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Sonck bereitet seinen Abschied vor

Eigentlich fing das Jahr für Wesley Sonck gar nicht so schlecht an. Das erste Mal seit seinem Wechsel zur Borussia Anfang 2005 konnte er ein komplettes Vorbereitungsprogramm beschwerdefrei absolvieren. In den Testspielen traf er regelmäßig und es schien, dass sich Sonck berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz machen durfte. In Cottbus stürmte Sonck dann erwartungsgemäß von Beginn an. Auf dem Platz vergab er aus Eigensinnigkeit eine Großchance und ansonsten insbesondere durch ständiges Lamentieren auf. Für Ersteres zog er sich nach dem Spiel die öffentliche Kritik seiner Kollegen zu. Für das folgende Spiel gegen Nürnberg war Sonck dann wieder aus der Mannschaft, angeblich wegen einer Verletzung. Der nicht gerade für Konstanz in der Startelf bekannte Heynckes hätte ihn wohl ohnehin nicht mehr aufgestellt.

Der Trainerwechsel kam für Sonck dann unngelegen. Teamplayer Luhukay ließ den Belgier für das Spiel in Bielefeld zuhause. Wieviel Energie Sonck an diesem Wochenende gespart hatte konnte man im Training am Dienstagnachmittag beobachten. Beim Spiel 6 gegen 6 senste Sonck Kahê beherzt um, der ihn vorher attackiert hatte. Nach kurzer Diskussion auf Niedrländisch mit dem Trainer (Sonck ganz unschuldig über Kahê: "Die heeft geschopt" = Der hat getreten) war für Sonck das Mannschaftstraining beendet. Er lief stattdessen lustlos einige Runden über den Platz. Am Folgetag ließ der Verein verlauten, dass Sonck für das Spiel in Aachen nicht berücksichtigt und bis dahin bei der U 23 mittrainieren werde. Dazu kommen eine Abmahnung und eine Geldstrafe.

Überraschend kommt das alles nicht, denn seit zwei Jahren macht Sonck keinen zufriedenen Eindruck. Zurecht, denn 27 von 71 möglichen Bundesligaeinsätzen entspricht nicht dem, was sich der ehemalige Belgische Torschützenkönig und spätere Sturmpartner von Zlatan Ibrahimovic vorgestellt hatte. Aber auch die Borussia war mit seinem teuer eingekauften Stürmer selten zufrieden. Im Training oft hitzköpfig, im Spiel zu selbstverliebt und abseits des Platzes arrogant - das sind nicht die Eigenschaften, die man im Mannschaftssport händeringend sucht. Trotzdem erklärte Manager Pander Anfang des Jahres noch, dass man weiter mit Sonck plane. Zu diesem Zeitpunkt sollte aber auch der Trainer weiterhin Jupp Heynckes heißen und wie schnell sich die Umstände ändern können, haben die vergangenen Wochen bewiesen. Beim Spieler hat man jedenfalls nicht das Gefühl, dass er sich der Borussia besonders verpflichtet fühlt.