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Wie wir einmal auszogen, die Wahrheit zu verbreitern...

Das Internet bietet viele Angebote der Zerstreuung. Am meisten Spaß aber macht Wikipedia ("die Wikipedia"). Hier ein Erfahrungsbericht:

Am Anfang stand eine Schnappsidee, wenn Ihr wisst, was ich meine: Das Fohlenkommando muss in Wikipedia vertreten sein. Also flugs einen kurzen Artikel in Wikipedia verfasst (eine Zeile) unter dem Namen Fohlenkommando mit Link. Es verging kein Tag, da war dieser Eintrag wieder weg, mittels Schnelllöschantrag (SLA, wie der geübte Wikipedianer schreibt). Begründung: das sei ja nur ein Link, mehr nicht. Stimmte sogar! Jetzt hatten wir aber Blut geleckt: wenn die mehr wollen als einen Link, können die haben, und schnell war ein kurzer Artikel über die Entstehungsgeschichte und das Selbstverständnis des Fohlenkommando-Kollektivs aus dem kranken Hirn gewrungen und veröffentlicht. Gelernt ist schließlich gelernt:

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Schön und gut, ein paar Tage war Ruhe, der Artikel blieb unangetastet. Alle schliefen ganz gut in der Zeit; alle, außer Wikipedia-User Ormek. Der hatte eine angebliche Unstimmigkeit in unserem Artikel entdeckt, nämlich dass der Begriff Fohlenelf von Fohlenkommando abstamme und nicht etwa anders herum; er meldete ihn brav beim Blockwart, nein, an Borussia höchstpersönlich sendete er seine Beschwerde. Die blieben ruhig, wunderten sich ein bisschen, schrieben ein paar Emails durch die Gegend ("nicht bekannte Gruppe"), änderten die betreffende Aussage und gingen wieder pengen. Nicht so die Wikis. Ein Löschantrag (LA) wurde gestellt, und zwar von dem Wiki feba ("Habe bei Aa angefangen und bin mittlerweile schon bei Arno angekommen"): er zweifelt die Relevanz der Gruppierung Fohlenkommando an und begründet dies mit einer geringen Anzahl von google-Treffern. Außerdem: "davon abgehen sind 100 Fußballinteressierte, die sich als Institution gegen Mißstände sehen auch nicht zwingend enzyklopädisch relevanter, wenn sie es in den 70er Jahren taten". Stimmt, feba, ähnlich enzyklopädisch irrelevant sind ja auch Genozide aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert. Dem schließt sich FNORD grundsätzlich an, sagt aber auch, dass es relevant sein könnte, wenn das Fohlenkommando "Geschichte geschrieben" hätte. Großzügigerweise räumt er "7 Tage für den Nachweis" ein. Ureinwohner (Tübingen) hingegen, der sich als Fußballkenner ausweist, ist unnachgiebig: "Keine wirkliche Bedeutung erkennbar, mir völlig unbekannt, eher löschen". Unserem Einwand, google sei kein gut geeignetes Mittel, um historische Relevanz zu eruieren, gibt feba dann grundsätzlich Recht: "Das man sie nicht bei google findet, heißt natürlich nicht, daß es sie nicht gegeben hat und daß sie nicht bedeutend gewesen sein können". Wie man die Relevanz nachweisen könnte, weiß er aber auch nicht. Talaris ("am Anfang der Bergstraße wohnend") meldet nun leise Zweifel an, ob denn hier alles mit rechten Dingen zugehe. Erstens sei die Relevanz gestern und heute nicht klar und zweitens: "vielleicht nur Werbung". Hoch auf einem Baum (u.a. Verfasser von Schlüsselkind und Jürgen Schrempp) krittelt dann noch ein wenig an unsorgfältig vorgebrachten Belegen herum und grüßt zum Abschied.

Und wir? Langsam dämmert es uns, dass wir sehenden Auges dem Abgrund entgegenfahren, ja, es wird nicht mehr lange dauern, bis die unnachgiebig harte Hand der "Wikipedia" zuschlägt, und uns vernichten (löschen) wird. Wegen fehlender Relevanz(!). Nur Kantor, eher Häretiker unter den Wikis, ("Relevant ist nicht das, was wichtig ist - entscheidend ist, ob sich im richtigen Moment an der richtigen Stelle genug Befürworter finden lassen."), beschimpft den Eintrag als "Linkcontainer", bevor der Henker in Gestalt von Uwe Gille zur Tat schreitet: in den Morgenstunden des 11. im September ist es soweit:

Und Uwe sah, dass es gut war. Bei ihm (Autor im "sogenannten High-End Bereich") nachgefragt, warum er den Artikel gelöscht habe, gibt er die wahrlich erstaunliche Antwort: "Die WP ist kein Vereinsregister, die Wikipedia: Relevanzkriterien für Vereine erfüllt das Fohlenkommando ganz sicher nicht. Sein Wirken hat wohl auch keine Spuren hinterlassen". Mehr wollten wir ja eigentlich auch nicht wissen.

Aber, aber, ich habe mich doch bei der Borussia nicht beschwert, sondern sie nur gefragt, ob der Artikel der Wahrheit entspricht.

Ausserdem: Die sieben Tage entsprechenden der regulären Verweilzeit eines Löschantrags und sind keine "Großzügigkeit".

Das Internetz wird von vielen genutzt um der deutschen Beamtenmentalität zu entfliehen.

Und was findet man dort?

Deutsche Beamte beim verbringen ihrer Freizeit...es ist unglaublich!


rautenträger

Hallo!

Richtig so...weg mit dem Fohlenkommando! Alles richtig gemacht!