Neues aus dem Gästeblog (36.KW)
Entgegen meiner Gewohnheit will ich heute einer Boulevardmeldung der vergangenen Woche Beachtung schenken. Da überraschte der sehr sympathische Mainzer Trainer Jürgen Klopp alle Hobbypsychologen, mich eingeschlossen, mit dem Geständnis, ihm würde zu Motivationszwecken mitunter schon mal die Hand ausrutschen. So verriet Klopp, statt zu reden, auf diese Weise gelegentlich seine Spieler anzustacheln, oder aber z.B. auch die Nervosität von Johannes Baptist Kerner und Urs Meier im Vorfeld der WM-Sendungen bekämpft haben zu wollen. Nun würden mir, wenn gezwungen, nach gestrenger Überlegung spontan ein oder zwei wirklich gute Gründe einfallen wollen, weswegen man JBK, natürlich nur mit seiner ausdrücklichen Zustimmung, berechtigterweise mal so richtig was hinter die Löffel geben sollte. Nervosität und Lampenfieber wären dabei kein Argument. Mit derlei Gedankenspielen muß ich mich allerdings nicht beschäftigen, hat sich bei uns doch glücklicherweise mehrheitlich die Erkenntnis durchgesetzt, daß es sich bei der preußischen Ohrfeigenerziehung nicht etwa um ein besonders erfolgsversprechendes und nachahmungswürdiges Modell handelt. Auch nicht zu Motivationszwecken. Quod erat demonstrandum. Kerner hat trotzdem wie gewohnt salbadert und Meiers schweizerisches Phlegma die Nervosität eh gekonnt bis zur Unkenntlichkeit überspielt. Klopps irre Motivationskünste hätten also getrost sein kleines Geheimnis bleiben können. Aber es plauderte ja selten einer alleine aus dem Nähkästchen. Mediale Erwähnung fand in diesem Zusammenhang auch die Neigung des Ex-Borussen und Maulschellenfetischisten Jeff Strasser, der sich angeblich von Kollege Milan Fukal ähnlich auf Betriebstemperatur bringen ließ. Das Fazit? Es scheint halt Menschen zu geben, die eignen sich besser zum Watschenkasper als andere! Ich wünsche eine friedfertige Woche.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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