„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“Was soll ein Kolumnist am Ende einer solchen Saison bloß machen? Ein Fazit ziehen? Einen allgemeinen Rückblick wagen? Oder vielleicht doch lieber gleich einen Nachruf verfassen? Ich weiß es nicht. Aber was bleibt denn nun von dieser Saison hängen? Für mich: eine kleine Momentaufnahme der Bildregie. Am Samstag entschloß sich der Wettergott gegen Ende der 1. Halbzeit zu einer Regenpause und der nun entlassene Übungsleiter stand unentschloßen vor seiner Trainerbank. Köppel schaute mißtrauisch gen Himmel, legte das Gesicht in Falten, blickte resignierend auf seine Uhr und sogleich wieder flehend in Richtung Firmament. Das war der Moment. Warum? In der hervorragenden britischen Sitcom
The Office räsoniert der Chef einer mittelständischen Filiale vor seiner bevorstehenden Entlassung über seine Situation und kommt zu folgendem Schluß. „
If you want the rainbow, you gotta put up with the rain.“ Welch philosphisch geschultem Geist ist diese Weisheit wohl entsprungen? Die richtige Antwort lautet nicht etwa Thomas Broich. Nein, es war die Countrysängerin Dolly Parton. (Zitat David Brent: „
And people say she‘s just a big pair of tits!“) Und während Horschtle verzweifelt den Regenbogen herbeisehnte, letztlich aber um die Traufe wußte, wurde mir die Tragik der gespielten Serie zum letzten Mal schmerzlich bewußt. Philosphie ist schön und gut, hilft aber auch nicht. Zumal wenn man begonnen hat, das dauerhaft schlechte Wetter zu akzeptieren. Vielleicht waren wir tatsächlich noch nicht so weit. Aber mit derlei Erkenntnis motiviert man im Moment auch niemanden, die langersehnte Reise zum Ende des Regenbogens endlich anzutreten. Es bleiben die nackten Fakten. Apropos nackt. Die nächsten vier Wochen ist die schönste Nebensache der Welt jedenfalls erstmal wieder Geschlechtsverkehr. Schöne Ferien!
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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