Neues aus dem Gästeblog (3.KW)
Wir Spötter haben es ja schon immer gewußt. Haargel schießt keine Tore. Und Geld nun mal auch nicht. Zumindest nicht dauerhaft. Die definitiv aufregendste Nachricht der vergangenen Woche übermittelten daher die britischen Medienvertreter: Der portugiesische Spargeltarzan von der Stamford Bridge hat keinen Bock mehr auf seinen äußerst liquiden russischen Brötchenbezahler und quittiert folgerichtig am Saisonende seinen Dienst. Tja, die Spielzeuge einmal ausgepackt und ausprobiert verhalten sich im Praxistest mal wieder gegesätzlich zur Verpackungsbeschreibung und Papi hat partout keine Lust, sich schon wieder ins nächstbeste Geschäft schleifen zu lassen. Das ist natürlich ärgerlich. Da gehen verwöhnten Blagen schon mal die Gäule durch, es wird gezetert, die Luft angehalten, rumgeplärrt und am Ende geschmollt, während der ganze Krempel entnervt in die Ecke gepfeffert wird. Die Geschichte von einem der auszog, um irgendwo den lautsprecherischen und enervierenden Suppenkasper zu geben, wird aller Wahrscheinlichkeit bald an anderer Stelle eine Fortsetzung finden, aber dann immerhin unter veränderten Vorzeichen. Nun ist dem Trainer und seinem Mäzen nicht zu unterstellen, in der Vergangenheit keinen Erfolg gehabt zu haben und es besteht immerhin die reelle Chance, bis zum Sommer noch weitere Titel zu erringen, möglicherweise auch den heiß ersehnten Sieg der Champions League; dennoch entspricht die Gesamtausbeute mitnichten den Erwartungen. Die Befürchtung, der Erfolg ließe sich mit dubiosen Ölmilliarden in nullkommanix im Vorbeigehen zusammenkaufen, hat sich in Chelseas Fall aber nicht bewahrheitet. Ein kleiner Triumph der Gerechtigkeit, so kann man es jedenfalls sehen ohne sich gleichzeitig den Schuh der gebeutelten und beleidigten Leberwurst anziehen zu müssen oder zu wollen. Vor den Erfolg haben die Götter nämlich nicht die Penunze, sondern zuallererst den Schweiß gesetzt.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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