Neues aus dem Gästeblog (29.KW)
Bis gestern waren die meisten von uns mit Sicherheit noch Deutschland. Das zumindest suggerierten die immer noch eifrig zur Schau gestellten schwarz-rot-goldenen Devotionalien. Die Nation trieb unentwegt fassungslos in einem Meer voller Glückseeligkeit. In völlig unerwarteter und ungekannter nationaler Gefühlsduselei schwelgend, Flagge zeigend und wenigstens in harmloser Euphorie über das traumhafte Abschneiden unserer Nationalmannschaft, waren wir vier Wochen von Nord bis Süd und Ost nach West geeint wie lange nicht mehr. Aber all das war gestern. Der Blick geht, so schön es auch für den ein oder anderen gewesen sein mag, nach vorne. Immer nur nach vorne. Jetzt hat uns der Alltag wieder. Die Tränen der Trauer über Klinsmanns Abschied vermischten sich letzte Woche kurzweilig mit Tränen der Freude über Jogis Weiterbeschäftigung während einer äußerst unterhaltsamen Pressekonferenz, aber die Augenränder sind bereits getrocknet. Jetzt sind wir alle wieder Borussia. Das können wir nicht nur wesentlich besser, es ist auch weniger befremdlich und wer das nicht ähnlich sieht, der kann uns halt einfach mal gern haben, gell Herr (legendary) Matussek? Das sich unsere Borussia mit riesigen Schritten dem Ernst der bevorstehenden Bundesligasaison nähert, sollte dem geneigten Fan spätestens seit der Auslosung im DFB-Vereinspokal aufgegangen sein. Der Gegner heißt SV Rossbach. Wir sind uns immer noch nicht sicher, wo zur Hölle Rossbach genau liegt, aber eines ist klar: der Anfang vom Ende der Auswärtsschwäche beginnt genau hier. Der Blick geht in der neuen Saison nämlich ebenfalls nur nach vorne, denn: »Ich bin losgelöst von allem», sagt Heynckes. Kein Problem, den Spagat zwischen Hobby und Professionalität, das kennen wir auch, meistern wir dann gemeinsam.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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