Alle Jahre wieder...
Die Ursachen der gefühlten Niederlage vom letzten Samstag dürften auch Inhalt der Sitzung gewesen sein, die nach dem Spiel im Borussia-Park stattfand. Auch wenn man bei Borussia ausdrücklich darauf Wert legte, dass es sich nicht um eine Krisensitzung handelte, liegt es doch nahe, dass sich Heynckes erklären musste.
Warum er zum Beispiel in der gesamten zweiten Halbzeit seine Mannschaft nach hinten beorderte und somit ein 2:0 zumindest erschwerte. Warum nach 60 Minuten Rechtsfuß Kirch als linken Verteidiger spielen sollte und Compper überflüssigerweise ausgewechselt wurde. Warum Delura, der nach einer knappen Stunde mit großem Einsatz sichtlich erschöpft war erst in der 80 Minute erlöst wurde. Warum der völlig indisponierte Kahê nicht durch einen Kollegen, zum Beispiel Sonck ersetzt wurde. Und warum der aufgrund einer Verletzung humpelnde Svensson nicht rausgenommen wurde, so wie dieser es mehrfach forderte.
Sowohl der Spielverlauf als auch das spätere Auftreten von Heynckes erinnert erschreckend an Kollegen und Vor-Vorgänger Dick Advocaat. Der glaubte ebenfalls, dass man nach einer Führung die Offensivarbeit zugunsten der Verteidigung einstellen sollte. In Mönchengladbach ist Advocaat damit kläglich gescheitert. Zwei Tage nach dem Unentschieden gegen Mainz im April 2005 trat er als Trainer zurück. Für den Verein wäre es sicherlich nicht das schlechteste, wenn Heynckes ihm auch in diesem Zusammenhang nacheifern würde.
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