Datensammelsurium
Seit Jahren bemüht sich die deutsche Politik eine Anti-Terror-Datei in der die Daten von potentiellen Terroristen gespeichert werden sollen. Spiegel-Online zufolge wird die Datei Informationen wie Religionszugehörigkeit, Waffenbesitz, Zugehörigkeit zu terroristischen Vereinigungen, Beruf, Reisebewegungen, Bank- und Telekommunikationsdaten sowie Kontaktpersonen enthalten. Undementierten Meldungen der Titanic sollen auch Anzahl der Koffer im Haushalt, die letzte Chemienote, Bartlänge, geplante Reisen (Bahn, Flugzeug) und Anzahl der Platten von Bomb the Bass dokumentiert werden.
Was viele nicht wissen ist, dass auch Borussia Mönchengladbach eine vergleichbare Datei unterhält. Dort werden allerdings "nur" die Namen von Mitgliedern der registrierten Fanclubs nebst Altersstruktur und Spielbesuchsverhalten festgehalten. Dabei muss man aber auch bedenken, dass beim Fußball in der Regel nicht ganze Eisenbahnwaggongs mit Kofferbomben in die Luft gejagt werden (sollen) sondern es in der Regel beim Werfen von Bierbechern oder China-Böllern verbleibt.
So oder so stellt sich die Frage, ob man wirklich durch eine datenschutzrechtlich höchst bedenkliche Liste von Informationen Personen belehren kann, die offensichtlich ihren gesunden Menschenverstand am Kassenhäuschen abgegeben haben. Beim Fußball gilt überdies auch die Regel: "Wichtig ist aufm Platz" (Adi Preißler) und auch sportlich bringen solche Überwachungsmethoden rein garnichts.
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