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Torhüter im Überfluss

Die deutsche Nationalmannschaft hat seit Ihrer Gründung ausreichend viele Krisen erlebt. Das sollte man auch in den Zeiten, wo es besser kaum laufen könnte nicht gänzlich beiseite schieben. Schlechte Trainer, erfolglose Stürmer und eine löchrige Abwehr sind Probleme, die schon mehrfach aufgetreten sind. Nur auf der Torwartposition ist Deutschland seit Menschengedenken immer erstklassig besetzt gewesen und daran ändert auch der Fehlgriff von Jens Lehmann im Spiel gegen die Slowakei nichts.

Folge dieser Stärke ist es, dass sich in Deutschland mehrere Torhüter um einen Platz steiten und der ist nicht, wie man vermuten sollte, zwischen den Pfosten. Nein, es geht um den Titel "Bundesnationalmannschaftsersatztorhüter", den Bundestrainer Löw für vakant erklärt hat. Robert Enke und Timo Hildebrand sind schon in der Verlosung, ferner stehen Roman Weidenfeller und Tim Wiese parat. Wenn man die deutschen Torhüter der Bundesliga durchgeht, findet man noch eine Reihe weitere Keeper, die zwar weniger bis keine Chancen haben den Adler auf der Brust zu tragen. Dennoch müsste es einem auch nicht bange werden, wenn entweder Raphael Schäfer, Frank Rost, Simon Jentzsch, Jörg Butt oder sogar Markus Pröll für Deutschland aufliefen. Jeder der Genannten würde im internationalen Vergleich trotzdem einen Spitzenplatz einnehmen.

Dass die Netzzeitung jetzt aber auch die beiden unsteten HSV-Torhüter Kirschstein und Wächter in die Nationalelf schreiben will, hat aber wohl weniger mit den Leistungen der letzten Zeit als mit dem Lebenslauf der Autorin zu tun.