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Die Waffe im Anschlag

Nach den Pfiffen im Spiel gegen Hertha BSC hat sich Montagabend auch das Fanprojekt zu der Angelegenheit geäußert: „oberpeinlich und einfach nur beschämend“, „unterste Schublade“ und „einfach nur arm“ sei das Verhalten der „selbsternannten ‚besten Fans der Liga’“ gewesen.

Auch das FohlenKommandO hätte auf diese Pfiffe gut und gerne verzichten können. Es ist aber so, dass ein Fan in der Kurve nur wenige Möglichkeiten hat, seinem Unmut Luft zu machen, wenn die Mannschaft vor sich hin rumpelt. Das Borussia mit ihrer spielerischen Leistung das Publikum am Samstag nicht gerade begeistert hat, dürfte klar sein.

Entgegen der Andeutungen der selbsternannten Oberfans ist diese Unzufriedenheit aber durchaus nachvollziehbar und großteils sogar berechtigt. Der Fußball, der 2006 im Borussia-Park geboten wurde, ist grauselig und die Ausbeute auf fremden Plätzen ist wie die Jahre zuvor immer noch beschämend. Die schlechten Ergebnisse in diesem Jahr mit dem zu hohen Erwartungsdruck aufgrund der guten Hinrunde zu rechtfertigen, greift aber zu kurz. Die Mannschaft hat das Potential für einen Mittelfeldplatz. Platz 9 muss der Anspruch sein, und zwar auch in der Rückrunden- und der Auswärtstabelle.

Im Augenblick scheint es aber, dass Köppel nicht mehr Herr der Situation ist. In der Öffentlichkeit reagiert er zunehmend grantig und gereizt. Seine sportlichen Entscheidungen sind immer weniger nachzuvollziehen. Nachdem schon in Leverkusen die Wechsel auf allgemeines Unverständnis stießen, ließ es sich Köppel gegen Hertha nicht nehmen, Strasser auf der wohl wichtigsten Position im modernen Fußball spielen zu lassen, und das in einem Spiel, in dem Borussia überhaupt nichts zu verlieren hatte. Völlig zutreffend hat die Aachener Zeitung die Situation erklärt: „Die Ängstlichkeit und Weinerlichkeit des Trainers überträgt sich immer mehr auf die Mannschaft.“ Wen wundert es da, dass gepfiffen wird?

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie man dieses Problem lösen kann. Die naheliegenste und beste Möglichkeit wäre, den Trainer bedingungslos den Rücken zu stärken. Die Vereinsführung muss Köppel das Gefühl geben, dass sie hundertprozentig hinter seiner Person und seinen Entscheidungen steht. Einen solchen Vertrauensbeweis hat es seit Köppels Amtsantritt aber noch nie gegeben. Es ist also völlig aussichtslos, ihn jetzt einzufordern.

Es bleibt also nur die fußballpolitische Allzweckwaffe: Trainerwechsel. Auch wenn regelmäßig gefordert wird, dass Trainer Zeit bekommen sollen, um in Ruhe ihre Arbeit verrichten zu können, sitzt den Herren Pander und Königs die Waffe anscheinend relativ locker. Mit dem Kollegen Rangnick soll nach (ungewiss wie seriösen) Informationen des Express bereits gesprochen worden sein.