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Humorkritik

Die etwas andere Meinung (3)

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, über Humor schon. Um aber auch diese Diskussion zu versachlichen, hat das Fohlenkommando ganz klare Kriterien aufgestellt, anhand derer zu bestimmen ist, was witzig oder einfach nur platt ist. Bedauerlicherweise können diese Kriterien hier nicht im Einzelnen erläutert werden, die Ergebnisse präsentieren wir hingegen gerne.

Wenn Kasey Keller Maskottchen Jünter andeutungsweise in Wrestlingmanier den Rücken bricht, wie gegen Kaiserslautern und Frankfurt geschehen, ist das lustig. Auch wenn Keller dem Maskottchen ganz entgegen der alten Weisheit „einem geschenkten Gaul haut man nicht aufs Maul“ Jünter scheinbar einen Faustschlag versetzt, gehört das ebenfalls in die Kategorie Spaß. Und wenn Keller irgendwann auf die Idee kommen sollte, Jünter vermeintlich solange zu würgen, bis er, also Jünter, vor einer Apotheke kotzen sollte, dann ist auch das witzig.

Nun hat sich Keller beim Spiel gegen Bielefeld nicht nur am Maskottchen vergangen, sondern auch Mitspieler Bögelund die Hose heruntergezogen, so dass dieser mit blankem Hintern dastand. Nach kurzer Überprüfung hat auch diese Aktion die Fohlenkommando-Humor-TÜV-Plakette erhalten, auch wenn die Rheinische Post das ganz anders sieht. Sie fragt, ob „ein nackter Po tatsächlich die Art und Weise ist, in der sich Borussia in der Öffentlichkeit präsentieren will.“ Eine berechtigten Frage auf die man nur antworten kann: „Warum eigentlich nicht?“ Der Verein stand schon mit heruntergelassenen Hosen (nach der Ära Rüssmann) und mit vollen Backen (bei den ungezählten nicht realisierten Stadionprojekten) da, warum nicht jetzt mit blanken Hintern? Schließlich sind sowohl Fußball als auch nackte Hintern Unterhaltung und das nicht mal die schlechteste. Keine Unterhaltung hingegen ist es, liebe Rheinische Post, schwarzweiße Fotos abzudrucken, die einen Fahrradständer im Sonnenlicht zeigen und mit „Schattenspiele, Foto: Lothar Strücken“ unterschrieben sind.