Verfolgt man die Hexenjagd der Presse (
exemplarisch) gegen den Schalker Spieler Albert Streit, wird man das Gefühl nicht los, dass den Verantwortlichen im Verein die Eskalierung gerade recht kommt. Streit wird (im weitesten Sinne) körperlich von Fans des Vereins angegangen, und Magath und Tönnies fällt nichts besseres ein, als Streit die Schuld dafür zu geben und Verständnis für den Unmut zu zeigen. Und kaum jemandem (Ausnahme
hier) fällt die Diskrepanz zu den sonstigen Sonntagsreden über den Umgang miteinander in und um Fußballstadien auf. So führte die verbale Verunglimpfung Dietmar Hopps vor Jahresfrist zu schier endlosen Entschuldigungen von Vereinsvertretern und Verdammung des Pöbels. Verständnis für den Unmut der Anhänger sogenannter Traditionsvereine gab es damals nicht. Sie erinnern sich, Hopp durfte sogar Angst um seine körperliche Unversehrtheit äußern; Albert Streit muss sich wirklich Sorgen um seine körperliche Unversehrtheit machen.
Im Fall Schalke zeigt die Instrumentalisierung der Presse zur Dämonisierung eines einzelnen Spielers Parallelen zum Fall Özil. Bevor Özil nämlich als Retter des deutschen Fußballs gefeiert wurde, beschimpfte man ihn als gierigen, verzogenen Jungspieler, weil er eine angebotene Vertragsverlängerung ausschlug und nach Bremen wechselte.
Man kann für den Spieler Streit nur hoffen, dass sich Schalke irgendwann auch darüber ärgern muss, ihn vom Hofe gejagt zu haben.
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