Neues aus dem Gästeblog (43.KW)
Das ganze Dilemma trägt, das haben die Fohlen am Samstag erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, die Züge eines fast einzigartigen Theaterstücks, welches, sucht man nach der Bezeichnung, weder der klassischen Tragödie noch der Komödie zuzuschreiben ist, weil es, und das dürfte ohne Widerspruch gesagt sein, der zweiwöchentlich gebotenen Leistung einerseits deutlich an komödiantischem Unterhaltungswert im klassischen Sinne mangelt, sie andererseits, aufgrund der zuverlässigen Heimausbeute, die wirkliche Tragik und den unvermeindlichen Tod vermissen lässt, was schlußendlich dazu führt, daß eben jenes wiederkehrende Dilemma nur noch kopfschüttelnd als einwandfrei absurdes Theater zu bezeichnen ist, daß, will man zur Untermauerung dieser Behauptung berühmte Vorbilder als Beispiel heranziehen, dem Ideenreichtum eines Samuel Beckett ganz locker zu Ehren reicht und, das ist der grausame Teufel des Details, es, sollte noch irgendjemand daran den leisesten Zweifel hegen, auch in absehbarer nicht besser werden wird mit diesem zweiwöchentlich inszenierten Dilemma und der, auch an dieser Stelle, schon viel zu oft verhackstückten Ausswärtsseuche, denn, so will es nun einmal die Absurdität des Stückes, das ewige und verzweifelte Warten der Herren Wladimir und Estragon, beziehungsweise der Fans, auf das Eintreffen des Herren Godot, beziehungsweise auf drei Auswärtspunkte, wird, egal wie sehr sich die, mal hoffnungsvoll, mal defätistisch, Wartenden in ihrer Einfältigkeit das auch Woche für Woche wünschen mögen, niemals erfüllt werden, denn, das ist die traurige Erkenntnis, Godot kommt schlußendlich nicht, was, und da hilft es auch nicht, sich im Walde immer wieder mutig zuzupfeifen, kein erquickender Gedanke ist, für das Stück allerdings unabdingbar, weil sich nämlich nichts verändert, beziehungsweise einfach nichts passieren will - Punkt.
Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an
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