31.3.08

Neues aus dem Gästeblog (14.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

David Beckham durfte letzten Mittwoch im Freundschaftsspiel gegen Frankreich zum sage und schreibe einundertsten Mal für Albion die drei Löwen auf dem Trikot zur Schau tragen. Ein heiß diskutierter Einsatz und darüber hinaus kein ganz schlechter Rekord, zumal für einen völlig überschätzten Fußballrentner. Aber so kann‘s gehen. Und bereits am Montag, pünktlich zum Osterfest, habe ich hier meine einhundertste Kolumne abgeliefert. Sie, die verehrten Leserinnen und Leser, haben das möglicherweise nicht gewußt, jedenfalls sind bei mir im Nachklapp keine Glückwunschtelegramme, Blumen, Pralinen oder Magnumflaschen zur Feier des Tages eingegangen. Macht aber nix, so wahnsinnig unheimlich ist das Jubiläum nun auch wieder nicht. Jopi Heesters oder die Borussia, nur als Beispiel, gibt‘s noch viel länger. Die magische Hundertmarke mit meinem kurzen Einwurf in diesem kleinen, sympathischen und fast schon familiären Qualitätsmagazin zu knacken, hätte ich mir zu Beginn meiner Tätigkeit dann aber auch nicht unbedingt vorgestellt. Ich schreib aus alter Verbundenheit mal ein paar Wochen für die befreundeten FohlenKommandisten, der Fußballrentner der ich mittlerrweile auch schon längst bin, und dann schauen wir mal wie schnell sich das totläuft, so hatte ich vor zwei Jahren immerhin gedacht. Ähnliches wird Becks vor Zeiten durch den weichen Keks gegeistert sein. Kick ich halt mal ein bißchen nebenbei und dann schau'n mer mal wie lang sich das mit meinem Jetset-Lifestyle vereinbaren läßt. Aber so kann‘s gehen. Borussia, und darauf sollte man dann wirklich langsam mal das Glas erheben und zünftig anstoßen, wird übrigens zu vollen einhundert Prozent in wenigen Wochen ins ersehnte Fußballoberhaus zurückkehren! Wer nach Geduldsspiel dank Eigentor in der Nachspielzeit drei weitere Punkte auf seinem Konto verbuchen kann und weiter unangefochten die Konkurrenz beherrscht, dem kann im Endspurt nix mehr passieren. Höchstens, daß er den FC nächste Woche auch noch schlägt. Hundertpro!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

Das Zitat zum Spiel (Koblenz H)

„Auch halbe Tore von halben Portionen finden keinen Eingang in die Spiel-Bilanzen.“

Bernd Schneiders von der Aachener Zeitung über die Torvorlage von Marko Marin

29.3.08

Courteous Reader (29)

26. Spieltag: Borussia Mönchengladbach – TuS Koblenz

Vor dem Heimspiel der Borussia gegen die Turn- und Spochtsfreunde vom Mittelrhein äußert sich der Koblenzer Anel Dzaka in der hauseigenen Internetpräsenz über die Fohlen folgendermaßen: «Gladbach steht verdient da oben und wird auch zu 100 Prozent aufsteigen. Da bin ich mir sicher. Mit Neuville, Friend, Ndjeng oder Rösler hat Gladbach absolute Top-Spieler in seinen Reihen. Das Team ist auf allen Positionen gut besetzt. Borussia spielt in dieser Saison mit Abstand den schönsten Fußball und hat nicht so viele Aussetzer wie andere Aufstiegsfavoriten.» Und damit liegt der ehemalige Leverkusener Mannschaftskamerad von Olli Neuville natürlich goldrichtig. Wir erinnern uns an das Hinspiel und halten zusammen mit unserem Aphorismenspender aus der Neuen Welt dazu fest:

«The use of money is all the advantage there is in having money

Für das morgige Spiel bedeutet das: kein Aussetzer und drei Punkte! Es müssen ja nicht unbedingt wieder gleich fünf Buden werden, aber schön wär’s natürlich schon!

28.3.08

Laß mal die Luft raus, Urs!

Jürgen Klopp ist bekanntlich nicht nur Fußballtrainer in Mainz, nein, er ist auch TV-Kommentator und steht als solcher in regelmäßigen Abständen vor der ZDF-Kamera. Seit der WM im eigenen Land erklärt er der glotzenden Fußballnation und dem stets irre neugierigen Moderator recht eindrucksvoll komplizierte fußballerische Phänomene, wie z.B. «die flache Irgendetwas» und das allgemeine Geschacher auf dem grünen Rasen, zeichnet wirre Kringel, Kreise und Linien, verschiebt Abwehrreihen, Stürmer, stellt Abseitsfallen auf dem touch-screen auf und hat zudem auch noch ständig einen lockeren Spruch auf den Lippen. Öffentlich-rechtlich bedeutet schließlich nicht nur Bildungs-, sonder auch gleichsam Unterhaltungsauftrag! Und weil das schon im schwarz-rot-geilen-Orgiensommer 2006 gut geklappt hat, macht Klopp diesen Job bis jetzt bei Länderspielen nebenberuflich einfach weiter. Aber er, Klopp, kann das nun auch wirklich sehr passabel, da gibt's keine zwei Meinungen, nein wirklich, dem Kloppo schaut und hört man gerne zu! Aber damit noch nicht genug. Damit Klopp und Kerner die Studioluft bei der Verrichtung ihrer Arbeit nicht ganz alleine wegatmen müssen, haben die Programmverantwortlichen auch noch einen Schweizer Ex-Referee, Urs... Dingenskirchen oder so ähnlich, der vollständige Name fällt uns später wahrscheinlich noch ein, in der Deko platziert. Alles prima!

Aber nun läuft Klopps Vertrag nach der EM aus, wird nicht verlängert und da stellt sich der Presse nun die bange Frage, wer denn sein Nachfolger werden könnte. (Hier, hier, oder zur Not auch da.) Solche Fragen sollen erlaubt sein, sie sind schließlich von überbordendem, nationalem Interesse. Aber wir wären nicht das FohlenKommandO, würden wir nicht noch ein viel heißeres Eisen anfassen. Wenn Klopp schon geht, dann doch bitte gleich Tabularasa auf dem Lerchenberg. Denn seit Kerners Verlautbarung, er möge in 2008 lieber weniger arbeiten, also konkret weniger kochen, was rund 40 Sendungen weniger für ihn bedeutet, um nur mal ein Beispiel zu nennen, fragen WIR uns natürlich: «Geht JBK etwa auch? Wird sein Vertrag etwa auch nicht verlängert? Fußball demnächst ohne IHN? Wer könnte IHN nach der EM ersetzen? Und was soll Urs alleine im Studio mit sich und einem Fußballspiel anfangen?»

Also, schicken Sie uns Ihre klugen Vorschläge für das neue ZDF-Moderatoren-Traumduo (kommen Sie uns aber bitte nicht mit Netzer/Delling), welches uns treue Gebührenzahler dann ab Sommer begleiten möge. So denn jemand auf dem Lerchenberg ein Einsehen hat, könnte dieses neue Traumduo gebraucht werden und wir wollen auf alle Fälle gewappnet sein. Und der Urs natürlich auch, betrifft ihn ja immerhin ebenfalls ein Stück weit. Wir leiten Ihre Vorschläge sicherheitshalber natürlich auf jeden Fall ins Sendezentrum weiter. Und der originellsten Einsendung winkt mal wieder ein grandioser Preis, nämlich ein handlicher Satz unserer phantastischen FohlenKommandO-Logo-Aufkleber. Als Trostpreis empfehlen wir ein Anmeldeformular der GEZ bei Ihrer örtlichen Bank oder dem Postamt zur Selbstabholung.

Einsendungen bitte bis neulich, aber spätestens bis zum 01.04.2008, an:

Klebespass@FohlenKommandO.de

26.3.08

Die olympische Frage

Die Diskussion um Olympia ist voll entbrannt. Auf der einen Seite stehen Befürworter eines Boykotts, vor allem Exiltibeter und Rhönradfahrer; auf der anderen Seite diejenigen, die die Spiele unter allen Umständen durchführen wollen, also IOC, CDU und ADAC. Es soll und kann an dieser Stelle der Konflikt in Tibet, die Rolle des Dalai Lama oder der KP in Peking nicht erörtert werden. Ebensowenig, ob die Vergabe der Spiele an China überhaupt sinnvoll gewesen ist oder nicht. Hier soll es einzig und allein darum gehen, was der einzelne, der Konsument von Sportdarbietungen tun sollte.
Ich sage: ich gucke Olympia gar nicht. Ich würde Olympia auch nicht gucken, wenn es in Passau statt Peking stattfände. Erstens: Olympia ist gäääääähnend langweilig, die meisten Sportarten nicht auszuhalten für Zuschauer. Zweitens, Olympia ist vor allem ein Wettbewerb der Pharmahersteller und Ärzte. Das alleine ist zunächst nur ein Problem für die Sportler selbst und die Korporationen, die sie unterstützen. Die massive öffentliche Sportförderung in Deutschland allerdings lässt es auch zum Problem aller werden. Drittens, und zuvorderst, ist Olympia schon immer politisch mißbraucht worden, spätestens seit Berlin 36 und danach im kalten Krieg: die Anzahl der Medaillen spiegeln immer die ökonomischen und politischen Verhältnisse der Welt wieder. Ganz anders die Fußball-WM. Das beste Fußballand ist ein Schwellenland, die letzten Finalisten zwei europäische Länder auf dem absteigenden Ast. Alle drei werden keine große Rolle bei Olympia spielen. Bei Olympia hingegen sind es vor allem die rumänischen Gymnasten und Ossi-Schwimmerinnen, die in Erinnerung geblieben sind. Der Fußball aber ist schwerer von autoritären Regimen zu mißbrauchen: "a modern-day dictator who ordered his minions to create a team that could beat Brazil—or even play in their style—would be swiftly disappointed." (Economist 8.6.2006)

Egal, wie Sie die politische Situation in China bewerten, ob Sie den Tibetern Unabhängigkeit wünschen (und den Basken?, den Korsen?, den Kurden?, den Kosovo-Albanern?) oder nicht, rufe ich Sie auf, meinem Beispiel zu folgen und Olympia NICHT ZU BEACHTEN! Was soll ich denn dann machen, C., bitteschön, im Sommer?, werden Sie fragen. Keine Ahnung! Was Sie wollen. Lassen Sie sich mal wieder vernünftig volllaufen oder einen blasen. Streichen Sie die Wohnung oder die Zigaretten. Mirdochegal, nur nicht Olympia, dieser nichtsnutzige Kropf...

24.3.08

Neues aus dem Gästeblog (13.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Ostern also, Fest der Freude und vor allem der Wiederauferstehung. Nun mag die Freude über die Wiederauferstehung bei dem ein oder anderen geneigten Leser anderweitiger Natur sein, es handelt sich ja um ein zutiefst christliches Fest und das ist nicht unbedingt jedermanns Sache, und schließlich steht ja seit 2000 Jahren auch immer wieder derselbe Eine von den Toten auf. Kein ganz schlechter, zugegeben, aber halt immer wieder derselbe. Kann man gut finden, muß man aber nicht. Da mag man sich vielleicht eher schon mal fragen, ob oder wann zum Beispiel Jerry Garcia die Reise zurück ins Jenseits antreten wird? Oder Johnny Cash? Joe Strummer? Der frühe Elvis? (Oder eben auch der späte Elvis, je nach Geschmack halt) Oder haben es sich diese Herren im Jenseits vielleicht schon längst viel zu gemütlich eingerichtet, um noch mal einen kleinen Ausflug zu wagen? Ich weiß es einfach nicht. Aber wo sich dieser Tage schon alles um die Wiederauferstehung dreht, kommt natürlich an dieser Stelle auch die Borussia ins Spiel. Aufgrund der Sperre von Patrick Paauwe muß Trainer Jos Luhukay den Sechser neu besetzen. Aber mit wem? Man weiß ja nie genau, was auf dieser pikanten Position so alles möglich ist. Ist Sebastian Svärd fit? Oder überhaupt noch im Kader? Keine Ahnung, man hört ja doch recht wenig von ihm. Soll Alexander Voigt dort aushelfen? Hat er ja auch schon gespielt, kann er, wie er überhaupt alles kann, dieses Tausendsassa. Vielleicht kommt auch eine völlig unerwartete Variante zum Tragen. Also vielleicht doch Eugen Polanski? Der ist ja, zumindest gefühlt, mittlerweile tatsächlich in der Kategorie der Scheintoten abgespeichert. Kommt es also am heutigen Abend in Aachen zu einer unerwarteten Wiederauferstehung der besonderen Art? Eugen Polanski, an den selbst viele hartgesottene und eingefleischte Jünger nicht mehr richtig glauben wollen? Das wäre in der Tat eine Geschichte der besonderen Art. Aber wie alle Geschichten dieser Art funktioniert sie auch nur, wenn man tatsächlich dran glauben mag. Frohe Ostern jedenfalls.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

23.3.08

Courteous Reader (28)

25. Spieltag: Alemannia Aachen – Borussia Mönchengladbach

Die Borussia muß am morgigen Montag in Aachen antreten und gegen die Alemannia spielen. Ooooh – der Hexenkessel Tivoli, uuuhh – was für ein heißer Tanz beim Spitzenspiel. So wie ich das allerdings sehe, handelt es sich beim so genannten Spitzenspiel aber lediglich um ein weiteres, unausweichliches Auswärtsspiel, welches einfach nur ganz dringend gewonnen werden muß. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Dennoch wird es natürlich über volle 90 Minuten hoch hergehen. Und wenn nicht auf dem Platz, dann wenigstens auf den Rängen. So berichtet z.B. Sascha Rösler schon vor der Partie von der zu erwartenden Antipathie der Fans und gemeinhin dem, was man am Tivoli schon häufig erlebt hat. Darauf muß man nicht wirklich weiter eingehen, denn unser treuer und weiser Ratgeber durch die Saison, der nordamerikanische Staatsmann und langjährige Diplomat Franklin, fasst die Situation in knappen, abschließenden Worten für uns zusammen:

«Those who are fear’d, are hated

Und dem ist dann auch nix hinzuzufügen! Frohe Ostern.

18.3.08

Das Zitat zum Spiel (Aachen A)

„Fang nicht damit an“

Jos Luhukay auf die Frage, ob Eugen Polanski aufgrund der Sperre von Paauwe nun wieder ein Thema sei

Das Zitat zum Spiel (St. Pauli H)

„Der Mann [...] pfiff gewohnt kleinlich.“

Bernd Schneiders von der Aachner Zeitung über Schiedsrichter Babak Rafati

17.3.08

Neues aus dem Gästeblog (12. KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Jaja, so kann's gehen. Erst letzte Woche habe ich hier an dieser Stelle Schiri Babak Rafati gelobt. Und kaum ist das Lob ausgesprochen und im öffentlichen Raum, da pfeift der gute Mann auch schon das Spiel der Borussia gegen den FC St. Pauli. (Liest Herr Rafati in diesem kleinen, sympathischen Qualitätsmagazin? Lesen etwa alle Schiris hier?) Dem öffentlichen Lob darf bekanntlich auch der Tadel folgen und daher ein kleiner Tadel wie folgt: denn, Herr Rafati, ganz nebenbei, das regulär erzielte Tor von Rob Friend darf man nun wirklich geben. Aber viel wichtiger, die Schiedsrichter der Liga könnten sich langsam einmal darauf verständigen, nicht jede Aktion und wirklich jedes Kopfballduell des Kanadiers abzupfeifen. Der Mann ist nun einmal in der Regel größer als seine Gegenspieler. Ja was soll er denn machen? Basketballspielen! Ja, das wäre natürlich eine Möglichkeit. Der gute Mann ist aber nun mal Fußballprofi. Und Mittlerweile stößt es dem geneigten Betrachter schon sehr unangenehm auf. Sollte ein Spieler ständig dadurch benachteiligt werden weil er größer ist, höher springen kann und länger in der Luft steht? Ich glaube nicht. Aber ich muß mich nicht wirklich ärgern. Schließlich gewinnt die Borussia trotzdem, schießt oder köpft Rob Friend trotzdem ins Tor. Nur schön wirkt das nicht immer. Etwas mehr Spielintelligenz als den ewigen langen Ball aus dem Halbfeld Richtung Spitze würde zwischendurch schon mal ganz gut tun. Für die Einzelaktionen ist im Augenblick ja nur Marko Marin zuständig. Ansehnlich zwar, doch auch nicht immer so wahnsinnig effektiv. Aber was soll's, die nächsten Spiele gegen Aachen und Koblenz gehen auch irgendwie vorbei, zur Not auch unansehnlich, und dann ist die Messe mit etwas Glück ja auch schon so gut wie gelesen. Da die Konkurrenz, mit Ausnahme Hoffenheim, einfach nicht mitaufsteigen will, reichen dieses Jahr möglicherweise auch schon gute 57, 58 Punkte, um ganz sicher für die nächste Erstligasaison planen zu können. Und diese letzten paar Pünktchen sollten kein größeres Problem mehr darstellen. Rob regelt das schon, sofern er denn darf!

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

15.3.08

Courteous Reader (27)

24. Spieltag: Borussia Mönchengladbach – FC St. Pauli

Die Bildungsbürger im Piratengewand machen sich auf den Weg an den Niederrhein. Und im Gepäck die Angst vor den Abstiegsplätzen. Die Luft wird zusehends dünn für die Kiezkicker, denn sie treffen das Tor einfach nicht. Zumindest nicht häufiger als ihre Gegner. Das ist ein wenig bedauerlich, denn, und daraus machen wir hier beim FohlenKommandO keinen Hehl, der Hamburger Stadtteilklub ist im bezahlten Profifußball schon ganz gut aufgehoben. Die Borussia dagegen plagen momentan keine großen Sorgen. Während die Fohlen von der Tabellenspitze die Konkurrenz beobachten, wird bereits der Kader für die kommende Erstligasaison ausgedünnt. Recht so. Und am bequemen Punktepolster sollte sich auch nach dem Spieltag nichts ändern. Die nächsten drei Spiele könnten den Aufstieg nämlich schon so gut wie besiegeln. Daher gilt es, der gereimten Weisheit des Buchdruckers aus Philadelphia am morgigen Nachmittag entsprechende Taten folgen zu lassen:

«Ploug deep while Sluggards sleep; and you shall have Corn to sell and to keep

Die eigenen Taschen immer schön vollmachen, während die anderen Aufstiegsaspiranten die Restpunkte untereinander aufteilen. Da bleibt leider kein Platz für Sentimentalitäten, auch nicht für St.Pauli.

11.3.08

Das Zitat zum Spiel (Augsburg A)

„Als Marko Marin Freitag in Augsburg nach dem Spiel vor der Kabine stand, drückte ihm Sascha Rösler einen dicken Schmatzer auf die Wange.“

BILD

10.3.08

Neues aus dem Gästeblog (11.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Die Bayern ziehen dank Ribery an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise, Bremen verliert in einem aufregenden und torreichen Spiel gegen Stuttgart, der HSV kommt nicht über ein 0:0 beim Club hinaus; die Spannung ist somit ersteinmal dahin. Langsam scheint sich zu bewahrheiten, was uns vor der Saison prophezeit wurde. Fern- oder Operngläser hat bereits im Anschlag wer den Klassenprimus Bayern vor sich sehen will. Wirkliche Aufregung gab‘s nach einer Woche der Technikdiskussionen nur am Freitag bei der Partie Dortmund gegen Hertha. Schiedsrichter Babak Rafati schickt die Berliner Oberheulsuse mit der modischen Langhaarfrisur vom Platz und schickte ihn dann aber doch nicht zum verfrühten Planschen, was für Sportskamerad Pantelic einerseits bedauerlich war, wäre zu diesem Zeitpunkt Warmduschen immerhin noch garantiert gewesen; andererseits durfte er dann doch noch ein bißchen mittun, was ihn und seine Scheckaussteller wahrscheinlich eher gefreut haben dürfte. Sei‘s drum, gefreut haben sich vor allen Dingen die unbeteiligten Zuschauer, weil die kuriose Szene wenigstens ein bißchen Unterhaltung in einem ansonsten schlechten Spiel bot und außerdem, weil die Szene die Tatsache verdeutlichte: Schiedsrichter sind ebenwirklich auch nur Menschen. Im Falle von Herrn Rafati sogar aufrichtige, denkende Menschen, bereit zu Handeln und ebenso bereit, Fehleinschätzungen zuzugeben und sogar rückgängig zu machen. Was soll also das Gehampel um den Videobeweis, um den siebten Offiziellen, die Torrichter? Fußball funktioniert, wie er schon immer funktioniert hat. Mit Fehlern, Fehlentscheidungen, Tatsachenentscheidungen und auch der Korrektur derselbigen. Auch das trägt in seiner Gesamtheit zum Reiz des Spiels bei. Mal erwischt es die Anderen, mal einen selbst, mal kommen alle gerecht davon. „Der Fußball muß sein menschliches Gesicht wahren“, so Fifa-Boss Blatter zur Materie. Auch wenn ich ihm nur ungern beipflichte: Das ist tatsächlich gut so.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an

7.3.08

Minipli Moralia

Jürgen Klinsmann hat sich das sicher gut überlegt damals, als er Kevin Kuranyi zur WM 2006 nicht mitgenommen hat. Und vielleicht hat dabei auch eine Rolle gespielt, dass er seinen Stamm-Sturm auserkoren hatte und dahinter keinen meckernden, in der Öffentlichkeit einen Stammplatz fordernden Kevin riskieren wollte. Am Mittwoch in Porto hat sich diese Facette Kuranyis wieder gezeigt. Während er auf dem Platz noch einmal Zeugnis von der Unberechenbarkeit seiner Leistung abgab (sie war schlecht), verweigerte er bei der Auswechselung dem Trainer die ausgestreckte Hand. Premiere Mann v. Thurn und Taxis erkannte richtigerweise, dass dies eine Frechheit sei (ohne natürlich zu sagen, dass diese Frechheit durch die Extra-Einblendung während der Übertragung vielleicht erst zu einer wurde, aber das ist ein anderes Thema).
Der Knackpunkt ist, dass Slomka so geschwächt wie noch nie in seiner Schalker Zeit ist und Kuranyi natürlich darum weiß und auch davon, dass dieser verweigerte Handshake minutiös mitgeschnitten würde. Wenn nun also Jogi Löw an seiner WM-Auswahl bastelt, könnten ihm Klinsis Überlegungen noch einmal durch den Kopf gehen und er lieber den netten kleinen aus Gladbach nominieren.

Courteous Reader (26)

23. Spieltag: FC Augsburg – Borussia Mönchengladbach

Vor dem heutigen Spiel in der Rosenau ist zu erfahren, der Gegner der Fohlen setze im Abstiegskampf nun vermehrt auf wissenschaftlichen Beistand. Das ist einerseits natürlich eine vorzügliche Idee, lernt man doch schließlich nie aus. Sportwissenschaftler der Uni Augsburg sollen das Team von Trainer Ralf Loose bei der Spielanalyse unterstützen und so z.B. Stärken, Schwächen, Spielzüge und Verhalten bei Standardsituationen der Kontrahenten ausloten helfen. Klingt gut, oder? Genau. Andererseits aber ist Fußball wiederum natürlich im Grunde genommen ein unglaubliches einfaches Spiel und ob man den Durchschnittskicker mit Playstation-Arthritis und iPod in seiner Spielvorbereitung mit allzu viel wissenschaftlichem Schnickschnack verwirren sollte, daß - gut belassen wir es hiermit – aber die Frage darf immerhin erlaubt sein. Der gute alte Ben F. aus P. in PA schreibt dazu in seinem Almanach:

«(...) He was so learned, that he could name a Horse in nine Languages. So ignorant, that he bought a Cow to ride on

Also, die drei Heimpunkte im Abstiegskampf heute einfach abschreiben. Denn Tabellenführer, z.B., geht in Mönchengladbach auch ohne den Akademikern ihren Konzept.

5.3.08

Schöner (k)leben mit dem FohlenKommandO (2.2)

Wir können es kurz machen, liebe Leser(innen), denn Sie haben uns kaum Anekdoten, Bilder und Erlebnisberichte aus den guten, alten Bökelbergzeiten zugesandt. Diese Zeiten scheinen, zumindest für die Besucher dieses kleinen, sympathischen Qualitätsmagazins, zu weit entfernt, um noch aus den hintersten Ecken des Hirnapparats hervorgekramt zu werden. Oder Sie wollen es einfach nicht. Vielleicht ist es Ihnen zu schmerzhaft, sich an die wundervolle Vergangenheit der Kull zu erinnern, was immerhin verständlich wäre.

Ausgewählt wurden daher lediglich die unserer Meinung nach drei unterhaltsamsten Einsendungen. Die Stockerlplatzierungen lauten daher wie folgt:

Auf Platz 3, und damit immerhin auf dem Treppchen, landet die knappe Frage in perfektem Niederrheinisch eines namentlich nicht genannten türkischstämmigen Mitglieds des Ordnungspersonal, geschätzt etwa mittleren Alters, der, durch seine Tätigkeit der Dauerkartenkontrolle abgelenkt, von unserem Einsender wissen wollte, ob A. Juskowiak in der Startelf steht. Und zwar folgendermaßen: «Spillt dä Pollak?». Was immerhin beweist, Assimilation kann zumindest komisch sein. Unser Dank für dieses Kleinod geht an Honkman aus MG.

Fast gewonnen, aber eben nur fast und damit auf Platz 2, hat die Einsendung von JClemente/MG. Dieser erinnerte sich bis heute mit großer Freude an ein Gespräch zweier reichlich betrunkener Fans, möglicherweise ehemalige oder Noch-Mitglieder des Fanclubs Wickrath, soviel war dem alkoholgeschwängerten Gebrabbel im weiteren Verlauf eben auch noch zu entnehmen, während eines Spiels gegen Schalke: «Meine Frau sacht immer: Helmut, ich freu mich wenn Du kommst und ich freu mich, wenn du wieder gehst!» Laut JClemente macht der Satz in bierseeligem Kreis noch heute regelmäßig die Runde.

Der Gewinner aber ist Don Danone aus Halle/Saale, der uns unter freundlicher Zuhilfenahme seiner Einsendung an den längst vergessenen Damien Mori erinnerte. Freitagsabends in Block 26: «Wo ist denn der Mori?» - «Der kann heute nicht, der hat Kegeln!» Und Tusch!

Unser bescheidener Beitrag zur Aufbauhilfe Ost macht sich dieser Tage also in Form eines handlichen Satzes unserer phantastischen FohlenKommandO-Aufkleber in Richtung Halle auf den Weg. Viel Spaß beim (K)Leben!

Die FohlenKommandO-Redaktion

3.3.08

Neues aus dem Gästeblog (10.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Dann wollen wir doch mal schauen, wie ich mich durch meine wöchentlichen Zeilen Worksscript laviere, denn, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, ich war in den letzten Tagen anderweitig zu beschäftigt, um das Erst- und Zweitligageschäft wirklich zu verfolgen. Zeit blieb für eine kurze SMS und den späten Blick in den Videotext. Borussia scheint also zurück in die Erfolgsspur zu rutschen, wie ich mit gehöriger Verspätung der Tagespresse entnehmen durfte. Das ist erfreulich, aber auch nicht sonderlich überraschend. Wenn nicht daheim gegen Aue, gegen wenn denn dann? Wirkliches Interesse weckte bei mir eher die Meldung, der DFB-Kontrollausschuß habe dieser Tage, nach Ablehnung des angedachten Strafmaßes durch die Bayern und den Delinquenten selbst, einem Gnadengesuch des Ulmer Wurstfabrikanten in der causa van Bommel entsprochen und die unausweichliche Sperre, nach neuerlicher Gesamtbetrachtung der Tateinheit, auf zwei Spiele reduziert. Eine weitere interne Strafe schloß Hoeneß kategorisch aus. Man wolle aus van Bommel schließlich „keinen Sozialfall machen“ (SPIEGEL online). Über das gerüttelt Maß an Gutmenschentum hinsichtlich ihres Kollegen, den auffälligen Wiederholungstäter in Sachen Verbalinjurie durch Körpersprache, werden sich wahrscheinlich auch die frisch bestraften Sünder Gomez und Diego gefreut haben. Und der Sozialfall Koller wird sich in diesen Stunden wünschen, vor dem Sportgericht nicht nur anwaltlich gut beraten zu sein, sondern auch auf barmherzige Fürsprecher seiner Sache zu treffen. Vor dem Gesetz sind ja bekanntermaßen alle gleich und die stets blinde Justitia sollte, wie der Vorsitzende Hans E. Lorenz erklärt, das Vergehen des Spielers aufgrund der Besonderheit im Einzelfall bewerten. Ein ansonsten untadeliger, aber im Augenblick reichlich entnervter, Stürmer im Abstiegskampf, läßt sich zu einer groben Unsportlichkeit provozieren. Wird schon schiefgehen, die Urteilsverkündung. Und wenn doch, Martin Bader kann ja versuchen, ein gutes Wort für seinen Spieler einzulegen. Bei Rückfragen einfach mal bei Würstchen-Uli anrufen.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an