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Neues aus dem Gästeblog (2.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Die Ruhr.2010 ist eröffnet. Essen und das gesamte Ruhrgebiet präsentieren sich in den kommenden 12 Monaten als offizielle Kulturhauptstadt Europas. Eine schöne Sache das, denn das Ruhrgebiet hat fraglos viel zu bieten. Keine andere Region Europas kann mit einer ähnlich hohen Museumsdichte aufwarten, nirgendwo sonst sind Städte so eng miteinander verbunden, die Übergänge, Interessen und Leidenschaften dermaßen nahtlos verzahnt, daß sich Städte und Gemeinden zu einem großen Ganzen verbinden lassen, vielmehr verbunden fühlen müssen. Der strukturelle Wandel ist enorm, Kunst, Kultur und Architektur geben der Region ein für viele bis dato neues, unbekanntes Gesicht. Allerdings hat neben der Kohle und Stahlindustrie nichts so sehr das öffentliche Bild des Ruhrgebiets geprägt wie der Fußball, allen voran natürlich Schalke 04 und der BVB. Der VFL Bochum von 1848 ist da ein ganz anderes Kaliber. Der Verein für Leibesübungen an der Castroper Straße ist überregional zwar das Aushängeschild der Stadt, denn die wenigsten Menschen werden bei Bochum zuerst an Peter Zadek, Claus Peymann, Tana Schanzara, das Schauspielhaus und die Hochschule denken, eher an Grönemeyer, Currywurst und 4630, aber am ehesten doch an Ata Lameck, Lothar Woelk, Jupp Tennhagen, Gerland, Kree, Kuntz, Wosz, Freier, Hashemian, Bastürk und das schöne Ruhrstadion etc.; warum auch nicht, die Ehre ist in typischer Manier hart erarbeitet worden. 446 Treffer zum Stichwort Bochum sind auf der Internetseite der Ruhr.2010 verzeichnet, tief im Westen ist also kulturell allerhand los. Was freilich nicht unbedingt für den VFL gilt, denn dort ist eigentlich nie besonders viel los. Fußballkultur in Reinform wurde dort traditionell schon immer eher abseits des Platzes geboten, was sich auch in dieser Saison mal wieder besonders eindrucksvoll zeigt. Der VFL hat in der abgeschlossenen Hinrunde nur ein wirklich bombiges Spiel hingelegt, am ersten Spieltag, ausgerechnet gegen die Borussia vom Niederrhein. Konnten die Bochumer am Ende mit dem Spielverlauf absolut zufrieden sein, steckt die Partie den meisten Borussen bis heute in den Klamotten. Endstand: Ein glückliches 3:3, nach 0:3 Halbzeitführung! Auswärts! Am Wochenende geht es endlich wieder los. Der Ball rollt und der frischgebackene Wintercup-Gewinner begrüßt Heiko Herrlich und den VFL Bochum zum Heimspiel. Es wäre zu wünschen, der große VFL würde ähnlich furios, ansonsten aber wenigstens mit 3 Punkten in die Rückrunde starten, um direkt Distanz zu seinen Verfolgern schaffen zu können. Die Bochumer dürfen also gerne auf Spektakel und Punkte verzichten und sich in bester Schauspielmanier als brave Statisten erweisen. Warum auch nicht? Halb so schlimm, denn wenn’s mit dem Fußball nicht klappt kann man sich noch immer an der Ruhr.2010 freuen.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an