Wir beim FohlenKommandO schätzen uns glücklich, nach Spielen generell keine Fußballer mit einer Einzelnote zu bewerten. Es gibt nämlich Leistungen, die sich nicht mit einer Zahl von 1 bis 6 zusammenfassen lassen. Zum Beispiel hat Patrik Borger, der Torwart von St. Pauli Samstag Abend im Pokalspiel gegen den FC Bayern alles gehalten, was zu halten war, einschließlich einiger so genannter 100%igen Chancen. Nur in der 105. Minute beging er einen folgenschweren Fehler, als er eine ehr harmlose Flanke von Philipp Lahm ins eigene Tor stieß. Einerseits hat er durch diese unglückliche Aktion die Niederlage seiner Mannschaft besiegelt, andererseits wäre das Spiel ohne die Rettungstaten des St. Pauli-Torhüters niemals in die Verlängerung gegangen. Sehr gut gespielt und trotzdem der Verlierer. - Wie soll man dies mit einer Zahl beschreiben?
Wir erinnern uns, wenn auch nicht besonders gerne, an einen anderen Torhüter, dem vergleichbares passiert ist: Nach überragenden Leistungen konnte Oliver Kahn im WM-Finale einen eher harmlosen Schuss von Rivaldo nicht festhalten, so dass Ronaldo das entscheidende 1:0 erzielen konnte. Trotzdem wurde Kahn zum besten Spieler der WM gewählt. Vielleicht ist dies für Patrik Borger ein kleiner Trost. Jedenfalls sollte er die Noten (Sportal-Note: 4,0; kicker-Note: steht noch nicht fest) geflissentlich ignorieren.
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