Neues aus dem Gästeblog (32.KW)
„Grün ist der Rasen im Borussia-Park. Weiß sind die Linien auf dem Spielfeld. Und Schwarz ist die Raute auf unserem Trikot. Jetzt heißt es: Farbe bekennen für Borussia und Flagge zeigen!“ Flagge zeigen für Borussia Mönchengladbach? Aber klar. Mach ich doch selbstverständlich gerne und ungefragt ständig. Borussia ist nämlich für viele Exilanten der einzige Nenner, hat man seiner Heimatstadt aus diversen Gründen ersteinmal den Rücken gekehrt (kehren müssen/können/dürfen), sich mit Wohlwollen zu seinen niederrheinischen Provinzwurzeln zu bekennen. In den meisten Fällen ist dieses Wohlwollen tatsächlich auch mit einer bedenklich gesteigerten Form der pathologischen Rautengeilheit gepaart. Doch ohne Borussia würde mir das offene Lippenbekenntnis zur Vitusstadt ehrlich gesagt sehr viel schwerer fallen. Mit Verlaub, es ist zwar idyllisch und schön, aber Gedanken an Schloß Rheydt rühren mich nicht unbedingt zu Tränen. Das Museum Abteiberg als Bildschirmhintergrund? Auch bei kunstbeflissenen Zeitgenossen wohl eher die Ausnahme. Wasserturm, Münster, Alter Markt, Niers, Bunter Garten, Hardter Wald... ja, von mir aus. Bökelberg, Borussia-Park und Fohlenelf stehen in der Fremde als Gesprächsthema trotzdem deutlich höher in der Gunst. Daher trägt man auch nach gelungener Integration noch immer voller Stolz beim Freizeitkick konsequent seine Fohlendevotionalien zur Schau, steht der Vereinswimpel gut sichtbar auf dem Schreibtisch, fährt man offensiv die Raute durch die Stadt spazieren, bindet sich morgens schwungvoll die Clubkrawatte um und fiebert alleine in irgendwelchen Pay-TV Spelunken. Dafür gibt‘s zwar keine Freikarten, aber das üntrügerische Gefühl zu wissen, daß zumindest das Herz nie aufhört, schwarz-weiß-grün für die Raute zu schlagen. Egal wie weit man weg ist.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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