Neues aus dem Gästeblog (2.KW)
Die mehrwöchige Winterpause der Bundesliga hat Vor- und Nachteile. Vorteilhaft für Fans ist sie allein schon deshalb, weil sie eine unfreiwillige aber willkommene Abwechslung von der deutschen Ligamogelpackung darstellt und man stattdessen mal in aller Ruhe und voller Genuß z.B. die britische Premier League konsumieren kann. Nachteilhaft ist sie natürlich, weil einem zumindest der eigene Verein nach kurzer Weile extrem fehlt. Für manchen Spieler mag sie unvorteilhaft erscheinen, weil der Rhythmus, ein unerwarteter Lauf durch sie jäh unterbrochen wird und wer mag schon mit Sicherheit sagen, ob dieser nach der Zwangspause an gleicher Stelle wieder aufgegriffen werden kann. Andererseits können bis Ende Januar gravierende Fehler korrigiert und Strategien überdacht werden. Die Winterpause steht aber, sehen wir mal vom FC Schalke 04 ab, der seinen Presseboykott aus Respekt gegenüber finanzschwachen Lokalredaktionen lieber im Revier durchzieht, auch immer gleichbedeutend für Trainingslager in warmen Gefilden. Im Trainingslager wird nach Herzenslaune regeneriert, werden wohlige Sonnenstrahlen getankt und der fragile Mannschaftsgeist über alle Maßen gestärkt. Diese entspannende Wirkung animiert selbst bankdrückende Abstinenzler zum beherzten Vollrausch an der Hotelbar und etwaigen Brechattacken auf Peter Neururer. Die Borussia reist zu diesen Zwecken, vom beherztem Vollsuff eventuell abgesehen, dieser Tage nach Portugal, in die Heimat des schicksalbehafteten, schwermütigen Fado. Hier wird die Sehnsucht zwar klein geschrieben, gefühlt ist die saudade dennoch mehr als die uns bekannten niederrheinischen Gemütsschwankungen in grauen Wintertagen. Es gibt halt immer einen, dem es noch schlechter geht als einem selbst. Und diese Erkenntnis sollte doch, ganz vorteilhaft, jede Menge positiver Kräfte für die Rückrunde freisetzen. Boa sorte!
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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