ab jetzt keine Homestories mehr, keine Interviews zu schnell nach dem Spiel, einfach mal die Klappe halten. Danke.

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* und Ihr demütiger Reporter ist der Meinung, ein ganz Großer wird er nicht, eher so ein Pflipsen oder Broich.

9.2.09

Neues aus dem Gästeblog (7.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

«Wer verliert, muß den Mund halten», hatte der Kapitän der österreichischen Eishockeynationalmannschaft Dieter «Eis» Kalt im Hinblick auf das entscheidende Qualifikationsspiel gegen Deutschland am vergangenen Samstag in Hannover verraten. Ein weiser Satz, denn wer verliert hat meist keine guten Argumente zur Hand und sollte daher anschließend einfach geflissentlich sein vorlautes Maul halten. Die deutschen Puckjäger, soviel steht nun fest, fliegen 2010 als Teilnehmer zur Olympiade nach Vancouver, Österreichs Kufencracks allenfalls als Zuschauer und Herr Kalt muß hier keine weitere Erwähnung finden. Mit der Borussia hingegen verhält es sich ein wenig anders. Sie hat am Wochenende ebenfalls nicht gewonnen, aber halt auch nicht verloren, weswegen alle Rautengeilen am Niederrhein und anderswo in den nächsten Tagen ruhig die alte Lamento-Leier schlagen dürfen. Denn die Fohlen sind nach diesem Spieltag der gefühlte große Verlierer. Und das ist beim Blick auf die Tabellensituation wirklich besonders betrüblich. Karlsruhe und Cottbus konnten wichtige Siege erringen und auch Bielefeld punktete gegen Hertha. Der eine Punkt der Gladbacher gegen Hoffenheim mag sich zwar am Ende der Saison im Zweifelsfall noch als immens wichtig herausstellen (P. Stalteri), aber zufrieden kann man mit dem Ergebnis nicht sein. Zumal der Verlust zweier Punkte durch die nichterkannte Abseitsstellung Wellingtons kurz vor Schluß unglücklicher kaum sein konnte. Im Nachhinein wirkt deshalb auch die latent selbstgerechte Positivabwägung des Schiedsrichters Lutz Wagner («Wir sagen immer, bei strittigen Fällen, auch mal zugunsten des Angreifers, das hat der Assistent hier gemacht, deswegen haben wir, wie gesagt, weiterspielen lassen.») nicht wirklich trostspendend. Man mag es ihm als voreingenommener Fan möglicherweise nachsehen, weil er, positiv für die Borussia, Tiefflieger Obasi richtigerweise nachträglich einen «zu sehr gewollten» (R. Rangnick) Elfmeter verweigerte. Das passiert eben auch nicht alle Tage. Und nun? Keine Ahnung, sehr verehrte Leserinnen und Leser. Wahrscheinlich hilft nur die allwöchentlich wiederholte Parole: Mund halten und einfach weitermachen!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

5.2.09

Yes, we're looking at you

Hans Meyer hat dem DSF ein Interview gegeben, in dem er anrät, man solle nicht "den Scheiß" glauben, "den irgendein Dummkopf im Boulevard schreibt". Sehenswert.

Obwohl wir nicht so sicher sind, dass es wirklich nur einer ist, kann Meyer doch nur Christian Hornung ("The body") gemeint haben, der sich als Lohnschreiber für das Zentralorgan verdingt. Was meinen Sie? Stimmen Sie hier ab.

4.2.09

Ende eines Dorfklubs

Südöstlich von Heidelberg liegt eine Gemeinde mit 3300 Einwohnern: Hoffenheim – heute Deutschlands berühmtestes Dorf. Der Siegeszug des bejubelten und beneideten Bundesligaaufsteigers an die Spitze der Bundesligatabelle fand in Deutschland und Europa sein Echo in einer beispiellosen Berichterstattung. Andreas Bock hat für das FohlenKommandO die Zeitungen sortiert.

Für Träume ist in Hoffenheim Dietmar Hopp zuständig. Der 68-jährige Milliardär, der 1972 bekanntermaßen die Software-Firma „Systemanalyse und Programmentwicklung“ (SAP) gründete, verwandelte mit Hilfe seiner Millionen und glücklichen Personalentscheidungen innerhalb von knapp 20 Jahren einen grauen südwestdeutschen Kreisligisten in die Top-Mannschaft der Bundesliga-Hinrunde 08/09. „Eine Traumfabrik, die am Reißbrett“ entsteht titelte die FAZ am 5. August, erwartungsfreudig kurz vor Saisonstart. „Geboten werden soll eine gute, vielleicht bessere Alternative zum Establishment – zu beweisen gilt, dass sich Erfolg, Gefühle und Sehnsüchte im Fußball planen lassen.“ Hopp wusste wohl, dass sein Projekt auch auf Ablehnung stoßen würde und versuchte, der Kritik an seinem Mäzenentum zu entgegenzutreten. „Ich bin kein Abramowitsch“, betonte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 20. Mai. „Das ganze Gerede von Traditionen verstehe ich nicht. Sehr viele Traditionsvereine sind längst verschwunden.“

Zunächst stand weniger Hopp als vielmehr der Erfolg und die Spielweise des Aufsteigers im Zentrum des medialen Interesses. Vor allem zu Kaiserlautern, das als bislang einziger Aufsteiger 1998 Meister geworden war, wurden Parallelen gezogen. Die Welt fragte sich am 20. Oktober deshalb, wie lange Trainer Rangnick die Möglichkeit des Titelgewinns noch negieren könne. „Wenn seine Stürmer weiter so gut treffen wie zuletzt, wird Rangnick um eine neue Zielvorgabe kaum herumkommen.“ Die Bescheidenheit in der Mannschaft könnte weiter bröckeln, so das Blatt. Und The Times fasste unter dem Titel “German Bundesliga ‘circus’ is no joke” zusammen: „At the moment, 1899 Hoffenheim are entertaining crowds ... and being admired not just for their pluck but their style.” Die Rheinische Post zog am 20. Oktober dann auch den unvermeidlichen Vergleich: “Mit rasantem, von hoher technischer Virtuosität geprägtem Kombinationsspiel und Toren wie aus dem Bilderbuch erinnert der forsche Aufsteiger aus dem Kraichgau an die allerschönsten Jahre der Borussia, die mitreißende Ära der ‚Fohlen’ aus den Siebzigern.“

„Nobody parties like 1899“

Maßgeblichen Anteil an der besten Trefferquote der Bundesliga seit 1988 habe der “forsche Aufsteiger Hoffenheim”, bemerkte das Luxemburger Wort am 11. November bei einem Blick über die Grenze. Nach dem 11. Spieltag war dann schließlich auch Fußball-Scharfrichter Paul Breitner „verliebt in Hoffenheim“, wie Bild meldete. „Starke Mannschaft, extrem schnell, fantastisch, unglaublich, erste Sahne“, fasste der Chef-Dampfplauderer zusammen. Und: „Man muss zur Kenntnis nehmen was hier passiert. Und man muss es auch respektieren.“ Das tat die Sportschau, indem sie Hoffenheim nach Bayern zeigte, für Bild ein klarer „Machtwechsel“. Auch Altmeister Basler prognostizierte in derselben Zeitung, die sich intensiv mit dem „Hoffenheim-Wahnsinn“ beschäftigte: „Ja, die Schale ist drin, von Platz 1 bis 6 ist alles möglich.“ Und auch Lichtgestalt Beckenbauer erteilte Lob: „Jeder nimmt sie ernst – und zwar sehr.“

Auch auf der Insel blieb der Erfolg der jungen Mannschaft (im Schnitt unter 23 Jahren) nicht unbemerkt. „Best football played, establishment unnerved. … This season nobody parties like 1899,” kommentierte die britische Tageszeitung The Guardian begeistert. Der Blog Spreeblick meinte am 21. November, dass Deutschland mit der Geisteshaltung des Hoffenheim- und Bayernfans, die zum Typus Erfolgsfan gehörten zwei Weltkriege verloren habe, und beantwortet die Frage, ob Hoffenheim denn nun ein Märchen sei: „Ein bisschen: Die Märchen, die man sich früher über brasilianische Straßenfußballer erzählt hat. Die sich aus der dunkeln Gosse, aus dem Nichts ins Rampenlicht spielen. Mit dem Unterschied, dass Hoffenheim keine herausragenden Gaben, sondern einen Mäzen gefunden hat: reicht auch. Und dicke.“

Hopp im Fadenkreuz

Finanziell bedingter Erfolg führt nämlich zu Neid. So verschärften sich die Anfeindungen von Fans gegnerischer Mannschaften gegenüber Mäzen Hopp. Trainer Rangnick hatt sich bereits nach dem Auftakt-Sieg über Cottbus über die Berichterstattung der Lausitzer Rundschau empört, die die finanziellen Ungleichheiten der beiden Vereine angeprangert hatte. Die britische Tageszeitung The Times schrieb am 2. November: „Hopp has faced venomous chants from opposition fans to the point where he has asked clubs to guarantee his safety.“ Den Saisonhöhepunkt erreichten die Schmähungen schließlich als beim 4:1 Sieg gegen Borussia Dortmund Anhänger der Gäste ein Transparent mit der Aufschrift „Hasta la vista, Hopp“ und seinem mit Fadenkreuz versehenen Konterfei von der Tribüne hielten. „Bei Aufrufen zu Mord ist das Maß voll.“ Dies seien keine Dummejungenstreiche mehr, sondern Verbrechen, beschwerte sich Hopp im Kicker-Interview am 24. September, schloss aber seinen Rückzug wegen der anhaltenden Attacken kategorisch aus.

Mitunter habe sich der Klub und seine Vertreter durch solche Aussagen aber selbst in die Schlagzeilen gebracht, meinte Spiegel Online am 30. September. In dem Kicker-Interview habe Hopp den Eindruck erweckt, „als habe ein Verein das moralische Recht, jeden Fan, dessen Benehmen einem nicht passt aus dem Stadion zu werfen, so das Online-Portal. Der DFB hatte Hopp gar zugesichert, dass „massive Pöbeleien oder Bedrohungen gegen ihn unnachgiebig verfolgt“ würden.

Hoffenheim statt Offenheit

Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt kritisierte in seinem Kommentar über die „Lex Hopp und Schmähungen im Fußballstadion“ vom 24. September die bevorzugte Behandlung des Mäzens scharf. „Fußballplätze sind keine rechtsfreien Räume. Aber im Stadion stehen Folklore und Verunglimpfung dicht beieinander. Dazwischen drängelt sich oft auch Ironie, etwa wenn Schalker Fans die Schmähungen ihrer Gegner aufnehmen und selber singen: ‚Wir sind die Ruhrpottkanacken’. Es geht beim Fußball anders zu als beim Federball; Provokationen, Emotionen, Aggressionen gehören dazu, bringen Leben ins Stadion.“

Maroldt bezahlte seine Analyse der Lex Hopp mit einem „Bannstrahl“ für seine Hauptstadtzeitung: Anfragen dieser Zeitung würden nicht mehr berücksichtigt, hieß es aus Hoffenheim. Es sei der „fatale Eindruck entstanden, dass nur den Medien eine Berichterstattung ermöglicht wird, die ausschließlich positiv über den Verein schreiben, fasste Spiegel Online zusammen. FohlenKommandO beleuchtete die Hopp-Problematik gewohnt sachlich und wunderte sich unter anderem darüber, dass sich Hopp über Aussagen wie "da kommt der Milliardär mit seiner zusammengekauften Truppe" so gekränkt geben könne.

Dagegen befand Die Welt am 29. September nach einem grandiosen Spiel Hoffenheims gegen Bremen, das Hoffenheim knapp mit 4:5 verlor: „Es wird höchste Zeit, dass wir alle schreien, im Interesse des packenden Fußballs. Denn diese Anti-Hopp-Hasstiraden passen nicht zu der ungebremsten Charmeoffensive, mit der die stürmende Rasselbande die Bundesliga nicht nur verwöhnt, sondern auch erheblich verbessert.“

Ruhmreich gegen Neureich

Die Gesamtchoreographie der Bundesliga-Hinrunde machte es möglich, dass das Gastspiel der Hoffenheimer in München zu einer Art Finalspiel um die Herbstmeisterschaft geriet. Ein Freitagabendspiel, nur exklusiv im Bezahlfernsehen zu genießen, weshalb die Kneipen so voll waren wie sonst nur bei Champions League Endspielen oder Fünf-Sterne-Partien. Rangnick hatte aggressiv den „Skalp“ der Bayern gefordert und legte nach: „Flotte Sprüche gibt´s in München, flotten Fußball gibt´s bei uns.“ Bild fragte vor dem „geilsten Gipfel aller Zeiten: Macht Hoffenheim die Bayern zu Dorftrotteln?“ Von „Umwertung aller Werte“ sprach Markus Hesselmann am 4. Dezember im Tagesspiegel kurz vor dem Spiel „ruhmreich“ gegen „neureich“. Früher hätte man sich auf den Papst, den US-Präsidenten, den DFB-Chef und den Bayern-Manager als Verantwortlich für alles Böse auf Erden einigen können. „Und jetzt: Totale Verunsicherung. Muss ich jetzt nicht eigentlich für Bayern sein,“ fragte sich Hesselmann verunsichert und beschloss: „Hoffenheim ist Chelsea auf deutsch-provinziell. ... Hoeneß und seine Münchener Kollegen verkörpern den gewachsenen gesunden Fußball-Mittelstand. Ich jedenfalls bin am Freitag für Bayern!“

Nach Schlusspfiff, waren sich die Medien einig, dass man das beste Saisonspiel gesehen habe. „Neuer deutscher Fußball“ schwärmte die FAZ über die Partie, die München in letzter Minute noch für sich entschieden hatte (2:1). „To Bayern the spoils, to Hoffenheim the plaudits in a David v. Goliath classic” schrieb The Guardian. “No Bundesliga game has been fraught with more meaning in living memory. Geld schieße eben doch Tore schlaumeirte Die Welt in ihrem Rückrundenfazit am 14. Dezember.

Träume brauchen jedoch mehr als nur Geld. Denn während der Winterpause verlor das Dorf fast seinen kompletten Wundersturm verletzungsbedingt. Nach dem ersten Spiel, der Rückrunde, das Hoffenheim mit 2:0 gegen Kellerkind Cottbus eher mühevoll gewann, schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Rangnick weiß, dass neben aller Qualität der Spieler auch die Eigendynamik des Erfolgs, der 'Flow', eine Rolle spielt.“ Ob wieder der Strom des ersten Halbjahres entstehen könne hänge auch davon ab, „ob sich die Spieler nicht von anderen Angeboten anderer Klubs die Köpfe verdrehen lassen.“

Ob Hoffenheim sich tatsächlich als neue Macht im deutschen Fußball etablieren kann, bleibt abzuwarten. Ibisevic wird erst einmal kein neuer Müller, Rangnick erst einmal keinen Skalp mehr fordern. Der Traum ist vorerst vorbei oder wie es Spreeblick ausdrückte: „Der Bundesliga-Fußball hat Hertha BSC überlebt und Wolfsburg, er wird auch Hoffenheim überleben.“

3.2.09

Abgänge - weg: Sascha Rösler

Das FohlenKommandO berichtet über sämtliche Abgänge Borussias.

Sascha Rösler kam 2008 vom Mitabsteiger Alemannia Aachen nach Mönchengladbach. Als echter Zehner hatte er maßgeblichen Anteil am direkten Wiederaufstieg Borussias. Diesen Ruhm kostete er auf der Aufstiegsfeier vielleicht etwas zu viel aus. In der Folge kam es zu einigen personellen Wechseln, von denen auch Rösler selber nicht verschont blieb. Anfang November teilte Borussia mit, dass man auf die Dienste Röslers in jeglicher Hinsicht verzichten werde. Rösler wechselte in der Winterpause zu 1860 München, wo er bereits 2001 ein viermonatiges Gastspiel ohne Pflichtspieleinsatz gab. Wir bedanken uns bei Sascha Rösler für 30 Zweitligaspiele mit 9 Toren und 2 Vorlagen, 4 Bundesligaspiele sowie ein Regionalligaspiel und bei Hans Meyer über folgende Erkenntnis: "Rösler ist fraglos ein sehr guter Zweitligaspieler, aber er ist 31 Jahre alt. Wie viele Jahre hat er in der Bundesliga gespielt? Zwei! Und da ist er mit Ulm und Aachen abgestiegen."

Lesen Sie hier schon bald über weitere Abgänge.

2.2.09

Neues aus dem Gästeblog (6.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Wie schaut’s? Vom Blitz getroffen oder doch schon Lottomillionär? Oder gehören auch Sie, verehrte Leserinnen und Leser, zwangsläufig weiterhin zur unversehrt arbeitenden Klasse? Sollten Sie am Wochenende einen aberwitzigen Millionenbetrag abgesahnt haben, dann zögern Sie nicht; zeigen Sie ruhigen Gewissens Ihr großes, philantropisches Herz und bedenken Sie uns hier beim FohlenKommandO mit einer saftigen Spende, schon wegen der gierigen, nichtsnutzigen Verwandtschaft. Hier bei uns ist Ihre Kohle jedenfalls wirklich gut aufgehoben, soviel sei versichert. Ich hingegen spiele kein Lotto, allein der umsichtigen Gefahrenwarnung irgendeines Bundesministeriums vor süchtig machendem Glücksspiel sei Dank, und wollte am gestrigen Sonntag im Kiosk meines Vertrauens lediglich ein periodisches Sonntagsprintmedium erwerben. Und während ich auf mein Wechselgeld warte, fällt mein Blick auf das neben der Registrierkasse ausliegende Gratismagazin Nr. 5 «Glück» der Firma WestLotto. Und vorne drauf: der große Rob Friend neben dem kleinen Markus, Pardon, Marko Marin, beide im weißen Fußballdress und der Große legt dem Kleinen dabei fast väterlich den rechten Arm auf die Schulter! – Wow! Ich hab das Heft natürlich gleich mitgenommen und daheim neugierig durchgeblättert. Nun weiß ich mehr über die Zubereitung von Perlhuhn mit Vanille-Polenta, die Lotto-Annahmestelle von Annette Kaluza in Wanne-Eickel und die Ergebniswetter des Kegelclubs «Stiena Dülken-Schirick» aus Viersen. Aber nicht über Borussia! Und was bedeutet das? Hat man als Borussenfan nun das große Los gezogen? Oder eher den kleinen Trostpreis? Will WestLotto auf bevorstehende Transfererlöse der Borussia, derer in dieser Höhe ansonsten nur Lottomillionäre habhaft werden, aufmerksam machen? – Und dann hab ich’s doch noch gesehen. Bundesliga KOMPAKT «Die Hoffnungen von Borussia Mönchengladbach ruhen auf Marko Marin und Rob Friend, die für die entscheidenden Tore sorgen sollen.» Aha. Daraus dürfen alle «Glück»-Leser wohl den Schluß ziehen: Borussias Rückrunde ist ebenso vorhersehbar, wie die wöchentliche Ziehung der Lottozahlen. Und möglicherweise auch genauso frustrierend! Na denn, Glück auf!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

1.2.09

Fußballhistoriker Mario Gomez

Stürmer Gomez ließ sich abschätzig über die defensive Spielgestaltung Borussias beim gestrigen Auswärtsspiel in Stuttgart aus. In die Premiere Mikrofone nölte er, solch eine Spielweise habe er vor 60 Jahren zuletzt gesehen. Bei der ARD schwächte er ab und sprach von "40 oder 50" Jahren. Dass Gomez auch von 90 Jahren gesprochen haben soll, wie von sport1.de behauptet, können wir nicht mehr recherieren; zuzutrauen wäre es dem Hobbyhistoriker allemal.

Grundsätzlich, Mario Gomez: dass Du irgendwelche Spiele vor 40, 50, 60, oder auch 90 Jahren gesehen hast, glauben wir Dir einfach nicht. Oder gibt es eine entsprechende FIFA 09 Erweiterung für die Playstation? Und wenn Du Hans Meyer schon beleidigen willst, warum weist Du nicht auf die Europameisterschaft 2004 und die Spielweise Griechenlands hin? Das ist gerade mal viereinhalb Jahre her. Naja, vielleicht ist es ganz pfiffig von Dir, vom eigenen Unvermögen, der Abwehr mit den meisten Gegentoren nicht mehr als zwei Glückstore einzuschenken, die nur durch große Mithilfe eben jener entstanden waren, durch Kritik am Gegner abzulenken. Denn eigentlich müsste eine Bundesligamannschaft mit Ambitionen einen Gegner von vor 40 Jahren zur Schnecke machen. Aber versuch doch wenigstens, uns weiszumachen, dass Deine Interviews Sinn machen, indem Du in Zukunft dich auf eine Zahl festlegst. Kannst ja auch vorher bei Wikipedia nachgucken.