Spanien wird Europameister!
Wie ich darauf komme? Ich Schlaumeier? Ganz einfach: schon vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle auf die Wichtigkeit hingewiesen, dass die Spieler von Nationalmannschaften in konkurrenzfähigen Ligen unter Vertrag stehen. Kurz gesagt: der einzelne Spieler entwickelt höhere Fähigkeiten, wenn er mit anderen guten/besseren Spielern zusammenspielt.
In Europa lässt sich die momentane Stärke einer Liga leicht anhand der UEFA-Fünfjahreswertung quantifizieren. Dabei ist die englische Premier League die stärkste, knapp gefolgt von der spanischen ersten Liga. Die Gesamtpunkte der einzelnen Ligen lassen sich auf einen Wert zwischen 0 und 1 normieren, d.h. England erhält eine 1, Spanien eine 0.994, Deutschland eine 0.643 und so weiter. Damit wird der 23er Kader eines jeden Teilnehmerlandes gewichtet. Beispiel: Deutschland hat 18 Spieler aus der Bundesliga im Kader. In meiner Rechnung werden die mit 18*0.643=11.6 gewertet. Anders ausgedrückt: 18 Spieler aus der Bundesliga sind so viel wert wie 11.6 Spieler aus der Premier League. Dies nun für alle 16 Mannschaften durchgerechnet, ergibt folgenden C. Antonius-Index (CA-Index) für die einzelnen Länder:
- Spanien 23
- Frankreich 19
- Italien 18
- Niederlande 17
- Portugal 16
- Deutschland 16
- Tschechien 14
- Schweiz 14
- Rumänien 13
- Kroatien 13
- Rußland 13
- Schweden 12
- Türkei 12
- Griechenland 11
- Polen 10
- Österreich 9
Was fällt auf? Deutschlands Kader ist als ganzes so viel wert wie 16 Premier League Spieler, Griechenland, Polen und Österreich stellen die schlechtesten Liga-Kader. Die Schweiz ist stärker als landläufig angenommen. Ein offensichtlicher Indikator für die Chancen einer Mannschaft, und damit für ihre Qualität können auch Wettquoten sein. Wenn man meinen Indikator mit den Quoten (je geringer der Wert, desto höher die Erwartung des Titels) von Ladbrokes in einem Diagramm darstellt, sieht man eine recht gute Korrelation. Deutschland kommt bei den englischen Buchmachern ziemlich gut weg, wahrscheinlich wegen möglichen Elfmeterschießen in Viertel- und Halbfinals:
Wie schon gesagt, diese Art des Tippens hat Grenzen. Nehmen wir als Beispiel die Viertelfinalpaarung Frankreich - Rußland. Auf dem Papier sollten die Franzosen überlegen sein, aber gerade im Fall Rußland könnte der Trainerfuchs Hiddink den entscheidenden Ausschlag geben. Da bin ich mir nicht so sicher. Aber: wie man es dreht und wendet, das Finale Spanien - Portugal erscheint mit im Moment als das Wahrscheinlichste, sowohl auf Grundlage der Mannschaftsstärken als auch der Qualität von Einzelspielern, Ronaldo und Torres zum Beispiel. Der CA-Index kann gerne für Tippspiele mit Ihrem Zuhälterring verwendet werden. Vielleicht ist auch alles Mist, dann bin ich aber nicht schuld.
Viel Spaß bei der EM allen treuen FohlenKommandO-Lesern!
Sehr interessant. Das heißt ja, dass Spanien, Frankreich und Rumänien deutlich unterbewertet sind, während Deutschland eine viel zu niedrige Quote aufweist und damit überbewertet ist. Offensichtlich hat der Wettanbieter einen Tuniermannschaften-Quotienten einberechnet.
Leserbrief von Anonym | 16:08
macht alles nur Sinn wenn die
Schiedsrichter mitmachen dann
wäre ein Ballaktor gegen Portugal aberkannt worden und tatsächlich wohl
Portugal-Spanien das Endspiel gewesen
Leserbrief von marc | 08:10
Leserbrief schreiben