27.2.07

Panders zweite Chance

Peter Pander hat sicherlich schon ruhigere Tage erlebt. Nachdem sich Jupp Heynckes aus dem Staub gemacht hat, ist es nun der Sportdirektor, der sich aus dem Mönchengladbacher Umfeld unbequeme Fragen zu seiner Tätigkeit im Verein stellen lassen muss. Und obwohl der Verein versucht, Pander aus der Schusslinie zu nehmen, macht dieser immer seltener eine gute Figur.

Vor dem Spiel gegen Bremen hat man von Vereinsseite noch hektisch versucht, die Herstellung eines kritischen Fan-Plakats ("Der Pander raus! Der Tiger rein!!!") zu verhindern. Bald musste man aber einsehen, dass zahlenden Zuschauern nicht der Mund zu verbieten ist. Nach angestrengtem Nachdenken kam man dann doch auf die Idee, wie man den handwerkenden Fans ans Bein pinkeln kann und ließ die Polzei wegen der Verwendung von verbotenem Sprühlack einschreiten. Dass die entsprechenden Dosen schon mehrfach ohne Beanstandung benutzt und sogar in einem von Borussia zur Verfügung gestellten Raum gelagert wurden, wurde dazu kurz ignoriert. Die Zurschaustellung des Plakats konnte dies alles aber nicht verhindern.

Im Interview nach dem Spiel wies Pander jegliche Rücktrittsforderungen recht angefressen zurück. Zum Thema Einkaufspolitik hatte er zuvor schon versucht, aus dem Trainer- ein Bauernopfer zu machen und die Schuld auf den zurückgetretenen Heynckes zu schieben. Tatsächlich war es aber Pander selber, der mit Mikkel Thygesen einen neuen Stürmer vorstellte, der sich selbst nur Minuten später als gelernten Mittelfeldspieler ausgab. Pander verwies lediglich darauf, dass ja der Tainer für die Zusammenstellung des Kaders zuständig sei. Was bei so einer Berufsauffassung herauskommt, kann man in der Transferstatistik Borussias ablesen. Nach jedem Trainerwechsel wurde großzügig aussortiert, um für teures Geld maximal gleichwertigen Ersatz einzukaufen. Die nächste Chance, die Fehler in der Zusammenstellung des Kaders zu korrigieren, kommt in der Sommerpause.

Die Fehler, die Pander bei seinem peinlichen Auftritt im DSF-Doppelpass vom 12. November 2006 gemacht hat, kann er aber schon nächsten Sonntag wieder geradebiegen. Damals ließ er die ebenso peinliche wie unzutreffende Äußerung des DSF-"Experten" Udo Lattek, Borussia habe von 1970 bis 1975 keinen Titel geholt, unkommentiert. Man darf gespannt sein.

26.2.07

Neues aus dem Gästeblog (9.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Es ist ja nicht unbedingt jedermanns Sache, sich freiwillig die Nacht um die Ohren zu schlagen. Schon gar nicht, wenn profane Preisverleihungen der Grund zum Anlaß sein sollen. Allerdings, soviel darf vorweg gesagt werden, gab es auch dieses Jahr wieder große Momente, Tränen der Freude, gestammelte Allgemeinplätze, verdiente Gewinner und große Überraschungen zu bestaunen. Die großen Gewinner des Abends kamen zudem allesamt aus dem (in-)direkten Mönchengladbacher Umfeld. Die wichtigsten Entscheidungen der Akademie und ihre Preisträger im Überblick:

-Bester resignierter Gesichtsausdruck in einer 84. Spielminute: Peter Pander (Borussia Mönchengladbach)
-Beste dümmste Abrechnung mit dem Ex-Klub: Horst Köppel (ehemals Borussia Mönchengladbach)
-Beste Initiativbewerbung auf eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beim Ex-Klub (Nachwuchsförderpreis der Jury): Steffan Effenberg (ehemals Borussia Mönchengladbach)
-Beste Antworten auf dumme Wolf-Dieter Poschmann-Fragen im ASS: Hans Meyer (ehemals Borussia Mönchengladbach)
-Beste beleidigte Leberwurst vor der Sport im Westen-Kamera: Peter Pander (Borussia Mönchengladbach)
-Beste Leistung seit-was-weiß-ich-denn-wie-lange: Keller, Bögelund, Degen, Gohouri, Ze Antonio, Jansen, Svensson, Svárd, El Fakiri, Kluge, Compper, Delura, Insua, Rafael (Borussia Mönchengladbach)

Und ich möchte mich an dieser Stelle noch rasch bei meinen Eltern, meinem Manager und meinen Fans bedanken, ohne die ich es nie geschafft hätte. Danke!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

21.2.07

Das Zitat zum Spiel (Aachen H)

„Alkohol ist nun mal eine Droge und verleitet zum Scheißebauen“

Martin Semmelrogge über den Stoff, den der Aachener Stürmer Ebbers in der Konzentration von 0,51 ‰ im Blut hatte, als er am Morgen nach dem Spiel eine halbe Stunde nach Trainingsbeginn den Porsche seines Kollegen Schlaudraff in die Leitplanke der BAB 44 rammte.

19.2.07

Neues aus dem Gästeblog (8.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

„Was List verborgen, wird ans Licht gebracht,
Wer Fehler schminkt, wird einst mit Spott verlacht.“
So spricht Cordelia in Shakespearses König Lear, die Tochter des greisen, jähzornigen Monarchen, die nicht nur des lateinischen Namensursprungs wegen das Herz am rechten Fleck, sondern selbiges vor allen Dingen auf der Zunge trägt. Und von hier läßt sich nahtlos der Bogen vom zeitlosen Schreiberling englischer Zunge zu unserer Mönchengladbacher Borussia schlagen. Was List (und schönes Geschwätz) bisher stets zu verbergen versuchte, wurde am Wochenende wieder einmal schamlos ans Licht gebracht. Das es sich bei diesem Konglomerat an Kickern um einen Haufen mittelmäßiger Vertreter ihres Faches handelt, war dem ein oder anderen schon länger schmerzlich gewahr. Allein die all zu dick aufgetragene Schminke wollte es bisher vor vielen Kritikern und Freizeitnörglern geschickt zu verbergen suchen. Fakt ist aber: Borussia ist ein 1A Abstiegskandidat und seit Samstag haben wir es amtlich. Der achtzehnte Tabellenplatz lädt die Spötter ein, schon jetzt die grausame Bilanz der bisherigen Saison zu ziehen. Auch wenn man es bisher nicht wahrhaben wollte, „jene letzten Verfinsterungen an Sonne und Mond weissagen uns nichts Gutes.“ (Gloster) Der Abstieg ist nicht länger ein Gespenst, er wird mehr und mehr zur Realität. Und darüber kann man sich nicht einmal beschweren. Da hilft es auch nicht, die Lage durch die rosarote Vereinsbrille zu betrachten. Kein Team hat häufiger verloren, keine Mannschaft weniger Tore erzielt, keine Elf konstant schlechteren Fußball geboten, daheim und auswärts. Wer sich solcher Taten rühmen kann, der steigt halt am Ende gerechterweise ab. Die Quintessenz aus diesem Dilemma spricht der König selbst: „Aus Nichts kann Nichts entstehen.“ Der Rest ist dann bekanntlich einfach nur noch Schweigen.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

18.2.07

Naturwissenschaft auf dem Fußballplatz

Die etwas andere Meinung (25)

Beim Vergleich der beiden Borussias im Signal-Iduna-Park zu Dortmund kam es in der 72. Minute zu einer umstrittenen Szene. Dortmunds Frei zog aus 10 Metern entfernung ab, Gladbachs Zé António warf sich mit den Füßen zuerst in den Schuss, wurde aber aus etwa 2 Metern am Arm getroffen. Große Teile von Presse, Funk und Fernsehen forderten dazu einen Strafstoß für Schwarz-Gelb. Schiedsrichter Markus Schmidt ließ aber weiterspielen.

Bevor man solch übereilte Forderungen stellt, sollte man sich einmal vor Augen halten, dass ein kräftiger Schuss gut und gerne geschwindigkeiten von über 100 km/h erreicht. Nimmt man nun eine Schussgeschwindigkeit von „nur" 72 km/h an, heißt dies das der Ball 20 Meter pro Sekunde zurücklegt. Mit anderen Worten hatte Zé António etwa 0,1 Sekunden Zeit auf den Schuss zu reagieren und seinen Arm in Position zu bringen. Da diese 0,1 Sekunden nicht mal der durchschnittlichen Reaktionszeit eines aufmerksamen Menschen entsprechen, liegt es auf der Hand, das dem Spieler überhaupt keine Zeit blieb, den Ball absichtlich mit der Hand zu spielen. Eine solche Absicht sehen die Fußballregeln aber zwingend für ein zu bestrafendes Handspiel vor.

Zur Verdeutlichung führt der DFB in seinen Anweisungen unter Punkt 12 aus: „Absichtliches Handspiel liegt vor, wenn der Ball mit der Hand oder dem Arm gehalten, gestoßen oder geschlagen wird. Wird der Ball jedoch aus kurzer Entfernung gegen den normal gehaltenen Arm geschossen, so ist dies nicht als Absicht zu werten." Das der Schuss von Frei aus kurzer Entfernung erfolgte, steht wohl außer Zweifel. Und dass ein Abwehrspieler seine Arme vor dem Oberkörper hält und dabei sein Gesicht zu schützen versucht, ist ebenso normal.

Das Zitat zum Spiel (Dortmund A)

„Plätscher, Plätscher - Das ist Lautmalerei"

Manni Breuckmann stellt auf WDR 2 die Verbindung vom Spiel zum Verbleib der Rundfunkgebühren her.

14.2.07

Ich sag Euch was…

Wolf Dieter Poschmann probiert eine weitere Fußball Kommentierung

Seit 1995 ist Wolf Dieter Poschmann (im folgenden Poschi) nicht mehr Sportchef beim ZDF (komisch, hat irgendwer eine Verbesserung des ZDF-Sports seither bemerkt?), seitdem sieht man ihn noch dann und wann im Sportstudio als „Moderator“ und hört ihn auch bei Fußballspielen als „Kommentator“. So auch heute Abend bei Werders Uefa-Cup Auftritt gegen Ajax.

Auffälligstes Merkmal in Poschis Style ist sein Grundsatz: Ich sehe was, was ihr auch seht, ich sag’s euch aber besser noch mal: Die Regie blendet Trainer Schaaf ein, Poschi hebt an zu: „Da ist der Trainer…“ Wird ein Spieler draußen behandelt wirft Poschi ein „Er muss draußen behandelt werden“.

Dabei fällt unangenehm auf der ihm eigene Flow: Ein schwer einzuordnender Sing-Sang mit einem extremen An- oder Abfall der Lautstärke. Im Klartext: Poschi ruft gerne mal ein: Sie haben die letzten Spiel in der Bundesliga verloren -… oder nach einer längeren Sprechpause ein plötzliche UND! ohne weitere Erklärung in den Äther.

Die üblichen Phrasen sind dann für einen Routinier wie Poschi nur noch Formsache: Natürlich würde nach ca. 20 Minuten ein Tor dem Spiel gut tun, und aufgepasst: Eine Mannschaft spielt in Unterzahl oftmals viel besser!

Insgesamt übt sich Poschi in der Kunst der Wiederholung: Warum spielt Huntelaar nicht, Stam teuerster Abwehrspieler Europas gewesen, Ajax mit junger Mannschft usw.

Ach ja: In Brasilien gibt es immer häufiger Fälle von Menschen, die versuchen, den Liebhaber ihrer Ex-Frau mit dem Auto zu überfahren.
Sagt Poschi.


13.2.07

Federico Insúa

In der Fernseh- und Rundfunkberichterstattung ist nicht zu überhören, dass bei der Aussprache von "Federico Insúa" immer noch Unklarheiten bestehen, denen sich die direkt und nicht von ungefähr beim FohlenKommandO angesiedelte "unabhängige Stelle zur Bestimmung der Aussprache von Fußballernamen" gerne annimmt.

Eine wichtige Regel der argentisch-spanischen Sprache ist, die scharfe Aussprache fast aller Konsonanten. Dies gilt insbesondere für ein "s", dass grundsätzlich stimmlos wie ein "ß" gesprochen wird. Keinesfalls wird ein "s" wie ein deutsches "sch" ausgesprochen. "Inschua" zu sagen ist also genauso verfehlt wie ein "Innsuah" mit stimmhaften, weichem "s", auch wenn zweitere Aussprache dem Rheinländer sicherlich am leichtesten über die Zunge gleiten würde. Ein "r" wird zudem leicht angerollt. Insgesamt ist zügig, mit einem südländischen Temperament zu intonieren, ohne jedoch ins Nuscheln abzugleiten. Die Betonung bei "Federico" liegt auf der vorletzten Silbe, bei "Insúa" weist der Akzent auf den zu betonenden Vokal hin. Für alle, die jetzt immer noch nicht hundertprozentig sicher sind, hat unser argentinischer Südamerikakorrespondent speziell für die FohlenKommandO-Leser ein Hörbeispiel zum Nachsprechen übermittelt:

Siehe auch: Thomas Broich, Mikkel Thygesen

12.2.07

Neues aus dem Gästeblog (7.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Vor einer Woche richtete die Fußballgemeinde ihren Blick mal wieder betroffen und schockiert in Richtung Italien. Nach dem Spiel Palermo gegen Catania kam es zu furchterregenden Straßenschlachten. Die Fernsehsender zeigten Bilder, die einem vor Entsetzen das Blut in den Adern gefrieren ließen und sie endeten mit dem grausamen und traurigen Tod eines unschuldigen Polizisten. Die Betroffenheit über diese blutigen und tödlichen Krawalle gipfelte unter der Woche nicht etwa in flächendeckenden, drakonischen Maßnahmen, sondern lediglich in zahlreichen Kommentaren über den kaputten Zustand des Calcio. Die ekelerregende Weinerlichkeit der Club- und Ligaführung hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Die harte Hand des Staates wich in Teilen dem Beissreflex der Verantwortlichen, die diese Brut stets an ihrem Busen zu nähren wußte. PSG Fans jagen nach Spielende jüdische Fans durch die Straßen, Feyenoord wird aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschlossen, aber rund um unsere Erst- und Zweitligastadien herrscht die fanfreundliche Ruhe und Besonnenheit des Langnese-Familienblocks. Keine Sorgen im Land der Super-WM-Ausrichter. Und zur Bestätigung dieser These veranstalteten gestern etwa 800 Chaoten im sächsischen Landespokal in Leipzig nach ausgiebiger Randale im Stadion außerhalb eine Hetzjagd auf Polizisten und verletzten dabei 42 Personen schwer. Glückwunsch, seit gestern ist die theoretische Diskussion damit ganz praktisch erneut auch bei uns angekommen. Bleibt abzuwarten, ob sie auch die Bundesliga erreicht, bevor bestürzte Politiker und Funktionäre sie mal wieder zu einem unterklassigen Randgruppenproblem faschistischer Wendeverlierer und gewaltbereiter Jugendlicher im strukturschwachen Osten verharmlosen. Denn wer seine Augen vor der Gewaltbereitschaft in allen Teilen der Gesellschaft verschließt, könnte schon bald zum unfreiwilligen Handeln gezwungen werden. Hoffentlich haben die Besserwisser der letzten Woche die Moral dann noch immer auf ihrer Seite.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

9.2.07

Mach mit bei ...


Immer wieder erreichen uns Zuschriften von Lesern wie diese hier von Peter W. aus Tönisvorst: "Ist ja ganz nett was Sie da immer schreiben, aber entschuldigen Sie bitte, könnte ich das nicht auch (besser)?" Wahrscheinlich schon, und deshalb sollen Sie ab jetzt auch mitmachen bei unserer Reihe Auswärtsstark.

Worum geht es? Auswärtsstark wurde gegründet im Oktober 2006 und entwickelte sich schnell zu einer Institution im FohlenKommandO-Fußball-Blog. Kurz gesagt, geht es hier um Berichte und Reportagen von Fußballspielen. Und zwar von allen möglichen Fußballspielen außer aus der Bundesliga.

Sind Sie professioneller Groundhopper und planen ihren Jahresurlaub nach den Spielzeiten der peruanischen zweiten Liga? Oder ein Handlungsreisender, der seinen Kollegen in der fremden Stadt nicht aus der Hotelbar ins Bordell folgt, sondern lieber zum jährlichen Stadtderby ins Fussballstadion geht? Oder kommen Sie in Ihren Flitterwochen in der Toskana an einem Stadion vorbei und folgen den fliegenden Toilettenschüsseln bis auf die Stehplatzränge? Und am wichtigsten: haben Sie keine Skrupel, anderen auch noch davon zu erzählen? Garniert mit eigenen Fotos oder sogar kleinen Filmchen? Und so geschrieben, dass die ganze Schönheit des Spiels zu erfassen ist?
Dann schicken Sie uns Ihre Ergüsse! Es gibt kein Honorar, keinen Gewinn, aber zumindest das Gefühl, Teil einer Bewegung zu sein.

Senden Sie Ihren Vorschlag an auswaertsstark@fohlenkommando.de.

Wir freuen uns!

Bisher in dieser Reihe erschienen:

Auswärtsstark (24): SC Fortuna Köln - Bayer 04 Leverkusen
Auswärtsstark (23): SC Fortuna Köln - U23 Alemannia Aachen

Auswärtsstark (22): FC Sachsen Leipzig - Rasenball Leipzig

Auswärtsstark (21): FSV Frankfurt - Werder Bremen
Auswärtsstark (20): Albanien - Ungarn
Auswärtsstark (19): 2. Rheinland - Cup
Auswärtsstark (18): Deutschland - England
Auswärtsstark (17): Georgien - Irland
Auswärtsstark (16): Griechenland - Armenien
Auswärtsstark (15): Arsenal - FC Liverpool
Auswärtsstark (14): Österreich - Deutschland
Auswärtsstark (13): Ungarn - Griechenland
Auswärtsstark (12): FC TVMK Tallinn - FC Levadia Tallinn
Auswärtsstark (11): LASK Linz - Cashpoint SCR Altach
Auswärtsstark (10): Preußen Münster - SV Schermbeck
Auswärtsstark (09): SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart
Auswärtsstark (08): Red Bull New York - Chicago Fire
Auswärtsstark (07): Borussia Mönchengladbach II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (06): Bayer Leverkusen - CA Osasuna
Auswärtsstark (05): Bayer Leverkusen II - FC St. Pauli
Auswärtsstark (04): Eintracht Frankfurt - Newcastle United
Auswärtsstark (03): Öffentliches Training des 1. FC Köln
Auswärtsstark (02): Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
Auswärtsstark (01): Factor Ljubljana - Bela Krajina


8.2.07

Sonck bereitet seinen Abschied vor

Eigentlich fing das Jahr für Wesley Sonck gar nicht so schlecht an. Das erste Mal seit seinem Wechsel zur Borussia Anfang 2005 konnte er ein komplettes Vorbereitungsprogramm beschwerdefrei absolvieren. In den Testspielen traf er regelmäßig und es schien, dass sich Sonck berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz machen durfte. In Cottbus stürmte Sonck dann erwartungsgemäß von Beginn an. Auf dem Platz vergab er aus Eigensinnigkeit eine Großchance und ansonsten insbesondere durch ständiges Lamentieren auf. Für Ersteres zog er sich nach dem Spiel die öffentliche Kritik seiner Kollegen zu. Für das folgende Spiel gegen Nürnberg war Sonck dann wieder aus der Mannschaft, angeblich wegen einer Verletzung. Der nicht gerade für Konstanz in der Startelf bekannte Heynckes hätte ihn wohl ohnehin nicht mehr aufgestellt.

Der Trainerwechsel kam für Sonck dann unngelegen. Teamplayer Luhukay ließ den Belgier für das Spiel in Bielefeld zuhause. Wieviel Energie Sonck an diesem Wochenende gespart hatte konnte man im Training am Dienstagnachmittag beobachten. Beim Spiel 6 gegen 6 senste Sonck Kahê beherzt um, der ihn vorher attackiert hatte. Nach kurzer Diskussion auf Niedrländisch mit dem Trainer (Sonck ganz unschuldig über Kahê: "Die heeft geschopt" = Der hat getreten) war für Sonck das Mannschaftstraining beendet. Er lief stattdessen lustlos einige Runden über den Platz. Am Folgetag ließ der Verein verlauten, dass Sonck für das Spiel in Aachen nicht berücksichtigt und bis dahin bei der U 23 mittrainieren werde. Dazu kommen eine Abmahnung und eine Geldstrafe.

Überraschend kommt das alles nicht, denn seit zwei Jahren macht Sonck keinen zufriedenen Eindruck. Zurecht, denn 27 von 71 möglichen Bundesligaeinsätzen entspricht nicht dem, was sich der ehemalige Belgische Torschützenkönig und spätere Sturmpartner von Zlatan Ibrahimovic vorgestellt hatte. Aber auch die Borussia war mit seinem teuer eingekauften Stürmer selten zufrieden. Im Training oft hitzköpfig, im Spiel zu selbstverliebt und abseits des Platzes arrogant - das sind nicht die Eigenschaften, die man im Mannschaftssport händeringend sucht. Trotzdem erklärte Manager Pander Anfang des Jahres noch, dass man weiter mit Sonck plane. Zu diesem Zeitpunkt sollte aber auch der Trainer weiterhin Jupp Heynckes heißen und wie schnell sich die Umstände ändern können, haben die vergangenen Wochen bewiesen. Beim Spieler hat man jedenfalls nicht das Gefühl, dass er sich der Borussia besonders verpflichtet fühlt.

5.2.07

Neues aus dem Gästeblog (6.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

A-U-S-W-Ä-R-T-S-S-I-E-G! Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und irgendwann mußte auch diese x-te Auswärtsmiserenserie irgendwo mal wieder durchbrochen werden. Trotzdem, ich muß es ehrlicherweise gestehen, habe ich nicht wirklich damit gerechnet, daß es in der laufenden Saison tatsächlich noch einmal passsieren würde. Natürlich redet man sich jede zweite Woche Gegenteiliges ein, sucht und findet schlußendlich auch genügend ausreichend gute Gründe für die Wende und beschwört das Schicksal im abermaligen Krisenfall. Den nächsten real existierenden Dreier auf Gegners Platz vermutete ich insgeheim aber doch eher in der Saison 2009/2010. Dabei hatte die Woche so schlecht angefangen. Auf die Würgepartie gegen die Clubberer vor Minuskulisse im Borussia-Park folgte der Paukenschlags-Trainerentlassungs-Supermittwoch und die bange Frage: "Quo vadis, Borussia?". Das Geschmäckle von Heynckes‘ Abschied lag mir tagelang unangenehm auf der Zunge und selbst die unbestrittene und gern zitierte fachliche Kompetenz seines Nachfolgers Luhukay vermochte die Panikattacken vor dem drohenden Untergang mit wehenden Fahnen nicht beseitigen. Davon konnte auch das mit weitaus größerem medialen Eifer begleitete Chaos in München und Hamburg nicht ablenken. Aber nur zwei Tage später muß das Fazit wie folgt ausfallen: Danke Jupp! Er hat möglicherweise, wie einst für Rangnick in Schalke, den Boden für eine erfolgreiche Saat bestellt. Die von ihm geleistete Kärrnerarbeit sah nicht immer gut aus, doch sie scheint nun trotzdem noch fruchten zu können. Leider bemerkt man das erst jetzt. Nun gut, der Blick geht nach vorne. Und spätestens seit gestern wissen wir ja auch, daß nur Männer mit Bärten uns dieser Tage glücklich machen können. Also, den Rasierer dieser Tage getrost beiseite legen und Mut zum Schnauzbart zeigen. Ab jetzt sind wir alle ein bißchen Luhukay.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

4.2.07

Das Zitat zum Spiel (Bielefeld A)

„Wir haben das System umgestellt, aber das Wichtigste war, dass er mich ins Spiel gebracht hat"

Peer Kluge über Jos Luhukay

3.2.07

Bum-Bum-Bum

Die etwas andere Meinung (24)

Das wir Deutschen eher reserviert sind, wurde einem bei der letztjährigen Fußball-WM regelmäßig vor Augen geführt. Da stolzierte das Maskottchen Goleo VI ohne Hose durch das Stadion, und nirgends wurde dem interessierten Beobachter erklärt, warum er sich untenrum bar zeigte. Ob es die bevorzugte deutsche Art des Fußballguckens sei, oder ob die Zahl hinter Goleo einen Hinweis darstellen sollte - das kaiserliche Organisationsteam schwieg sich aus.

Ganz anders sind da die Italiener. Die haben auch eine WM (Biathlon) mit einem Maskottchen (Bär), das keine Hose an hat und ganz naheliegend "Bumsi" heißt. Wer jetzt allerdings Böses denkt, den holen die Organisatoren ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen, wie im ZDFtext nachzulesen ist:

2.2.07

Großer Fehler, Herr Hitzfeld!

Die etwas andere Meinung (23)

Auf die Frage, warum er nicht nach Dortmund sondern zu Bayern München gegangen sei, antwortete Ottmar Hitzfeld unlängst, dass es für ihn eine größere Herausforderung sei, eine Mannschaft von Platz 4 auf Platz 1 zu führen als eine (andere) Mannschaft von Platz 9 auf Platz 5. Soweit so gut, aber wäre es nicht eine noch größere Herausforderung, Dortmund zur Meisterschaft zu führen (von Platz 9 auf 1)? Oder gleich nach Mönchengladbach kommen und die Borussia in den UEFA-Cup (Platz 17 auf 5), in die Champions League (Platz 17 auf 3) oder doch zur Meisterschaft (Platz 17 auf 1) zu führen? Und wenn das nicht Herausforderung genug ist, könnte man ja immer noch nach Hamburg (Platz 18) gehen. Größere Herausforderungen als Bayern München gibt es also allemal.

1.2.07

Abgänge - 31. Januar 2007: Thomas Helveg

Unter „Abgänge" beschreibt das FohlenKommandO Spieler und Trainer, die den Verein verlassen haben.

Thomas Helveg kam im Sommer 2005 von Norwich City für geschätzte 200.000 Euro Ablöse nach Mönchengladbach. Bei Borussia konnte er sich aber nicht als Stammspieler etablieren, was einerseits an häufigen Verletzungen lag, andererseits hatte er auch keine angestammte Position. Als Innenverteidiger hatte er zwar lange Zeit in Italien gespielt, in der Bundesliga war er aber mit 180 cm Körpergrößenicht nicht auf der Höhe. Ende 2006 durfte er sich nach einigen Tests vor der Abwehr als Rechtsverteidiger versuchen. Am letzten Tag der Wintertransferperiode wechselte er zu seinem Heimatverein Odense BK, der ihm auch eine Beschäftigung über seine aktive Karriere hinaus anbot. Wir bedanken uns bei Thomas Helveg für 13 Bundesligaeinsätze, 2 DFB-Pokalspiele mit einer Torvorlage, eine Gelb-Rote Karte und die Erkenntnis, dass der AC Mailand 2003 die Champions League gewonnen hat, obwohl beide Spiele in denen Helveg eingesetzt wurde verloren gingen.

Da die Transferliste bereits geschlossen ist, wird die Reihe „Abgänge" voraussichtlich erst im Sommer eine Fortsetzung erfahren.

Dankeschön allerseits

Nachdem Jupp Heynckes durch seinen Rücktritt seine Trainerkarriere selbst beendet hat, bleibt nur noch, sich bei verschiedenen Personen und Personengruppen zu bedanken.

Der erste Dank gebührt Dick Advocaat. Er hat es vor Jahren vorgemacht, dass man sich nicht rauschmeißen lassen muss, sondern ganz weltmännisch zurücktreten kann und dabei auf große Summen verzichtet, die der Verein sicherlich sehr gut brauchen kann.

Peter Panders persönliches Dankeschön geht wohl direkt an Jupp Heynckes, der durch seinen Rücktritt der Entlassung womöglich zuvorgekommen ist. Und bei einem solchen Rauswurf wäre vielleicht Pander gleich mitgeflogen, denn auch er trägt für die sportliche Situation Verantwortung.

Präsident Königs täte gut daran, sich bei den Fans zu bedanken. Die haben untypischerweise trotz Abstiegsplatz und anhaltendem Gruselfußball zu keiner Zeit den Kopf des Trainers gefordert und damit den Präsidenten in seinen ungezählten Interviews, Pressekonferenzen und sonstigen Zurschaustellungen nicht noch zusätzlich unter Druck gebracht.

Und wo er schonmal beim Bedanken ist, kann er gleich bei den Boulevardzeitungen weitermachen. Die haben durch ihre aggresive Berichterstattung das perfekte Alibi für Heynckes Rücktritt gegeben, so dass Königs nicht allzusehr auf die sportliche Situation eingehen musste, sondern von Heynckes' gewaschenen und vollgetanken Dienstwagen erzählen konnte.

Von Vereinsseite sollte jeweils ein Dankeschön Richtung München und Hamburg gesendet werden. Der FC Bayern hat am Mittwoch die Aufmerksamkeit vom Borussia-Park abgelenkt indem er Trainer Magath schasste. Und bevor am Tag darauf wieder jemand auf das Thema Borussia zurückkommen könnte, tut es der HSV den Bayern in der Personalie Doll nach.