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Auswärtsstark (18)





In unregelmäßgen Abständen berichten die Schreiberlinge des FohlenKommandO über ihre Groundhopper-Erlebnisse aus anderen Ligen, anderen Ländern. Heute: Deutschland - England, Länderspiel, 19.11.2008, Olympia-Stadion, Berlin


The beautiful game

Der Lad (engl. für Bursche, Jüngling, Kerl, Knabe) an sich ist ein seltsames Wesen. Er trägt einen Kurzhaarschnitt, ein Hemd (manchmal kariert), das ihm aus der Hose hängt, Jeans, weiße Turnschuhe und selten Farben. Und er kommt mit seinen 7999 Lad-Kollegen an einem kalten verregneten Novembermittwoch von der Insel nach Berlin, um ein Spiel zu sehen, das seine Vorfahren zwar erfunden, aber irgendwie verlernt haben. Nicht verwunderlich, dass englische Nationalspieler eher als Trunkenbolde (Gascoigne), Metrosexuelle (Beckham) oder Freaks (Crouch) Berühmtheit erlangten. Aber das sind ja im Grund auch nur Lads.

Auch Fußballfans begehen hin und wieder Stil-faux-pas.

Sicher, es war der Klassiker: Deutschland-England, Mutter aller Spiele. Und dazu ein Sieg bei den Krauts. Berechtigte Freude, denn dieser Auswärtssieg zählt doppelt, auch wenn er nicht so grandios wie das 5:1 in München vor sieben Jahren ausgefiel. Den Lads war das egal. Sie rechneten in der Südwestkurve des Berliner Olympiastadion, das einst für Nazi-Olympia erbaut wurde, den „Ten German Bombers“-Song von 10 bis 0 durch – und bewiesen damit ihren Sinn für historische Zusammenhänge! Catenaccio-Capello hatte sein Team ohne Stars passend zum Soundtrack der Lads ordentlich in Stellung gebracht. Deutschland fand auf dem Platz eigentlich nie statt.


Dieser Besucher zeigt seine Abneigung gegen die Musikauswahl. Stimmt ja auch, die neue Dido hätte gereicht.

Stimmung kam deshalb erst auf als der komplett erschienene Hertha-Block an seinem angestammten Platz in der Ostkurve anfing, seine unreifen Schlachtgesänge anzustimmen. Dies wiederum bewog die richtigen Fans vom geilsten Klub der Welt (Deutschland), die Hertha-Fans zurecht zuweisen. Als die Hauptstadtklubanhänger dann auch noch eine völlig armselige „Welle“ in die Nullatmosphäre einspeisen wollten, wendete sich auch der letzte Stadionbesucher peinlich berührt ab. So gingen nicht nur wegen des späten 2:1 durch Terry viele der 70.000 früher. „Nothin' lasts forever, even cold November rain“ wie es Guns´n Roses ausgedrückt hätten.


Krass! Die Jacke von dem Typen rechts hab ich auch. Sachen gibts!

„Thank you for inventing the beautiful game.“ hatten die deutschen den englischen Lads auf ein Transparent an der Gegengeraden geschrieben. Nichts zu danken!

A.B.



Bisher in dieser Reihe erschienen:
Auswärtsstark (17): Georgien - Irland
Auswärtsstark (16): Griechenland - Armenien
Auswärtsstark (15): Arsenal - FC Liverpool
Auswärtsstark (14): Österreich - Deutschland
Auswärtsstark (13): Ungarn - Griechenland
Auswärtsstark (12): FC TVKM Tallinn - FC Levadia Tallinn
Auswärtsstark (11): LASK Linz - Cashpoint SCR Altach
Auswärtsstark (10): Preußen Münster - SV Schermbeck
Auswärtsstark (09): SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart
Auswärtsstark (08): Red Bull New York - Chicago Fire
Auswärtsstark (07): Borussia Mönchengladbach II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (06): Bayer Leverkusen - CA Osasuna
Auswärtsstark (05): Bayer Leverkusen II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (04): Eintracht Frankfurt - Newcastle United
Auswärtsstark (03): Öffentliches Training des 1. FC Köln
Auswärtsstark (02): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (01): Factor Ljubljana - Bela Krajina

schade, warum haben sie nicht "sänk ju" geschrieben?