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Neues aus dem Gästeblog (17.KW)

„Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit...“

Wir sind es unseren Fans schuldig, bis zuletzt für das Wunder zu kämpfen“, meinte Jos Luhukay vor dem Spiel gegen Hannover 96. Wunder soll es, so wird seit Wochen flehentlich versichert, mitunter immer wieder geben, aber im Bezug auf Fußball konnte in Gladbach mit Sicherheit niemand ernsthaft daran glauben. Auch der Trainer nicht. Daher unterstelle ich Jos Luhukay, ob seines frommen Wunsches, wahrscheinlich etwas anderes gemeint zu haben. Wahrscheinlich wollte er sagen: „Wir sind es bis zuletzt schuldig geblieben, wenigstens mal mit Anstand zu verlieren.“ Das macht die Sache zwar nicht besser, klingt aber gleich sehr viel anständiger, weil richtiger. Gutes meinen und Gutes tun stellen für Borussia schon die längste Zeit unüberbrückbare Gegensätze dar. Der geforderte Anstand, dessen Tugendhaftigkeit sich laut Freiherr von Knigge zum Beispiel anhand eines souveränen Auftritts und der Form des kommunikativen Geschicks bewerten läßt, tritt bei diesem diffizilen Brückenschlag bei fast allen Protagonisten kaum zum Vorschein, nicht nur nicht zuletzt. Ausnahmen bestätigen stets die Regel. Marcell Jansen und Peer Kluge seien hier stellvertretend als Rädelsführer des mickrigen Aufstandes der wenigen Anständigen genannt. Ihren Tugenden wird man mit derselben Inbrunst nachtrauern, mit der man den David Degens und Wesley Soncks schon jetzt ein geharnischtes „Tschööö“ zurufen möchte. Das verbietet sich selbstredend, lautet die korrekte und höchst anständige Verabschiedungsformel gemäß Knigge natürlich: „Auf Wiedersehen“. Auf Wiedersehen, Ihr Anständigen. Der Gedanke ist einigermaßen erträglich solange jetzt keiner auf die abgrundtief blödsinnige Idee kommt, der „Mythos würde sich nächstes Jahr gönnerhaft die Ehrenrunde in der 2. Bundesliga geben“. Wer in Borussia noch immer einen Mythos sehen will, der glaubt auch an Wunder, die Zahnfee, hat Knigge nicht und sonst nix kapiert; und hat vor allen Dingen anständig einen an der Klatsche. Auf Wiedersehen bis nächste Woche.

Gastkolumnist Dr. Theo Soph pfeift Montags beim FohlenKommandO die neue Woche an