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Klappe Neururer, die 13.

Sehr verehrte Freunde des spochtverbundenen Vergnügens,

jeder Fußballfan kennt Momente, die ganz besonderen, die einen das Fürchten lernen. Wenn zum Beispiel das Kreuzband eines hochgeschätzten und immens wichtigen Spielers auch in der siebzehnten Zeitlupeneinstellung nicht kräftig genug ist, um der Belastung einer brutalen Grätsche standzuhalten, dann ist das nicht weniger als fürchterlich zu nennen. Ein spezielleres Beispiel zur Verdeutlichung? Bitte sehr. Die Auswärtsbilanz der Mönchengladbacher Borussia seit dem Wiederaufstieg ist in ihrer schaurigen Gesamtheit so furchteinflößend, daß sie so manch erwachsenem Fan aufs Neue die Gottesfürchtigkeit gelehrt haben wird. Die Kette ähnlicher Vergleiche läßt sich beliebig quer durch die Bundesliga fortsetzen. Schlußendlich findet sie aber immer noch einen einzigartigen, wirklichen Höhepunkt. Am gruseligsten wird’s nämlich ohne Untertreibung immer genau dann, wenn irgendwo ein Präsidium eilig die Journaille herbeizitiert, um die bevorstehende Entlassung des hauseigenen Übungsleiters Peter Neururer bekanntzugeben. Dann beginnt allerorten das große Heulen und Zähneklappern, werden Fingernägel aus lauter Angst blutig gekaut und Hände entsetzt vor Gesichter geschlagen. Schreck laß nach, dreh dich nicht um, schau, schau, der Peter geht wieder um! Und die bange Frage lautet: Wo wird er als nächstes landen? Etwa bei uns?

Bisher hat man sich deutschlandweit schon einigermaßen flächendeckend in Essen, Aachen, Gelsenkirchen, Berlin, Köln, Saarbrücken, Düsseldorf, Offenbach, Ahlen und Bochum gegruselt. Die sturm- und erdverwachsenen Niedersachsen der Hauptstadtmetropole haben gar zwei Anläufe gebraucht, um schließlich entnervt das Handtuch zu schmeißen. Wirklich ein mutiger Menschenschlag, diese Hannoveraner. Jetzt ist es ihnen also zu viel geworden. Einerseits verständlich, andererseits ein fatales Szenario für Fans in Stuttgart und Bielefeld. Es ist ja nicht ganz ausgeschlossen, daß der Spuk dort demnächst weitergehen könnte. Oder etwa in Burghausen. Bleibt abzuwarten, wo die Verzweifelung in den nächsten Wochen das größte Ausmaß annimmt. Es sei denn, Peter der Große schickt sein Bewerbungsvideo endlich auch mal nach Madrid. Seine spezielle Ahnung in puncto Trainingslehre und Psychologie, addiert mit seinen guten Ergebnissen, qualifiziert ihn nach eigenem Bekunden ja definitiv für einen galaktischen Job in Kastillien.

So sehr ich Peter Neururer diesen fantastischen Coup auch wünschen würde, aller Wahrscheinlichkeit nach wird er in dieser Funktion nicht als deutscher Exportschlager Einlaß in die Geschichtsbücher finden. Ebenso wenig zu erwarten ist seine Überführung in eine Beschäftigungsgesellschaft für Trainer, wir berichteten bereits darüber, denn der lediglich kurzfristig anvisierte Erfolg ist sein Ding nicht. Dieser Mann scheint eher ein Getriebener zu sein, auf der Suche nach dem richtigen Verein für die Ewigkeit. Und wenn es schlecht läuft, dann kann das noch ein bißchen dauern. Für den ein oder anderen mit Sicherheit eine gruselige Vorstellung.

P.S.: Falls die Interessenten in naher Zukunft doch nicht Schlange stehen sollten, wie wäre es denn mit einem kleinen Fortbildungskurs? Kann ja nicht schaden, alter Hammerwerfer, man lernt schließlich nie aus.