„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“
Nun gut, die lang ersehnte Saison ist am Freitag mit viel lautem Gedöns und unnützen Brimborium, einem dicklichen Hobbyopernsänger aus der Werbung und der ansatzweise recht flotten Partie Bayern gegen den HSV endlich gestartet und schon ist die Laune... nein, eigentlich doch nicht, die Laune ist okay. Warum auch nicht? Ist ja kaum was passiert bisher. Woraus folgt, daß ein Radiomoderator nach der Konferenzschaltung der ARD vollkommen richtig feststellen darf: "Den Blick auf die Tabelle können wir uns an diesem Spieltag noch schenken." Eine Aussage, die auch am heutigen Montagmorgen ihre Gültigkeit besitzt. Zugegeben, Borussia hat sich zum Heimauftakt eine recht deutliche Niederlage eingefangen, was den ein oder anderen notorischen Schwarzseher möglicherweise schon jetzt arg beunruhigt. Aber wer wird denn da tatsächlich gleich schwarz sehen wollen. Es ging direkt gegen Stuttgart, den Meister der Saison 2006/2007. Den Meister, der in der vergangenen Saison tatsächlich unter seinen Möglichkeiten geblieben ist, aber nun auch wirklich keine schlechte Bundesligamannschaft an den Start bringt. Für die Gladbacher ging es wohl vor allen Dingen darum, sich ersteinmal an die Erstligaluft zu gewöhnen. Das ist wahrscheinlich leichter gesagt als getan. Oder ist Hoffenheim tatsächlich der Maßstab? Der Aufsteiger als Tabellenführer. Wohl eher nicht. Stuttgart ist nicht Cottbus und Hoffenheim obendrein mit nichts und gar niemandem zu vergleichen. Im positiven und negativen Sinne. Nein, der Maßstab ist eher Köln. Und die haben ebenfalls verloren. Halten wir kurz die Füsse still und warten ab, was die nächsten Wochen passiert. Sollten Sie zu den Menschen gehören, die bei einer Mobilfunkwerbung-Klassikdarbietung schon eine veritable Gänsehaut bekommen, dann stellen Sie sich auf gehörige Erpelpelle während einer langen Saison ein. Es wird möglicherweise eine langwierige und knappe Entscheidung. Aber keine Bange, denn im angelsächsischen Sprachraum wußte man auch schon vor Paul Potts: Wichtig is nich nur auffem Platz, Schluß is auch erst, wenn der Mops zu Ende geknödelt hat. Und bis dahin dauert's wohl noch.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
Leserbrief schreiben