Theo Zwanziger ist zurzeit wirklich nicht zu beneiden. Obwohl sein Lieblingsverein unangefochten die Tabelle der zweiten Bundesliga anführt, wird er als DFB-Präsident mal wieder an eine schwarze Stunde des deutschen Fußballs erinnert und muss den Zivilprozess gegen Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer kommentieren. Diesen hat der DFB nach seinen Spielmanipulationen auf 1,7 Millionen Euro verklagt, die sich aus verschiedenen Posten zusammensetzen. Die Rückzahlung der Schiedsrichterhonorare leuchtet dabei ein, schließlich hat Hoyzer keine entlohnenswerte Leistung erbracht. Warum der DFB sich allerdings als rechtmäßiger Adressat der Bestechungsgelder sieht und diese ebenfalls ausgezahlt haben will, ist weit weniger nachzuvollziehen. Ebenso steht es um die Forderung von 1,5 Millionen Euro, die man dem HSV gezahlt hat, damit dieser auf eine Wiederholung des manipulierten Spiels gegen Paderborn verzichtet. Schließlich wären bei einer Wiederholung keinerlei Kosten entstanden. Und bei der letzten Forderung, den Ersatz der Kosten für einen außerordentlichen DFB-Bundestag, weiß nicht mal das Gericht, wie es sein Unverständnis verbergen soll. Zwanziger gibt sich dennoch generös: Hoyzer habe „eine Chance verdient, um in dieser Gesellschaft wieder vernünftig Fuß zu fassen.“ Wie das mit 1,7 Millionen Euro Schulden funktionieren soll, sagt Zwanziger allerdings nicht.
bei der möglichen wiederholung des dfb-pokalspiels ging es ja um das problem, dass der wettbewerb schon weitergegangen war. andere vereine hätten da nicht mitgemacht. so habe ich es zumindest in erinnerung.
Leserbrief von Anonym | 13:52
Wenn Paderborn das Wiederholungsspiel gewonnen hätte, hätte ich das Problem doch in Luft aufgelöst.
Aber was soll eigentlich: "andere vereine hätten da nicht mitgemacht" heißen? Paderborn wäre wohl nichts anderes übrig geblieben als einer Wiederholung zuzustimmen. Und Zweitrundengegener Duisburg hätte die Chance gehabt, die Niederlage wieder gut zu machen. Damit bleibt nur Freiburg, denen man ohne weiteres ein Wiederholungsspiel aufs Auge hätte drücken können.
Leserbrief von Anonym | 17:09
Leserbrief schreiben