27.5.10

Aha

„Fußball würde mich in den Wahnsinn treiben - genau wie er es mit Europa und Südamerika gemacht hat“

Lisa Simpson in der Simpsons-Folge „Marge Online“

19.5.10

Nonstop Nonsens - Folge #4

Der gespielte Witz


(Quelle: Bild.de)

11.5.10

Louis van Gaal verstehen (2)

Louis van Gaal hat gesagt: Ich will, dass meine Töchter mich siezen.

In den Niederlanden ist es üblich, dass Kinder ihre Eltern siezen. Andererseits duzen niederländische Schüler ihre Lehrer. Duzen und Siezen hat in den Niederlanden eine gänzlich andere Bedeutung als in Deutschland.

Nonstop Nonsens - Folge #3

Der gespielte Witz


(Quelle: kicker.de)

10.5.10

Neues aus dem Gästeblog (19.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Die Bundesligasaison, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, ist gespielt. Bayern ist Meister. Das ist soweit in Ordnung, auch wenn Bremer, Schalker und Stuttgarter das große Lamento auf der Leier anschlagen. Wenn Borussia nicht so viele Punkte weggeschmissen hätte, dann stünde sie jetzt auch besser in der Tabelle da. Tut sie aber nicht, aus guten Gründen. Nächste Woche ist Pokalfinale. Auch das werden die Bayern gewinnen, da leg ich mich fest. Allein schon, weil das Feierbiest van Gaal enormen Spaß an Bierduschen und Siegerehrungen hat, auch wenn er’s öffentlich nicht zugeben würde. Überhaupt, dieser Louis van Gaal, ein toller Typ. Ein grandioser Grantler, pedantisch, analytisch, taktisch gefeilt, mit enormem Unterhaltungswert, streitbar und prinzipientreu. Der perfekte Ersatz für die Bundesliga in der ersten Hans-Meyer-Gedächtnissaison. Vielen Dank dafür. Hertha und Bochum sind weg vom Fenster, ist okay für mich, dafür geben sich rote Teufel und Kiezpiraten die Ehre. Auch das ist okay. Und Borussia? Borussia hat nach dem knappen Nichtabstieg im letzten Jahr eine objektiv gute Saison gespielt. Die Mannschaft hat spielerisch sehr gute Ansätze gezeigt und sich ein kleines bißchen weiterentwickelt. Subjektiv betrachtet ist die Saison schlußendlich enttäuschend verlaufen, es wäre schließlich sehr viel mehr drin gewesen. 45 bis 47 Punkte wären locker zu erreichen gewesen, möglicherweise ein Platz in der oberen Tabellenhälfte; daran hätte sich ein ambitioniertes Team in der kommenden Saison messen lassen können. Die Meßlatte legt man bei Borussia ja bewußt nicht so hoch. Nur so kann man alle Nase lang noch bequem unten durchspringen, ohne anschließend ständig nach faulen Ausreden suchen zu müssen. Apropos faule Ausreden: Die öffentliche Aufregung des skandalösen Spiels in Hannover war doch recht mau, was? Oder täuscht mich mein Eindruck? Also ich hätte da in der vergangenen Woche irgendwie mehr Aufarbeitung erwartet. Aber wenn’s keinen interessiert, mir soll’s egal sein. Nur so viel sei von mir an dieser Stelle noch prognostiziert: Michael Frontzeck hat seine Sache ordentlich gemacht, mit Sicherheit besser als gedacht, liebe Fans, ist aber auch keiner für die Ewigkeit. So viel steht fest (qed). – Ein Fazit braucht man traditionell am Ende der Saison. Hier ist meins: Meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, seit nunmehr vier Jahren pfeife ich Montags beim FohlenKommandO die neue Woche für Sie und meine befreundeten Kollegen in diesem kleinen, sympathischen Qualitätsmagazin an. Knapp 200 Kolumnen sind in dieser Zeit entstanden, darunter einige recht lesenswerte vielleicht. Wie auch immer, Sie haben mir und dem FohlenKommandO stets die Treue gehalten und dafür bedanke ich mich. Allerdings ist die Zeit für Veränderung gekommen. Ansonsten fällt der ermüdete Reiter irgendwann vom tot gerittenen Gaul. Mein kleiner verbaler Einwurf wird zwar nicht eingestellt, aber nur noch zu ausgewählten Terminen und/oder Ereignissen erscheinen. „I’m gonna make like a banana and split.“ Und mit Ricky Gervais, bzw. David Brent will ich mich nun wie gewohnt vorerst von Ihnen verabschieden. „How would you like to be remembered?“ – „Simply as the man who put a smile on the face of all who he met.“ – Schöne Woche und bis neulich!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift heute zum vorerst letzten Mal beim FohlenKommandO die neue Woche an

5.5.10

Louis van Gaal verstehen (1)

Louis van Gaal hat gesagt: "Ich habe zum Vorstand gesagt, dass wir alle Titel feiern werden, ich bin ein Feierbiest."

Feierbiest ist die wörtliche Übersetzung des niederländischen Begriffs "Feestbeest". Dieser ist im Niederländischen gebräuchlich und kann sinngemäß mit "Partylöwe" übersetzt werden.

4.5.10

Die Sache mit Herrlich

Eines hat mich die ganze Zeit an dieser Sache mit Herrlich gestört. So richtig konnte ich es nicht einordnen, aber nach nochmaligen Anschauen der einschlägigen Mitschnitte wird es klar. Herrlich redet zuviel von sich selbst. Seinen Mut in allen Ehren, und dass er mal seinen Kindern von seiner Standhaftigkeit erzählen kann: good for you! Wenn er aber sinngemäß sagt, dass ihm der Job gerade in dieser schwierigen Situation erst richtig Spaß mache, ist das sehr schwer nachzuvollziehen. Im Kampf eines Vereins um den Klassenerhalt müssen die Privatinteressen einzelner zurückstehen.

· · ·

Bildblog hat sich der Sache mit gleich zwei Artikeln angenommen. Im zweiten allerdings verrutschen die Perspektiven ein wenig. Wenn der Autor am Anfang davon spricht, dass nach dem Rauswurf Herrlichs mutmaßlich die lokalen Bildfuzzis die Sektkorken knallen lassen, suggeriert er (wohl richtigerweise) eine Kampagne der Bild, die zu einem positiven Ende geführt wurde ("…der Aufwand war hoch gewesen"). Am Ende des Beitrags, in dem es vor allem um Details dieser Kampagne geht, zitiert er aus einem Beitrag auf reviersport.de, der die mächtige Stellung der Bild im Fußball herausstreicht. Zitat von dort: "Jedem Kind dürfte es bekannt sein, dass man sich in Deutschland nicht mit der Zeitung mit den vier großen Buchstaben anlegt, erst Recht nicht dann, wenn sich Erfolglosigkeit eingestellt hat. " Und dann wieder Bildblog: "Wenn sich diese Einstellung und der Glaube, Herrlich sei tatsächlich nur auf Druck von 'Bild' entlassen worden, durchsetzen sollten, war der Donnerstag tatsächlich ein großer Tag für die 'Zeitung mit den vier Buchstaben'"

Also doch keine Kampagne? Oder war es eine Kampagne, die aber nicht ursächlich zur Entlassung geführt hat? Warum wurde Herrlich eigentlich entlassen? Und warum ist das Verständnis über die Bildzeitung "irritierend", wenn es aufzeigt, dass Bochum nicht der erste Verein wäre, der dem Druck aus den Bild-Redaktionen nachgegeben hätte? Wenn sich der VfL Bochum jetzt hinstellt und mitteilt, man werde weiterhin "kooperativ" sein, aber die "Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit [mit der BILD] sei aber kaum noch vorhanden" (via Bildblog-Artikel) ist das wohlfeil. Was heißt das? Weiterhin Schnittchen und Gulasch bei den Pressekonferenzen aber keine Home-Stories mehr?

· · ·

Ein Trainer sollte einen Privatkrieg mit einzelnen Vertretern der Bild nur dann anzetteln, wenn es mit anderen Entscheidungsträgern des Vereins abgestimmt ist. Das muss noch nicht einmal voraussetzen, dass man erfolgreich ist, aber es hilft sicherlich. Ansonsten sollte er seiner Arbeit nachgehen und dafür sorgen, dass es in der Mannschaft stimmt. Wenn die Mannschaft ihr Potential abruft, und das hat sie im Fall Bochum im Vergleich zur Ära von Marcel Koller mit Sicherheit nicht, wird auch einem Trainertypen wie Herrlich "keine Gefahr" drohen. Dann kann er nebenbei an den Geschichten für seine Kinder und Enkel feilen.

3.5.10

Neues aus dem Gästeblog (18.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Das Urteil der Ratingspezialisten der DFL ist so erwartbar wie eindeutig: Die Berliner Hertha ist nun zweifelsfrei als „Junk“ herabgestuft und wird den exklusiven Zirkel der Erstligisten am Ende der Saison definitiv verlassen müssen; möglicherweise für längere Zeit. Gesundung und Konsolidierung könn(t)en Zeit brauchen, das Paket dazu müssen sie allerdings selber schnüren. Sooooo, werden die geschulten Finanzexperten und Eurospezialisten an den Stammtischen frohlocken, genau so geht’s und nicht anders! Kassensturz, Analyse und Urteil: Weg damit. Wer zu schlecht ist, wessen Krisenmanagement nicht funktioniert, wer sein Tafelsilber verschleudert, der muß schleunigst raus. Fragt sich, wen das gnadenlose Urteil ebenfalls erwischen wird? Bochum? Nürnberg? Hannover? Verdient hätten sie es alle, auch wenn geneigte Fans dieser Clubs heftig protestieren werden. Was am Ende dabei herauskommt, es ist mir ehrlich gesagt herzlich egal. Bochum und Nürnberg kommen in ein bis zwei Jahren wieder, die kennen das schon. Hertha und Hannover werden sich auch wieder bekrabbeln. Who gives a fuck? Nicht meine Baustelle. Die Borussia darf weiter oben mittun, was auch vollkommen in Ordnung ist. Aber auch als eindeutiger Gegner der preußischen Ohrfeigenerziehung muß ich voller Groll an diesem Montag festhalten: Die Jungs haben mal so richtig was hinter die Löffel verdient! So geht’s nicht, Sportsfreunde! Am Ende der Saison gegen einen langweiligen Abstiegskandidaten keinen Bock mehr auf den Job haben und 6:1 in Hannover verlieren ist absolut peinlich und nicht entschuldbar! Von der fahrlässigen Verzerrung des Abstiegskampfes und dem letzten Platz in der Auswärtstabelle mal ganz abgesehen. Aber noch schlimmer, lieber Trainer, sind die dämlichen Interviews nach dem Spiel. „Sie brauchen mir nicht zu kommen mit hängen lassen,“ sagten Sie nach dem Spiel, „da lach ich drüber.“ Außerdem wäre die Mannschaft noch nicht so weit wie manch einer denkt. – Aha. Und daher haben Sie als Euphoriebremse auswärts einen Larifari-Nachmittag durchgehen lassen, um ihre These von der langsamen, schwierigen und kontinuierlichen Entwicklung anschließend mal wieder eindrucksvoll untermauern zu können? – Da lach ich drüber! Zum Saisonabschluß läßt man sich dann noch schön einen von Angstgegner Leverkusen verbraten und fertig ist die Laube: 38 Punkte, die Auswärtsdeppen liegen knapp aber sicher vor den Abstiegskandidaten. – Das kann doch nicht ernsthaft der Anspruch sein mit dem sich alle zufriedengeben? Es hätte diese Saison sehr viel mehr Zählbares unterm Strich stehen müssen und man hätte den positiven Schwung und die Euphorie wunderbar mit in die nächste Saison nehmen können. Vielleicht sollte man die Jungs einfach mal konstant stark statt schwach reden. Am Ende glauben sie das nicht nur selbst, sondern auch noch die Gegner. Aber was reg ich mich auf, nur noch einmal ärgern und dann ist endlich Sommerpause.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an