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Warum Hans Meyer (mal wieder) alles richtig gemacht hat

Nun ist es also raus: Hans Meyer verlässt die Borussia zum zweiten Mal und überlässt die Trainerarbeit einem Anderen. Besonders überraschend kam die Entscheidung nicht. Genau genommen war sie die einzig vernünftige. Schon beim Dienstantritt hatte Hans Meyer gesagt, dass Borussia seine letzte Station sei und er spätestens 2010 in Rente gehen würde. Somit wäre er in der kommenden Saison das gewesen, was der geneigte US-Amerikaner Lame Duck nennt. Dies ist für einen Trainer höchst brenzlig, weil er ja auf die Leistungsbereitschaft seiner Spieler angewiesen ist. Wenn diese sich nicht mehr ins Zeug legen, weil sie nur noch den Abgang des Trainers abwarten, wird es für den Verein gefährlich. Die Bundesliga hat dafür genügend Bespiele hervorgebracht. Erinnert sei zum Beispiel an Dragoslav Stepanović, der als Frankfurter Trainer bei Leverkusen unterschrieb um kurz darauf im Pokal gegen seinen neuen Brötchengeber mit 0:3 unter die Räder zu kommen. Hans Meyer hat Borussia vor dieser Situation bewahrt. Da er ohnehin Mitte 2010 aufhören wollte, kann man die Verpflichtung eines neuen Trainers als "Vorgriff auf die neue Saison" betrachten. Es wäre bei Borussia ja nicht das erste Mal.

Überraschend ist allerdings die Tatsache, dass sich die Presse mit Bewertungen des Rücktritts stark zurückhält. Insbesondere der Boulevard, der sonst jedes Augenbrauenhochziehen von Hans Meyer kommentiert und kritisiert hat, wollte diesmal keine Meinung abgeben. Verständlich, denn einerseits hat man das lange verfolgte Ziel (mal wieder) erreicht, andererseits fehlt das Objekt, das für mindestens einen Artikel pro Tag gut war.

Klare Aussagen kommen nur von den Fanzines: Torfabrik hat schon früh gefordert, dass Meyer gehen solle. Allerdings nennen sie das angespannte Verhältnis zu den Medien als ausschließliches Argument für ihre Forderung. Amüsant wird es aber bei Seitenwahl. Dort wird der Abgang prinzipiell begrüßt, allerdings hätte man sich doch eine frühere Entscheidung gewünscht. Bedenkt man, dass Meyer sich mit der Rücktrittsankündigung vor Saisonende aus den genannten Gründen selber geschwächt hätte, ist diese Aussage geradezu grotesk. Nun hat er sich nach dem letzten Spiel 5 Tage Zeit genommen, um seinen Rücktritt zu verkünden. Nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, dass es bis zum Saisonbeginn noch weit mehr als 2 Monate sind. Von einer verpassten Chance, Gladbach mit völlig weißer Weste zu verlassen, wie es Seitenwahl schreibt, kann also nicht die Rede sein.

die BILD-Boygroup konnte sich jedoch nicht die Formulierung "Meyer haut ab" verkneifen. Hoffentlich ist Meyers Nachfolger auch kein Boulevard-Suck-up.
http://tinyurl.com/nq5olh