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Kleine Regelkunde

Die Aufregung war groß, als Igor de Camargo in der 100. Minute des DFB-Pokalspiels gegen Hertha BSC zu Boden ging und Schiedsrichter Felix Brych daraufhin auf Elfmeter und Rote Karte für Roman Hubnik entschied.

Bevor 82 Millionen Schiedsrichte jetzt „Fehlentscheidung“ schreien, sollten wir die Szene nochmals genauer und in Einzelheiten Revue passieren lassen. Was ist passiert? Hubnik und de Camargo laufen auf das Tor von Hertha zu, de Camargo rempelt Hubnik leicht, der daraufhin einige Schritte später zu Fall kommt während Torwart Kraft den Ball schon aufgenommen hat. Schiedsrichter Brych entscheidet auf Vorteil um Hertha die Möglichkeit einer schnellen Spieleröffnung zu geben. Dies ist nicht zu beanstanden.

Das Spiel läuft also weiter als Hubnik auf de Camargo zuläuft, ihn auf den Fuß tritt und mit dem Oberkörper bedrängt. De Camargo nimmt den Kopf leicht nach vorne, so dass Hubniks Nase de Camargos Stirn berührt. De Camargo lässt sich fallen und täuscht einen Kopfstoß vor. Schiedsrichter Brych entscheidet zunächst auf Elfmeter. Nach Regel 12 ist auf Strafstoß zu entscheiden, wenn ein Spieler im eigenen Strafraum einen einen Gegner fahrlässig, rücksichtslos oder mit unverhältnismäßigem Körpereinsatz bedrängt, vorausgesetzt, der Ball ist im Spiel. Dies war in der Situation gegeben. Hubnik hat de Camargo rücksichtslos bedrängt und das Spiel war nicht unterbrochen. Die Entscheidung auf Strafstoß ist also richtig.

Zudem entscheidet der Schiedsrichter auf Feldverweis für Hubnik. Dafür müsste dieser entweder ein grobes Foulspiel oder eine Tätlichkeit begangen habe. Beides ist nicht ersichtlich, die Entscheidung auf Feldverweis somit falsch.

Interessant ist die Einlassung von Herthas Trainer Skibbe zu diesem Fall: „Das war eine Unsportlichkeit und kein Elfmeter.“ Nach den Fußballregeln liegt unsportliches Betragen unter anderem vor, wenn ein Spieler „eines der sieben Vergehen, die mit einem direkten Freistoß geahndet werden, rücksichtslos begeht". Der Spieler ist dann zu verwarnen. Eine Unsportlichkeit ist also mehr als ein gewöhnliches Foul, man könnte sagen: ein gelbwürdiges Foul. Somit sagt auch Skibbe implizit, dass die Entscheidung auf Strafstoß richtig war.

Im Ergebnis muss man also festhalten, dass das Spiel nicht durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters entschieden wurde.

Sehr lustiger Beitrag -- ich habe gelacht!